02.10.2025 | 05:00
Graphit-Problemlöser mit Mini-Bewertung: SGL Carbon, Mercedes-Benz, Graphano Energy
Graphit in Batteriequalität ist sowohl in den USA als auch in der EU als kritisches Element eingestuft. Der Grund: Zu sehr hängen die Lieferketten bislang von China ab. Die jüngsten geopolitischen Verschiebungen haben Entscheider dies- und jenseits des Atlantiks bei Graphit und anderen kritischen Rohstoffen umdenken lassen. Sichere Quellen sind inzwischen gefragt. Zugleich bleiben Nachhaltigkeit und Umweltschutz wichtige Anforderungen an Projekte. Welche Entwicklungen es auf dem Markt für Graphit gerade gibt und wie Anleger davon profitieren können, erklären wir in diesem Artikel.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Nico Popp
ISIN:
Graphano Energy Ltd. | CA38867G2053 , SGL CARBON SE O.N. | DE0007235301 , MERCEDES-BENZ GROUP AG | DE0007100000
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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Graphit als Anodenmaterial entscheidend - Mercedes-Benz wünscht nachhaltige Quellen
Graphit ist für die Batterietechnologie von entscheidender Bedeutung und bildet das dominante Anodenmaterial in gängigen Lithium-Ionen-Batterien. Als Kohlenstoffmineral mit einer geschichteten, hexagonalen Struktur zeichnet es sich durch Leitfähigkeit, geringe Härte und im Vergleich zu anderen Materialien wie Silizium oder Lithiummetall geringere Kosten aus. Doch Graphit stammt heute überwiegend aus China. Diese Abhängigkeit können sich Autobauer, die sich längst im harten Wettbewerb mit chinesischen Konkurrenten wie BYD befinden, nicht mehr leisten. Auch aus Gründen der Nachhaltigkeit setzen Unternehmen wie Mercedes-Benz auf andere Quellen für Graphit. Beim schwäbischen Autobauer soll das Programm „Ambition 2039" dafür sorgen, dass die gesamte Neufahrzeugflotte über ihre Lebensdauer CO2-neutral ist. Schlüssel dazu sind natürlich elektrische Modelle - und nachhaltige Quellen für Graphit.
SGL Carbon: Auch synthetisches Graphit braucht Bergbau
Eine entscheidende Rolle für die Versorgung mit Graphit könnte das Unternehmen SGL Carbon spielen, das unweit von Mercedes-Benz im Süden Deutschlands beheimatet ist und das als eines der wenigen Unternehmen der Welt gilt, das synthetisches Graphit für die Anodenproduktion herstellen kann. Blickt man allerdings hinter die Kulissen, wird schnell klar, dass auch Unternehmen wie SGL Carbon auf natürliches Graphit angewiesen sind. Die Batterieadditive mit Markennamen Sigracell bestehen aus sogenanntem expandiertem Graphit. Um diesen herzustellen, sind natürliche Graphitflocken nötig. Ob natürlicher oder synthetischer Graphit die Lösung für E-Autos sind, ist zudem nicht ganz klar. Beide Varianten haben ihre Vorteile. Während synthetisches Graphit Vorteile bei der Ladegeschwindigkeit mit sich bringt, sorgt natürlicher Graphit für höhere Speicherkapazitäten und geringere Kosten. Hinzu kommt, dass die synthetische Variante bei der Herstellung sehr energieintensiv ist. Zum Goldstandard in der Batteriefertigung werden daher zunehmend Mischformen aus synthetischem und natürlichem Graphit.
Graphano Energy: Vielversprechende Graphit-Projekte in Quebec
Potenzieller Zulieferer von SGL Carbon und Mercedes-Benz ist das junge kanadische Unternehmen Graphano Energy, das im kanadischen Distrikt Québec zwei Projekte betreibt zud denen jeweils Ressourcenschätzungen nach internationalen Bergbaustandards vorliegen, aktuell aber kontinuierlich durch weitere Explorationsarbeiten erweitert werden. Beide Projekte sind auf ihre Weise interessant. Auf dem Gebiet des Standard-Mine-Projekts entdeckte Graphano vor einiger Zeit den neuen Graphit-Trend Black Pearl mit mindestens 1.200 m Länge. 42 Proben zeigten im Mittel einen Graphit-Gehalt von 13,2 %. Das Projekt Lac Aux Bouleaux (LAB) besticht durch die unmittelbare Nähe zur einzigen Graphit-Mine Kanadas Lac des Iles, die vom Unternehmen Northern Graphite betrieben wird. Die zugehörige Verarbeitungsanlage ist nicht voll ausgelastet, weswegen es für Graphano möglich war, mit Northern Graphit eine Vereinbarung zur gemeinsamen Nutzung dieser Anlage zu schließen. Diese Vereinbarung ist für das junge Unternehmen Gold wert: Erstens fallen dadurch Investitionen weg und die Bauzeit einer neuen Verarbeitungsanlage verzögert nicht einen möglichen Produktionsstart.
Angesichts des wachsenden Drucks großer Volkswirtschaften, neue Quellen für kritische Rohstoffe zu etablieren, könnte es bei Graphano ganz schnell gehen. Während man dieses Jahr noch einen Fokus auf die Ausweitung der Ressourcen legt, stehen schon 2026 Genehmigungsverfahren, eine Machbarkeitsstudie und Finanzierungsfragen auf dem Plan. In den Jahren darauf könnte es direkt mit der Produktion losgehen. Da in unmittelbarer Nähe bereits ein Unternehmen Graphit zutage fördert, dürfte es für Graphano Energy nicht schwer sein, Anschluss an die internationalen Lieferketten für das gefragte Anodenmaterial zu finden. Unternehmen wie Mercedes-Benz und SGL Carbon agieren weltweit und haben Kanada als Rohstoffquelle auf dem Schirm - SGL betrieb bis 2014 am Standort Lachute in Quebec sogar eine Produktionsanlage für Graphitelektroden, heute ist das Unternehmen an anderen nordamerikanischen Standorten präsent.
Niedrige Bewertung, News voraus: Anleger sollten Graphano-Aktie vormerken
Die Aktie von Graphano Energy spiegelt wider, dass das Unternehmen einer der Hoffnungsträger für eine stabile Versorgung mit hochwertigem Graphit für die Industrie ist. Nach einem rasanten Anstieg der Aktie im Sommer ist inzwischen wieder etwas Ruhe eingekehrt. Da das Unternehmen noch immer lediglich mit einem niedrigen, einstelligen Millionenbetrag bewertet ist, könnte jedes weitere gute Bohrergebnis für Kursgewinne sorgen. Als eine der wenigen interessanten Graphit-Alternativen in Nordamerika sollten Anleger die Aktie von Graphano unbedingt im Hinterkopf haben - auch Vertreter der Industrie und deren kundige Berater dürften Projektfortschritte genau beobachten.

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