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30.04.2025 | 04:45

Jetzt geht´s los! Plug Power dreht, Roll-Out bei dynaCERT, Gelegenheit bei Mutares und BYD?

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Bildquelle: pixabay.com

Was für eine unerträgliche Volatilität sagen die einen, Chancen über Chancen rufen hingegen die Trader. Die Börse ist aktuell gnadenlos. Wer falsch positioniert ist, verliert schnell zweistellig, auf der Oberseite lauern aber wieder Gewinne. Denn die alten HighTech-Lieblinge der Anleger starten schon wieder durch. Nach einem fulminanten Ausverkauf bei Plug Power im April, kam es in den letzten Tagen zu starken Rückkäufen. Auch dynaCERT geht im Vertrieb nun in die Vollen. Mutares liefert zuletzt eher enttäuschende Zahlen und BYD könnte in 2025 zum erfolgreichsten Automobilunternehmen der Welt avancieren. Wir gehen tiefer in die Materie.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: DYNACERT INC. | CA26780A1084 , MUTARES KGAA NA O.N. | DE000A2NB650 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296

Inhaltsverzeichnis:


    Plug Power – 50 % Aufschlag nach Kreditgewährung

    Nach dreijährigen Gesamtverlusten von bis zu 95 % fand sich der Kurs von Plug Power bei rund 0,70 USD wieder. Anleger und Experten vermuteten schon eine Insolvenz, sollte sich das Unternehmen nicht schnellstens refinanzieren können. In 2024 hatte man noch über 1 Mrd. USD Eigenkapital am Markt einsammeln können, doch das Vertrauen schwand. Nun kann CEO Andy Marsh einen Erfolg verkünden. Denn der US-Wasserstoff-Spezialist hat eine gesicherte Kreditfazilität über bis zu 525 Mio. USD mit dem Finanzierer Yorkville Advisors abgeschlossen. Der erste Teilbetrag über 210 Mio. USD soll bis Anfang Mai fließen. Plug will damit unter anderem eine bestehende Wandelanleihe im Volumen von 82,5 Mio. USD tilgen, um so potenzielle Verwässerungseffekte für seine Aktionäre zu verringern. Damit sind die Sorgen rund um die Zahlungsfähigkeit des Konzerns erste einmal ad acta gelegt. Ende März verfügte Plug nur noch über 296 Mio. USD an freier Liquidität. Der operative Betrieb verschlingt aber Kosten von über 150 Mio. USD im Monat. Dank einem striktem Kostenmanagement und jährlichen Einsparungen von über 200 Mio. USD sieht CEO Marsh das Unternehmen für eine gesicherte Zukunft und weiteres Wachstum gut aufgestellt. In 2025 soll es nun keine weiteren Kapitalerhöhungen geben.

    Für das erste Quartal erwartet das Unternehmen einen Umsatz zwischen 130 und 134 Mio. USD, für Q2 stellt man Einnahmen zwischen 140 und 180 Mio. USD in den Raum. Ein Meilenstein ist auch die Inbetriebnahme eines neuen Wasserstoffwerks im US-Bundesstaat Louisiana. Der gigantische Elektrolyseur produziert 15 t Wasserstoff pro Tag und soll unter anderem Amazon und Walmart beliefern. Langfristig erwartet das Management bis 2027 ein positives Betriebsergebnis zu erzielen und ab 2028 sogar einen Nettogewinn auszuweisen. Die Q1-Zahlen sollen am 8. Mai verkündet werden. Höchst spekulativ!

    dynaCERT – Nach der bauma geht es hoch her

    Der kanadische Wasserstoff-Experte dynaCERT gilt als Technologie-Lieferant für die Transportbranche in allen Segmenten. Mit den hauseigenen Wasserstoff-Zusatzgeräten unter dem Namen HydraGEN™ lassen sich Diesel-Verbrennungsprozesse soweit optimieren, sodass im Endeffekt je nach Nutzungsart zwischen 5 und 15 % Treibstoff eingespart werden können. Die sogenannte HydraGEN™-Technologie ist ein anerkanntes Verfahren und Teil des Anwendungsspektrums der VERRA-Organisation, d. h. Anwender der Technologie können beim Einsatz CO2-Zertifikate generieren.

    Auf der bauma-Messe in München, der weltweit größten Branchenmesse für Baufahrzeuge und Bauanwendungen, konnte dynaCERT sehr viel Aufmerksamkeit generieren. 1.000 HydraGen™-Einheiten wurden im Vorfeld schon produziert. Sie können nun vom neuen deutschen Standort aus international in den Vertrieb gehen. dynaCERT dürfte aufgrund vieler Vorgespräche in den letzten Monaten nun einige Aufträge fakturieren können. Das daraus erwachsende Umsatzpotenzial für die nächsten Monate liegt auf der Hand. Besonders stark hatte man sich zuletzt im Bergbau-Sektor engagiert. Der Clou für Anwender: Die Spritersparnis kann bereits in weniger als 12 Monaten zur vollständigen Amortisation der gesamten Investition führen.

    Die Analysten von GBC-Research halten in ihrem Initial-Report für 2025 und 2026 eine Dynamisierung der Verkäufe mit Gesamterlösen von 12 bzw. 21 Mio. CAD für möglich. In der DCF-Berechnung liefert dies ein Kursziel von 0,75 CAD. Der bekannte Investor Eric Sprott hat bereits 14 Mio. CAD bei rund 0,50 CAD je Aktie investiert. Die aktuelle Marktkapitalisierung von 83 Mio. CAD ist für den Technologiewert aktuell sehr niedrig angesetzt. Der erste Großauftrag könnte zu einer Vervielfachung führen.

    In den letzten 12 Monaten schwankten die Aktien von dynaCERT zwischen 0,13 und 0,30 CAD. Bei aktuell 0,16 CAD ist ein kurzfristiger Rebound mehr als wahrscheinlich. Quelle: LSEG vom 29.04.2025

    Mutares – Die Börse erwartet mehr

    Im Geschäftsjahr 2024 hat Mutares mit 13 abgeschlossenen und 6 anstehenden Akquisitionen, die Weiterentwicklung seines Portfolios in allen vier Geschäftssegmenten erfolgreich vorangetrieben. Das diversifizierte Portfolio umfasst zum Stichtag 32 Beteiligungen mit einem annualisierten Umsatz von knapp 7 Mrd. EUR. Schon im Vorfeld der gestrigen Telefonkonferenz zu den Jahresergebnissen 2024 kamen Zweifel auf, ob Mutares den zuletzt kommunizierten Wachstumskurs auch wirklich stemmen kann. Denn der Beteiligungs-Schwerpunkt liegt nach wie vor im Automobilbereich und hier ist die Margensituation belastet. Die größten Erfolge aus dem Placement von Steyr-Aktien schlagen erst in 2025 zu Buche, denn im Zuge der Defense-Stocks-Rally in Q1 avancierte die Mutares-Aktie mit der österreichischen Beteiligung zu einem gefragten Vehikel, um die Rüstungsphantasie der Investoren zu befüttern. Doch nach dem signifikanten Anstieg und anschließender Korrektur der Steyr-Aktie war die Euphorie schnell wieder verflogen. Vom Schlusskurs der letzten Woche bei rund 37 EUR ging es gestern auf rund 30 EUR nach unten. Am 20. Mai soll es die endgültigen Zahlen geben und die Hauptversammlung wird Anfang Juli stattfinden. Anleger können auf eine satte Dividende hoffen. Die Mutares-Aktie bleibt ein heißes Eisen.

    BYD – Der VW-Herausforderer ist gekommen um zu bleiben

    Noch ein kurzer Blick auf die BYD-Aktie. Nach einer ausgiebigen Konsolidierung in 2024 ist der chinesische Technologiekonzern mit über 60 % Kursplus ins Jahr 2025 gestartet. Viele Faktoren spielen dem E-Auto-Profi positiv in die Karten. Zum einen wären da die acht neuen Modelle, die nun vertriebsfertig für den EU-Markt bereitstehen. Noch erhebt Brüssel Zusatzzölle in Höhe von 17 %, doch ab 2026 erfolgt die Lieferung zollfrei aus dem Nachbarland Ungarn. Der größte Konkurrent VW ist gerade dabei, etwas Boden zu gewinnen, technologisch besteht für BYD und andere fernöstliche Hersteller aber noch ein Vorsprung von etwa 2 Jahren. Und dann noch der Niedergang von Tesla. Der E-Pionier kämpft wegen der politischen Betätigung von Elon Musk mit viel Gegenwind von verärgerten Zielkunden. Aufträge wurden storniert, der Umsatz bricht daraufhin in Europa um über 30 % ein. Weltweit lieferte Tesla im ersten Quartal 2025 insgesamt 336.681 Fahrzeuge aus, was einem Rückgang von 13 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht, in China waren es ganze 29 % Minus. Sogar VW hat Tesla in Q1 in der EU wieder den Rang abgelaufen. Dennoch: BYD sollte seine Marktvorteile in Preis und Qualität weiter ausspielen können. Mit einem KGV 2026e von 11 ist die Aktie bei 42,50 EUR weiterhin attraktiv, VW sollte mit KGV 3,5 stark beobachtet werden, denn die Marke von 100 EUR könnte bald wieder zurückerobert werden.


    Die Aktienmärkte zeigen sich aktuell von einer sehr volatilen Seite. Alte Bekannte wie Plug Power melden sich eindrucksvoll zurück. Mutares, VW und BYD befinden sich aktuell in einer Konsolidierung. dynaCERT hat sich in den letzten drei Jahren perfekt aufgestellt, um den Markt nun mit seinen Emissionsreduktions-Lösungen zu penetrieren. Für nachhaltig eingestellte, risikobewusste Investoren eine interessante Beimischung.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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