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07.04.2025 | 04:45

Trump Zoll Crash – jetzt die Rosinen einsammeln! Steyr, Mutares, naoo AG, Deutsche Bank und Commerzbank im Fokus

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Bildquelle: pixabay.com

Donald J. Trump lässt die Welt erzittern. Nachdem er Mitte der Woche seine Liste der Straf-Zölle in Höhe von 10 bis 34 % verlas, gingen die internationalen Börsen in den freien Fall über. So korrigierten DAX, DOW und NASDAQ um über 10 % und schlossen am Freitag auf Tagestief. Der Grund: China hatte sofortige Gegenmaßnahmen in Höhe von 34 % erlassen. Für die Konsumenten weltweit ein Alptraum. Denn zu der eh schon manifestierten Inflation seit Corona, gibt es nun einen weiteren Teuerungsschub, der durch nichts aufgefangen werden kann. Richtig teuer wird es allerdings für die Amerikaner selbst. Denn sie importieren über 70 % ihrer Güter aus dem Ausland. Die Gewinner könnten China und Europa sein, wenn jetzt ein Freihandelsabkommen vereinbart wird und die USA einfach links liegen gelassen wird. Wo liegen die Chancen für Anleger?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: STEYR MOTORS AG | AT0000A3FW25 , MUTARES KGAA NA O.N. | DE000A2NB650 , DEUTSCHE BANK AG NA O.N. | DE0005140008 , NAOO AG | CH1323306329 , COMMERZBANK AG | DE000CBK1001

Inhaltsverzeichnis:


    Steyr und Mutares – Hand in Hand nach unten

    Noch im März waren Mutares und Steyr die Highlights der Rüstungs-Rally 2.0. Nachdem Steyr bekannt gemacht hatte, dass man mit Zukäufen stark in den Bereich Defense vorstoßen möchte, gab es kein Halten mehr für den Titel. Bis auf 380 EUR schoss die Aktie in nur 1 Woche hoch. Doch dann kamen freie Stücke der Mutares AG auf den Markt. Der Groß-investor wollte angabe gemäß den Freefloat erhöhen und verschaffte sich von seiner Depotbank sogar eine Lockerung des vereinbarten Lock-Ups. Der oberösterreichische Spezialmotorenbauer Steyr sondiert den Markt für externe Zukäufe. Nach den beschlossenen Sonderkrediten in Deutschland geht das Management von steigenden Rüstungsetats auch in anderen großen europäischen Ländern und einer sehr hohen Nachfrage der internationalen Bündnispartner aus. Steyr Motors mit Hauptsitz in Steyr produziert Hochleistungsmotoren, etwa als Hauptantrieb in militärischen Spezialfahrzeugen, Booten sowie als Hilfsaggregate für Kampfpanzer und Lokomotiven. Den Großteil des Umsatzes machen mittlerweile Produkte für militärische Zwecke aus. 2024 stieg der Umsatz gegenüber 2023 um 9,2 % auf 41,7 Mio. EUR. Die Marktkapitalisierung erhöhte sich in der Spitze auf verrückte 2,2 Mrd. EUR. Was für ein Schwachsinn! Für Steyr und Mutares ging es folglich wieder scharf nach unten, nämlich um 90 % bzw. 40 %. Anleger befinden sich nun wieder auf dem Boden der Tatsachen. Wegen einer guten Portfolio-Aufstellung ist Mutares bis etwa 28,50 EUR mittelfristig interessant, auch Steyr wächst langsam und sollte sich leicht im Kurs erholen.

    naoo AG – Die nächsten Schritte sind klar definiert

    Die Schweizerische naoo AG präsentierte sich vor großem Publikum zuletzt auf der Münchener Kapitalmarkt-Konferenz (MKK) von GBC. CEO Thomas Wolfensberger nutzte die Gelegenheit, das erklärungsbedürftige Geschäftsmodell näher zu erläutern. Das innovative Tech-Unternehmen betreibt eine neue Social Media-Plattform und stellt sich damit in den Wettbewerb zu Tech-Riesen wie Meta Platforms, Microsoft, Tencent oder ByteDance. Unter Ausnutzung der bekannten Schwächen großer Plattformen, haben internationale Programmierer eine neuartige Social Media-Plattform auf den Weg gebracht, die die Aktivität der aktuell über 90.000 User belohnt. Maßgeblich sind wertvoller Content sowie eine neue detaillierte und personalisierte Art der Profile.

    naoo incentiviert seine User mit einem einzigartigen Punkte-System. Die durch Aktivität erworbenen „Belohnungen“ können nach Verfügbarkeit in Waren- oder Dienstleistungsgutscheine beziehungsweise Bargeld getauscht werden. Ende März gelang die Übernahme der Kingfluencers AG zu einem sehr niedrigen Transaktionspreis in Aktien. Die größte Influencer-Agentur der Schweiz konnte so zu 87 Prozent integriert werden. Der Zukauf schlägt direkt auf die Gewinn- und Verlustrechnung durch, denn die Kingfluencers AG erwirtschaftete in 2024 bereits Erlöse von rund 7 Mio. CHF und wächst weiterhin stark. Von außen betrachtet, ein Meilenstein für naoo, denn nun kann in einem großen Kreis für fortgeschrittene Plattformdienste geworben werden. Die dabei entstehenden Synergien dürften den Konzern schon in 2025 profitabel machen. Durch das Upselling an Premiumkunden von Kingfluencers sollte noch in diesem Jahr eine schrittweise Expansion in die D-A-CH-Region gelingen, die Umsatzpotenziale dürften sich damit vervielfachen. CEO Wolfensberger macht klar, dass M & A auch künftig eine wichtige strategische Säule sein wird. Seine Zielgröße für aktive Kunden liegt mittelfristig bei mehr als 19 Mio.

    Die naoo-Aktie stand in der letzten Woche im Bereich 13 bis 17 EUR. Die Schweizer haben sich alsbald ein Upgrade in den Primärmarkt von Düsseldorf vorgenommen. Damit wären dann auch Handelsplätze wie Frankfurt und Tradegate möglich und die tägliche Liquidität steigt. Die Story verlässt gerade erst den Bahnhof, kaufen sie zu!

    Deutsche Bank und Commerzbank – Zweistelliger Absturz

    Wie vom Blitz getroffen wurden die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank. Der Grund: Die Erhebung von Zöllen könnte die Konjunktur einbrechen lassen und die eh im Steigflug begriffenen Insolvenz-Quoten weiter anheizen. Viele Anleger traten daher erneut den Rückzug an, vor allem im konjunktursensiblen Bankensektor. Der europäische Bankenindex sackte in der Spitze um 9 % ab, im DAX fielen die Titel der Deutschen Bank und der Commerzbank in der Gesamtwoche zwischen 15 und 20 %.
    Ein weiterer Punkt belastet Banken sehr: Der Immobilien- und Infrastruktur-Sektor hatte sich gerade vom Boden wegbewegt und hofft auf niedrigere Refinanzierungszinsen. Notenbanker haben aber nun die Befürchtung, dass die Inflation weiter steigen wird. Das macht Zinssenkungen in den nächsten Monaten eher unwahrscheinlich. Nach Donald Trumps Zoll-Rundumschlag sieht die US-Notenbank, vertreten durch Jerome Powell, keine guten Zeiten für die USA anbrechen. Anleger sollten den Bankensektor vorerst meiden, zumal das Segment in den letzten Monaten super performt hat. Nehmen sie daher ruhig Gewinne mit, denn sollte Trump seine Ankündigungen wahr machen, dürfte die Korrektur munter weitergehen!

    Arg erwischt hat es unsere Peergroup in der letzten Woche. Die naoo-Aktie reagierte positiv auf den Kingfluencer-Deal und konnte die 14 EUR-Marke behaupten. Deutsche Bank und Commerzbank verloren zweistellig. Quelle: LSEG vom 06.04.2025

    Der Trump-Crash hatte es in sich. Ganze 2.500 Punkte büßte der DAX 40-Index ein, die Volatilität sprang von 22 auf zeitweise 35 % an. An der NASDAQ herrschte Ausverkaufszeit, beliebte Titel wie Nvidia haben in 6 Wochen nun 45 % ihres Wertes verloren. Die nächsten Tage dürften sehr spannend werden. Die naoo AG blieb als Nebenwert von einer Korrektur verschont, denn das Wachstumsmodell der Schweizer ist überzeugend und wird sich durch die Integration der Kingfluencer AG weiter beschleunigen.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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