24.06.2024 | 04:45
IPOs, Übernahmen und Merger – es geht wieder los! Varta, Altech Advanced Materials, Nel ASA und Cavendish
Täglich neue Rekorde an der NASDAQ lassen Anlegerträume wahr werden, doch Ende der letzten Woche gab es erste Korrekturanzeichen, der Top-Wert Nvidia musste 10 % vom Hoch abgeben. Kein Beinbruch nach knapp 100 % Anstieg seit Mitte April. Auch das Emissionsgeschäft läuft nun wieder an, denn Neulinge wollen die Gunst der Stunde nutzen. Der norwegische Wasserstoff-Pionier Nel ASA bringt so seine Tankstellentochter mit Erfolg an die Börse. Das schafft mehr Transparenz im Konzern und füllt die Kasse auf. Und während Varta schon wieder eine Umsatzwarnung veröffentlicht, bringt Altech Advanced Materials seine neuen Batterie-Technologien auf den Weg. In Sachen Errungenschaften ist „Made in Germany“ also immer noch „top“, die richtige Aktienauswahl bleibt allerdings Trumpf.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
André Will-Laudien
ISIN:
VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , CAVENDISH HYDROGEN ASA | NO0013219535 , ALTECH ADV.MAT. NA O.N. | DE000A31C3Y4
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
André Will-Laudien
Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.
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Altech Advanced Materials – Schneller, höher, weiter!
Bei visionären Unternehmen wie die Altech Advanced Materials AG aus Heidelberg macht es durchaus Sinn, den Worten des Managements große Aufmerksamkeit zu schenken. An ihnen hängt der Unternehmenserfolg, denn noch selten hat sich eine Innovation von allein verkauft, außer vielleicht die Zigarette. Die „Renewable Energies Conference“ von mwb research gab jedenfalls Aufschluss über den Sachstand im Industriepark Schwarze Pumpe. CEO Uwe Ahrens hat sich in seiner Präsentation nur wenig mit der Batterieveredelung „Silumina Anodes“ befasst, vermutlich ist die Situation im deutschen E-Mobilitäts-Geschäft seit Aufschlag von BYD in Europa nicht ganz so prickelnd. Wer die EM verfolgt, sieht an der Bande auch nicht mehr Mercedes, BMW, Audi oder Volkswagen, sondern den aufstrebenden chinesischen Konzern „Build your Dreams“ (BYD) in bester Kamerapose neben der Supermarktkette Lidl. Es sind eben die kleinen Zeichen, welche den Zustand des Industriestandortes Deutschland treffend beschreiben.
Viel haben die Anleger in der mwb-Online-Konferenz zur Innovation „Cerenergy“ hören können. Die Machbarkeitsstudie ist fertig und alle internen Planungen für den Produktionsaufbau der Festköperbatterie auf Natriumchlorid-Basis sind erledigt. „Wir wollen in diesem Bereich Weltmarktführer werden!“ so der Chef - bleibt nur noch ein Kapitalbedarf von knapp 180 Mio. EUR für die Umsetzung des Projekts. Die möchte Altech in den nächsten Monaten aus einer Mischung von Förderanteilen, Fremdkapital und wenn nötig auch Eigenkapital einwerben, wobei die Verwässerung möglichst klein bleiben soll. Ein Green Bond soll es sein, der die Hauptausgaben deckt, dann könnten die ersten Batterien schon in 2026 vom Band rollen. Auf der Abnahmeseite wird heute schon mit Playern wie EnergieSachsen oder LEAG verhandelt.
Klingt vielversprechend, denn Analysten erwarten ein starkes Wachstum für den globalen Netzspeichermarkt von durchschnittlich 28 % pro Jahr bis 2040. Altech könnte hier als deutscher Nischenplayer richtig trumpfen. Endlich sind nun auch alle jungen Aktien in der Hauptgattung handelbar. Ganze 7,542 Mio. Stück sind seit letzter Woche im Umlauf, die Marktkapitalisierung steht bei rund 33 Mio. EUR. Mit diesem Setup bleibt Altech für risikobewusste Anleger eine aussichtsreiche, deutsche Batterie- und GreenTech-Story mit großem Potenzial.
Nel ASA – Die Tankstellenstocher Cavendish macht Furore
Nel ASA überraschte seine Anleger mit einem Ausgliederungs-Deal. Am 12. Juni hat der norwegische Wasserstoff-Pionier seine Betankungssparte unter dem Namen Cavendish Hydrogen abgespalten und an die Osloer Börse gebracht. Nach einem enttäuschenden Start hat sich die Lage beim Börsennewcomer schnell verbessert, inzwischen notiert der Valor wieder deutlich über dem ursprünglichen Platzierungspreis von 29 NOK. Mitte letzter Woche waren es kurzfristig schon 38 NOK, Cavendish Hydrogen erreichte damit einen Marktwert von über 1 Mrd. NOK. Nel-CEO Håkon Volldal sieht die Chance, dass beide Unternehmen eine Marktführerschaft erringen können. Der Kurs der Mutter Nel ASA fiel dennoch wieder unter die wichtige Unterstützung von 0,50 EUR zurück. Spannend wie es hier weitergeht!
Varta – Schon wieder eine Umsatzwarnung
Zur festen Regelmäßigkeit sind scheinbar die Umsatz- und Gewinnwarnungen von Varta geworden. Seit Februar 2021 gibt es permanent schlechte Nachrichten aus Ellwangen, was den Kurs von knapp 174 auf sagenhafte 7,50 EUR einbrechen ließ. 96 % Abschlag für einen Hochtechnologie-Wert im Batterie-Sektor ist ein Wort. Nun wird die Umsatzerwartung für 2024 erneut von 900 auf 820 bis 870 Mio. EUR gesenkt. Zum Gewinn gab es keine Aussagen, seit Herbst 2022 läuft ein Restrukturierungsprogramm, dem wahrscheinlich bis zu 800 Vollzeitstellen zum Opfer fallen. Hierzu hört man derzeit wenig.
Der steinige Weg scheint für Varta noch ein paar Windungen zu beherbergen, Ende der letzten Woche fiel der Kurs wieder deutlich unter die 10 EUR-Marke. Keiner der 6 Experten auf der Plattform Refinitiv Eikon möchte sich für die Ellwanger erwärmen, das durchschnittliche 12-Monats-Kursziel liegt bei niedrigen 8,73 EUR. Vielleicht ist diese Einigkeit das einzige gute Zeichen für den ausgebombten Aktienkurs. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis 2024e hat sich jedenfalls schon auf 0,4 zurückgebildet. Wenn der operative Turnaround trotz einiger Umsatzeinbußen gelingt, ist Varta unter 10 EUR ein klarer Kauf. Die Q2-Zahlen werden für den 12. August erwartet. Setzen sie den Wert wieder auf die Watchlist.

Investoren stürzten sich in den letzten 6 Monaten auf stabile Techwerte wie Apple, Microsoft, Google oder Nvidia. Hier werden trotz hoher Bewertung und ungünstigem Zinsklima gute Cashflows erzielt. Weniger gut beraten sind derzeit kleinere Wachstumsunternehmen, welche noch viel Anlegerkapital benötigen, um ihre Ideen umzusetzen. Sollten die Notenbanken das Zinsniveau senken, könnte sich der Blick wieder schnell auf die Small Caps richten.
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