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29.05.2025 | 06:00

Die nächste KI-Revolution tritt dieser Hidden-Champion los: Palantir, NetraMark, Roche

  • Biotech
  • KI
  • Forschung
Bildquelle: pexels.com

Arbeiten Sie heute noch wie vor fünf Jahren? Seien wir ehrlich: KI hat vieles verändert. Vor allem in der Biotechnologie sind die Chancen gigantisch. Schon 2024 floss jeder vierte Venture-Capital-Dollar für KI-Projekte in den Gesundheitssektor, so die Silicon Valley Bank. Obwohl bereits rund 80 % der Branche mit KI arbeiten, ist die Spanne groß – zwischen Experimenten und bahnbrechenden Neuerungen gibt es große Unterschiede. Wir stellen drei KI-Profiteure aus dem Gesundheitswesen vor und erklären, wie Anleger profitieren können.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Nico Popp
ISIN: PALANTIR TECHNOLOGIES INC | US69608A1088 , NETRAMARK HOLDINGS INC | CA64119M1059 , ROCHE HLDG AG GEN. | CH0012032048

Inhaltsverzeichnis:


    Palantir rückt Life-Sciences in den Fokus

    Wenn es um die Verarbeitung riesiger Datenmengen geht, setzen Anleger seit jeher auf Palantir. Das Unternehmen richtet sich vor allem an staatliche Stellen und Unternehmen und bietet Lösungen für große Datenbestände. Im Gesundheitswesen und in der Pharmaforschung hat Palantir in den letzten Jahren gezielt auf Wachstum gesetzt. Die Plattform Foundry kommt entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Life-Science-Bereich zum Einsatz - von der Wirkstoffforschung über klinische Studien bis zur Produktion und Verabreichung. Schon 2019 hat Palantir gemeinsam mit Merck das Joint Venture “Syntropy” gegründet, um eine Datenplattform für die Krebsforschung bereitzustellen, die Forschern einen sicheren Austausch und die Analyse klinischer und präklinischer Datensätze erlaubt.

    Palantir kooperiert auch direkt mit Pharma-Dienstleistern: Im April 2024 schloss Palantir eine mehrjährige Partnerschaft mit dem Auftragsforschungsinstitut Parexel, um dessen klinische Datenplattform mit Foundry und AIP zu verstärken. Ziel dieser Allianz ist, mittels KI die Effizienz klinischer Studien zu steigern, etwa durch Automatisierung manueller Prozesse, Analysen historischer Studiendaten und Echtzeit-Zugriff auf validierte Daten für Studienleiter. Wie Parexel berichtet, konnten durch die Einbindung von Palantirs KI-Plattform Studienlaufzeiten verkürzt und Abläufe von der Planung bis zur Zulassung beschleunigt werden.

    NetraMark macht klinische Studien besser und erfolgreicher

    Im Windschatten bekannter Unternehmen wie Palantir versuchen Technologieunternehmen, die einen Bezug zur Forschung haben, KI noch zielgerichteter einzusetzen. Das wohl bekannteste Beispiel ist das kanadische Unternehmen NetraMark. Das Geschäftsmodell von NetraMark basiert auf einer KI-Plattform namens NetraAI, die insbesondere die Planung und Analyse klinischer Studien revolutionieren soll. NetraAI nutzt neuartige, topologie-basierte Algorithmen, um Patientendaten in erklärbare Subgruppen zu clustern und dadurch verborgene Muster aufzudecken. Diese Technologie macht es möglich, auch mit relativ kleinen Datensätzen aussagekräftige Erkenntnisse zu gewinnen, etwa um Erkrankungen feiner zu segmentieren oder Patienten nach Wahrscheinlichkeit des Ansprechens auf Medikamente zu klassifizieren. NetraMark positioniert sich damit als Partner für Pharmafirmen und Auftragsforschungsinstitute, um klinische Studien effizienter und erfolgversprechender zu gestalten. Mit Worldwide Clinical Trials (CRO) schloss NetraMark in diesem Jahr bereits eine Kooperation mit dem Ziel, für die Fachbereiche Neurologie und Onkologie KI-gestützte präzise Analysen für Phase-II/III-Studien bereitzustellen. Das Ziel: Schnellere Entscheidungsprozesse, geringere Entwicklungszeiten und höhere Erfolgsraten bei klinischen Studien.

    Während sich viele Lösungen der Konkurrenz auf Abläufe und das reine Datenmanagement fokussieren, setzt NetraMark bei der Auswahl der Probanden an und kontrolliert damit den in klinischen Studien wohl bedeutendsten Faktor. „Unser Ziel ist es, das volle Potenzial der KI auszuschöpfen, um die Zukunft der klinischen Entwicklung neu zu gestalten“, bringt Netramark-CEO George Achilleos die Mission seines Unternehmens auf den Punkt. Werden klinische Studien effizienter, steigert das die Aussicht auf Erfolg und senkt die Kosten – all das sind Faktoren, die für Pharmaunternehmen entscheidend sind. Ein Beispiel ist etwa Roche. Roche bietet Lösungen entlang des gesamten medizinischen Spektrums – von der Früherkennung und Prävention über die Therapie bis zur Behandlungsüberwachung.

    Roche setzt auf KI – McKinsey sieht Milliarden-Potenzial

    Das Geschäftsmodell von Roche setzt hohe Ausgaben für Forschung und Entwicklung voraus – nur so gelingt die kontinuierliche Einführung neuartiger Therapien und diagnostischer Verfahren. Allein 2024 brachte Roche mehrere neue Medikamente, wie etwa das Brustkrebsmedikament Itovebi sowie über zwanzig Diagnostiklösungen auf den Markt. Roche-CEO Thomas Schinecker hat 2024 klargestellt, warum sein Unternehmen KI-Technologien einsetzt: „KI entschlüsselt komplexe biologische Zusammenhänge schneller, macht Diagnostik präziser, erleichtert gezieltere Arzneimittelentwicklung und mehr. Roche war ein Pionier beim Einsatz von KI entlang der gesamten Wertschöpfungskette und setzt neue Maßstäbe im Gesundheitswesen.“ Doch auch bei Roche setzt man KI verstärkt dabei ein, große Datenmengen zu verarbeiten und die bisherige „Trial-and-Error-Forschung“ zu beschleunigen.

    Alle drei Unternehmen haben ein Interesse daran, die Kosten in der Pharmaforschung zu senken. Wie McKinsey errechnet hat, könnte KI und verwandte Technologien im Gesundheitswesen zwischen 200 und 360 Mrd. USD einsparen. Vor allem große Pharma-Multis dürften sich davon einen großen Kuchen sichern wollen. Innovative Lösungen, wie die von Palantir oder NetraMark, können dabei entscheidende Rollen spielen. Während Palantir längst ein Milliarden-Unternehmen ist, steht Netramark mit seiner Marktkapitalisierung von rund 100 Mio. CAD noch vergleichsweise am Anfang. Die Aktie bietet Zugang zu einem vielversprechenden Trend innerhalb der Biotechnologie.


    Interessenskonflikt

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    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

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    Der Autor

    Nico Popp

    In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys

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