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27.05.2021 | 05:08

Oatly, The Very Good Food Company, Beyond Meat– satte Gewinne und kein Ende in Sicht!

  • Nahrung
  • Nachhaltigkeit
  • IPO
  • Wachstum
Bildquelle: pixabay.com

Vielen von uns dürfte mittlerweile dämmern, dass bei steigendem Wohlstand und wachsender Bevölkerung, Massentierhaltung und Fleischkonsum sich nicht endlos so fortsetzen können. Aber zu oft noch wird die vegetarische Lebensweise nur belächelt. Sie könnte jedoch eine Teil-Lösung der genannten Herausforderungen sein. Auch aus Investorensicht sollte man sich vor Augen führen, wieviel man von vegetarischen Ersatzprodukten haben kann. Daher im Folgenden ein kurzer Blick auf drei börsennotierte Gesellschaften, die auch Fleischkonsumenten "schmecken" dürften.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Carsten Mainitz
ISIN: CA88340B1094 , US08862E1091 , US67421J1088

Inhaltsverzeichnis:


    Oatly – Fulminanter IPO spült rund 1,4 Mrd. USD in die Kasse

    Oatly AB, der Pionier veganer Milchalternativen auf Haferbasis mit Sitz im schwedischen Malmö, wagte in der vergangenen Woche den Schritt auf das Börsenparkett. Als Handelsplatz hatte man sich die amerikanische NASDAQ ausgesucht, was, wie sich herausstellen sollte, sicherlich kein Fehler war. Als Nahrungsmittelhersteller eher auf der Gewinnerseite der weltweiten Corona-Pandemie, traf der IPO auf ein ausgehungertes Börsenumfeld.

    Gute Stories sind aktuell rar gesät. Dazu wird den Menschen immer bewusster, dass Massentierhaltung ein Thema ist, das weltweite Verteilungs- und Ernährungsprobleme, abgesehen von den negativen Auswirkungen für das Klima, nicht löst, sondern verschärft. Hier rennt Oatly also offene Türen ein. Und so konnte das Unternehmen rund 84,4 Mio. seiner Anteilsscheine bei dankbaren Investoren zu einem Preis von 17 USD am oberen Ende der Preisbildungsspanne platzieren. Nachdem die Papiere zeitweise um ein Drittel zulegen konnten, stand am Ende des ersten Handelstages dann ein Plus von 19%.

    Damit bewertet der Markt Oatly aktuell mit einem Preis von über 13 Mrd. USD, bei einem Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr von rund 420 Mio. USD. Das ist ein stolzer Umsatzmultiple! Ist Oatly damit jetzt schon als zu teuer anzusehen? Nun, Börse bewertet Zukunft. Die Gesellschaft bedient einen stark nachgefragten Trend. Der weltweite Umsatz im Segment Milch liegt aktuell bei rund 212 Mrd. EUR jährlich und soll bis 2025 auf rund 246 Mrd. EUR anwachsen.

    Es bleibt spannend, wie sich die etablierten Nahrungsmittelkonzerne in diesem Segment positionieren werden. Bisher ist es aus dieser Ecke noch ziemlich ruhig geblieben. Wann wird das Stück, dass sich Oatly aus diesem Kuchen genehmigt, den Krafts, Nestlés und Unilevers dieser Welt zu groß? Bis dahin dürfte die Oatly Aktie aber noch einen kräftigen Schub nach oben nehmen. Egal, ob Übernahmeziel oder Wachstumswert – die Aktie ist chancenreich.

    The Very Good Food Company – Der Neuling aus Kanada drückt mächtig auf die Tube

    Ein relativ neuer Player im Bereich veganer Ernährungsalternativen ist das Unternehmen "The Very Good Food Company" aus dem kanadischen Vancouver. Anleger kennen in diesem Markt eventuell "Beyond Meat" oder "Impossible Foods". Bei "The Very Good Food Company" ist der Name Programm: Im Gegensatz zu anderen Herstellern, die allerlei chemische und biologische Verfahren einsetzen, um ihren Produkten die Anmutung tierischen Ursprungs zu geben, setzt das Unternehmen konsequent auf natürliche Zutaten und Produktionsmethoden. Dies hat dem Unternehmen einen besonders guten Ruf in der veganen Gemeinschaft verliehen. Dabei produziert das Unternehmen sowohl Fleischersatzprodukte unter der Marke „The Very Good Butchers“ als auch vegetarische Käsealternativen unter dem Brand „The Very Good Cheese Co.“

    Jüngst konnte das Unternehmen einen neuen Umsatzrekord verkünden: Im Monat März wurden erstmals Produkte für mehr als 1 Mio. CAD umgesetzt. **Gestern veröffentlichte die Gesellschaft Q1-Zahlen. DieUmsatzerlöse stiegen um sagenhafte 680% auf 2,7 Mio. CAD. Der E-Commerce-Umsatz legte um 1.744% auf 2,2 Mio. CAD zu. Weiteren Auftrieb verspricht sich das Unternehmen, das seine Waren bisher über einen Online-Shop, ausgewählte Restaurants sowie über mehr als 300 Partnerbetriebe vertreibt, durch die Ausdehnung der Vertriebspartnerschaft mit dem Unternehmen United Natural Foods. Der Vertriebspartner soll nach dem kanadischen Markt nun auch die USA in Angriff nehmen.Der Online-Vertrieb soll im dritten Quartal im Vereinigten Königreich sowie im vierten Quartal in der EU starten. Dazu wird aktuell an einer Ausweitung der Produktion gearbeitet, unter anderem in Kalifornien. Bereits im April konnte eine neue Produktionslinie am Heimatstandort Vancouver in Betrieb genommen werden. Für das Jahr 2020 vermeldete das Unternehmen eine Umsatzsteigerung von 364%. Alles in Allem ist bei den Kanadiern im Moment der Turbo eingeschaltet**.

    Die Story der "Very Good Food Company" gefällt jedenfalls „very good“. Trotz eines mittlerweile hart umkämpften Marktes, hat sich das Unternehmen eine interessante Nische gesucht, die enormes Potenzial bietet. Die Abneigung gegen industriell verarbeitete Lebensmittel wird sicherlich nicht von der Masse der Bevölkerung vertreten, die hauptsächlich Wert auf niedrige Preise legt, aber das gefährdet auch nicht die Existenz anderer Premiumhersteller von Lebensmitteln.

    Die Aktie, die sich nach einer fulminanten Rallye nach dem Börsenstart aktuell bei einem Kursplus von rund 200% konsolidiert, gehört definitiv ins Depot. Eine Marktkapitalisierung von rund 450 Mio. CAD ist angesichts des extrem starken Wachstums und der Bewertung im Wettbewerbsumfeld absolut vertretbar.

    Beyond Meat – Der Fleischersatzpionier

    Der Hersteller veganer Burger ist mittlerweile schon als Veteran veganer Produkte auf dem Börsenparkett zu sehen. Nach einem grandiosen Börsenstart 2019, hatte das Unternehmen ab 2020 stark mit dem Corona-bedingten Rückgang der Nachfrage von Restaurants zu kämpfen. Immerhin machten diese den Großteil der Kundschaft des Konzerns aus. Zudem engagieren sich vermehrt starke Wettbewerber im Markt. So steht der Börsengang einer der wichtigsten Konkurrenten, Impossible Foods, wohl unmittelbar bevor. Ob dieses unter der Hand mit rund 10 Mrd. USD bewertete Unternehmen dabei den Weg an die Börse in Form eines klassischen IPOs oder via SPAC findet, ist dabei wohl noch nicht entschieden.

    Aber auch die etablierten Nahrungsmittelhersteller, wie beispielsweise Unilever, sind in diesem Bereich nicht untätig. So hat Letztgenannter unlängst verkündet, in den nächsten fünf bis sieben Jahren rund 1 Mrd. USD in den Aufbau seiner Sparte mit Fleischersatzprodukten und veganen Milchalternativen zu investieren. Dabei hat das Unternehmen schon einige Erfahrung in diesem Gebiet. Die Konzernmarke Ben&Jerry’s nahm bereits 2016 vegane Eissorten in sein Sortiment auf, die bekannte Marke Magnum folgte 2018, zunächst in Schweden und Finnland, danach auch in UK. Auch im Bereich der Fleischersatzprodukte ist das Unternehmen sehr aktiv. So plant Unilever seine 2018 übernommene Marke „The Vegetarian Butcher“ zum größten Anbieter vegetarischer Fleischersatzprodukte weltweit auszubauen. Ob dies gelingen wird, wird sich zeigen.

    Aktuell ist Beyond Meat noch als einer der Platzhirsche in diesem Geschäftsfeld zu sehen, für das bis zum Jahr 2040 Umsätze von bis zu 450 Mrd. USD p.a. prognostiziert werden. Der Börsengang von Oatly in der vergangen Woche hat der Aktie von Beyond Meat jedenfalls einen kleinen Schub verpasst: Um rund 10% konnte das Papier im Fahrwasser des IPOs zulegen. Und die ersten Analysten sehen weiteres Aufwärtspotential. So erhöhte Bernstein jüngst sein Kursziel auf satte 130 USD.


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    Der Autor

    Carsten Mainitz

    Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.

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