28.04.2025 | 06:05
Hoffnung für die deutsche Industrie: Amazon, Cameco, First Hydrogen
Politische Börsen haben kurze Beine und die Welt dreht sich weiter. Auch wenn die amtierende US-Regierung diesen Grundsatz erschüttert, spricht doch vieles dafür, dass sich der Trend der grünen Transformation fortsetzt. Bestes Beispiel: In Deutschland wird das „Heizungsgesetz“ mit lautem Getöse wieder abgeschafft, dessen Folgen bleiben aber bestehen. Öl und Gas werden immer teurer, regenerative Lösungen bleiben das Mittel der Wahl. Auch in der Industrie geht die Transformation weiter – im Falle des Wasserstoff-Spezialisten First Hydrogen sogar ambitionierter als zuvor.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Nico Popp
ISIN:
First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , AMAZON.COM INC. DL-_01 | US0231351067 , CAMECO CORP. | CA13321L1085
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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First Hydrogen steigt in Kernkraft ein
First Hydrogen galt bisher als Lösungsanbieter im Bereich des Wasserstoffs. Mit großen Flottenbetreibern wie Amazon liefen bereits Testläufe mit Wasserstoff betriebenen leichten Nutzfahrzeugen. Mitte März dann der Paukenschlag: First Hydrogen gründet eine Geschäftseinheit für Kernkraft und will künftig kleine modulare Kernkraftwerke (SMRs) dafür nutzen, grünen Wasserstoff herzustellen. Dies macht vor allem während Phasen Sinn, in denen Sonne und Wind keine Energie liefern. Die Marktforscher von IDTechEx gehen davon aus, dass als Reaktion auf die Klimakrise immer mehr SMRs installiert werden. Die Analysten schätzen, dass der Weltmarkt für SMRs bis 2033 ein Volumen von 72,4 Mrd. USD und bis 2043 ein Volumen von 295 Mrd. USD erreichen wird, was einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 30 % entspricht.
Vorteile von SMRs sind laut First Hydrogen deren kostengünstige Herstellung in Fabriken, von wo sie an ihren Anwendungsort ausgeliefert werden, die im Vergleich zu klassischen Kernkraftwerken höhere Sicherheit und deren modularer Einsatz – junge Unternehmen und Startups können die Kraftwerke leicht erweitern, indem sie zusätzliche Mini-Anlagen erwerben. Zwar stehen erste Kernkraft-Projekte noch aus, doch dürfte das Engagement von First Hydrogen im Bereich der Atomenergie von Unternehmen aus der Branche mit Interesse beäugt werden. Der Uran-Spezialist Cameco stammt wie First Hydrogen aus Kanada und sieht in SMRs ein zentrales Wachstumsfeld für die Zukunft. „Wir wollen ein bevorzugter Brennstofflieferant für den aufstrebenden Markt für SMRs und fortgeschrittene Reaktoren sein“, sagte Cameco-CEO Tim Gitzel schon 2021.
Sogar die EU fördert Forschung an Mini-Reaktoren
Wann die Mini-Reaktoren ihren Durchbruch feiern, ist noch unklar. In China und Russland gibt es die Technologie bereits seit einigen Jahren, etwa betreibt Russland die schwimmende Kernkraftanlage „Akademik Lomonosov“ seit 2020. Aktuell sind 80 weitere SMRs in Planung, unter anderem in den USA, in Kanada, Großbritannien, Japan und Südkorea. Bis Ende des Jahrzehnts soll die Technologie in der Breite ausgerollt werden. Sogar die Europäische Kommission unterstützt Forschung in diesem Bereich und hat dazu im Februar 2024 die European SMR Industrial Alliance ins Leben gerufen.
Amazon, Cameco, First Hydrogen? Wasserstoff bringt verschiedene Sektoren zusammen
Mit der Gründung der eigenen Geschäftseinheit für Nuklearenergie positioniert sich First Hydrogen in einem Wachstumsfeld. Glaubte man vor einigen Jahren noch, es ginge bei regenerativen Energiequellen um ein Entweder-oder, weiß man heute, dass vor allem die Industrie auf einen Energiemix setzt und sich die eigenen Energiequellen individuell zusammenstellt. Modulare Kernreaktoren sind in diesem Zusammenhang eine Option, die in vielen Industrieländern der Welt ergebnisoffener diskutiert wird, als in Deutschland.
Verstärkt Gegenstand der Diskussion ist auch die Rolle von Wasserstoff als Energiespeicher. Wasserstoffspeicher ermöglichen die saisonale Überbrückung von Dunkelflauten, in denen wenig Wind- und Solarstrom erzeugt wird. Sie bieten damit eine Lösung für die Volatilität erneuerbarer Energien. Zum Einsatz kommen könnten riesige Wasserstoff-Speicher in stillgelegten Bergwerken. Hinzu kommt, dass Wasserstoff die Sektoren Strom, Wärme und Energie verbindet und so sektorübergreifende Lösungen und Synergien fördert. Bestes Beispiel ist First Hydrogen, das mit seiner Technologie Berührungspunkte zu Unternehmen wie Amazon, aber auch Cameco hat.
First Hydrogen mit deutscher Niederlassung
Blickt man auf die Aktien aller drei Unternehmen, zeigt sich ein gemischtes Bild: Während Amazon und Cameco während der vergangenen vier Wochen eher Federn lassen mussten, legte die Aktie von First Hydrogen um mehr als 20 % zu. Anleger goutieren das neue Geschäftsfeld und sehen langfristige Perspektiven. Bis sich die ambitionierten Pläne jedoch materialisieren, wird es noch dauern. Für First Hydrogen kommt es jetzt darauf an, Partnerschaften mit der Industrie zu schließen. Seit diesem Jahr hat das Unternehmen dafür auch eine Niederlassung in Deutschland.
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