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15.06.2022 | 05:58

SAP, BrainChip Holdings, Infineon – Chip-Aktien vor der nächsten Welle!

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Bildquelle: pixabay.com

Die aktuelle Zinsentscheidung wirft ihre Schatten voraus, die Marktteilnehmer sind aufgrund der horrend steigenden Inflationsraten verunsichert. Im Kampf gegen die Teuerung dürfte die US-Notenbank FED ihre Bilanz weiter eindampfen und aggressivere Zinsschritte einläuten. Jedoch besteht dann die Gefahr, die Wirtschaft erheblich zu schwächen. Das makroökonomische Bild würde sich dadurch gravierend verschlechtern und die Gefahr, dass die USA in eine Rezession schlittern, deutlich erhöhen. Die größten Verlierer einer größeren Zinsanhebung dürften weiterhin zinssensible Wachstumswerte sein. Jedoch ist bei vielen Titeln ein derartiges Szenario bereits eingepreist.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Carsten Mainitz
ISIN: BRAINCHIP HOLDINGS LTD | AU000000BRN8 , SAP SE O.N. | DE0007164600 , INFINEON TECH.AG NA O.N. | DE0006231004

Inhaltsverzeichnis:


    Brainchip Holdings – Ein weiteres Ausrufezeichen

    Bei manchen Werten ist man froh, wenn eine stärkere Korrektur stattfindet. Vor allem, wenn man den ersten Aufwärts-Move verpasst hat. Der Kursverlauf des australischen Wachstumsunternehmens BrainChip ist dabei symptomatisch. Nach einer Kursrally von umgerechnet rund 0,30 EUR auf 1,75 EUR im Hoch, korrigierte der Aktienkurs um rund 70%. Ein Anteilsschein des Entwicklers des höchst innovativen Akida-Chips kostet aktuell umgerechnet 0,57 EUR.

    Fundamental setzt das IP-Unternehmen immer wieder Ausrufezeichen, die die Qualität des Akida-Chips bestätigen. Mit der Aufnahme in das AI-Partnerprogramm der globalen Halbleiter-Größe ARM wird dies erneut untermauert. Bei dem Partnerprogramm der Briten handelt es sich laut Mitteilung um ein Ökosystem von Hardware- und Softwarespezialisten, welches es den Entwicklern ermöglichen soll, die nächste Generation von KI-Lösungen zu entwickeln. Mohamed Awad, Vizepräsident für IoT und Embedded bei ARM, äußerte sich wie folgt: „Als Teil des KI-Partnerprogramms von ARM wird BrainChip es Entwicklern ermöglichen, den Bedarf an hochleistungsfähiger und extrem stromsparender Edge-KI-Inferenz zu decken und so neue Innovationsmöglichkeiten zu erschließen.“

    Der neuromorphe Prozessor „Akida“ könnte zum neuen Standard der Halbleiterindustrie avancieren. Die Vorteile liegen darin, dass dieser sehr stromsparend und hochleistungsfähig ist und durch die Verwendung einer neuromorphen Architektur, einer Art künstlicher Intelligenz, die von der Biologie des menschlichen Gehirns inspiriert ist, das Wachstum der Edge-KI-technologie fördert.

    Die - hört man die Meinungen von Experten - effizienteste Lösung, die jemals produziert wurde lernt selbstständig dazu und ist für Zukunftsthemen wie das Internet der Dinge, autonomes Fahren oder Robotik prädestiniert. Sollte die kommerzielle Produktion weiter voranschreiten und Akida den Massenmarkt erobern, dürfte die aktuelle Marktkapitalisierung in Höhe von umgerechnet 1 Mrd. EUR nicht mehr lange Bestand haben.

    Infineon – Ausbau der Kapazitäten

    Hart getroffen hat es auch einen der größten Halbleiterunternehmen Europas. Notierte die Aktie des Technologiekonzerns Ende des vergangenen Jahres bei über 40 EUR, korrigierten die Anteilsscheine bis dato rund 45% und markierten kürzlich mit rund 24 EUR ein neues Jahrestief. Die breite Unterstützungszone im Bereich von 22,50 EUR gerät nun zunehmend in den Blickpunkt. Sollte diese gebrochen werden, winkt die psychologisch wichtige Marke bei 20 EUR.

    Um der Nachfrage nach knappen Halbleitern Herr zu werden, gab Infineon kürzlich den Ausbau seiner Produktkapazitäten bekannt. „Künftig werden wir alle zwei, drei Jahre über eine große Investition entscheiden“, so der neue Produktionsvorstand Rutger Wijburg gegenüber dem Handelsblatt. In der Vergangenheit habe der Konzern alle vier bis fünf Jahre eine neue Fabrik errichtet. „Es ist nicht auszuschließen, dass wir auch einmal große Vorhaben parallel vorantreiben“, sagte der Manager. Bislang haben die Münchner ein Werk nach dem anderen gebaut.

    Wijburg sagte weiter: Der Manager wischte Bedenken beiseite, dass Infineon zu viel investieren könnte: „Strukturelle Überkapazitäten sind nicht zu erwarten. Denn es gibt kaum noch eine Innovation, die ohne Halbleiter auskommt.“

    SAP – Konkurrent überzeugt

    Die Aktie des Walldorfer Technologiekonzerns könnte kurzfristig von den Quartalszahlen des US-Konkurrenten Oracle profitieren. Die Amerikaner überzeugten mit besser als von Analysten prognostizierten Erlösen durch das boomende Cloud-Geschäft. So stiegen die Erlöse im abgelaufenen Quartal um 5% auf 11,8 Mrd. USD. Die Cloud-Umsätze kletterten um 19% auf 2,9 Mrd. USD. Auch beim Gewinn in Höhe von 3,2 Mrd. USD toppte die Gesellschaft die Analystenprognosen. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag mit 1,54 USD mehr als 10% über den Markterwartungen.

    Laut dem Oracle-CEO Safra Catz sollen die Cloud-Einnahmen im laufenden Quartal um bis zu 25% und im laufenden Geschäftsjahr um über 30% wachsen. „Diese Einnahmen könnten in dem im August endenden Zeitraum um bis zu 47% steigen, einschließlich der Cloud-Verkäufe von Cerner," äußerte sich die Managerin im Rahmen einer Telefonkonferenz anlässlich der Quartalszahlen.

    Entwarnung gibt es für die SAP-Aktie dennoch nicht. Mit rund 87 EUR notiert das Papier bereits nahe am Corona-Tief vom März 2020. Wichtig ist zunächst die Unterstützung bei 84 EUR. Nach oben würde sich das Chartbild erst beim Überwinden der Marke von 96,38 EUR aufhellen.


    Die hohe und länger als gedacht dauernde Inflation veranlasst die Währungshüter zu drastischen Zinsschritten, was wiederum vor allem Technologietitel belastet. Infineon und SAP suchen nach dem Boden, beim innovativen Unternehmen BrainChip Holdings könnte nach einer starken Korrektur eine neue Aufwärtswelle starten.


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    Der Autor

    Carsten Mainitz

    Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.

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