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20.03.2025 | 06:00

Commerzbank, Desert Gold, Strategy – 900 Mrd. EUR Schuldenlawine – mit welcher Aktie schützen Sie sich am besten vor der Inflation?

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Bildquelle: pixabay.com

Deutschland steht am Scheideweg: Mit einem geplanten Schuldenrausch von 900 Mrd. EUR für Infrastruktur und Verteidigung drohen Inflation, Zinsanstiege und ein möglicher Verlust der Top-Bonitätsnote. In dieser unsicheren Lage suchen Anleger nach Schutz – doch wo liegen die Chancen? Die Commerzbank bietet das traditionelle Banking mit Zinsen, während Desert Gold vom Edelmetall-Boom profitiert. Und dann ist da Strategy (ehemals MicroStrategy), das mit dem Bitcoin als „digitalem Gold“ das Geld der Anleger vor dem Wertverfall schützen und gleichzeitig von Kurssteigerungen der Kryptowährung profitieren will. Drei Unternehmen, drei Strategien: Welche schützt das Portfolio besser vor der Schuldenlawine und welche Aktie hat Potenzial? Eine Analyse zwischen Sicherheit, Edelmetallen und Krypto-Risiko.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: COMMERZBANK AG | DE000CBK1001 , DESERT GOLD VENTURES | CA25039N4084 , MICROSTRATEG.A NEW DL-001 | US5949724083

Inhaltsverzeichnis:


    Commerzbank – ambitionierte Ziele

    Die Commerzbank hat sich im vergangenen Jahr mit einer Gesamtrendite von 107 % deutlich vom Branchenindex EUFN abgesetzt. Treiber waren ein robustes Provisionsgeschäft mit einem Plus von 7 % und ein stabiler Zinsüberschuss von 8,3 Mrd. EUR trotz Leitzinssenkungen der EZB. Das operative Ergebnis stieg um 12 % auf 3,8 Mrd. EUR, unterstützt durch Kostendisziplin mit einer Cost-Income-Ratio von 59 % und geringere Risikovorsorgen. Mit einer Eigenkapitalrendite (RoTE) von 9,2 % übertraf die Bank ihre Ziele und schüttete 1,73 Mrd. EUR an Aktionäre aus – darunter eine auf 0,65 EUR erhöhte Dividende und umfangreiche Aktienrückkäufe.

    Bis 2028 peilt die Commerzbank eine RoTE von 15 % an – fast eine Verdopplung gegenüber 2024. Geplant sind drastische Kostensenkungen, darunter 3.900 Stellen, die abgebaut werden und ein geplantes Cost-Income-Ratio von 50 % sowie eine Reduktion der CET1-Quote auf 13,6 %. Zudem soll der Provisionsüberschuss jährlich um 7 % wachsen, gestützt auf Digitalisierung und Expansion im Asset-Management. Kritisch bleibt die Abhängigkeit von der Konjunktur. Während Einsparungen und Kapitaloptimierung rund 40 % des RoTE-Sprungs absichern, hängt der Rest vom Wettbewerbserfolg gegen Mitstreiter wie ING ab, die ähnliche Ziele verfolgen.

    Aktuell notiert die Commerzbank bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 10, was leicht unter den europäischen Peers liegt, die bei etwa 11,2 liegen. Doch die Bewertung spiegelt bereits einen Großteil der Optimierungserfolge wider. Risiken wie eine Rezession oder aggressivere EZB-Zinssenkungen unter 2 % könnten die Zinsmarge belasten. Zwar bieten strategische Partnerschaften wie zuletzt mit Visa und eine mögliche Aufstockung der UniCredit-Beteiligung langfristiges Potenzial. Kurzfristig überwiegen jedoch die Unsicherheiten zumal die FED am gestrigen Abend ihre Zinsentscheidung verkündet hat. Die Aktie hat 2025 in der Spitze rund 60 % zugelegt und notiert momentan bei 24,50 EUR.

    Desert Gold - Gold-Explorer mit Ambitionen in Westafrika

    Desert Gold etabliert sich als dynamischer Player im Goldsektor mit Fokus auf Mali, einem Herzstück des westafrikanischen Goldgürtels. Das Unternehmen kontrolliert 440 km² in der hochproduktiven Senegal-Mali-Region, umgeben von Branchengrößen wie Barrick Gold und Endeavour Mining. Auf der Liegenschaft wurden bis jetzt über 23 Goldzonen identifiziert. Mit rund 1,1 Mio. Unzen gemessener und angezeigter Ressourcen sowie fortgeschrittener Erschließung von Oxidvorkommen signalisiert Desert Gold skalierbares Potenzial. Ein erfahrenes Team, darunter Geologie-Experten wie Don Dudek, treibt die Exploration voran.

    Aktuelle Bohrungen und neu ausgewertete historische Daten auf Mogoyafara-South- und dem Linnguekoto-West-Projekt liefern vielversprechende Ergebnisse. Hervorzuheben sind 33 m mit 1,58 g/t Gold in Bohrloch RCSP 1316 auf der Mogoyafara Zone sowie Bohrloch LN011 mit 3,4 g/t Gold über 12 m südlich von Linnguekoto, das einen neuen Explorationskorridor eröffnet. CEO Jared Scharf ist überzeugt, dass das SMSZ-Projekt noch signifikante Explorationspotenziale bietet. Parallel finalisiert das Unternehmen eine aktualisierte Wirtschaftlichkeitsstudie (PEA) für Oxidvorkommen in Barani East, die im Idealfall bis Ende März vorliegen soll. Geplant sind zudem 30.000 m Bohrungen im Jahr 2025, um bestehende Goldzonen gezielt zu erweitern und Ressourcen zu vergrößern.

    Desert Gold zielt darauf ab, seine Ressourcenbasis von aktuell ca. 1,1 Mio. Unzen durch gezielte Exploration auf über 2 Mio. Unzen zu steigern. Die hohe M&A-Aktivität in der Region – angetrieben von großen Goldproduzenten – unterstreicht das Übernahmepotenzial des Unternehmens, sobald kritische Ressourcenschwellen erreicht werden. Das Management, unterstützt von Investoren wie Ross Beaty, setzt auf strategische Partnerschaften und technologische Präzision. Für Anleger bietet Desert Gold eine Exposure-Chance in einem der produktivsten Goldgebiete der Welt – mit einem klaren Fahrplan für Ressourcenwachstum und einer starken Position im wettbewerbsintensiven Explorationsmarkt. Die Aktie notiert aktuell bei 0,06 CAD.

    Strategy - ein Hebel auf Bitcoin mit Risiken

    Strategy, ehemals MicroStrategy (MSTR), hat sich seit 2020 radikal gewandelt. Statt Business Intelligence dominiert nun Bitcoin (BTC) die Bilanz. Mit rund 499.000 BTC im Gegenwert von rund 41,8 Mrd. USD ist das Unternehmen der größte institutionelle Halter der Kryptowährung. Doch der Kurs der Aktie hängt eng an Bitcoin – und beide leiden aktuell unter massiven Korrekturen. Trotz eines Buchgewinns von ca. 8,7 Mrd. USD auf die BTC-Bestände notiert MSTR mit einem Aufschlag von rund 80 % zum Bitcoin-Wert. Das Risiko besteht darin: wenn der BTC weiter sinkt, könnte die Aktie überproportional fallen.

    Um Bitcoin zu kaufen, setzt Strategy auf eine Mischung aus Aktienemissionen und wandelbaren Anleihen. Seit 2021 hat das Unternehmen über 21 Mrd. USD via Equity und 9 Mrd. USD via Convertible Bonds eingesammelt. Steigt Bitcoin, profitieren Aktionäre überproportional. Bei fallenden Kursen droht jedoch eine Abwärtsspirale durch Aktienverwässerung oder Zwangsverkäufe. Jüngst kündigte Strategy die Ausgabe von Vorzugsaktien mit 8 % Dividende an – ein teurer Weg, um weiter BTC zu kaufen, während das Kerngeschäft kaum Cashflow generiert.

    Für Anleger stellt sich die Frage: Warum nicht einfach Bitcoin oder einen ETF wie IBIT kaufen? MSTR bietet zwar Hebelwirkung, doch das Risiko ist hoch. Bei einem BTC-Crash müsste das Unternehmen Kapital nachschießen – vermutlich durch weitere Aktienverkäufe. Zwar könnte eine Aufnahme in den S&P 500 kurzfristig den Kurs stützen, doch langfristig zählt die Bitcoin-Performance. Daher bietet sich aktuell eher Fazit: Wer an BTC glaubt, sollte lieber direkt in den BTC investieren, denn Strategy bleibt ein Spekulationsobjekt – mit Potenzial nach oben, aber existenziellen Risiken nach unten. Die Aktie notiert derzeit bei 293,02 USD.


    Angesichts der drohenden Inflationsrisiken durch Deutschlands Schuldenlawine bieten die drei Unternehmen unterschiedliche Schutzstrategien. Die Commerzbank setzt auf traditionelle Stabilität durch Zinsgeschäft und Kostendisziplin, bleibt jedoch anfällig für Konjunkturschwächen und Zinssenkungen. Desert Gold profitiert als Gold-Explorer in Westafrika vom Edelmetall-Boom, kombiniert mit skalierbaren Ressourcen und Übernahmepotenzial – ein klassischer Inflationsschutz. Strategy agiert als risikoreicher Bitcoin-Hebel, der bei steigenden Krypto-Kursen überproportional gewinnt, bei Abstürzen jedoch existenzielle Gefahren birgt. Während Desert Gold als sicherere Absicherung glänzt bleibt Strategy eine spekulative Wette auf digitale Werte.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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