03.03.2025 | 04:45
BioTech: Übernahme Kandidaten für 2025! Heiß wird es bei Evotec, BioNxt, Bayer und Formycon!
Der DAX 40-Index strebt von Hoch zu Hoch und folgt damit einer gigantischen Kaufwelle aus den USA. Die Rally ist schon weit fortgeschritten, wegen der andauernden geopolitischen Verwerfungen laufen aber immer noch Hightech- und Rüstungswerte. In den letzten Wochen strahlen die positiven Trends auch wieder auf den BioTech-Sektor aus. Titel wie BioNxt konnten binnen 6 Monaten bereits über 150 % zulegen. Was steckt dahinter? Bei Formycon gab es einen schweren Kurseinbruch, Bayer und Evotec kommen langsam in die Spur. Kommt es jetzt zu Übernahmen? Wo liegen die Trigger für dynamische Anleger?
Lesezeit: ca. 5 Min.
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Autor:
André Will-Laudien
ISIN:
Bionxt Solutions Inc. | CA0909741062 , EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , FORMYCON AG | DE000A1EWVY8
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
André Will-Laudien
Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.
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Bayer und Evotec – Liegt das Tal bereits hinter uns?
Nun wird es spannend um Evotec, denn die Aktie ist in der letzten Woche erneut mit ihrem Ausbruch über die Hürde von 9 EUR gescheitert und seitdem auf dem Rückzug. Charttechnisch sollten die Hamburger nun nicht mehr unter 7,85 EUR absinken. Positive Zeichen kommen von der Personalseite. Per Ende Februar scheidet die bisherige Finanzchefin Laetitia Rouxel aus, nach außen hin anscheinend freiwillig. Sie war seit April 2023 im Amt. Der Nachfolger ist schon gefunden. Zum 1. März übernimmt Paul Hitchin als CFO den Finanzbereich. Er verfügt nach Unternehmensangaben über mehr als 20 Jahre Erfahrung in verschiedenen Führungspositionen, zuletzt als CFO von Mediq. Den Markt beeindruckte die Personalie nicht wirklich, denn es kam zu keiner Aufwärtsbewegung im Kurs. Technisch ist daher Vorsicht angesagt: Die 100-Tage-Linie errechnet sich zu 8,06 EUR, nicht weit weg auch die 200-Tage-Linie bei 7,85 EUR. Die Zahlen für 2024 werden am 27. März veröffentlicht. Sollte Evotec-Chef Christian Wojczewski positiv überraschen können, eventuell sogar mit einer belastbaren Mittelfristprognose, hätte die Aktie reichlich Kurspotenzial. Allerdings dürften sich auch die Shortseller erneut auf die Lauer legen.
Großes Interesse gilt derzeit auch der Bayer-Aktie. Die Leverkusener haben an der 19 EUR-Marke erst mal ein Tief manifestieren können, aktuell liegt der Kurs sogar wieder über 22,50 EUR. Die Jahreszahlen 2024 werden für den 5. März erwartet. Wichtig werden die Fortschritte in der Agrarchemie sein, die Restrukturierung der LifeScience-Sparte läuft nun auch schon gut 9 Monate. Für die Bezahlung der Abfindungsangebote im mittleren Management dürften einige hundert Millionen zurückgestellt werden. Der deutsche Pharmariese konnte jüngst in den USA einen wichtigen Durchbruch erzielen. Dabei geht es nicht um die rechtlichen Streitigkeiten im Rahmen der Monsanto-Übernahme aus dem Jahr 2018, sondern um die Entwicklung der Produkt-Pipeline. Konkret handelt es sich um das Tochterunternehmen AskBio, welche für die Entwicklung der neuen Parkinson-Therapie mit dem Namen AB-1005 nun von der US-Arzneimittelagentur FDA den Status „Regenerative Medicine Advanced Therapy“ erwirken konnte. Dieser Status ermöglich eine deutliche Beschleunigung der Zulassung und letztlich der Behandlung der Nerven-Krankheit Parkinson. Analysten bleiben dennoch vorsichtig. Nur 3 von 22 Einschätzungen stehen auf „Buy“, das gewichtete 12-Monatskursziel verharrt bei 26,50 EUR. Die kommende Woche wird hochinteressant.
BioNxt Solutions – Lauter gute Meldungen und frische Mittel
Die BioNxt-Aktie konnte in den letzten 6 Monaten einen erstaunlichen Turnaround aufs Parkett legen. Denn nach einer Bodenbildung zwischen 0,11 und 0,13 EUR handelt der Titel nun wieder mit ansprechenden Umsätzen bei 0,32 bis 0,37 EUR. BioNxt fokussiert sich auf Arzneimittelformulierungen und Verabreichungs-Systeme der nächsten Generation. In den letzten Monaten lag der Fokus vor allem an transdermalen und oral auflösbaren Präparaten. Die aktuelle Patentserie deckt die sublinguale Verabreichung von Krebsmedikamenten zur Behandlung von autoimmunen, neurodegenerativen Erkrankungen ab. Das führende Entwicklungsprogramm von BioNxt ist das unternehmenseigene sublinguale Cladribin-Produkt zur Behandlung von Multipler Sklerose (MS). Hier könnte es mit einem Produktions-Partner im Jahr 2025 richtig zur Sache gehen.
BioNxt hat Ende Februar ein Update zu mehreren wichtigen Meilensteinen für die nächsten 90 Tage gegeben, darunter die Anmeldung von Patenten auf nationaler Ebene, den Abschluss einer Human-Bioäquivalenzstudie für sein führendes Multiple-Sklerose-Medikament (MS) und die Entwicklung seines Langlebigkeits- und Anti-Aging-Produkts. Zudem wird bestätigt, dass alle nationalen Patentanmeldungen gemäß dem Patent Cooperation Treaty (PCT) in den wichtigsten Gerichtsbarkeiten abgeschlossen sind. Die nationalen Anmeldungen des Unternehmens basieren auf dem positiven internationalen Prüfungsbericht, den das Europäische Patentamt (EPA) im dritten Quartal 2024 für die sublinguale Verabreichung von Krebsmedikamenten zur Behandlung von autoimmunen neurodegenerativen Erkrankungen wie MS ausgestellt hat.
Das Hauptprodukt von BioNxt, BNT23001, ist eine proprietäre sublinguale Dünnfilmformulierung von Cladribin zur Behandlung von MS. Präklinische Studien, wie sie in internen Forschungsdaten und Auswertungen Dritter berichtet werden, haben hohe Absorptionsraten und Bioäquivalenz zu bestehenden oralen Therapien gezeigt. Es ist geplant, die erste klinische Studie in den nächsten 90 Tagen zu beginnen. Die Bioäquivalenzstudie ist relativ kurz und soll bereits in weniger als 30 Tagen abgeschlossen sein. Der erfolgreiche Abschluss der Bioäquivalenzstudie ist ein wichtiger Meilenstein und ein Proof-of-Concept für das Hauptprodukt und die Pipeline an sublingualen Produkten zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen. In den nächsten 90 Tagen plant BioNxt überdies den Einstieg in den schnell wachsenden Anti-Aging-Sektor, der laut Statista bis 2027 ein Volumen von 93 Mrd. USD erreichen soll. Das Unternehmen entwickelt Dünnfilmpräparate und magensaftresistente Tabletten mit pharmazeutischen Wirkstoffen, die im Frühstadium nachweislich die Alterung der Eierstöcke verlangsamen, die Fruchtbarkeit verlängern und ein gesundes Altern fördern.
Die Langlebigkeits- und Anti-Aging-Programme stellen eine weitere strategische und diversifizierte Investition in einen großen und schnell wachsenden globalen Markt dar. Zur Finanzierung der Vorhaben konnte in den letzten Tagen ein Wandeldarlehen über 2,5 Mio. CAD platziert werden. Das Interesse an der BioNxt-Aktie ist jüngst wieder erwacht, mit steigenden Handelsumsätzen könnte es sein, dass ein schneller Sprung über die 1 EUR Marke gelingen könnte, alte Hochs liegen deutlich über 2 EUR. Einsammeln!
Formycon – Was ist denn hier passiert?
Die deutsche Biosimilar-Hoffnung Formycon steht unter Druck. Hohe, angekündigte Abschreibungen lassen Zweifel an der Strategie des Unternehmens aufkommen. Im Fokus steht derzeit das erste Präparat FYB201, das Lucentis-Biosimilar des Unternehmens, es wird voraussichtlich temporär vom US-Markt genommen. Wie man hört, möchte Formycon den Wert des Biosimilars schützen, denn es verkaufte sich zuletzt eher schleppend und nur mit hohen Rabatten. Auch beim Stelara-Biosimilar müssen die Münchener kleinere Brötchen backen. CEO Stefan Glombitza spricht von Wertberichtigungen von bis zu einem niedrigen dreistelligen Millionenbetrag. Am 27. März ist die Pressekonferenz für das letzte Jahr. Investoren gehen davon aus, dass Formycon alle Impairment-Probleme in der Bilanz 2024 berücksichtigen wird, damit der Wert in 2025 seine Erholung starten kann. Frühe Investoren werden vermutlich noch im Gewinn liegen, allerdings schwankte der Titel in den Jahren 2021 bis 2024 zwischen 40 und 90 EUR. Technisch ist der Bereich um 25 EUR sehr wichtig. Das Family Office der Gebrüder Strüngmann Athos hält noch knapp 24 %, auch die ungarische Gedeon Richter ist ein weiterer strategischer Investor. Stehen Sie Gewehr bei Fuß, denn es gibt bereits erste Insiderkäufe.

Die weltweiten Börsen hatten zuletzt etwas korrigiert. Das betrifft vor allem die heiß gelaufenen HighTech-Titel an der NASDAQ. Der BioTech-Sektor schöpft aus den resultierenden Umschichtungen mehr und mehr Kraft. Einige Charts wie z. B. BioNxt und Bayer haben aktuell schon gedreht, der Markt scheint nun wieder an Breite zu gewinnen. Rein zyklisch wäre eine Branchen-Rotation zu Gunsten der BioTechs überfällig.
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