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08.07.2024 | 04:45

Wachstum von 100 % möglich mit Aktien wie Alibaba, Verve Group, Super Micro Computer und GameStop

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Bildquelle: pixabay.com

Die NASDAQ eilt von Hoch zu Hoch. Waren es zu Jahresanfang überwiegend die Werte mit KI-Phantasie, so gab es in den letzten Wochen sogar ein Wiedererwachen der E-Mobilität. Tesla meldete überraschend hohe Auslieferungen im 2. Quartal und Volkswagen kauft sich beim StartUp Rivian ein, um seine Softwareprobleme zu lösen. Das bringt neue Phantasie für Investoren. Aber: Bei solch fortgeschrittenen Aufwärtstrends ist es wichtig, Follower zu finden, also Aktien, die bis jetzt noch nicht so gelaufen sind. Wir nehmen deshalb einige typische „Growth-Titel“ unter die Lupe, denn die Aufwertung in Übersee dürfte noch nicht abgeschlossen sein.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: VERVE GROUP SE | SE0018538068 , ALIBABA GR.HLDG SP.ADR 8 | US01609W1027 , GAMESTOP CORP. A | US36467W1099 , SUPER MICRO COMPUT.DL-_01 | US86800U1043

Inhaltsverzeichnis:


    Alibaba Group – Zur WM täglich präsent, dennoch links liegen gelassen

    Im Umfeld haussierender Tech-Titel mutet es befremdlich an, wenn manche Werte einfach nicht mitziehen. Die Alibaba Group des schillernden Gründers Jack Ma ist so ein Beispiel. Nachdem der Manager die Wirtschaftspolitik der chinesischen Staatsführung im Oktober 2020 ungewöhnlich scharf kritisierte, trat er öffentlich nicht mehr in Erscheinung. Die von ihm groß gemachte Alibaba Group hat in den letzten zehn Jahren ihren Umsatz von 10 auf erstaunliche 130 Mrd. USD gesteigert, der Aktienkurs ist aber per Saldo von 92 auf 72 USD gefallen. Zwischenzeitlich war der Wert allerdings bei über 260 USD angesiedelt, was einer fairen Bewertung eher gleichkommt.

    Warum also die aktuelle Tristesse? Es geht die Angst um unter den Investoren, dass im Falle einer Eskalation der geopolitischen Konflikte zwischen USA, Russland, Taiwan und China eine defacto-Enteignung nach dem Vorbild russischer ADRs in den USA eintreten könnte. Wachstumsorientierte Anleger gehen daher lieber auf die sichere Seite und kaufen US-Aktien. Täglich präsent ist Alibaba mit den Töchtern als Bandenwerbung zur EM in Europa. Damit ist die Aktie zumindest in Deutschland wieder in aller Munde. Analytisch gesehen, geben wir den 41 Kaufempfehlungen auf der Plattform Refinitiv Eikon durchaus recht. Denn mit einem KGV von 9 ist der Titel extrem unterbewertet. Die Kurserwartung der Experten liegt im Mittel bei 108,50 USD, das ist immerhin ein Aufschlag von knapp 50 % zum aktuellen Kurs von 74 USD. Trotzdem ist das politische Risiko sehr hoch.

    Verve Group – Die nächste Übernahme passt perfekt

    Wir hatten zuletzt einige Male über die MGI Media & Invest SE berichtet. Im Juni fand nun die Hauptversammlung statt und die Umbenennung in Verve Group wurde abgesegnet. Seit einigen Tagen überschlagen sich die Meldungen. Kurz nach der Hauptversammlung emittierte Verve 27,11 Mio. Aktien in einem beschleunigten Bookbuilding-Verfahren zu 16,60 SEK. Gleichzeitig erwarben sowohl der CEO Remco Westermann als auch der CFO Paul Echt ordentlich Aktien im Bereich 1,68 bis 1,76 EUR. Zudem beteiligte sich der Vorstandschef auch an der o. g. Kapitalerhöhung im Umfang von 19,92 Mio. SEK oder rund 1,74 Mio. EUR. Auch das Family Office Oaktree Capital Management war bei der Zeichnung signifikant an Bord. Insgesamt erhöhte sich das Aktienkapital um etwa 17 %, eingenommen wurden Brutto ca. 450 Mio. SEK.

    Unmittelbar nach den Kapitalmaßnahmen wird bekannt, dass Verve von der amerikanischen Advantage Solutions Inc. 100 % der Jun Group übernehmen wird. Als Transaktionspreis wird 170 Mio. EUR genannt. Das auf die mobile Nachfrage ausgerichtete Geschäft der Jun Group mit direktem Zugang zu über 230 der Fortune-500-Werbetreibenden und -Agenturen in den USA passt perfekt zur marktführenden, US-zentrierten, mobilen angebotsseitigen Plattform von Verve. Die Transaktion wird zu einem ausgewogeneren Vertriebsmodell mit 30 % nachfrageseitigem und 70 % angebotsseitigem Geschäft führen.
    Verve baut mit diesem Coup seinen Marktanteil im Programmatic Advertising signifikant aus und setzt die prognostizierten Zahlen für 2024 ordentlich nach oben. Pro Forma steigt die Erwartung beim Umsatz von ursprünglich 350 bis 380 Mio. EUR auf jetzt 380 bis 400 Mio. EUR. Für das bereinigte EBITDA lautet die Taxe nun 115 bis 125 Mio. EUR (nach 100 bis 110 Mio. EUR). Mittelfristig erwartet man nun 25 bis 30 % Umsatzplus per annum bei einer EBITDA-Marge von 30 bis 35 %. Wegen der neuen Größe reduziert sich auch der Nettoverschuldungsgrad auf das 1,5 bis 2,5-fache des EBITDA. Im Jahr 2023 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 322 Mio. EUR und ein adjustiertes EBITDA von 95 Mio. EUR. Die Latte für das laufende Jahr liegt deutlich höher.

    Ein weiterer Meilenstein gelingt Verve mit der Aufstockung der Anleihe aus dem Jahr 2022 (bis 2026) um 65 Mio. EUR. Zum einen können die Schuldtitel aufgrund der hohen Nachfrage zu 102,50 % platziert werden, zum anderen löst man damit die fällige 2020/24er Anleihe ab. Mit der neuen Anleihe hat Verve die Finanzierungskosten im Vergleich zur letzten Ausgabe von Anleihen deutlich gesenkt. Nimmt man das als Basis, ergibt sich ein Einsparungspotenzial von ca. 10 Mio. EUR durch Refinanzierung zu besseren Konditionen in der Zukunft. Das neue Gesamtvolumen der 2022/26-Anleihe beträgt jetzt 240 Mio. EUR. Anfang Juli wird schließlich der in der Branche sehr angesehene Manager Alex Stil als Chief Commercial Officer an Bord geholt. Anleger zeigen sich begeistert von der Fülle wertschaffender Transaktionen und haben den Kurs in nur 4 Wochen von 1,50 auf 2,25 EUR hochgesetzt. Die beiden Researchhäuser GBC und First Berlin erwarten Kursziele von 6,00 bzw. 4,90 EUR auf Sicht von 12 Monaten. Die Party läuft also wieder auf Hochtouren!

    Richtig in Schwung gekommen ist der Chart der Verve Group nach der Hauptversammlung im Juni. Mit der Meldung einer Refinanzierung und der Akquisition der Jun Group geht es nun munter weiter nach oben. Quelle: Refintiv Eikon vom 05.07.2024

    Super Micro Computer – Die Zahlen schrauben sich weiter nach oben

    Wir hatten in den letzten Monaten oft über Super Micro Computer (SMCI) berichtet. Das Verkaufssignal unterhalb der 1.000 USD-Marke erwies sich als richtig. Die darauffolgende Korrektur lief analog zur zwischenzeitlichen Schwäche des Branchenführers Nvidia bis auf ein Tief von 686 USD. Wegen einer ausgeprägten Hightech-Rally konnte sich der Kurs in den letzten 4 Wochen wieder an die 1.000 USD-Marke annähern und fiel abermals in einer Korrektur auf rund 800 USD zurück. Der Titel dürfte u. E. nun auskonsolidiert haben, zumal der Referenzwert Nvidia sich anschickt, neue Hochs zu erklimmen. Fundamental erwartet SMCI in 2024 einen Umsatzanstieg von gut 100 % auf 14,9 Mrd. USD, der Nettogewinn soll dabei auf rund 1,37 Mrd. USD steigen. Mit einem Kursplus von über 300 % ist die SMCI-Aktie in 2024 bislang der beste Wert im S&P 500. Nach wie vor blasen 12 von 17 Analysten zum Einstieg, das durchschnittliche Kursziel hat sich auf der Plattform Refinitiv Eikon in den letzten 3 Wochen von 1.040 auf 1.018 USD ermäßigt. Wegen seiner hohen Volatilität ist der Wert aus unserer Sicht nur für risikobewusste Investoren geeignet.

    GameStop – Die Meme-Rally verblasst

    In einer kleinen Rand-Notiz wollen wir noch kurz zu GameStop Stellung beziehen. „Roaring Kitty“ alias US-Investor Keith Gill muss sich Untersuchungen wegen angeblicher Kursmanipulation unterwerfen, das könnte das Sentiment bei den „Meme-Tradern“ kurzfristig belasten. Denn unmittelbare Empfehlungen sind aktuell nicht zu erwarten und angesichts einer Bewertung mit 2-fach erwarteten Umsätzen für 2024 bei nicht vorhandener Profitabilität könnte der Kurs der GME-Aktie stark ins Wanken geraten. Allerdings verfügt der Gaming-Retailer nach diversen Kapitalerhöhungen mittlerweile über mehr als 1 Mrd. USD an Barmitteln. Eine Insolvenz droht somit kurzfristig nicht. Im April stand die Aktie noch bei etwa 10 USD, das Juni Up & Down spielte sich zwischen 47 und 18 USD ab. Wer Hitze und dramatische Schwankungen scheut, lässt die Finger weg!


    „Sell in May and go away“ war in diesem Jahr der falsche Börsenspruch. Denn seit Mai geht es munter nach oben, ganze 10 % konnte die NASDAQ bislang zulegen. Dass hier nicht alle Schritt halten können, ist verständlich. Wer im Mai auf die MGI Media & Games Invest-Aktie gesetzt hat, findet den Titel nun unter dem Namen Verve Group mit 40 % Plus im Depot wieder.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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