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12.08.2025 | 06:00

Lithium? Zink! Stahl! BYDs Lieferketten, Pasinex‘ Vorkommen, thyssenkrupps Recycling: Ihr Dreifach-Schutz vor Handelskriegen

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Bildquelle: pixabay.com

Die Handelskonflikte eskalieren! Neue US-Zölle und schärfere Exportkontrollen für kritische Rohstoffe wie Lithium und Seltene Erden destabilisieren globale Lieferketten. Experten warnen vor steigenden Preisen und Versorgungsrisiken, besonders für Zukunftstechnologien. Investoren suchen daher jetzt resiliente Unternehmen. Bevorzugt werden solche mit vertikal integrierten Lieferketten, direkten Zugängen zu strategischen Mineralvorkommen oder revolutionären Recyclingtechnologien. Wer die neue Rohstoffrealität meistert, gewinnt. Drei Akteure stehen exemplarisch für diesen Umbruch: BYD, Pasinex Resources und thyssenkrupp.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , PASINEX RESOURCES LTD. | CA70260R1082 , THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001

Inhaltsverzeichnis:


    BYD - der stille Gigant der Elektromobilität

    BYDs vertikale Integration bleibt der Schlüssel zum Erfolg. Das Unternehmen kontrolliert die gesamte Wertschöpfungskette – von der revolutionären "Blade Battery" über eigene Halbleiter bis hin zu Antriebssträngen. Diese Tiefe schützt Margen im Preiskampf und ermöglicht agile Produktanpassungen. Aktuell zeigt sich das deutlich. Im Juli 2025 stagnierte der Gesamtabsatz von NEVs zwar bei einem Plus von 0,6 % im Vorjahresvergleich, doch dahinter verbirgt sich eine strategische Verschiebung. Während Plug-In Hybride einen Rückgang von 22,5 % verzeichneten boomten reine Elektrofahrzeuge (BEVs) mit einem Plus von 36,8 % im Vergleich zum Vorjahr. BYDs integriertes Modell erlaubt es, Ressourcen schnell in wachsende Segmente umzulenken.

    International ist BYD weiter auf Expansionskurs. Trotz leichter Monatsdelle im Heimatmarkt exportierte das Unternehmen im Mai allein 89.047 NEVs, ein Plus von 137 % im Vergleich zum Vorjahr. Neue Fabriken in Thailand, Ungarn und der Türkei untergraben Handelsbarrieren. In Europa drängt BYD bereits etablierte Marken aus Kundensegmenten. In Ländern wie Frankreich oder Großbritannien übertrifft BYD mittlerweile Fiat und Seat. Bis 2030 soll die Hälfte des Absatzes außerhalb Chinas generiert werden. Daher sind die Juli-Daten voraussichtlich nur eine Momentaufnahme in einer langfristigen Aufholjagd.

    Finanziell beweist BYD Robustheit. Das Umsatzwachstum lag im 1. Quartal bei 35 % bei steigenden Margen. Die aktuelle Juli-Schwäche bei PHEVs wird durch starke BEV-Nachfrage und Exportwachstum kompensiert. Die Bilanz bleibt mit rund 16 Mrd. USD Netto-Cash solide. Entscheidend ist der langfristige Trend. In diesem Jahr stieg der Absatz bisher insgesamt um 27,4 %. Die aktuelle Bewertung spiegelt diese Stärke nicht wider. Die Börse ignoriert momentan den strukturellen Wachstumspfad und die einzigartige Integrationstiefe. Die Aktie war zuletzt im Sinkflug und kostet aktuell 12,175 EUR.

    Pasinex Resources - baut Zink-Portfolio mit strategischem Fokus aus

    Zink bleibt unverzichtbar, ob für verzinkten Stahl in Infrastrukturprojekten oder in wachsenden Batteriemärkten. Hier kommt Pasinex mit seinem Portfolio hochgradiger Zinkprojekte ins Spiel. Im Fokus steht Sarikaya in der Türkei, wo kürzlich eine neue Mineralisierungszone mit rund 30 % Zinkgehalt entdeckt wurde, nur 300 m vom bestehenden Stollen entfernt. Die geplante Übernahme bis Oktober 2025 wird durch eine laufende Privatplatzierung abgesichert. Parallel dient die etablierte Pinargozu-Mine, an der das Unternehmen eine 50 % Beteiligung hält, als solide Cashflow-Basis, während mit Gunman in Nevada ein vielversprechendes US-Projekt mit Bohrergebnissen bis 26 % Zink das Portfolio strategisch ergänzt.

    Das Unternehmen setzt gezielt auf kleine Lagerstätten mit außergewöhnlicher Erzqualität von 30-50 % Zink. Diese ermöglichen Direktversand ohne kostenintensive Aufbereitung, was ein klarer Wettbewerbsvorteil ist. Die tiefe operative Erfahrung in der Türkei zahlt sich hier aus. Es gibt bewährte Logistikketten, bestehende Infrastruktur und über 200.000 t historisch gefördertes Premium-Erz, wodurch die Machbarkeit unterstrichen wird. Besonders Sarikayas neue Entdeckung bestätigt das Potenzial entlang bekannter geologischer Trendstrukturen.

    Mit der aktuellen Kapitalmaßnahme sollen rund 2,15 Mio. CAD eingenommen werden. Mit den Einnahmen sichert sich Pasinex die Sarikaya-Akquisition und beschleunigt die Explorationsarbeiten. Schon bei der Bekanntgabe wurden von Investoren bereits 500.000 CAD zugesagt. Ein kürzlicher Schuldentausch von 2,16 Mio. CAD gegen Aktien entlastet zudem die Bilanz. Das Quartalsdefizit von 0,9 Mio. USD resultierte primär aus Sondereffekten wie Hyperinflationsfolgen in der Türkei und temporären Produktionsunterbrechungen bei Pinargozu durch den Joint-Venture Partner Akmetal AS. Hier hat Pasinex noch offene Forderungen über 37,7 Mio. CAD, die derzeit gerichtlich eingefordert werden. Die Aktie notiert aktuell bei 0,065 CAD.

    thyssenkrupp – strategische Weichenstellungen jenseits des Stahls

    thyssenkrupp verankert Recycling tief in seiner Stahl-DNA. Das Unternehmen nutzt metallischen Schrott systematisch als Rohstoffbasis, besonders bei Verpackungsstahl wie Weißblech, das nahezu verlustfrei recycelbar ist. Eine eigene Tochter steuert den Weißblechkreislauf, vom Sammeln bis zur Wiederaufbereitung. Parallel treibt die Kunststoffsparte unter „Green Concept“ die Wiederverwertung von Industrieabfällen voran. Diese geschlossenen Materialkreisläufe reduzieren nicht nur CO2, sondern senken langfristig die Rohstoffabhängigkeit. Das ist ein strategischer Vorteil in unsicheren Märkten.

    Die jüngste außerordentliche Hauptversammlung hat der Abspaltung der Marinesparte TKMS zugestimmt und damit einen Wendepunkt markiert. Als börsennotierte Einheit, 51 % verbleiben bei thyssenkrupp, soll TKMS flexibler auf Verteidigungsaufträge reagieren, insbesondere bei U-Boot-Projekten mit einem Orderbuch von 18 Mrd. EUR. Doch der Spin-off löst keine Kernprobleme. Die komplexe Konzernstruktur bleibt, und die Krupp-Stiftung hält als Minderheitseigner weiter Einfluss. Kritiker monieren zudem verpasste Chancen durch fehlende Staatsbeteiligung, die Finanzierungsgarantien erleichtert hätte.

    Während TKMS eigenständig wird kämpft Thyssenkrupp Steel Europe weiter um Wettbewerbsfähigkeit. Der mit der IG Metall ausgehandelte Sanierungstarifvertrag sieht drastische Maßnahmen vor. Die Schließung von 2 Hochöfen und mehreren Werken, Abbau von bis zu 9.000 Stellen bis 2030 sowie Lohnkürzungen durch Arbeitszeitreduzierung. Ob Tschechiens Milliardär Daniel Kretinsky als geplanter Miteigentümer die Wende beschleunigt, bleibt fraglich. Das Stahlgeschäft bleibt trotz der Einsparungen ein Bremsklotz, denn die geplante klimaneutrale Direktreduktionsanlage erfordert weitere Milliardeninvestments. Die Aktie ist momentan für 9,658 EUR zu haben.


    Handelskonflikte und Rohstoffrisiken erzwingen neue Spielregeln. Nur wer Lieferketten beherrscht, strategische Vorkommen erschließt oder Kreisläufe schließt, gewinnt. BYD demonstriert mit seiner tiefen vertikalen Integration eindrucksvoll Agilität. Selbst in turbulenten Märkten kann das Unternehmen seine Produktion und seinen Export dynamisch auf Wachstumssegmente wie BEVs ausrichten. Pasinex Resources fokussiert sich auf hochgradige Zinkvorkommen wie Sarikaya, die kosteneffizienten Direktversand ermöglichen und strategische Rohstoffunabhängigkeit bieten. thyssenkrupp etabliert systematische Recyclinglösungen, besonders bei Stahl, um Kreislaufwirtschaft als stabile Rohstoffbasis gegen Marktvolatilität zu nutzen.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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