Menü schließen




27.05.2025 | 05:50

Zoll-Chaos als Sprungbrett: Wie Volkswagen, European Lithium und BYD zukünftige Gewinne sichern

  • Volkswagen
  • European Lithium
  • BYD
  • Elektromobilität
  • Elektroautos
  • Zölle
  • Marge
  • Lithium
  • Seltene Erden
  • BMW
  • Lieferketten
  • Expansion
  • Internationalisierung
Bildquelle: pixabay.com

Die globale Automobilbranche steckt in der Zwickmühle: Neue US-Strafzölle von bis zu 50 % auf Importfahrzeuge drohen europäische Hersteller ins Abseits zu drängen. Auch wenn Donald Trump Europa mehr Zeit für die Verhandlungen einräumt, stehen die Zölle noch im Raum. Resultat dieser Zölle wären ein Einbrechen der Exporte und schmelzende Margen. Doch im Chaos liegt auch eine Chance. Wer jetzt lokale Lieferketten stärkt, Elektroinnovationen vorantreibt und strategisch kooperiert, dominiert den Markt von morgen. Wir sehen uns daher mit Volkswagen und BYD 2 große Automobilhersteller an und analysieren European Lithium, das für die europäischen Lieferketten noch sehr wichtig werden wird.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039 , EUROPEAN LITHIUM LTD | AU000000EUR7 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296

Inhaltsverzeichnis:


    Volkswagen - im Spannungsfeld globaler Handelskonflikte und Elektrotransformation

    Die anhaltenden Handelskonflikte zwischen der EU und den USA belasten Volkswagen spürbar. Drohende Importzölle von bis zu 50 % auf europäische Fahrzeuge könnten die Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns in den USA schwächen. Zwar verfügt VW mit Werken wie Chattanooga in Tennessee über eine lokale Produktionsbasis, doch die schwache Nachfrage nach Elektromodellen wie dem ID.4 führte bereits zu Schichtkürzungen. Gleichzeitig unterstreicht die globale Präsenz des Konzerns seine Resilienz – ein Vorteil gegenüber Wettbewerbern mit stärkerer regionaler Fokussierung.

    Die EU-Pläne zum Verbrennerausstieg ab 2035 setzen Volkswagen unter Druck, die E-Mobilitätswende zu beschleunigen. Trotz steigender BEV-Verkäufe, in Westeuropa liegt der Elektroanteil bereits bei 20 %, drücken hohe Produktionskosten und geringe Margen die Profitabilität. Das Unternehmen reagiert mit Effizienzprogrammen, darunter Stellenabbau und die Entwicklung günstigerer E-Modelle ab 2026. Analysten sehen hier langfristiges Potenzial, warnen jedoch vor kurzfristiger Volatilität durch Transformationskosten und Subventionsrückgänge.

    Im einstigen Wachstumsmotor China kämpft Volkswagen mit sinkenden Margen und lokaler Konkurrenz. Ein Absatzrückgang um 7 % im 1. Quartal verdeutlicht die Krise. Die „In China, For China“-Strategie zielt auf lokal angepasste Modelle und Kostensenkungen, zeigt aber bisher nur begrenzte Wirkung. Parallel steigt der Preisdruck durch chinesische Hersteller, die bei preiswerten Elektroautos dominieren. Dennoch bleibt der Konzern optimistisch. Partnerschaften wie die mit Rivian sollen Softwarelücken schließen, während günstigere Batterietechnologien die E-Mobilitätsrenditen verbessern könnten. Die Aktie ist derzeit für 94,84 EUR zu haben.

    European Lithium - Europas Rohstoffwende: Lithium und Seltene Erden im Fokus

    Das österreichische Wolfsberg-Projekt der European Lithium Tochter steht kurz vor der Produktionsaufnahme. Ab 2026 könnte das Projekt pro Jahr bis zu 22.500 t Lithiumhydroxid, den Schlüsselrohstoff für Elektrofahrzeugbatterien, liefern. Schon heute gibt es eine langfristige Liefervereinbarung mit BMW. Mit der geplanten Raffinerie, in Partnerschaft mit Saudi-Arabien, setzt das Unternehmen auf effiziente Wertschöpfungsketten und profitiert von der günstigen Energie vor Ort, wodurch die Kosten um 80 % gesenkt werden können. Wolfsberg adressiert Europas Bestreben, Lithiumimporte zu reduzieren, und könnte global rund 4,5 % der Produktion abdecken. Parallel rückt jedoch das grönländische Tanbreez-Projekt ins Rampenlicht, ein Vorzeigeprojekt für Seltene Erden, das westliche Märkte unabhängiger von China machen soll.

    Im Mai bestätigten neue Bohrdaten aus dem Tanbreez-Projekt hohe Gehalte an Seltenen Erdenoxiden mit Werten von 0,39–0,48 % TREO mit bis zu 27 % Anteil schwerer Seltener Erden (HREO). Diese Metalle sind essenziell für Windturbinen, E-Motoren und Verteidigungstechnologien. Wirtschaftlichkeitsstudien prognostizieren einen Nettobarwert (NPV) von 2,4–3 Mrd. USD und eine interne Rendite von 162 % vor Steuern. Vor dem Hintergrund eskalierender Handelskonflikte zwischen den USA und China gewinnt Tanbreez an Relevanz. Die USA drängen auf Diversifizierung kritischer Lieferketten, denn China kontrolliert derzeit über 90 % der HREO-Produktion.

    Die EU-Ziele, bis 2030 mindestens 10 % strategischer Rohstoffe lokal zu fördern, unterstreichen die Bedeutung von Projekten wie Wolfsberg und Tanbreez. Grönlands Ressourcen, die unter dänischer Hoheit zur EU zählen, könnten die Abhängigkeit von China verringern. European Lithium plant 2025 weitere Bohrungen in Tanbreez, um die Ressourcenbasis zu erweitern. Damit positioniert sich das Unternehmen als Brückenbauer zwischen europäischen Industriepartnern und globalen Absatzmärkten. Für Investoren bleibt der Ausbau resilienter Lieferketten ein langfristiges Wachstumsthema. Bei einem Aktienkurs von 0,052 AUD kommt das Unternehmen auf eine Marktkapitalisierung von 75 Mio. AUD. Allein die Beteiligung an Critical Metals, die an der NASDAQ gelistet ist, ist mehr wert.

    BYD – europäische Offensive

    Die aktuellen US-Strafzölle auf chinesische Elektroautos, darunter ein Gesamtzollsatz von 247,5 % haben den US-Markt für BYD faktisch geschlossen. Statt sich auf einen kostspieligen Markteintritt zu konzentrieren verlagert der Konzern seine Expansion gezielt nach Europa, Lateinamerika und Mexiko. Um Lieferkettenkosten zu senken drückt BYD seit 2025 die Preise bei Zulieferern um ca. 10 %. Auch eine geplante Fertigung in Mexiko, ursprünglich als Brücke nach Nordamerika gedacht, wird nun kritisch geprüft. Diese Flexibilität unterstreicht BYDs Fähigkeit, sich geopolitischen Risiken anzupassen.

    In Europa gelang BYD im April 2025 ein Symbolerfolg. Mit 7.231 rein elektrischen Neuzulassungen überholte der Konzern erstmals Tesla. Entscheidend ist die lokale Produktion, etwa im ungarischen Komárom, die Strafzölle umgeht und Lieferzeiten verkürzt. Parallel bedient BYD die Nachfrage nach preisbewussten Modellen. Das City-SUV Atto 2 startet unter 30.000 EUR, der Kleinwagen Dolphin Surf sogar bei 19.990 EUR. Ergänzt wird das Portfolio durch Plug-in-Hybride, die Skepsis gegenüber reinen E-Autos abbauen sollen. Diese Kombination aus Preisaggressivität und regionaler Präsenz macht BYD zum ernsthaften Mitbewerber.

    Technologische Eigenentwicklungen wie die platzsparende „Blade Battery“ und ein 1.500-Volt-Ladesystem, das 400 km Reichweite in 5 min ermöglicht, stärken BYDs Wettbewerbsvorteil. Der Konzern profitiert zudem von vertikaler Integration, von Batterieproduktion bis Softwareentwicklung, die Margen von über 20 % trotz Preiskampf sichert. Mit einer geplanten Verdopplung der Exporte auf 800.000 Fahrzeuge und Fabrikprojekten in Brasilien treibt BYD die globale Skalierung voran. Für Investoren bleibt der Balanceakt zwischen Wachstumschancen und regulatorischen Risiken entscheidend, doch die strategische Agilität des Unternehmens spricht bisher für sich. Momentan notiert die Aktie bei 48,77 EUR.


    Die aktuellen Handelskonflikte zwingen Volkswagen, European Lithium und BYD zu strategischen Anpassungen, die zugleich ihre Zukunftsfähigkeit stärken. Volkswagen setzt auf lokale Produktion, Effizienzprogramme und Partnerschaften wie mit Rivian, um die Elektrotransformation trotz Margendruck voranzutreiben. European Lithium wird mit seinen Lithium- und Seltene-Erden-Projekten in Wolfsberg und Grönland zum Schlüsselplayer für Europas Rohstoffautonomie. BYD dominiert durch aggressive Preispolitik, lokale Fertigung in Europa und technologische Innovationen. Gemeinsam sichern die Unternehmen ihre Gewinne durch Regionalisierung der Lieferketten, Kostensenkung, Technologieführerschaft und den Ausbau kritischer Rohstoffquellen – entscheidende Hebel im Handelskrieg.


    Interessenskonflikt

    Gemäß §85 WpHG weisen wir darauf hin, dass die Apaton Finance GmbH sowie Partner, Autoren oder Mitarbeiter der Apaton Finance GmbH (nachfolgend „Relevante Personen“) ggf. künftig Aktien oder andere Finanzinstrumente der genannten Unternehmen halten oder auf steigende oder fallende Kurse setzen werden und somit ggf. künftig ein Interessenskonflikt entstehen kann. Die Relevanten Personen behalten sich dabei vor, jederzeit Aktien oder andere Finanzinstrumente des Unternehmens kaufen oder verkaufen zu können (nachfolgend jeweils als „Transaktion“ bezeichnet). Transaktionen können dabei unter Umständen den jeweiligen Kurs der Aktien oder der sonstigen Finanzinstrumente des Unternehmens beeinflussen.

    Die Apaton Finance GmbH ist daneben im Rahmen der Erstellung und Veröffentlichung der Berichterstattung in entgeltlichen Auftragsbeziehungen tätig.

    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

    Die vorstehenden Hinweise zu vorliegenden Interessenkonflikten gelten für alle Arten und Formen der Veröffentlichung, die die Apaton Finance GmbH für Veröffentlichungen zu Unternehmen nutzt.

    Risikohinweis

    Die Apaton Finance GmbH bietet Redakteuren, Agenturen und Unternehmen die Möglichkeit, Kommentare, Interviews, Zusammenfassungen, Nachrichten u. ä. auf www.inv3st.de zu veröffentlichen. Diese Inhalte dienen ausschließlich der Information der Leser und stellen keine Handlungsaufforderung oder Empfehlungen dar, weder explizit noch implizit sind sie als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die Inhalte ersetzen keine individuelle fachkundige Anlageberatung und stellen weder ein Verkaufsangebot für die behandelte(n) Aktie(n) oder sonstigen Finanzinstrumente noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von solchen dar.

    Bei den Inhalten handelt es sich ausdrücklich nicht um eine Finanzanalyse, sondern um journalistische oder werbliche Texte. Leser oder Nutzer, die aufgrund der hier angebotenen Informationen Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Es kommt keine vertragliche Beziehung zwischen der der Apaton Finance GmbH und ihren Lesern oder den Nutzern ihrer Angebote zustande, da unsere Informationen sich nur auf das Unternehmen beziehen, nicht aber auf die Anlageentscheidung des Lesers oder Nutzers.

    Der Erwerb von Finanzinstrumenten birgt hohe Risiken, die bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen können. Die von der Apaton Finance GmbH und ihre Autoren veröffentlichten Informationen beruhen auf sorgfältiger Recherche, dennoch wird keinerlei Haftung für Vermögensschäden oder eine inhaltliche Garantie für Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der hier angebotenen Inhalte übernommen. Bitte beachten Sie auch unsere Nutzungsbedingungen.


    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

    Mehr zum Autor



    Weitere Kommentare zum Thema:

    Kommentar von Armin Schulz vom 10.07.2025 | 06:00

    Deutsche Telekom, MiMedia, Xiaomi: Drei Aktien, die von der Cloud und KI-Revolution profitieren

    • Deutsche Telekom
    • MiMedia Holdings
    • MiMedia
    • Xiaomi
    • Telekommunikation
    • Cloud
    • Künstliche Intelligenz
    • App
    • Mediengalerie
    • Abonnement
    • Onlinewerbung
    • Smartphones
    • Elektroautos
    • IoT

    2025 rücken Clouddienste und Künstliche Intelligenz (KI) immer mehr in den Mittelpunkt. KI-Infrastrukturen sind zum wettbewerbskritischen Nervensystem geworden. Hyperskalierung und agentische Systeme revolutionieren Wertschöpfungsketten – wer zögert, verliert. Treiber sind Plattformen wie Microsofts neue KI-Cloud-Generation, die Echtzeit-Integration generativer KI in Kernprozesse ermöglicht. Diese Hyperskalierung senkt Kosten, hebt Datenschutz und beschleunigt KI-Adaption in datenintensiven Sektoren. Für Pioniere entsteht ein Milliardenmarkt. Drei Player haben sich strategisch positioniert: die Deutsche Telekom, MiMedia und Xiaomi.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 30.06.2025 | 06:00

    Gold vor neuem Allzeithoch: So profitieren Sie mit Barrick Mining, AJN Resources und Newmont

    • Barrick Mining
    • AJN Resources
    • Newmont
    • Gold
    • Kupfer
    • Goldmine
    • Lithium
    • Afrika
    • Äthiopien
    • Mali
    • DR Kongo
    • Kenia

    Gold steuert 2025 unaufhaltsam auf neue Rekorde zu – angetrieben von geopolitischen Krisen, schwankenden Währungen und nervösen Märkten. Nach einem rasanten Jahresauftakt kletterte der Preis auf historische Höhen, getrieben durch massive Nachfrage von Anlegern und Zentralbanken. Interessanterweise sind vor allem asiatische Privatanleger auf den Gold-Zug aufgesprungen. Wenn es nun auch asiatische „Gold Bugs“ gibt könnte deren Kaufkraft den Markt unterstützen. Experten sehen weitere Steigerungen von bis zu 3.956 USD voraus, besonders mit der beginnenden starken Saison. Wer von dieser dynamischen Rally profitieren will sollte diese drei Unternehmen im Blick behalten: Barrick Mining, AJN Resources und Newmont.

    Zum Kommentar

    Kommentar von Armin Schulz vom 24.06.2025 | 04:50

    Westliche Staaten suchen Seltene Erden Fluchtweg: BYD, European Lithium und Siemens Energy entschlüsselt

    • BYD
    • European Lithium
    • Siemens Energy
    • Elektromobilität
    • Elektrofahrzeuge
    • Seltene Erden
    • Seltenenerdoxid
    • Lithium
    • Eudialyt
    • Feldspat
    • Grönland
    • BMW
    • Gasturbinen
    • Gamesa
    • Windkraft

    Unsere grüne Zukunft hängt an winzigen Elementen: Neodym, Dysprosium und Co. sind unersetzlich für E-Mobilität und Windkraft. Doch seit Chinas Exportbeschränkungen für Seltene Erden im April 2025 explodieren die Preise um bis zu 500 % und drohende Lieferengpässe lassen ganze Industrien zittern. Der chinesische Automobilbauer BYD sollte mit Nachschub keine Probleme haben. European Lithium ist eine mögliche Alternative für die westlichen Staaten mit seinen Lithium- und Seltenen Erden Projekten. Bei Siemens Energy ist vor allem die Windkrafttochter Gamesa abhängig von Seltenen Erden. Wir sehen uns die drei Unternehmen genauer an.

    Zum Kommentar