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14.10.2024 | 05:10

Bayer, Vidac Pharma, Evotec – Enormes Potenzial

  • Biotechnologie
Bildquelle: pixabay.com

Seitdem die US-Notenbank Fed die Leitzinsen senkte und Signale für eine Fortsetzung der lockeren Geldpolitik sendete, läuft der Nasdaq Biotech-Index nach oben und konnte in den vergangenen Tagen den breiten Markt deutlich outperformen. Die Korrektur der vergangenen Monate scheint in diesem Sektor vorüber und das Allzeithoch aus dem August 2021 in Reichweite. Neben den steigenden Kursen nimmt auch die Anzahl der Akquisitionen deutlich zu, ein Zeichen für die Unterbewertung vieler notierter Unternehmen.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809 , VIDAC PHARMA HOLDING PLC | GB00BM9XQ619

Inhaltsverzeichnis:


    Vidac Pharma – Steil nach oben

    Einer der absoluten Highflyer am Markt ist das in London niedergelassene, biopharmazeutische Unternehmen Vidac Pharma, das Krebsmedikamente mit einem revolutionären Ansatz entwickelt, die den abnormalen Stoffwechsel von Krebszellen umkehren und so die Vermehrung von Krebszellen stoppen sollen.

    Seit Ende Mai dieses Jahres konnte der, von einem der Gründerväter der israelischen Biowissenschaftsindustrie, Prof. Max Herzberg, geleitete Innovator, um satte 416 % auf ein neues Jahreshoch bei 0,80 EUR zulegen. Auffallend war das zuletzt stark zunehmende Volumen, das bei üblichen Handelstagen bei durchschnittlich 30.000 Stück lag, in den vergangenen 3 Sitzungen jedoch auf bis zu knapp 750.000 explodierte.

    Geht es nach dem Analystenhaus Sphene Capital, ist die jüngste Rally nur der Beginn einer großen Aufwärtsbewegung. Diese vergaben in ihrer aktuellen Studie nach Veröffentlichung der letzten Studienergebnisse das Urteil „Kaufen“ mit einem Kursziel von 4,90 EUR.

    Vidac Pharma hat kürzlich weitere positive Nachrichten veröffentlicht, nachdem das Unternehmen bereits im Sommer vielversprechende Ergebnisse seiner vorklinischen Studien mit dem Wirkstoff VDA-1275 zur Behandlung von soliden Tumoren präsentiert hatte. Das US-amerikanische Patent- und Markenamt (USPTO) hat Vidac Pharma ein Patent für die Wirkungsweise seiner Therapiekandidaten in den Bereichen Onkologie und onko-dermatologische Behandlungen erteilt. Dieses Patent schützt Vidacs neu entwickelte chemische Wirkstoffe, die speziell das Hexokinase2-Isozym von den mitochondrialen VDAC-Poren ablösen. Die bisherigen klinischen Studien deuten darauf hin, dass diese Wirkstoffe das Potenzial besitzen, das Wachstum von Krebszellen effektiv zu hemmen.

    Evotec – Schlechte Vorzeichen

    Von einer derartigen Kursperformance kann die in der pharmazeutische Wirkstoffforschung tätige Evotec nur träumen. Seit Jahresbeginn steht bei den Hamburgern ein dickes Minus von knapp 75 % auf 5,64 EUR. Und sowohl von charttechnischer Seite als auch von der Analystenfront kommen eher skeptische Signale. So wiederholte Deutsche Bank Research ihr Anlageurteil mit „Sell“ und dem Kursziel von 4 EUR.

    Die Gründe liegen darin, dass die bevorstehenden Quartalszahlen des Pharmawirkstoffforschers am 6. November schwach ausfallen dürften. Um die Jahresziele noch zu erreichen, sei ein deutlich besseres Schlussquartal nötig. Dazu brauche es die erwarteten Einsparungen sowie operative Verbesserungen. Ein drastisches Signal sendete das Analysehaus Jefferies, das die Evotec-Aktie von zuvor 8,70 USD auf 3,80 USD herabstufte. Das Anlagevotum wurde von „Kaufen“ auf „Halten“ gekappt.

    Aus charttechnischer Sicht nähert sich die Evotec-Aktie dem Jahrestief bei 5,06 EUR. Sollte dies nachhaltig gebrochen werden, dürften die Kursziele der Analysten schneller Wirklichkeit werden als gedacht.

    Bayer – Trend zeigt nach unten

    Ähnlich angeschlagen sieht derzeit der Aktienchart des Pharma- und Agrarriesen Bayer aus. Nach einer Zwischenrally, die die Aktie Anfang Oktober über die Marke von 30 EUR bugsierte, zogen Anleger erneut die Reißleine, was den Kurs ebenfalls nahe seines Jahrestiefs vom Juli bei 25 EUR befördern dürfte.

    Grund für den Abbruch der Bärenmarktrally waren weiter bestehende Unsicherheiten hinsichtlich des Glyphosat-Rechtsstreits. So sprach eine Geschworenen-Jury an einem Staatsgericht in Philadelphia einem Kläger, der seine Krebserkrankung auf die Verwendung glyphosathaltiger Unkrautvernichter zurückführt, insgesamt 78 Mio. USD Schadenersatz zu. Bayer will gegen die Entscheidung Rechtsmittel einlegen.

    Bezüglich des Unternehmensumbaus käme Bayer laut CEO Anderson weiterhin gut voran. In einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" äußerte sich der Firmenlenker, dass die Restrukturierung bereits bei 80 bis 90 % liege. Ursprünglich war dieser Status erst für den Herbst 2025 vorgesehen.

    Seit seinem Amtsantritt im Juni letzten Jahres hat der neue Bayer-Chef einen Konzernumbau eingeleitet, der einen erheblichen Personalabbau nach sich zieht, von dem vor allem viele Führungskräfte betroffen sind. Laut einem Bericht wurden bereits im ersten Halbjahr rund 3.000 Stellen gestrichen, und es wird erwartet, dass im zweiten Halbjahr eine ähnliche Anzahl hinzukommen wird. Anderson erhoffe sich von dem neuen Organisationsmodell eine Reduzierung der Hierarchien und Bürokratie.


    Der Biotechsektor boomt und der Nasdaq Biotech-Index nimmt Anlauf in Richtung eines neuen Allzeithochs. Vidac Pharma konnte mit seiner revolutionären Krebstherapie im Gepäck bereits um 400 % zulegen, Analysten sehen jedoch noch deutlich höhere Kursziele. Bayer und Evotec notieren dagegen nahe ihrer Jahrestiefs, was neuen Abwärtsdruck entfachen könnte.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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