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08.12.2025 | 05:30

Batterie-Boom wird sich 2026 verstärken: So profitieren Sie mit BYD, Graphano Energy und E.ON

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Bildquelle: pixabay.com

Batterien sind im Moment das Gesprächsthema Nummer 1. Getrieben von der Elektromobilität und dem Ausbau der Erneuerbaren Energien schnellt die Nachfrage nach leistungsstarken Speichern in die Höhe. Doch das enorme Wachstum hat auch seine Schattenseiten, denn Rohstoffengpässe und instabile Netze könnten den Boom ausbremsen. In diesem Spannungsfeld zwischen enormer Chance und existenzieller Herausforderung positionieren sich drei Akteure strategisch: Der Elektrofahrzeug-Pionier BYD, der Rohstoff-Explorer Graphano Energy und der Energie-Integrator E.ON.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , Graphano Energy Ltd. | CA38867G2053 , E.ON SE NA O.N. | DE000ENAG999

Inhaltsverzeichnis:


    BYD - warum der Riese trotz Turbulenzen auf Kurs bleibt

    Die jüngsten Absatzzahlen des Elektropioniers zeigen ein gespaltenes Bild. Im November blieben die Verkäufe mit rund 480.000 Neufahrzeugen zwar robust, zeigen jedoch den dritten Monat in Folge einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Diese Entwicklung spiegelt den erbitterten Preiskampf im Heimatmarkt China wider, wo die Konkurrenz schärfer wird. Gleichzeitig deuten die um 19,9 % gestiegenen Verkäufe reiner Batteriefahrzeuge auf eine erfolgreiche Portfolio-Anpassung hin. Für Investoren ist diese Konsolidierungsphase in einem gesättigten Markt eine natürliche Entwicklung, die langfristig gestärkte Player hervorbringen wird.

    Dabei stützt sich BYD auf fundamentale Vorteile, die kaum ein Wettbewerber nachahmen kann. Das Herzstück ist die beispiellose vertikale Integration, von der Lithium-Verarbeitung bis zur fertigen Batteriezelle. Diese Kontrolle über die kritische Lieferkette schützt vor Preisschocks und verleiht dem Konzern einen strukturellen Kostenvorteil. Auch ein Chipmangel wie bei deutschen Automobilherstellern ist nicht zu befürchten. Dieser Burggraben ist das Ergebnis einer über ein Jahrzehnt gewachsenen Ingenieurkultur, die auf tiefes Systemverständnis statt auf kurzfristige Marketingtrends setzt.

    Die Zukunftswette läuft international. Während der Heimatmarkt wackelt expandiert BYD mit beeindruckendem Tempo. Im UK ist die Marke mit über 60 Standorten zur am schnellsten wachsenden geworden. Statt sich auf Rabattschlachten einzulassen, setzt man international auf Wertangebote wie mehrjährige Wartung und eine clevere Positionierung zwischen Premiumanspruch und attraktivem Preis. Dieser Mix könnte sich als kluger Schachzug erweisen, besonders vor dem Hintergrund anstehender neuer Straßennutzungsgebühren in Europa, die kostensensitive Käufer in Richtung bezahlbarer Modelle wie dem BYD Dolphin lenken könnten. Das globale Wachstum ist der Schlüssel zur Entlastung der heimischen Margen. Derzeit ist die Aktie für 10,91 EUR zu haben.

    Graphano Energy - schließt Finanzierung ab und treibt Projekte voran

    Am 3. Dezember gab Graphano Energy den erfolgreichen Abschluss einer Kapitalerhöhung bekannt. Das Unternehmen hat durch die private Platzierung von 2,5 Mio. Einheiten insgesamt 375.000 CAD eingeworben. Jede Einheit besteht aus einer Stammaktie zu 0,15 CAD und einem Warrant zu 0,25 CAD, der zum späteren Bezug einer weiteren Aktie berechtigt. Die frischen Mittel sind bereits verplant. Sie sollen für weitere Erkundungsarbeiten auf dem Black-Pearl-Projekt, für Genehmigungsanträge bei den fortgeschritteneren Projekten Lac Aux Bouleaux und Standard sowie für das laufende Geschäft verwendet werden.

    Graphanos Portfolio umfasst drei Graphitprojekte in der bergbaufreundlichen Provinz Québec. Das Flaggschiff Lac Aux Bouleaux liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zur derzeit einzigen aktiven Graphit-Aufbereitungsanlage Nordamerikas. Das Standard-Projekt verfügt bereits über eine definierte Ressource. Das jüngste Vorhaben, Black Pearl, zeigt nach ersten Bohrungen vielversprechende, oberflächennahe Mineralisierung, die auf ein erweitertes Potenzial hindeutet. Die jüngste Finanzierung ermöglicht es, alle drei Assets parallel voranzutreiben.

    Das Besondere an Graphanos Strategie ist das fehlende Ziel, eine eigene teure Aufbereitungsanlage zu bauen. Stattdessen setzt das Unternehmen auf eine Partnerschaft mit dem etablierten Nachbarn. Dieses Modell senkt extrem die Kapitalkosten und verkürzt den Weg zur möglichen Produktion erheblich. In einem Markt, der dringend nicht-chinesische Graphitquellen sucht, bietet diese pragmatische Herangehensweise ein klares wirtschaftliches Argument. Die politische Unterstützung für kritische Mineralien in Kanada unterstreicht die hervorragenden Rahmenbedingungen. Die Aktie notiert aktuell bei 0,19 CAD und damit über dem Kurs der letzten Finanzierung, was als gutes Zeichen zu werten ist.

    E.ON - setzt auf Speicher und Netze

    Die Aktivitäten im Bereich Energiespeicher zeigen, wie E.ON die Energiewende konkret vorantreibt. Das Unternehmen baut und betreibt netzdienliche Batteriespeicher in mehreren europäischen Ländern. In Deutschland geht ein saisonal ladender Großspeicher ans Netz, in Ungarn stabilisiert ein System die Netzspannung für hunderte Solarhaushalte. Ein Leuchtturmprojekt in Wales zeigt, wie es besser gehen kann. In einem Joint Venture entsteht dort ein Großspeicher mit stolzen 460 MWh Kapazität. Solche Investitionen sind kein Selbstzweck, sie bringen die dringend benötigte Flexibilität ins Stromnetz und machen es möglich, Wind- und Sonnenenergie endlich konsequent zu nutzen.

    Die operativen Zahlen für die ersten neun Monate unterstreichen die solide Basis. Das bereinigte EBITDA legte um 10 % auf 7,4 Mrd. EUR zu, der bereinigte Überschuss stieg auf 2,3 Mrd. EUR. Dieses Wachstum treibt vor allem das Netzgeschäft mit einem kräftigen Plus von 18 %. Dagegen steht das Retail-Geschäft unter Druck, vor allem durch Portfolioeffekte in Großbritannien. Die Jahresprognose mit einem erwarteten EBITDA zwischen 9,6 und 9,8 Mrd. EUR wurde bekräftigt.

    Jenseits der Quartalszahlen macht E.ON mit strategischen Initiativen auf sich aufmerksam. Ein Konsortium unter Führung des Konzerns hat eine EU-Förderung für den Aufbau eines europaweiten Megawatt-Ladenetzes für Elektro-Lkw erhalten. Gleichzeitig stehen wichtige regulatorische Weichenstellungen in Deutschland an, die die künftige Ertragskraft im Kerngeschäft beeinflussen. In diesem Kontext ist auch der Aktienkauf im Wert von knapp 100.000 EUR durch ein Aufsichtsratsmitglied zu sehen, ein bemerkenswertes Signal für Investoren. Momentan kostet eine Aktie 15,42 EUR.


    Der anhaltende Batterieboom verspricht auch im kommenden Jahr Chancen. BYD nutzt seine beispiellose vertikale Integration, um trotz Marktturbulenzen mit strukturellen Kostenvorteilen zu punkten. Graphano Energy treibt seine Graphitprojekte in Québec mit frischem Kapital und einer partnerschaftlichen, kapitalschonenden Strategie voran. E.ON stärkt als Energie-Integrator die Netzstabilität durch den gezielten Ausbau netzdienlicher Großspeicher in Europa.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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