17.12.2025 | 05:30
So verdienen Bayer, WashTec und Volkswagen mit Digitalisierung und KI in Zukunft mehr Geld
Künstliche Intelligenz erzeugt bereits heute messbare Gewinne in der Industrie. In der Pharma- und Chemiebranche revolutioniert sie die Forschung und beschleunigt die Markteinführung lebenswichtiger Produkte. Der Maschinen- und Anlagenbau erschließt mit KI-basierten Services wiederkehrende Einnahmequellen und stärkt die Kundenbindung. Und in der Automobilindustrie steht das autonome Fahren hoch im Kurs und wird die Zukunft prägen. Diese Fortschritte beweisen, dass die produktive Phase der KI begonnen hat. Drei Unternehmen zeigen, wie sich Technologie in Wettbewerbsvorteile und robuste Margen übersetzt: Bayer, WashTec und Volkswagen.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , WASHTEC AG O.N. | DE0007507501 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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Bayer - wie KI die Pipeline beschleunigt
Bei Bayer wird Künstliche Intelligenz immer mehr zur Schlüsseltechnologie, um Entwicklungszeiten drastisch zu reduzieren und Innovationen rascher auf den Markt zu bringen. Besonders im Pharmageschäft setzt der Konzern auf leistungsstarke Plattformen wie ALYCE. Die durchforstet enorme Mengen klinischer Daten, um vielversprechende Wirkstoffkandidaten aufzuspüren und klinische Studien effizienter zu gestalten. Ein echter Gamechanger für die gesamte Entwicklungsarbeit. In der Agrarseite halbiert KI mithilfe von Digital Twins und Tools wie CropKey die Zeit für die Züchtung neuer Saatgutsorten. Dieser datengetriebene Ansatz zielt darauf ab, die führende Forschungs-Pipeline mit einem potenziellen Wert von über 30 Mrd. EUR noch wertvoller zu machen und langfristiges Wachstum zu generieren.
Operativ erhält Bayer derzeit Rückenwind aus seiner Pharmasparte. Kürzlich erreichte der experimentelle Gerinnungshemmer Asundexian in einer großen Phase-3 Studie zur Schlaganfallprävention seine primären Ziele, ein bedeutender Meilenstein. Zudem erhielten mit Lynkuet gegen Wechseljahresbeschwerden und Sevabertinib gegen eine spezielle Lungenkrebsart zwei weitere Präparate wichtige Zulassungen in den USA und der EU. Diese Erfolge unterstreichen die Innovationskraft und diversifizieren das Portfolio, während etablierte Blockbuster wie Nubeqa und Kerendia weiterhin stark wachsen.
Die finanziellen Perspektiven bleiben von der Bewältigung der Altlasten geprägt. Zwar deuten jüngste Signale aus den USA auf eine mögliche rechtliche Entschärfung der Glyphosat-Problematik hin, doch Klarheit wird erst 2026 erwartet. Vor diesem Hintergrund hat der Schuldenabbau eindeutige Priorität. Die Dividende wurde daher auf ein symbolisches Minimum von 0,11 EUR je Aktie reduziert und wird voraussichtlich auf diesem Niveau verharren, bis sich die Bilanz deutlich gestärkt hat. Für Investoren steht aktuell die Turnaround-Story im Vordergrund, nicht die Ausschüttung. Derzeit ist die Aktie für 35,905 EUR zu haben.
WashTec - mehr als nur Stahl und Wasser
WashTec durchläuft einen bemerkenswerten Wandel. Das Unternehmen entwickelt sich gezielt vom Hersteller von Waschanlagen hin zu einem Anbieter digitaler Dienstleistungen. Statt nur Maschinen zu verkaufen, stellt es nun Softwarelösungen in den Vordergrund, die den Betreibern helfen, ihre Umsätze zu steigern und Abläufe zu optimieren. Plattformen wie EasyCarWash PRO ermöglichen flexible Preismodelle und eine bessere Kundenbindung. Dieser Schritt öffnet die Tür für wiederkehrende Einnahmen und macht das Geschäft weniger zyklisch. Mit Initiativen wie "WashNow" wird sogar die direkte Integration in Fahrzeugsysteme erprobt. Diese digitale Vernetzung schafft völlig neue Vertriebskanäle und festigt die Kundenbeziehung langfristig.
Die Strategie trägt bereits finanzielle Früchte. In den ersten 9 Monaten 2025 wuchs der Umsatz um über 7 %, während das operative Ergebnis noch stärker zulegte. Die Marge verbesserte sich spürbar auf 11,8 %. Besonders das europäische Geschäft lief gut. Diese solide operative Performance generiert robuste Cashflows, die dem Unternehmen Handlungsspielraum für die Zukunft und für die Rückführung von Kapital an die Aktionäre geben. Ein deutlich gewachsener Auftragsbestand deutet zudem auf anhaltende Nachfrage hin. Die gesteckten Margenziele von 12-14 % erscheinen vor diesem Hintergrund realistisch.
Für Investoren ist die Kapitalrückgabepraxis wichtig. Das Unternehmen schüttet eine regelmäßige Dividende aus, zuletzt 2,40 EUR je Aktie. Zusätzlich läuft ein Aktienrückkaufprogramm. So wurden beispielsweise in der Woche vor dem 8. Dezember täglich Aktien an der Börse zurückgekauft, insgesamt über 7.000 Stück in diesem Zeitraum. Diese kombinierte Strategie unterstreicht das finanzielle Selbstbewusstsein des Managements. Das Programm mit einem Volumen von bis zu 5 Mio. EUR läuft bis Mai 2026. Damit signalisiert der Vorstand klar, dass er die eigene Aktie als unterbewertet ansieht. Die Aktie notiert aktuell bei 46,40 EUR.
Volkswagen – KI auf deutschen Straßen
Volkswagen setzt verstärkt auf Künstliche Intelligenz, um Kosten zu senken und Prozesse zu optimieren. Bis 2035 sieht der Konzern hier ein Einsparpotenzial im hohen einstelligen Milliardenbereich. Ein weiteres Beispiel für diese Entwicklung rollt gerade durch Wolfsburg. Das autonome Forschungsfahrzeug Gen.Urban testet dort ohne Lenkrad und Pedale den realen Stadtverkehr. Diese Versuche sollen wichtige Daten liefern, wie Passagiere selbstfahrende Autos künftig annehmen und nutzen könnten. Es geht darum, Vertrauen in die Technologie aufzubauen und zukünftige Fahrzeugkonzepte frühzeitig auszurichten.
Trotz positiver Absatzzahlen bei Elektroautos bleibt die Preisgestaltung eine Herausforderung. Volkswagen antwortet darauf mit einer verstärkten Eigenproduktion von Batteriesystemen. Das neue Montagewerk in Spanien ist ein zentraler Baustein dieser Strategie. Ab 2027 sollen dort kostengünstigere LFP-Batteriezellen gefertigt werden. Dies ist die technologische Voraussetzung, um ab dem kommenden Jahr Elektroautos für rund 25.000 EUR auf den Markt zu bringen. Das Ziel ist klar, die Elektrifizierung auch im Volumensegment vorantreiben und gegenüber günstigerer Konkurrenz wettbewerbsfähig bleiben.
Die finanzielle Lage des Konzerns ist angespannt, was sich in der kürzlich beschlossenen Dividendenkürzung auf 6,36 EUR je Vorzugsaktie widerspiegelt. Dennoch signalisiert die aktuelle Rendite von knapp 6 % weiterhin eine attraktive Ertragskomponente für Aktionäre. Der Ausblick ist von strikter Kostendisziplin und fokussierten Investitionen in Höhe von 160 Mrd. EUR bis 2030 geprägt. Der Erfolg hängt maßgeblich davon ab, ob die geplante E-Offensive im Niedrigpreissegment anzieht und die umfassenden Effizienzprogramme, auch durch KI, greifen. Für Investoren bleibt es eine Wette auf die gelungene Transformation. Momentan kostet eine Aktie 108,05 EUR.
Die produktive Phase der Digitalisierung ist erreicht und wird zunehmend zum zentralen Profit-Treiber. Bayer beschleunigt mit KI die Forschung und macht so seine Pipeline wertvoller. WashTec transformiert sich durch digitale Dienstleistungen vom Maschinenbauer zum Anbieter mit wiederkehrenden, margenstarken Einnahmen. Volkswagen setzt auf KI für milliardenschwere Effizienzgewinne und erschließt mit autonomem Fahren neue Zukunftsmärkte. Für alle drei Unternehmen ist die digitale Transformation kein Zukunftsversprechen mehr, sondern ein heutiger Hebel für Wettbewerbsvorteile und robustere Finanzen.
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