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02.09.2025 | 05:10

Bayer, BioNxt Solutions, FamiCord AG – Unentdeckte Perlen mit großer Wachstumsfantasie

  • Biotech
  • Pharma
Bildquelle: pixabay.com

Während Künstliche Intelligenz seit Monaten die Schlagzeilen dominiert und Tech-Aktien Rekordbewertungen erreichen, führt die Biotechbranche ein Schattendasein an den Börsen. Anleger meiden die oft komplexen und risikobehafteten Geschäftsmodelle, viele Titel notieren deutlich unter ihren Höchstständen. Doch während der Aufmerksamkeit auf KI gerichtet ist, passiert im Hintergrund Entscheidendes: Klinische Studien erreichen wichtige Meilensteine, neue Therapieansätze wie Zell- und Gentherapien schreiten voran, und Partnerschaften mit Big Pharma nahmen in der jüngeren Vergangenheit deutlich zu.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: Bionxt Solutions Inc. | CA0909741062 , VITA 34 AG NA O.N. | DE000A0BL849 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017

Inhaltsverzeichnis:


    FamiCord AG – Wachstum Pur

    Das Nachtbarland Polen mutierte in den vergangenen Jahren zum Wachstumsmotor Europas. Für Anleger ergeben sich daraus Chancen, denn trotz des Aufschwungs gelten polnische Unternehmen im Vergleich zur Konkurrenz noch immer als unterbewertete Perlen.

    FamiCord besitzt Europas größte Nabelschnurblutbank, und die drittgrößte weltweit. Das Unternehmen entstand 2021 aus der Fusion von Vita 34 und der polnischen PBKM und betreibt heute ein internationales Netzwerk mit über 1.500 Partnerkliniken, 15 Laboren in Europa und einer neuen Einrichtung in Dubai. In Summe lagert FamiCord über 1 Mio. Nabelschnurbluteinheiten.

    Mit einem Marktanteil von 67 % in seinen Zielregionen und einem innovativen Abo-Modell anstelle klassischer Vorauszahlungen hebt sich FamiCord deutlich von der Konkurrenz ab. Das sichert nicht nur planbare, wiederkehrende Umsätze, allein im B2C-Segment legte der Umsatz seit 2016 um 165 % zu, sondern hält die Kündigungsrate unter 10 %.

    Neben Familienkunden generiert FamiCord auch Erlöse durch Dienstleistungen für Biotechfirmen und Kliniken. Mit dem neuen Geschäftsfeld Plazenta-Banking sowie der CAR-T-Krebsforschung über die Tochter FamiCordTx wird das Unternehmen zunehmend zum innovativen Biotech-Player.

    2025 startete mit einem Umsatzsprung von über 19 % im ersten Quartal. Die EBITDA-Marge erreichte mit 12,4 % einen Rekordwert. Für das Gesamtjahr werden bis zu 95 Mio. EUR Umsatz erwartet. Trotz demografischer Herausforderungen in Europa punktet FamiCord mit internationaler Expansion, stabilem Cashflow und starker Marktposition.

    BioNxt Solutions – Erhebliche Chancen

    Das kanadische Biotechunternehmen BioNxt Solutions verfolgt einen klaren Ansatz. Es sollen nicht neue Wirkstoffe entwickelt, sondern deren Darreichung verbessert werden. Mit sublingualen Schmelzfilmen und transdermalen Pflastern will das Unternehmen Patienten den Zugang zu etablierten Medikamenten erleichtern, was bislang ein milliardenschweres Problemfeld darstellt, da viele Tabletten im Körper zu früh zerfallen oder schwer einzunehmen sind.

    Im Zentrum steht die sublinguale Cladribin-Formulierung gegen Multiple Sklerose (MS). Weltweit sind fast 3 Mio. Menschen betroffen, viele leiden unter Schluckbeschwerden. Der Markt ist riesig, 2024 lag das weltweite Umsatzvolumen von MS-Medikamenten bei rund 21,1 Mrd. USD, bis 2032 soll es auf knapp 39 Mrd. USD steigen. Patentabläufe bei Blockbustern wie Biogens Tysabri oder Novartis’ Gilenya eröffnen zusätzlichen Spielraum für neue Anbieter. Mercks Referenzpräparat Mavenclad erzielte 2023 rund 1 Mrd. EUR Umsatz.

    Ein großer Vorteil ist das geringere regulatorische Risiko. Da Cladribin längst zugelassen ist, muss BioNxt nur die Bioäquivalenz belegen. Die entscheidende Studie soll in Kürze starten. Parallel baut das Unternehmen ein starkes IP-Portfolio auf. Jüngst wurden Patentanmeldungen in Europa und Eurasien akzeptiert, ein Fast-Track-Verfahren in den USA läuft bereits. Neben dem Cladribin-Projekt entwickelt BioNxt eine Plattformtechnologie, die Wirkstoffe effizienter macht und den First-Pass-Metabolismus umgeht.

    Ein wiederkehrender News Flow, eine Pipeline mit seltenen Erkrankungen wie Myasthenia Gravis, ein global wachsender Markt für Drug-Delivery-Systeme sowie die Möglichkeit einer Übernahme durch Big Pharma, bietet für das innovative Unternehmen enormes Aufwärtspotenzial. Die Analysten von Black Research vergaben in ihrer jüngsten Studie ein Kursziel von 2,20 EUR. Aktuell notiert die BioNxt-Aktie bei 0,65 EUR.

    Bayer – Die Luft wird dünner

    Über 62 % performte die Bayer-Aktie seit dem Jahrestief Anfang April. Dabei schnupperte der Anteilsschein sogar an der 30 EUR-Marke, musste sich dem markanten Widerstand jedoch geschlagen geben. Der Trendfolgeindikator MACD sowie der RSI rutschten bereits in der vergangenen Woche in die rote Zone, so dass weitere Kursverluste nicht unwahrscheinlich sind. Als nächste Unterstützungszone dient die Unterstützung bei 25,30 EUR.

    Negativ beeinflusste den Aktienkurs die Meldung, wonach die Leverkusener auf dem ESC-Kongress 2025 die Ergebnisse der Phase-III-Studie VICTOR zu Vericiguat, einem Hoffnungsträger zur Behandlung von chronischer Herzinsuffizienz mit reduzierter Auswurfleistung, präsentierten. Dabei wurde der primäre Endpunkt der Studie, eine Kombination aus kardiovaskulärem Tod oder Krankenhausaufenthalt wegen Herzinsuffizienz, nicht erreicht.

    Trotzdem gab es positive Signale. In der Vericiguat-Gruppe traten weniger kardiovaskuläre Todesfälle und eine geringere Gesamtmortalität auf als unter Placebo. Auch das Sicherheitsprofil entsprach den bisherigen Studienergebnissen. Hervorzuheben ist zudem, dass die VICTOR-Studie an einer sehr stabilen Patientenpopulation durchgeführt wurde. 83 % der Teilnehmer erhielten mindestens drei Therapien, fast die Hälfte war noch nie stationär wegen Herzinsuffizienz behandelt worden.


    Die Bayer-Aktie scheiterte an der 30 EUR-Marke, zudem wurden schwache Studienergebnisse veröffentlicht. Die polnische FamiCord AG wächst durch Expansion in nicht-europäische Länder. Analysten sehen bei BioNxt einen Vervielfachungskandidaten.


    Interessenskonflikt

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    Es besteht aus diesem Grund ein konkreter Interessenkonflikt.

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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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