03.01.2025 | 06:00
D-Wave Quantum, Ari Motors, Bayer – welche Werte gehören ins Depot für 2025
Nachdem Google seinen Quantenprozessor Willow vorgestellt hat, schoss die Aktie von D-Wave Quantum in die Höhe. Hier ist die Frage, wie nachhaltig dieser Anstieg ist, und ob Quanten-Computing der nächste große Hype nach der Künstlichen Intelligenz ist. Für die Automobilbranche war 2024 ein Jahr zum Vergessen. Viele Automobilhersteller kämpfen aktuell mit Problemen. Besser schlägt sich Ari Motors, ein Elektrofahrzeughersteller, der sich eine Nische gesichert hat. Gelingt der gesamten Automobilbranche im kommenden Jahr eine Trendwende? Einen Turnaround wünschen sich auch die Aktionäre von Bayer. Die Aktie ist im vergangenen Jahr unter die Räder gekommen. 2025 soll vieles besser werden. Wir sehen uns die einzelnen Werte genauer an.
Lesezeit: ca. 5 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
D-WAVE QUANTUM INC | US26740W1099 , ARI MOTORS INDUSTRIES SE | DE000A3D6Q45 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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D-Wave Quantum – besitzt viele Patente
Mit Googles Willow Quantenchip sind die Unternehmen der 2. Reihe, die sich mit Quanten-Computing befassen, in den Fokus geraten. Die Aktie der Unternehmen schossen durch die Decke. Das gilt auch für D-Wave Quantum, die das drittgrößte Quantenpatentportfolio weltweit besitzen und sich damit deutlich von der Konkurrenz abheben. Das Geschäftsmodell basiert auf einer „Quantum-Computing-as-a-Service“-Plattform und ist für die kommerzielle Nutzung gedacht. Diese Dienstleistung erfreut sich zunehmender Beliebtheit und dementsprechend kletterten zuletzt die Umsätze. Doch im Jahr 2024 sind es bislang keine 10 Mio. USD.
Finanziell betrachtet ist die Lage von D-Wave Quantum angespannt. Das Verhältnis der langfristigen Schulden zum Kapital liegt bei über 103 % und auch mit der Kreditwürdigkeit ist es nicht so weit her. Hinzu kommt die hohe Cash-Burn-Rate. Die Umsätze erreichen keine 10 Mio. USD im Jahr, aber die Verluste lagen allein im letzten Quartal bei satten 57 Mio. USD. Der Kassenbestand lag Ende des 3. Quartals bei 29 Mio. USD. Dementsprechend nutzte das Unternehmen den Höhenflug und sammelte im Dezember 75 Mio. USD ein. Vor allem im Bereich der Betriebskosten soll in den kommenden Monaten eine deutliche Verbesserung zu sehen sein.
Der Markt für Quantencomputing bietet aktuell enorme Chancen und D-Wave Quantum könnte langfristig davon profitieren, sofern nicht vorher das Geld ausgeht. Vergleicht man einige Kennzahlen mit denen der Peer Group, so liegt der Wert der Aktie unter dem der Konkurrenten. Das dürfte auf die angespannte finanzielle Situation zurückzuführen sein. Dennoch könnte D-Wave durch seine technischen Innovationen, seine Patentbasis und seine wachsende Nutzerbasis eine Zukunft habe. Hier sollte ein Investor dennoch mit Vorsicht agieren. Die Aktie notiert aktuell bei 8,40 USD.
Ari Motors - erfolgreich im Nischenmarkt
Die Elektromobilität ist langfristig nicht mehr aufzuhalten. Fortschritte in der Batterietechnologie werden sich positiv auf die Kosten, die Reichweite und die Ladezeiten auswirken. Zudem werden die Festkörperbatterien sicherer sein, als die aktuelle Generation der verbauten Akkus. Außerdem wird die Ladeinfrastruktur ausgebaut, was die Alltagstauglichkeit weiter erhöht. Sollten die Prognosen eintreffen, nach denen die Akkukosten um rund 40 % fallen sollten, dürfte das auch die Preise für Elektroautos senken. Günstige Elektrofahrzeuge bietet Ari Motors aber schon heute an und hat sich im Nischenmarkt für leichte Nutzfahrzeuge etabliert. Dabei geht man speziell auf die Wünsche der Kunden ein und hat so mittlerweile über 50 Varianten im Programm.
In Zukunft will das Unternehmen aber auch die privaten Autofahrer ansprechen und hat dafür ein günstiges, umweltfreundliches Elektrofahrzeug für den urbanen Raum entwickelt. Der ARI Bruni ist ab 15.990 EUR zu haben, fährt 90 km/h Spitze, bietet 4 Personen Platz und das bei einer Größe von 3,07 m Länge und 1,49 m Breite. Mit umgeklappter Rückbank kommt der Stadtflitzer auf 1.180 l Kofferraumvolumen. Damit ist er speziell für den Stadtverkehr zugeschnitten und kommt auch in die kleinsten Parklücken. Die Reichweite beträgt 215 km und der Wagen ist nach 4-5 Stunden vollständig geladen. Mittels Schnellladefunktion kann das Fahrzeug in 35 min von 30 % auf 80 % aufgeladen werden. Für die Stadt ist er eine echte Alternative zu den herkömmlichen Fahrzeugen.
Im Jahr 2024 hat der geschäftsführende Direktor Thomas Kuwatsch angegeben, mehr als 250 Fahrzeuge auszuliefern, was einen Umsatz von rund 6 Mio. EUR entspricht. Anfang Dezember waren 264 Fahrzeuge vorbestellt. All das wird durch einen Onlineshop und Mund-zu-Mund Propaganda erreicht. Mittlerweile gibt es 12 Händler für Nutzfahrzeuge und 6 aus dem normalen PKW-Bereich, die die Fahrzeuge ebenfalls anbieten. Stimmen die Prognosen und der Markt für Elektrofahrzeuge steigt 2025 weiter an, so wird sich Ari Motors mit seinen erschwinglichen, umweltfreundlichen und alltagstauglichen Fahrzeugen ein Stück vom Kuchen abschneiden. Die Aktie musste nach einem Hoch von 0,57 EUR Federn lassen und hat jetzt mehrfach den Bereich um 0,36 EUR getestet. Am 30. Dezember war eine interessante Hammerkerze zu beobachten. Der Schlusskurs in Frankfurt lag bei 0,38 EUR.
Bayer – Ausgangslage ist klar
Für Bayer Aktionäre war das vergangene Jahr schwer. Der Konzern kämpft mit einer Vielzahl von Problemen. Das Agrargeschäft litt unter geringer Nachfrage. Hinzu kamen die niedrigeren Preise für Düngemittel, die zusätzlich auf die Zahlen drückten. Im 3. Quartal mussten die Leverkusener Abschreibungen vornehmen, die maßgeblich zu dem Nettoverlust von rund 4,2 Mrd. EUR beigetragen haben. Die Schulden von rund 35 Mrd. EUR, die hauptsächlich auf die Monsanto Übernahme zurückzuführen sind, sorgten zusätzlich für wenig Handlungsspielraum. Aus dieser Übernahme sind auch die noch immer laufenden Rechtsstreitigkeiten rund um Glyphosat entstanden.
Um diesen Problemen zu begegnen, hat das Management begonnen gegenzusteuern, um die Lage wieder zu stabilisieren. Im Pharma Bereich gibt es positive Entwicklungen bei Nubeqa™ und Kerendia™, so dass die abgelaufenen Patente von Blockbustern wie Xarelto™ und Eylea™ nicht ganz so stark ins Gewicht fallen. Ganz kompensieren können sie die Umsätze aber noch nicht. Ein Sparprogramm soll helfen ab 2026 jährlich 2 Mrd. EUR einzusparen. Durch die Verschlankung der Organisation will man effizienter werden. Die Dividende ist zudem auf ein Minimum reduziert worden, um den Schuldenabbau voranzutreiben. Auch eine Kapitalerhöhung in Höhe von 5 Mrd. EUR stand gerüchteweise im Raum, wurde bislang aber nicht bestätigt.
CEO Bill Anderson war zufrieden mit den bisherigen Fortschritten. Ende 2024 sollen bereits 80 bis 90 % der Teams nach dem neuen Organisationsmodell arbeiten. Diese Werte waren ursprünglich erst für den Herbst 2025 vorgesehen. Jetzt muss sich zeigen, dass der Fokus auf Wachstumsmärkte und Innovationen Früchte trägt. Darüber hinaus wäre es wünschenswert, dass der Konzern die Rechtsstreitigkeiten in den USA beilegen kann. Das würde für zu mehr Planungssicherheit führen. Wenn zusätzlich der Schuldenabbau vorangeht, hat das Unternehmen auch wieder mehr Spielraum. Die meisten Analysten raten zum "Halten" der Aktie mit Kurszielen zwischen 22 und 30 EUR. Momentan liegt der Aktienkurs bei 19,31 EUR und es wurde ein doppelter Boden bei 18,57 EUR ausgebildet.
D-Wave Quantum ist an sich gut aufgestellt mit seinem starken Patentportfolio und der „Quantum-Computing-as-a-Service“-Plattform, steht aber wegen hoher Verluste und Finanzproblemen auf einem wackligen Fundament. Ari Motors hat sich mit günstigen, umweltfreundlichen Elektrofahrzeugen einen Nischenmarkt gesichert und plant, auch bei Privatkunden weiter zu punkten. Bayer arbeitet trotz hoher Schulden und Rechtsstreitigkeiten an einem Turnaround und hat Sparmaßnahmen eingeleitet, um Handlungsspielraum zu gewinnen.
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