11.12.2025 | 05:30
Gründe für den Gold-Endspurt 2025 – wie Barrick Mining, Kobo Resources und Newmont positioniert sind
Gold erlebt einen historischen Aufschwung, angetrieben von einer wendebereiten Notenbankpolitik, ungebremsten Zentralbankkäufen und eskalierenden geopolitischen Spannungen. Diese seltene Konstellation treibt den Preis des Edelmetalls in bisher unerreichte Sphären und schafft ein außergewöhnliches Umfeld für ausgewählte Miners. Die spannende Frage ist: Welche Unternehmen sind am besten positioniert, um von diesem Boom zu profitieren? Die Antwort führt uns zu Barrick Mining, Kobo Resources und Newmont.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
BARRICK MINING CORPORATION | CA06849F1080 , KOBO RESOURCES INC | CA49990B1040 , NEWMONT CORP. DL 1_60 | US6516391066
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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Barrick Mining - operative Herausforderungen trotz Goldrallye
Der jüngste Quartalsbericht von Barrick zeigt ein gemischtes Bild. Zwar profitiert der Konzern deutlich von den historisch hohen Goldpreisen, was sich in starken Gewinnen und Cashflows niederschlägt. Gleichzeitig bleibt der Kostendruck eine Belastung. Die Gesamtkosten (AISC) stiegen im Jahresverlauf leicht an, getrieben durch höhere Ausgaben für Arbeit und Energie. Dazu kommt eine rückläufige Produktion, die teilweise auf die vorübergehende Stilllegung der wichtigen Mine Loulo-Gounkoto in Mali zurückzuführen ist. Die Goldrallye federt operative Schwächen ab, aber nachhaltige Margenstärke erfordert eine bessere Kostenkontrolle und stabile Förderung.
Jenseits der Quartalszahlen setzt Barrick wichtige strategische Akzente. Das Unternehmen prüft einen Börsengang für seine nordamerikanischen Goldassets. Diese würden in einer neuen, börsennotierten Gesellschaft gebündelt, während Barrick die Mehrheit behält. Die Logik ist einleuchtend. Fokussierte Goldproduzenten mit Top-Assets in sicheren Regionen wie Nevada und der Dominikanischen Republik werden vom Markt oft höher bewertet als globale Konglomerate. Dieser Schritt könnte einen deutlichen Wertfreisetzungseffekt haben, zumal das vielversprechende Fourmile-Projekt in Nevada hinzukäme. Hier geht es darum, das Portfolio optimal zu positionieren.
Ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor ist mittlerweile gebannt. Barrick hat im Dezember einen umfassenden Vergleich mit der Regierung von Mali geschlossen, der den zweijährigen Disput um den Loulo-Gounkoto-Komplex beendet. Das Unternehmen erlangt die volle operative Kontrolle zurück, die Bergbaulizenz wird erneuert und alle rechtlichen Schritte eingestellt. Die Rückkehr dieses produktiven Assets, im vergangenen Jahr förderte es über 700.000 Unzen, ist ein entscheidender operativer und psychologischer Gewinn. In einer Phase hoher Goldpreise fügt dies dem Portfolio einen stabileren Cashflow hinzu und entfernt ein großes Länderrisiko von der Agenda, was die Investmentstory insgesamt aufwertet. Derzeit ist die Aktie für 40,91 USD zu haben.
Kobo Resources - Bohrer im Dauerbetrieb, Ressourcen im Fokus
Für Investoren in Goldexplorer ist die Elfenbeinküste seit Jahren ein spannendes Pflaster. Einer der Akteure, der hier mit einem klaren Portfolio überzeugt, ist Kobo Resources. Das Unternehmen kombiniert ein fortgeschrittenes Kernprojekt, Kossou, mit einem vielversprechenden Satellitenprojekt, Kotobi. Beide liegen in einem ausgedehnten Landpaket und profitieren von der dynamischen Entwicklung der Region. Die Strategie ist durchdacht. Während man in Kossou zügig auf eine erste Ressourcenschätzung hinarbeitet, baut man in Kotobi mit systematischer Exploration ein zweites Standbein auf. Aktuell liegt der Fokus unverändert auf dem Flaggschiffprojekt Kossou. Wie auf der Resourcing Tomorrow Konferenz bekräftigt, drehen sich die Bohrer hier nahezu ununterbrochen. Über 35.000 m wurden bereits gebohrt, und das Programm läuft weiter.
Die geplante erste Mineralressourcenschätzung wird bewusst verschoben. Der Grund ist positiv, denn man entdeckt weiterhin neue Mineralisierung und möchte diese Erfolgsserie nicht unterbrechen, bevor man den Umfang des Systems vollständig versteht. Das Ziel ist ambitioniert. Die drei bekannten Zonen könnten sich zu einem durchgehenden Trend von über 3,5 km verbinden. Parallel dazu gewinnt das zweite Projekt, Kotobi, wieder an Bedeutung. Nach ersten Arbeiten wurde es zugunsten von Kossou priorisiert, doch jetzt wird das Potenzial systematisch angegangen. Basierend auf geophysikalischen und geochemischen Kampagnen wurden vier konkrete Zielgebiete definiert. Die nächsten Schritte sind bereits geplant: Ein mechanisiertes Schürfprogramm soll Anfang nächsten Jahres starten, gefolgt von ersten Bohrungen bereits im Februar.
Kobo bleibt ein klassischer Explorationsplay. Die aktuelle Dynamik ist jedoch bemerkenswert. Die anhaltenden Bohrerfolge in Kossou deuten auf ein robustes System hin, während die Reaktivierung von Kotobi die Option auf weiteres Wachstum bietet. Für Anleger, die in dieser Phase einsteigen, ist es eine Wette auf die methodische Erschließung eines vielversprechenden Landpakets in einer etablierten Goldregion. Die regelmäßigen Updates, etwa alle drei Wochen, bieten zudem eine transparente Verfolgung des Fortschritts. Mit der ersten Mineralressourcenschätzung könnte das Unternehmen auf dem Radar von größeren Produzenten auftauchen, die Übernahmeziele suchen. Die Aktie notiert aktuell bei 0,25 CAD.
Newmont - Gold in neuem Licht: Warum dieser Zyklus anders läuft
Die aktuelle Goldrallye fühlt sich anders an als ihre Vorgänger. Treiber sind nicht nur kurzfristige Spekulation, sondern tiefere strukturelle Verschiebungen. Zentralbanken bauen seit Jahren ihre Bestände massiv aus, während private Anleger das Edelmetall zunehmend als langfristigen Wertspeicher in einer geopolitisch unsicheren Welt sehen. Diese Nachfrage stützt das Preisniveau auf einem strukturell höheren Niveau. Anders als in der Vergangenheit agiert Gold weniger als taktische Handelsware, sondern etabliert sich als fundamentale Portfolioabsicherung, die unabhängig von konjunkturellen Zyklen Bestand hat.
In diesem Umfeld profitiert ein Goldproduzent wie Newmont nicht nur vom hohen Goldpreis, sondern vor allem von seiner operativen Disziplin. Das jüngste Quartal zeigte robuste freie Cashflows, die es dem Unternehmen ermöglichten, seine Schuldenlast nahezu auf Null zu reduzieren. Entscheidend ist, dass die Margen trotz eines leichten Produktionsrückgangs stabil blieben. Dies unterstreicht die Qualität des Portfolios und ein effizientes Kostenmanagement. Die erzielten Erlöse fließen in Aktionärsrenditen und die Stärkung der Bilanz, was in einem kapitalintensiven Sektor einen klaren strategischen Vorteil darstellt.
Trotz dieser soliden Fundamentaldaten handelt die Aktie mit einem deutlichen Abschlag gegenüber direkten Mitbewerbern. Dieser Bewertungsunterschied ist schwer zu rechtfertigen, wenn man die Skalenvorteile, die starke Cash-Generierung und die nun schuldenfreie Bilanz betrachtet. Der Markt scheint hier ein Misstrauen gegenüber dem Sektor oder Überreaktionen auf kurzfristige Themen wie M&A-Gerüchte über die tatsächlichen Unternehmensleistungen zu stellen. Für Value-orientierte Investoren, die an den neuen Gold-Superzyklus glauben, könnte diese Diskrepanz eine Gelegenheit bieten. Momentan kostet eine Aktie 94,09 USD.
Die Goldrally, getrieben von strukturellen Faktoren, schafft ein differenziertes Umfeld für Miner. Barrick Mining stemmt sich mit strategischer Portfolio-Optimierung und der Lösung des Mali-Konflikts gegen operative Schwächen. Kobo Resources treibt als Explorer sein Bohrprogramm in der Elfenbeinküste voran und arbeitet auf die erste Mineralressourcenschätzung hin. Newmont hingegen überzeugt mit operativer Disziplin, einer fast schuldenfreien Bilanz und starker Cash-Generierung, wird vom Markt jedoch möglicherweise unterbewertet.
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