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10.06.2024 | 06:00

Evotec, Vidac Pharma, Bayer – Biotech und Pharma: Chancen für Anleger

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Bildquelle: pixabay.com

In der sich ständig wandelnden Landschaft der Pharma- und Biotechnologiebranche spielen Innovationskraft und strategische Ausrichtung eine entscheidende Rolle für den Erfolg. Sowohl etablierte Konzerne als auch junge, aufstrebende Unternehmen konkurrieren um Marktanteile und wissenschaftliche Durchbrüche. In diesem Kontext lohnt es sich, einen genaueren Blick auf Vidac Pharma, Bayer und Evotec zu werfen. Diese Unternehmen verfolgen unterschiedliche Ansätze und Strategien, um ihre jeweiligen Ziele zu erreichen. Wie schaffen sie es, sich in einem hochdynamischen Marktumfeld zu behaupten und welche Perspektiven zeichnen sich für die Zukunft ab?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809 , VIDAC PHARMA HOLDING PLC | GB00BM9XQ619 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017

Inhaltsverzeichnis:


    Evotec – strategische Neuausrichtung

    Die Hauptziele von Evotec liegen in der Entwicklung krankheitsmodifizierender und transformativer Therapien für Patienten mit schweren Erkrankungen wie neurodegenerativen und metabolischen Krankheiten. Die jüngsten Finanzergebnisse für das 1. Quartal zeigten einen Umsatzrückgang von 2 % auf 208,7 Mio. EUR, hauptsächlich aufgrund von Schwächen im transaktionalen Geschäft des Segments Shared R&D. Doch das Segment Just – Evotec Biologics konnte ordentliche Zuwächse erzielen mit einem Umsatzanstieg von 383 % auf 53,5 Mio. EUR. Diese unterschiedlichen Entwicklungen unterstreichen die Notwendigkeit der neuen Berichtssegmente, um klarere Einblicke in die verschiedenen Geschäftsbereiche zu bieten.

    Das bereinigte Konzern-EBITDA sank ebenfalls auf 7,8 Mio. EUR, was auf gestiegene Kosten zurückzuführen ist. Trotz des moderaten Umsatzrückgangs ist Evotec optimistisch für das gesamte Geschäftsjahr 2024. Es wird ein zweistelliges Umsatzwachstum und ein mittleres zweistelliges Wachstum beim bereinigten Konzern-EBITDA erwartet. Dies basiert auf neuen und erweiterten Kooperationen, wie etwa der Partnerschaft mit Owkin zur Beschleunigung der therapeutischen Pipeline in den Bereichen Onkologie und Immunologie. Evotec setzt weiterhin stark auf Kooperationen, um das Unternehmenswachstum zu stützen.

    Im 1. Quartal wurden mehrere bedeutende Partnerschaften und Projekte bekanntgegeben, darunter eine strategische Zusammenarbeit mit Bristol Myers Squibb in der Neurologie mit einem Finanzierungsbeitrag von 25 Mio. USD. Ebenso zielt die neue Partnerschaft mit der CHDI Foundation darauf ab, Therapien für die Huntington-Krankheit zu entwickeln. Auch die fortgesetzte Kooperation mit Qiagen zur Nutzung ihrer OmicSoft Land Datenbank unterstreicht Evotecs Engagement für technologische Innovationen und präzisere therapeutische Ansätze. Bislang konnten die positiven Nachrichten der Aktie noch keinen Auftrieb geben. Sie notiert aktuell bei 8,82 EUR.

    Vidac Pharma – wichtige Patentzulassung

    Das biopharmazeutische Unternehmen Vidac Pharma, das sich auf die Entwicklung innovativer Krebsbehandlungen spezialisiert hat, hat kürzlich eine bedeutende Errungenschaft erzielt. Am 3. Juni wurde dem Unternehmen vom US-Patent- und Markenamt ein entscheidendes Patent für seine Molekülgruppe zuerkannt. Diese Moleküle sind in der Lage, das Enzym Hexokinase-2 (HK2) von den mitochondrialen VDAC-Poren zu lösen, wodurch eine Immunreaktion bei verschiedenen Krebsarten ausgelöst wird. Dieser Fortschritt stärkt die Position von Vidac Pharma auf dem Markt nachhaltig und zeigt das Potenzial ihrer Therapien, die Krebstherapie nachhaltig zu revolutionieren.

    Vidacs vielversprechender Wirkstoffkandidat VDA-1275 hat in präklinischen Studien starke synergistische Effekte in Kombination mit herkömmlichen Chemotherapien gezeigt. Besonders hervorzuheben ist seine Wirksamkeit in Verbindung mit Cisplatin bei der Behandlung von soliden Tumoren. CEO Prof. Dr. Max Herzberg betont die Bedeutung dieser Versuche auf dem Weg zu klinischen Studien und sieht in den bisherigen Labortests eine Bestätigung des Unternehmensansatzes. Diese positiven Studienergebnisse deuten darauf hin, dass VDA-1275 potenziell für eine breite Anwendung in der Krebstherapie geeignet ist.

    Neben VDA-1275 spielt auch der Wirkstoff VDA-1102 eine zentrale Rolle in Vidac Pharmas Pipeline. Dieser Wirkstoff, der sich derzeit in klinischen Phase-2b-Studien zur Behandlung aktinischer Keratose und kutanem T-Zell-Lymphom befindet, unterbricht die Interaktion zwischen HK2 und den spannungsabhängigen Anionenkanälen in den Mitochondrien. Diese Mechanismen stoppen das Wachstum von Krebszellen und fördern die Apoptose und Immunempfindlichkeit. Die bisherigen klinischen Daten deuten auf eine hohe Wirksamkeit und Sicherheit hin, was die Erfolgsaussichten für Vidac Pharma weiter erhöht und Investoren optimistisch auf die kommenden Entwicklungen blicken lässt. Die Aktie setzt ihre Bodenbildung zwischen 0,16 EUR und 0,204 EUR fort und ist aktuell für 0,19 EUR zu haben.

    Produktpipeline Vidac Pharma Quelle: Vidac Pharma

    Bayer - deutlich reduzierte Strafzahlung in Glyphosat-Rechtsstreit

    Bayer hat für das 1. Quartal 2024 gemischte Ergebnisse präsentiert. Der Konzernumsatz erreichte 13,765 Mrd. EUR, was einem leichten Rückgang von 0,6 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht, negativ beeinflusst durch Währungseffekte in Höhe von 525 Mio. EUR. Das EBITDA vor Sondereinflüssen sank um 1,3 % auf rund 4,4 Mrd. EUR, während das bereinigte Ergebnis je Aktie um 4,4 % auf 2,82 EUR zurückging. Trotz dieser Herausforderungen bestätigte Bayer seinen währungsbereinigten Ausblick für das Gesamtjahr und zeigte damit Zuversicht in seine geplante Wachstumsstrategie.

    Innerhalb der verschiedenen Geschäftsbereiche zeigte sich ein gemischtes Bild. Die Pharmasparte verbuchte dank neuer Produkte wie Nubeqa™ und Kerendia™ ein Umsatzwachstum von 3,9 %. Hingegen verzeichnete die Agrarsparte (Crop Science) einen Rückgang von 3,0 %, wobei sie sich dennoch besser als der Markt entwickelte. Consumer Health erzielte zwar leicht rückläufige Umsätze von 1,8 %, jedoch konnte die strategische Preisgestaltung einige Einbußen kompensieren. In Zukunft wollen die Leverkusener ihren Fokus auf Innovation und Effizienzsteigerungen legen, um in einem volatilen Marktumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben und zukünftige Chancen zu maximieren.

    Ein bedeutendes Ereignis im Rechtsstreit um den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup bringt Bayer zumindest teilweise Erleichterung. Ein Gericht in Philadelphia reduzierte die ursprünglich angesetzte Strafe von 2,25 Mrd. USD auf 400 Mio. USD. Diese Entscheidung, obwohl von Bayer begrüßt, wird weiterhin kritisch gesehen, da der Konzern gegen einige Aspekte des Urteils Berufung einlegen will. Trotz dieser Reduktion zeigt sich der Aktienmarkt vorsichtig optimistisch und bleibt aufgrund der noch offenen Klagen zurückhaltend. Am Freitag ging die Aktie mit 28,09 EUR aus dem Xetrahandel.


    In der dynamischen Pharma- und Biotechnologiebranche zeigt sich Evotec durch strategische Kooperationen und Wachstumspotenziale zukunftsorientiert. Vidac Pharma stärkt seine Position durch bedeutende Patentzulassungen und vielversprechende Studienergebnisse. Bayer, trotz Umsatzrückgängen und Rechtsstreitigkeiten, bleibt zuversichtlich und fokussiert auf Innovation. Während Evotec und Vidac mit neuen Ansätzen im Markt Fuß fassen, navigiert Bayer durch Herausforderungen, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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    Die Onkologie ist zum Schauplatz eines beispiellosen Wettstreits geworden. Wo milliardenschwere Märkte auf lebensrettende Innovationen treffen, entsteht ein globales Spielfeld für Pioniere. Prognosen zeigen, dass Therapiekosten und Marktvolumen exponentiell wachsen. Das stellt eine Herausforderung für die Gesundheitssysteme dar und eine Goldgrube für Visionäre. Neue Technologien wie individualisierte Krebsimpfungen und zielgenaue Wirkstoffe verschieben die Grenzen des Machbaren. In diesem Spannungsfeld positionieren sich drei Akteure strategisch: Bayer, Vidac Pharma und Pfizer. Ihre nächsten Züge könnten nicht nur Patienten, sondern ganze Branchen prägen.

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