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13.10.2025 | 06:00

Die Profiteure der Rohstoffkrise: Wie BYD das Problem umgeht und Power Metallic Mines sowie Albemarle profitieren

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Bildquelle: pixabay.com

Die globale Energiewende befeuert einen beispiellosen Hunger nach strategischen Metallen. Chinas jüngste Verschärfung der Exportkontrollen für kritische Rohstoffe hat jedoch einen weltweiten Versorgungsalarm ausgelöst und die Märkte in Aufruhr versetzt. Diese geopolitische Zäsur zwingt den Westen zu einem radikalen Umdenken und befeuert einen erbitterten Wettlauf um sichere Lieferketten. In diesem brisanten Umfeld positionieren sich clevere Player entlang der gesamten Wertschöpfungskette neu. Wer sind die Gewinner dieser neuen Realität? Die Strategien von BYD, Power Metallic Mines und Albemarle liefern die entscheidenden Antworten.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , POWER METALLIC MINES INC. | CA73929R1055 , ALBEMARLE CORP. DL-_01 | US0126531013

Inhaltsverzeichnis:


    BYD - Stabilitätsanker in stürmischen Zeiten

    Während viele Akteure in der Elektromobilität mit Lieferengpässen und explodierenden Rohstoffpreisen kämpfen, navigiert BYD vergleichsweise unbeeindruckt durch diese turbulenten Gewässer. Der Schlüssel zu dieser Robustheit liegt in einer nahezu einzigartigen vertikalen Integration. Das Unternehmen stellt nicht nur die Autos selbst her, sondern produziert auch die Herzstücke, nämlich die Batterien und Halbleiter, in großem Stil im eigenen Haus. Diese bemerkenswerte Kontrolle über die gesamte Wertschöpfungskette macht den Riesen aus China unabhängiger von externen Zulieferern. Ein echter Game-Changer ist dabei die hauseigene LFP-Blade-Batterie. Sie setzt bewusst auf leicht verfügbare Rohstoffe wie Lithium und Phosphat und spielt damit ihre Trümpfe in Sachen Sicherheit und Kosteneffizienz aus. Das unterstreicht die strategische Unabhängigkeit von BYD und verschafft ihnen ein echtes Plus im Wettbewerb.

    Die jüngsten Absatzzahlen zeigen jedoch ein zwiespältiges Bild. Im September 2025 verzeichnete BYD auf seinem Heimatmarkt China erstmals in diesem Jahr einen spürbaren Rückgang der Auslieferungen. Mit 393.060 Einheiten lag das Volumen rund 6 % unter dem Vorjahresmonat. Dieser Rücksetzer reflektiert den erbitterten Preiskampf und den zunehmenden Wettbewerbsdruck durch aufstrebende lokale Mitbewerber. Als Reaktion darauf hat das Management sein ambitioniertes Jahresziel für 2025 nach unten korrigiert. Dem gegenüber steht eine beeindruckende Expansion in Europa, wo BYD im selben Monat in Deutschland einen Absatzsprung von 880 % verzeichnete und die Zahl der Vertriebsstätten massiv ausbaut.

    Trotz der kurzfristigen Dämpfer im Heimatmarkt bietet die Aktie aus strategischer Perspektive überzeugende Argumente. Die tiefe Integration der Wertschöpfungskette und die starke Finanzlage mit einem gesunden Cashflow schaffen ein solides Fundament. Diese finanzielle Stärke erlaubt es BYD, nicht nur Preiskämpfe auszuhalten, sondern gleichzeitig die internationale Expansion aggressiv voranzutreiben. Die Fokussierung auf wachstumsstarke Märkte wie Europa, kombiniert mit einer breiten und technologisch ausgereiften Modellpalette, positioniert das Unternehmen ideal, um langfristig von der globalen Verkehrswende zu profitieren. Für Investoren, die an die Zukunft der E-Mobilität glauben, bleibt BYD somit eine der fundiertesten Wetten. Die Meldung von Freitag, nach der Trump die Zölle gegenüber China um 100 % ab dem 1. November anheben wird, schickte die Aktie auf Talfahrt. Derzeit kostet ein Anteilsschein 11,345 EUR.

    Power Metallic Mines – rückt in den Fokus

    Das NISK-Projekt in Quebec festigt seinen Ruf als vielversprechende polymetallische Lagerstätte. Das im September abgeschlossene Sommer-Bohrprogramm lieferte weitere robuste Daten, die das hohe Potenzial untermauern. Das Besondere an NISK ist die breite Palette wirtschaftlich bedeutender Metalle: Die Lagerstätte enthält signifikante Gehalte an Kupfer, Nickel, Kobalt, Palladium und Platin, ergänzt durch Gold und Silber. Diese Kombination von Basismetallen für die Energiewende mit wertvollen Edelmetallen macht den Reiz dieses Vorkommens aus. Erste Ergebnisse aus der Lion-Zone mit Kupferäquivalentwerten von teils über 15 % unterstreichen die Qualität.

    Mindestens ebenso wichtig war die strategische Flächenerweiterung. Metallic sicherte sich in zwei separaten Deals massive neue Explorationsgebiete. Ein Deal mit Li-FT brachte rund 170 qkm hinzu. Bemerkenswert ist dabei, dass der Verkäufer auf Aktien als Zahlung bestand. Das ist als ein klares Vertrauenssignal zu werten. Zudem gelang die Sicherung zuvor gesperrter Flächen direkt angrenzend an die Lion-Zone, nachdem eine veraltete Restriktion von Hydro-Québec aufgehoben wurde. Diese Landgewinne schaffen die Basis für erhebliches Wachstum der Ressourcenschätzung.

    Parallel zum Flaggschiff in Quebec baut Metallic sein Portfolio international aus. Ein bedeutender Schritt gelang mit dem Erwerb einer 100-prozentigen Lizenz im Jabal Sayid-Gürtel in Saudi-Arabien, einer bekannten Region für Kupfer-Gold-Zink-Vorkommen. Das Projekt profitiert vom staatlichen Exploration Enablement Program, das Finanzierung und Wissenstransfer fördert. CEO Terry Lynch kommentierte: „Wir sind entschlossen, mit lokalen Interessengruppen zusammenzuarbeiten und unser Fachwissen einzusetzen, um das immense Potenzial des Grundstücks Jabal Baudan zu erschließen.“* Dieser Schritt diversifiziert das Länderrisiko und positioniert das Unternehmen in einer der aufstrebenden Bergbauregionen. Die Aktie schiebt sich Schritt für Schritt nach oben und notiert aktuell bei 1,46 CAD.

    Albemarle - neue Dynamik im Lithiummarkt

    Peking kündigt an, ab November 2025 die Ausfuhr von Lithium-Batterien und Schlüsselmaterialien stärker zu kontrollieren. Betroffen sind nicht nur Rohstoffe, sondern auch Technologien und Fertigungsanlagen. Diese strategische Weichenstellung zielt darauf ab, die heimische Versorgungskette zu schützen und ausländischen Mitbewerbern den Zugang zu wichtigem Know-how zu erschweren. Für einen globalen Player wie Albemarle, der weniger von chinesischen Importen abhängt, könnte diese Entwicklung zum Vorteil werden. Sie dürfte die Wettbewerbsposition des US-Unternehmens auf dem Weltmarkt stärken und seine Verhandlungsmacht erhöhen.

    Aktuell zeigt sich Albemarle in robuster Verfassung. Das Unternehmen übertraf im letzten Quartal die EBITDA-Erwartungen deutlich, auch wenn die Umsätze unter dem Vorjahresniveau lagen. Entscheidend sind die erfolgreichen Kostensenkungsprogramme, die bereits fast 90 % der Ziele erreicht haben und die Liquidität stärken. Zudem setzt Albemarle seine kontinuierliche Dividendenpolitik fort. Mittlerweile erfolgt eine Ausschüttung bereits seit über 126 Quartalen in Folge. Diese solide Fundamentallage bietet ein starkes Fundament in einem volatilen Rohstoffumfeld.

    Die Analystenmeinungen sind gemischt, aber die Tendenz ist erkennbar. Zwar senkte die UBS kürzlich ihr Kursziel leicht auf 85 USD, doch die Mizhuo Bank hob ihres auf 92 USD an. Das durchschnittliche Kursziel bewegt sich aktuell um die 87 USD. Langfristig stimmen die Prognosen optimistisch. Ein jährliches Gewinnwachstum von fast 70 % wird dem Konzern in den kommenden 3 Jahren zugetraut. Für Investoren, die an den Megatrends Elektromobilität und Energiespeicherung partizipieren möchten, bleibt Albemarle eine der zentralen Adressen. Momentan ist die Aktie für 89,86 USD zu haben.


    Die Rohstoffkrise zwingt zu strategischen Neuausrichtungen, von denen einige Unternehmen profitieren. BYD hingegen beweist, dass seine seit Jahren etablierte vertikale Integration in der Krise der beste Schutz ist und es unbeeindruckt von Lieferengpässen agieren lässt. Power Metallic Mines profitiert direkt, indem es sich durch massive Landgewinne in Quebec und Diversifikation in Saudi-Arabien als polymetallischer Zulieferer positioniert. Albemarle wiederum dürfte von Chinas Exportbeschränkungen als weniger abhängiger Global Player profitieren und stärkt seine Marktposition durch robuste Kostensenkungen.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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