Menü schließen




24.06.2024 | 04:45

IPOs, Übernahmen und Merger – es geht wieder los! Varta, Altech Advanced Materials, Nel ASA und Cavendish

  • Wasserstoff
  • Batterietechnologie
  • E-Mobilität
  • China
Bildquelle: pixabay.com

Täglich neue Rekorde an der NASDAQ lassen Anlegerträume wahr werden, doch Ende der letzten Woche gab es erste Korrekturanzeichen, der Top-Wert Nvidia musste 10 % vom Hoch abgeben. Kein Beinbruch nach knapp 100 % Anstieg seit Mitte April. Auch das Emissionsgeschäft läuft nun wieder an, denn Neulinge wollen die Gunst der Stunde nutzen. Der norwegische Wasserstoff-Pionier Nel ASA bringt so seine Tankstellentochter mit Erfolg an die Börse. Das schafft mehr Transparenz im Konzern und füllt die Kasse auf. Und während Varta schon wieder eine Umsatzwarnung veröffentlicht, bringt Altech Advanced Materials seine neuen Batterie-Technologien auf den Weg. In Sachen Errungenschaften ist „Made in Germany“ also immer noch „top“, die richtige Aktienauswahl bleibt allerdings Trumpf.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: VARTA AG O.N. | DE000A0TGJ55 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , CAVENDISH HYDROGEN ASA | NO0013219535 , ALTECH ADV.MAT. NA O.N. | DE000A31C3Y4

Inhaltsverzeichnis:


    Altech Advanced Materials – Schneller, höher, weiter!

    Bei visionären Unternehmen wie die Altech Advanced Materials AG aus Heidelberg macht es durchaus Sinn, den Worten des Managements große Aufmerksamkeit zu schenken. An ihnen hängt der Unternehmenserfolg, denn noch selten hat sich eine Innovation von allein verkauft, außer vielleicht die Zigarette. Die „Renewable Energies Conference“ von mwb research gab jedenfalls Aufschluss über den Sachstand im Industriepark Schwarze Pumpe. CEO Uwe Ahrens hat sich in seiner Präsentation nur wenig mit der Batterieveredelung „Silumina Anodes“ befasst, vermutlich ist die Situation im deutschen E-Mobilitäts-Geschäft seit Aufschlag von BYD in Europa nicht ganz so prickelnd. Wer die EM verfolgt, sieht an der Bande auch nicht mehr Mercedes, BMW, Audi oder Volkswagen, sondern den aufstrebenden chinesischen Konzern „Build your Dreams“ (BYD) in bester Kamerapose neben der Supermarktkette Lidl. Es sind eben die kleinen Zeichen, welche den Zustand des Industriestandortes Deutschland treffend beschreiben.

    Viel haben die Anleger in der mwb-Online-Konferenz zur Innovation „Cerenergy“ hören können. Die Machbarkeitsstudie ist fertig und alle internen Planungen für den Produktionsaufbau der Festköperbatterie auf Natriumchlorid-Basis sind erledigt. „Wir wollen in diesem Bereich Weltmarktführer werden!“ so der Chef - bleibt nur noch ein Kapitalbedarf von knapp 180 Mio. EUR für die Umsetzung des Projekts. Die möchte Altech in den nächsten Monaten aus einer Mischung von Förderanteilen, Fremdkapital und wenn nötig auch Eigenkapital einwerben, wobei die Verwässerung möglichst klein bleiben soll. Ein Green Bond soll es sein, der die Hauptausgaben deckt, dann könnten die ersten Batterien schon in 2026 vom Band rollen. Auf der Abnahmeseite wird heute schon mit Playern wie EnergieSachsen oder LEAG verhandelt.

    Klingt vielversprechend, denn Analysten erwarten ein starkes Wachstum für den globalen Netzspeichermarkt von durchschnittlich 28 % pro Jahr bis 2040. Altech könnte hier als deutscher Nischenplayer richtig trumpfen. Endlich sind nun auch alle jungen Aktien in der Hauptgattung handelbar. Ganze 7,542 Mio. Stück sind seit letzter Woche im Umlauf, die Marktkapitalisierung steht bei rund 33 Mio. EUR. Mit diesem Setup bleibt Altech für risikobewusste Anleger eine aussichtsreiche, deutsche Batterie- und GreenTech-Story mit großem Potenzial.

    Nel ASA – Die Tankstellenstocher Cavendish macht Furore

    Nel ASA überraschte seine Anleger mit einem Ausgliederungs-Deal. Am 12. Juni hat der norwegische Wasserstoff-Pionier seine Betankungssparte unter dem Namen Cavendish Hydrogen abgespalten und an die Osloer Börse gebracht. Nach einem enttäuschenden Start hat sich die Lage beim Börsennewcomer schnell verbessert, inzwischen notiert der Valor wieder deutlich über dem ursprünglichen Platzierungspreis von 29 NOK. Mitte letzter Woche waren es kurzfristig schon 38 NOK, Cavendish Hydrogen erreichte damit einen Marktwert von über 1 Mrd. NOK. Nel-CEO Håkon Volldal sieht die Chance, dass beide Unternehmen eine Marktführerschaft erringen können. Der Kurs der Mutter Nel ASA fiel dennoch wieder unter die wichtige Unterstützung von 0,50 EUR zurück. Spannend wie es hier weitergeht!

    Varta – Schon wieder eine Umsatzwarnung

    Zur festen Regelmäßigkeit sind scheinbar die Umsatz- und Gewinnwarnungen von Varta geworden. Seit Februar 2021 gibt es permanent schlechte Nachrichten aus Ellwangen, was den Kurs von knapp 174 auf sagenhafte 7,50 EUR einbrechen ließ. 96 % Abschlag für einen Hochtechnologie-Wert im Batterie-Sektor ist ein Wort. Nun wird die Umsatzerwartung für 2024 erneut von 900 auf 820 bis 870 Mio. EUR gesenkt. Zum Gewinn gab es keine Aussagen, seit Herbst 2022 läuft ein Restrukturierungsprogramm, dem wahrscheinlich bis zu 800 Vollzeitstellen zum Opfer fallen. Hierzu hört man derzeit wenig.

    Der steinige Weg scheint für Varta noch ein paar Windungen zu beherbergen, Ende der letzten Woche fiel der Kurs wieder deutlich unter die 10 EUR-Marke. Keiner der 6 Experten auf der Plattform Refinitiv Eikon möchte sich für die Ellwanger erwärmen, das durchschnittliche 12-Monats-Kursziel liegt bei niedrigen 8,73 EUR. Vielleicht ist diese Einigkeit das einzige gute Zeichen für den ausgebombten Aktienkurs. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis 2024e hat sich jedenfalls schon auf 0,4 zurückgebildet. Wenn der operative Turnaround trotz einiger Umsatzeinbußen gelingt, ist Varta unter 10 EUR ein klarer Kauf. Die Q2-Zahlen werden für den 12. August erwartet. Setzen sie den Wert wieder auf die Watchlist.

    Im 12 Monatsvergleich sind noch alle Auswahltitel im Hintertreffen. BYD schaffte die Kurve am schnellsten, Nel profitiert nur kurzfristig und bei Altech sind jetzt deutlich mehr Aktien auf dem Markt. Völlig unter die Räder geraten sind die Aktien der Varta AG. Quelle: Refinitiv Eikon 21.06.2024

    Investoren stürzten sich in den letzten 6 Monaten auf stabile Techwerte wie Apple, Microsoft, Google oder Nvidia. Hier werden trotz hoher Bewertung und ungünstigem Zinsklima gute Cashflows erzielt. Weniger gut beraten sind derzeit kleinere Wachstumsunternehmen, welche noch viel Anlegerkapital benötigen, um ihre Ideen umzusetzen. Sollten die Notenbanken das Zinsniveau senken, könnte sich der Blick wieder schnell auf die Small Caps richten.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) derzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen hält bzw. halten und auf deren Kursentwicklungen spekulieren. Sie beabsichtigen insofern Aktien oder andere Finanzinstrumente der Unternehmen zu veräußern bzw. zu erwerben (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.
    Es besteht insofern ein konkreter Interessenkonflikt bei der Berichterstattung zu den Unternehmen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.
    Es besteht auch aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.
    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von André Will-Laudien vom 11.03.2025 | 04:45

    Künstliche Intelligenz – Sagenhafte Gewinne mit Xiaomi, Credissential, D-Wave und Palantir

    • Künstliche Intelligenz
    • HighTech
    • E-Mobilität
    • Automotive
    • Quanten-Computing

    Wie die Politik manchmal Märkte macht, ist schon erstaunlich. US-Präsident Donald Trump hatte sich wegen eines Disputs mit Wolodymyr Selenskyj von den Ukraine-Hilfen losgesagt, schon läuteten in Europa die Alarmglocken. Rüstungs-Werte gingen durch die Decke, die EU-Regierungen überschlugen sich mit neuen Sonderpaketen zur Aufrüstung der NATO-Staaten von insgesamt bis zu 800 Mrd. EUR. Wladimir Putin dürfte sich über den aufgescheuchten Hühnerhaufen amüsiert haben. Ganz im Stillen läuft aber aktuell auch eine Korrektur bei den so lang gehypten KI-Aktien. Manche Verluste sind hier schon richtig schmerzhaft. Die Börse scheint also ihr „Einbahnstraßen-Dekret“ nun abgelegt zu haben. Aufgelaufene Gewinne sollten schnellstens abgesichert werden. Wir steigen tiefer in den Kontext ein.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 06.03.2025 | 06:00

    dynaCERT - mit Wasserstofftechnologie und CO2-Zertifikaten auf der Überholspur

    • dynaCERT
    • Wasserstoff
    • Sauerstoff
    • Kraftstoffeinsparung
    • Dekarbonisierung
    • CO2-Zertifikate
    • CO2-Gutschriften
    • Emissionszertifikate
    • Emissionen
    • HydraGEN
    • HydraLytica

    Die Welt steht an einem kritischen Scheideweg der Dekarbonisierung. Die Industrieländer setzen zunehmend auf regulatorische Hebel, um den Wandel zu erzwingen. So müssen EU-Flottenbetreiber ab 2025 ihre CO2-Emissionen pro Kilometer drastisch senken, während in den USA ab 2027 verschärfte Grenzwerte für schwere Nutzfahrzeuge gelten. Doch der Weg zur Compliance ist steinig: Jedes zweite europäische Unternehmen hat die neuen Berichtspflichten noch nicht auf dem Schirm, und bei über 20 % der Flotten fehlen Emissionsdaten gänzlich. Daher boomt der Markt für Klimatechnologien. Doch welche Lösungen können die Diskrepanz zwischen regulatorischem Druck und betrieblicher Umsetzung schließen? Hier rücken Unternehmen in den Fokus, die Brücken zwischen ambitionierten Zielen und praktischer Anwendbarkeit bauen. Vor diesem Hintergrund lohnt ein Blick auf Akteure wie dynaCERT, deren Technologie genau dort ansetzt, wo Politik, Klimawissenschaft und betriebliche Realität kollidieren.

    Zum Kommentar

    Kommentar von André Will-Laudien vom 26.02.2025 | 04:45

    Elon Musk verliert, jetzt kommt Wasserstoff! Achtung bei BYD, Plug Power, First Hydrogen und Mercedes

    • GreenTech
    • Wasserstoff
    • Automotive
    • E-Mobilität
    • China

    Tesla musste seine Führungsrolle an BYD bereits abgeben, aber es gibt weitere Gewinner des texanischen Absturzes. Mercedes ist einer der Profiteure. First Hydrogen steht in den Startlöchern, seine innovativen Lösungen auszurollen. Da Kernkraftwerke im Betrieb nahezu emissionsfrei sind, ist der CO2-Fußabdruck von grünem Wasserstoff aus Kernenergie vergleichbar mit dem aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Solar. Und Kernkraft kann im Gegensatz zu Wind- oder Solarenergie rund um die Uhr Strom produzieren, da sie nicht von Wetterbedingungen abhängig ist. In Ländern wie Frankreich, Finnland und Japan wird Kernenergie bereits als Option zur Wasserstofferzeugung betrachtet, um die Dekarbonisierung der Industrie voranzutreiben. Welche Aktien rücken damit in den Vordergrund?

    Zum Kommentar