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04.04.2025 | 06:00

Bayers Krebsmedikamente, Defence Therapeutics‘ Krebs-Impfung, Novo Nordisks Fettkiller – mit Spezialisierung zurück in die Erfolgsspur

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Die neuen Handelszölle drohen die globalen Lieferketten der Pharmaindustrie zu destabilisieren, die Generikapreise zu erhöhen und Innovationszyklen zu verlangsamen. Als Sieger kann aus diesem Umfeld nur hervorgehen, wer auf einzigartige Innovationen setzt, um Resilienz und Wachstum zu sichern. Bayer versucht sich durch ein Effizienzprogramm, neue Pharmaprodukte und digitale Landwirtschaftsplattformen fit für die Zukunft zu machen. Defence Therapeutics glänzt mit präzisionsmedizinischen Krebsimpfstoffen, die auf patentgeschützter Technologie basieren und neue Märkte erschließen. Novo Nordisk wiederum prägt mit GLP-1-Therapien gegen Adipositas und Diabetes einen Milliardenmarkt, gestützt auf geschlossene Produktionskreisläufe. Drei Ansätze die zeigen, wie Spezialisierung und Anpassungsfähigkeit in turbulenten Zeiten neue Pfade eröffnet.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , DEFENCE THERAPEUTICS INC | CA24463V1013 , NOVO NORDISK A/S | DK0062498333

Inhaltsverzeichnis:


    Bayer – auf Sanierungskurs

    Bayer verzeichnete im Geschäftsjahr 2024 gemischte Ergebnisse. Der Umsatz sank um 2,2 % auf 46,6 Mrd. EUR, währungsbereinigt jedoch ein Plus von 0,7 %. Das EBIT vor Sondereffekten brach um 28 % ein, während der Free Cash Flow auf 3,1 Mrd. EUR stieg. Seit Jahresanfang legte die Aktie in der Spitze um rund 32 % zu und übertraf damit den DAX deutlich. Dennoch bleibt die langfristige Bilanz ernüchternd. Seit einem Jahrzehnt enttäuscht der Konzern Anleger regelmäßig. CEO Bill Anderson sieht 2025 als zentrales Jahr für die Sanierung, doch die Prognosen bleiben vage. Ein Umsatzplus von bis zu 1 % oder ein Minus von 3 % sind möglich.

    Die Pharmasparte zeigte mit 0,3 % Umsatzwachstum leichte Fortschritte, angetrieben von Nubeqa mit einem Plus von 75 % und Kerendia mit 71 %. Doch Patentabläufe bei Blockbustern wie Xarelto mit einem Minus von 15 % und Eylea, das 2025/26 ausläuft, belasten. Die Agrardivision, fast 50 % des Umsatzes, schrumpfte um 4,3 % – Herbizide und Saatgut litten unter Preisdruck. Consumer Health verbuchte währungsbereinigt 1,9 % Plus, getrieben von Dermatologie und Verdauungspräparaten. Insgesamt bleibt die Abhängigkeit von wenigen Produkten und die mangelnde Diversifikation ein strukturelles Risiko.

    Bayer setzt auf Schuldenabbau und konnte die Verbindlichkeiten auf 32,6 Mrd. EUR senken. Außerdem will man die Klagen beilegen und mit Pipeline-Innovationen wie den Krebskandidaten BAY 3713372 punkten. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis und ein Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,7 signalisieren eine extreme Unterbewertung – doch reflektiert zeitgleich auch existenzielle Risiken. Der jüngste US-Schadenersatz von 2,1 Mrd. USD unterstreicht die anhaltende Rechtsunsicherheit. Für risikobereite Anleger könnte die Aktie bei erfolgreicher Wende ein lohnendes Investment sein. Derzeit notiert die Aktie bei 21,73 EUR.

    Defence Therapeutics - Präzision in der Wirkstoffentwicklung

    Defence Therapeutics, ein kanadisches Biotech-Unternehmen, entwickelt Radiopharmazeutika, Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADCs) und immunonkologische Impfstoffe mit Hilfe seiner proprietären Wirkstoffplattform. Im Mittelpunkt steht die Accum®-Technologie, die Wirkstoffe effizient in Zellen freisetzt und die Wirksamkeit von Medikamenten um das bis zu 10-fache erhöht und dadurch gleichzeitig Nebenwirkungen reduziert. Präklinische Studien zeigen beeindruckende Erfolge. Bei T-Zell-Lymphomen erreichten Mäuse eine 100 % - Überlebensrate. Mit der zugelassenen First-in-Class-Therapie AccuTOX®, aktuell in der Erprobung bei aggressiven Krebsarten, und Anwendungen von ADCs bis mRNA-Impfstoffen positioniert sich das Unternehmen als vielseitiger Technologietreiber.

    Seit April verstärkt Dr. Elias Theodorou, Molekularbiologe mit mehr als 25 Jahren Erfahrung in Krebsforschung und Genübertragung, das Management als COO. Der Mitgründer von Protos Biologics bringt Expertise aus der Entwicklung innovativer DNA-Transportsysteme und geprüfte Führungserfahrung aus US-Biotech-Startups mit. CEO Sébastien Plouffe sieht in ihm den idealen Katalysator, um die laufenden Entwicklungsprogramme rund um die Accum®-Plattform zu beschleunigen und US-Partnerschaften zu forcieren. Die Vergütung inkludiert 350.000 Aktienoptionen die zu einem Preis von 1,07 CAD ausgeübt werden können.

    Ende Januar schloss Defence Therapeutics die 2. Tranche einer Privatplatzierung ab und sicherte sich rund 3,9 Mio. CAD, die vor allem in präklinische und klinische Programme fließen sollen. Dabei verfolgt das Unternehmen eine zweigleisige Strategie. Einerseits lizenziert sie die Accum®-Technologie an Pharmakonzerne und entwickelt parallel eigene Therapien wie beispielsweise AccuTOX®. Letzteres hat bereits die Genehmigung der FDA und von den kanadischen Gesundheitsbehörden, um mit einer klinischen Phase-1 zu starten. Gelingt die Expansion in den US-Markt wäre das ein Meilenstein, um die Technologie als Industriestandard zu etablieren und Übernahmeinteresse zu wecken. Seit Jahresanfang konnte die Aktie in der Spitze über 170 % zulegen und konsolidiert seitdem. Aktuell notiert der Wert bei 1,07 CAD.

    Novo Nordisk – im freien Fall

    Novo Nordisk, einst Europas größter börsennotierter Konzern, hat seit Juni 2024 mehr als die Hälfte seines Börsenwerts eingebüßt. Zu den Hauptursachen zählt die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit, verschärft durch potenzielle Zollbelastungen in den USA. Zudem blieb die Wirksamkeit des in Entwicklung befindlichen Medikaments Cagrisema hinter den anfänglich erhofften 25 % Gewichtsverlust zurück und schürte Skepsis bei Anlegern. Darüber hinaus gerät das Unternehmen trotz etablierter Präparate wie Ozempic und Wegovy zunehmend unter Druck, gerade im Wettbewerbsvergleich mit Eli Lilly. Die vorwiegend europäische Produktion erhöht dabei das Risiko für Zollkosten und Margendruck.

    Zuletzt sorgten mehrere Nachrichten für Aufsehen, die ein positives Licht auf das Unternehmen werfen. Das Unternehmen verstärkt sein Engagement in den USA durch den milliardenschweren Zukauf von Catalent. Damit sollen die Produktionskapazitäten für seine GLP-1-Medikamente ausgebaut werden. Darüber hinaus akzeptierte die US-Zulassungsbehörde FDA den Antrag des Konzerns auf eine Zulassungserweiterung für das orale Diabetesmittel Rybelsus. Das könnte große Auswirkungen haben, denn die aktuellen Studien SOUL und STRIDE belegen, dass sowohl Rybelsus als auch Ozempic das Potenzial haben, kardiovaskuläre Risiken zu reduzieren.

    Dank seiner marktführenden Stellung bei GLP-1-Präparaten verzeichnet Novo Nordisk weiterhin stabile Wachstumsperspektiven, insbesondere im Bereich Adipositas und Diabetes. Die jüngste Bewertung liegt auf einem attraktiven Niveau. Beispielsweise bleibt das Nettoschulden/EBITDA-Verhältnis unter 1 und von den Ratingagenturen wie S&P Global Ratings gab es ein AA- Rating. Hinzu kommen weitere Pipeline-Erfolge, die auf eine langfristig steigende Nachfrage schließen lassen. Investitionen in US-Produktionsstätten untermauern die Strategie, Zöllen zu entgehen und globale Lieferketten abzusichern. Zusätzlich bietet das Portfolio für seltene Krankheiten, darunter Hämophilie, weitere Diversifizierung. Momentan kostet ein Anteilsschein 465,30 DKK.


    Die neuen Handelszölle gefährden globale Pharmalieferketten, doch Spezialisierung bietet Auswege. Bayer stemmt sich mit einem Effizienzprogramm und digitaler Landwirtschaft gegen schwächeres Wachstum, bleibt aber von Sanierungserfolgen abhängig. Defence Therapeutics revolutioniert die Krebstherapie durch patentiertes Accum®-Targeting, das präklinisch überzeugt und mit AccuTOX® jetzt in die klinische Phase-1 starten kann. Novo Nordisk kämpft trotz Börsenrutschs mit US-Produktionsausbau und GLP-1-Innovationen gegen wachsenden Margendruck. Rybelsus und Ozempic könnten außerdem kardiovaskuläre Märkte erschließen. Drei Strategien, ein Muster: Einzigartige Technologien oder agile Anpassung sichern in unsicheren Zeiten Wettbewerbsvorteile.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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