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19.11.2024 | 05:10

Novo Nordisk, BioNxt Solutions, Bavarian Nordic – Chancen nach der Horror-Woche

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Bildquelle: pixabay.com

Die abgelaufene Börsenwoche war eine zum Vergessen für den Biotech- und Medtechsektor. Durch die Nominierung des impfkritischen Robert F. Kennedy als zukünftigen US-Gesundheitsministers verloren Aktien wie Moderna, Pfizer oder BioNTech überproportional. Selbst der breit gefächerte Nasdaq Biotech-Index ging mit einem Wochenverlust von über 10 % aus dem Handel. Nicht wenige Analysten sehen durch den plötzlichen Rutsch jedoch attraktive Einstiegsmöglichkeiten.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: BAVARIAN NOR NAM. DK 10 | DK0015998017 , NOVO-NORDISK NAM.B DK-_20 | DK0060534915 , Bionxt Solutions Inc. | CA0909741062

Inhaltsverzeichnis:


    Bavarian Nordic crasht nach Zahlen

    Die Berg- und Talfahrt des Vakzin-Herstellers geht in die nächste Runde. Nachdem sich der Titel seit Juni dieses Jahres von rund 20 EUR auf 42,77 EUR mehr als verdoppeln konnte, hieß es am vergangenen Freitag zurück auf Los. Mit einem Wochenminus von rund 30 % bewegt sich der Titel mit großen Schritten in Richtung der Unterstützungszone bei besagten 20 EUR.

    Auslöser für den Kursrutsch waren enttäuschende Zahlen zum dritten Quartal. Hier verzeichnete Bavarian Nordic einen Umsatz von 1,36 Mrd. DKK, rund 183 Mio. EUR, was leicht unter dem Ergebnis des Vorjahresquartals bei 1,37 Mrd. DKK liegt. Die Erwartungen der Analysten, die einen Umsatz von 1,68 Mrd. DKK prognostizierten, wurden damit bei weitem nicht erfüllt. Auch das EBITDA erreichte mit 250 Mio. DKK nicht annähernd die vorhergesagten 566 Mio. DKK, blieb also deutlich hinter den Markterwartungen zurück. Die Nettomarge betrug 11,50 % bei einer Eigenkapitalrendite von 12,50 %.

    Trotz dieser Ergebnisse bleibt Bavarian Nordic optimistisch, die im September nach oben korrigierten Prognosen zu erreichen, die einen Jahresumsatz zwischen 5,4 und 5,8 Mrd. DKK sowie ein EBITDA von 1,45 bis 1,70 Mrd. DKK vorhersagen. Zusätzlich hat sich der Impfstoffhersteller bereits Aufträge im Wert von 2,4 Mrd. DKK für das Jahr 2025 sichern können.

    BioNxt Solutions- Es wird spannend

    Im Vergleich zu Moderna, BioNTech und Pfizer ging die Abwärtswelle am biowissenschaftlichen Akzelerator BioNxt Solutions, der sich auf Arzneimittelformulierungen und Arzneimittelverabreichungssysteme der nächsten Generation, diagnostische Screening-Tests sowie die Herstellung und Evaluierung neuer aktiver pharmazeutischer Wirkstoffe konzentriert, vorbei.

    Vielmehr hellt sich die charttechnische Situation weiter auf. Nach einem Anstieg der Aktie von 0,12 EUR im Oktober auf aktuell 0,16 EUR läuft die BioNxt-Aktie seit Wochen seitwärts. Zu erkennen ist hier ein deutlich steigendes Volumen. Das Überwinden der markanten Marke von 0,18 EUR würde ein starkes Kaufsignal mit einem ersten kurzfristigen Kursziel in Höhe von 0,23 EUR generieren. Rückenwind erhält der Kurs von einem steigenden RSI, der kurz vor einem Kaufsignal steht, sowie dem Trendfolgeindikator MACD, der bereits im positiven Terrain verweilt und ebenfalls kurz davorsteht, auf grün zu schalten.

    Fundamental läuft bei BioNxt alles nach Plan. Neben der Tatsache, dass das Unternehmen die erste Tranche seiner angekündigten nicht vermittelten Privatplatzierung von ungesicherten Wandelschuldverschreibungen abgeschlossen hat und damit einen Kapitalbetrag von 425.000 USD aufgebracht hat, wurde die Einreichung einer kompletten Patentfamilie für die sublinguale Verabreichung von Krebsmedikamenten beim europäischen Patentamt veröffentlicht.

    Durch diese soll die Entwicklung von BioNxt auf den bis 2033 auf 6,7 Mrd. USD anwachsenden Markt für die Behandlung der Autoimmunerkrankung Myasthenia Gravis ausgedehnt werden. Sollte der Patentschutz noch im ersten Halbjahr 2025 zugesagt werden, wären die Patente für BioNxt Solutions für die nächsten 20 Jahre gesichert.

    Bislang besitzt das Unternehmen, das Forschungs- und Entwicklungszentren in Nordamerika und Europa betreibt, bereits Schutzrechte bei einem sublingual aufzunehmenden Cladribin-Produkt zur Behandlung von Multipler Sklerose.

    Novo Nordisk – Druck von allen Seiten

    Dass der designierte US-Gesundheitsminister Robert F-Kennedy ein erklärter Impfgegner ist, ist inzwischen allseits bekannt. Skeptisch äußerte sich dieser jedoch auch in einem im September erschienen Kommentar in der New York Times über das von Novo Nordisk produzierte Gewichtsreduktionsmittel Ozempic. „Anstatt unser Nahrungsmittelsystem zu reparieren und die Adipositas-Krise an der Wurzel zu packen, konzentriert sich der Autor auf ein Medikament, das das Symptom lindern könnte – und die Geldbörsen entfernter Big-Pharma-Manager erfreut.“

    Neben der für Big Pharma eher ungünstigen Nominierung mussten die Dänen, vor kurzem das wertvollste börsennotierte Unternehmen Europas, einen weiteren Nackenschlag hinnehmen. So präsentierte das dänische Unternehmen Gubra vielversprechende Daten der Phase-1-Studie mit GUBamy.

    Das lang wirkende Amylin-Analogon zielt ebenfalls auf die Behandlung von Fettleibigkeit ab. Das Hauptziel dieser Untersuchung war es, die Sicherheit und Verträglichkeit von GUBamy zu bewerten. Als sekundäres Ziel wurden die pharmakokinetischen (PK) und pharmakodynamischen Effekte des Medikaments erfasst. Es wurde festgestellt, dass GUBamy überwiegend gut vertragen wurde. Die meisten aufgetretenen Nebenwirkungen waren leicht und nur von kurzer Dauer. Weiterhin zeigen die Ergebnisse, dass das Körpergewicht in den Gruppen mit höheren Dosierungen (3,5-6,0 mg) im Verlauf der sechswöchigen Studienphase um durchschnittlich 3% sank, wohingegen die Teilnehmenden in der Placebo-Gruppe eine Gewichtszunahme von rund 1% verzeichneten.

    Im Anschluss an die Veröffentlichung der Studie explodierten die Aktien von Gubra um über 40 %, während der Anteilsschein von Novo Nordisk im Wochenvergleich rund 7 % Federn lassen musste.


    Die Nominierung von Robert F. Kennedy zum zukünftigen Gesundheitsminister der Vereinigten Staaten schickte Unternehmen wie BioNTech, Moderna und Novo Nordisk auf Talfahrt. Bavarian Nordic enttäuschte mit den Quartalszahlen. BioNXt Solutions könnte mit der Genehmigung der Rechte an einer kompletten Patentfamilie einen Meilenstein erreichen.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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