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15.08.2025 | 06:00

Krieg und Rohstoff-Notstand = Ihr Profit: Wie Rheinmetall, Almonty Industries und RENK jetzt Kasse machen

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Bildquelle: pixabay.com

Die globale Sicherheitsarchitektur kippt und mit ihr die Spielregeln der Verteidigungsindustrie. Während Supermächte wie die USA Milliarden in strategische Rohstoffe pumpen, um kritische Importabhängigkeiten zu brechen, wird Ressourcensicherheit zur neuen Währung militärischer Stärke. Wolfram, Seltene Erden und Hochleistungsmetalle entscheiden heute über technologische Souveränität. Wer diese Wende nutzt, profitiert von beispiellosen Regierungsinitiativen. Drei Unternehmen positionieren sich hier entscheidend: Rheinmetall, Almonty Industries und RENK.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203987072 , RENK AG O.N. | DE000RENK730 , RHEINMETALL AG | DE0007030009

Inhaltsverzeichnis:


    Rheinmetall - neue Deals, Raumfahrtambitionen und enttäuschende Halbjahreszahlen

    Rheinmetall hat einen bedeutenden Folgeauftrag des tschechischen Verteidigungsministeriums eingefahren. Über sieben Jahre wartet das Unternehmen bis zu 42 Leopard-2A4-Panzer und zwei Bergepanzer vom Typ Büffel. Der Vertragswert beläuft sich auf potenziell 250 Mio. EUR. Ein besonderer Fokus liegt auf der Kooperation mit tschechischen Firmen, insbesondere bei Instandhaltung und Know-how-Transfer. Parallel stärkt die US-Tochter American Rheinmetall durch die Akquisition von Loc Performance ihr Portfolio für Hochleistungsgummiprodukte und präsentiert diese Neuausrichtung im September auf dem Global Polymer Summit.

    Mit der neu geschaffenen Abteilung „Space“ setzt Rheinmetall strategisch auf den wachsenden Satellitenmarkt. Kern der Aktivität ist die Partnerschaft mit dem finnischen SAR-Satelliten-Spezialisten ICEYE. Deren Technologie liefert wetterunabhängig hochauflösende Bilder, aktuell etwa für die Ukraine. Geplant ist ein Joint Venture, das ab 2026 SAR-Satelliten im Rheinmetall-Werk Neuss produzieren soll. Ein Testzentrum in Norwegen (RhIPF) soll 2027 starten und flexible Satellitenstarts ermöglichen. Europa hat hier laut Rheinmetall erheblichen Nachholbedarf.

    Rheinmetall meldet für das 1. Halbjahr Rekordumsätze. Der Konzernumsatz stieg um 24 % auf 4,7 Mrd. EUR, das operative Ergebnis um 18 % auf 475 Mio. EUR. Treiber war erneut das Militärgeschäft mit einem Plus von 36 %. Der Auftragsbestand erreichte mit 63 Mrd. EUR ein Allzeithoch. Die Neuwahlen in Deutschland führten zu verzögerten Neuaufträgen. Dennoch bekräftigt der Konzern seine Jahresprognose von 25-30 % Umsatzwachstum und einer operativen Marge um 15,5 %. Investitionen in neue Kapazitäten, besonders für Munition, laufen auf Hochtouren. Die Zahlen kamen nicht gut an und sorgten für einen Kursrutsch, den die Organe der Gesellschaft zum Kauf von Aktien im Wert von 0,75 Mio. EUR nutzten. Derzeit kostet die Aktie 1.633,50 EUR.

    Almonty Industries - Wolfram: Metall mit Rückenwind

    Die Deutsche Bank rechnet mit kräftig steigenden Wolframpreisen und sieht das Metall in den nächsten zwölf Monaten auf dem Weg in Richtung 1.000 USD pro metrischer Tonne (MTU). Aktuell notiert Wolfram über 500 USD, was ein neues Allzeithoch markiert. Treiber sind neben der robusten Nachfrage, besonders aus Verteidigung und Hightech, auch anhaltende geopolitische Spannungen. Ähnlich wie bei Antimon zuvor könnten staatliche Ausfuhrbeschränkungen, vor allem aus China, die ohnehin knappe Versorgung weiter zuspitzen und die Preise befeuern. Die volle Wirkung solcher Maßnahmen entfaltet sich oft erst mit Verzögerung.

    In diesem Umfeld rückt Almonty Industries stärker in den Blickpunkt. Das Unternehmen, das seine rechtliche Hauptniederlassung in die USA verlegt hat, zählt zu den wenigen bedeutenden Wolframproduzenten außerhalb Chinas. Sein Portfolio umfasst die etablierte Panasqueira-Mine in Portugal, die derzeit etwa 58.000 MTU Wolfram pro Jahr liefert, kleinere Anlagen in Spanien und das hochgradige Projekt Sangdong in Südkorea. Die Produktion in Sangdong, das künftige Herzstück des Unternehmens, soll Ende 2025 starten und bis Ende 2027 zusammen mit Panasqueira auf eine enorme Kapazität von über 600.000 MTU hochfahren. Weitere Vorteile sind die niedrigen Betriebskosten und eine geschätzte Minen-Lebensdauer von über 90 Jahren. Zusätzlich plant Almonty in Südkorea eine eigene Anlage zur Herstellung von hochreinem Nano-Wolframoxid und den Abbau des Molybdänvorkommens auf der gleichen Liegenschaft.

    Almonty positioniert sich geschickt in einem Markt, der von Knappheit und Abhängigkeiten geprägt ist. Etwa 85 % der globalen Wolfram-Versorgungskette liegen bei China, Russland und Nordkorea. Almontys Fokus auf stabile Regionen, langfristige Lieferverträge inklusive eines Mindestabnahmepreises und die Diversifizierung über mehrere Standorte mildern Risiken. Zusätzlich beschert das Molybdän-Vorkommen in Sangdong mit einem Abnahmevertrag zu einem Preis von 19 USD je Pfund Stabilität. Der kürzlich erfolgreiche Börsengang an der NASDAQ hat 90 Mio. USD eingebracht und stärkt die Finanzen für Downstream-Investitionen. Die Analysten von Cantor Fitzgerald haben ein Kursziel von 6,50 USD ausgegeben, Oppenheimer und D|A|Davidson sehen sogar 7,00 USD. Aktuell notiert die Aktie bei 4,73 USD.

    RENK – starke Halbjahreszahlen

    Der Antriebsspezialist RENK hat im 1. Halbjahr kräftig zugelegt. Der Auftragseingang schoss um 47 % auf 921 Mio. EUR nach oben. Hier war die starke Nachfrage aus dem Rüstungssektor ausschlaggebend. Das Book-to-Bill-Ratio von 1,5 zeigt, dass das Unternehmen aktuell gar nicht so schnell die Aufträge abarbeiten kann wie sie hereinkommen. Dieser Schwung trieb den Gesamtauftragsbestand auf ein Rekordhoch von 5,9 Mrd. EUR. Parallel stieg der Umsatz um 22 % auf 620 Mio. EUR. Noch deutlicher fiel das Plus beim operativen Ergebnis aus, das um 29 % auf 89 Mio. EUR kletterte. Die Marge verbesserte sich auf 14,4 %.

    Die Dynamik wurde maßgeblich vom Segment "Vehicle Mobility Solutions" (VMS) getragen, das Lösungen für Militärfahrzeuge liefert. Hier explodierte der Auftragseingang um 66 % auf 681 Mio. EUR. Beim Umsatz ging es 32 % auf 389 Mio. EUR nach oben und das operative Ergebnis legte 45 % auf 67 Mio. EUR zu, die Marge stieg dabei auf beachtliche 17,1 %. Ein bedeutender Auftrag für die US-Tochter über 99 Mio. USD unterstreicht die starke Position. Das Segment "Marine & Industry" (M&I) zeigte sich mit moderatem Auftrags- und Umsatzwachstum stabil. Das kleinere Segment "Slide Bearings" kämpfte dagegen leicht unter schwierigeren Marktbedingungen.

    Angesichts der erfolgreichen ersten 6 Monate bekräftigte der Vorstand die Jahresprognose. Der Umsatz soll über 1,3 Mrd. EUR liegen und ein operatives Ergebnis zwischen 210 und 235 Mio. EUR ist angepeilt. Dieser Ausblick fußt auf dem hohen Auftragsbestand und der aktuellen operativen Leistung. Potenzial aus geplanten höheren europäischen Verteidigungsausgaben ist hier noch nicht eingepreist. Parallel stärkt RENK seine globale Präsenz, zuletzt durch die Eröffnung eines neuen Werks in Indien. Diese Investition zielt darauf ab, lokale Märkte besser zu bedienen und strategische Partnerschaften, besonders in der Verteidigung, auszubauen. Die RENK Aktie ist momentan für 61,36 EUR zu haben.


    Die geopolitschen Krisen und ein strategischer Rohstoffmangel treibt Verteidigungsunternehmen und Rohstoffproduzenten Rekordgewinne zu. Rheinmetall nutzt die Nachfrage durch Panzerdeals und Raumfahrtambitionen, trotz enttäuschender Halbjahreszahlen und einem Kursrücksetzer. Almonty Industries positioniert sich als Schlüsselplayer im Wolframmarkt außerhalb Chinas und profitiert von explodierenden Preisen, gestützt durch sein Flaggschiff-Projekt Sangdong in Südkorea. RENK glänzt mit starken Halbjahreszahlen und expandiert global, etwa durch die neue Indien-Fabrik. Für Rheinmetall und RENK könnte das Treffen von Trump und Putin wichtig werden.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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    Langfristige Megatrends statt kurzer Friedenshoffnungen: Das stabile Fundament von Almonty Industries, Rheinmetall und RENK Group

    • Almonty Industries
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    • RENK Group
    • Wolfram
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    • Rüstungsindustrie
    • Antriebstechnik
    • kritische Rohstoffe

    Die jüngste Nervosität an den Märkten übertrifft die strategische Realität bei weitem. Während kurzfristige Friedenshoffnungen Rüstungswerte unter Druck setzen, treiben langfristige geopolitische Risiken und der Nachholbedarf europäischer Armeen die Auftragsbücher zentraler Zulieferer und Systemanbieter in die Höhe. Die Nachfrage nach kritischen Rohstoffen, Hochtechnologie und modernster Antriebstechnik bleibt robust, unabhängig von politischen Schlagzeilen. Diese fundamentale Stärke zeigt sich besonders in der Wertschöpfungskette, angefangen beim strategischen Metall Wolfram über die Munitionsproduktion bis hin zu Antrieben für militärische Fahrzeuge. Drei Unternehmen, die diese Kontinuität verkörpern, sind Almonty Industries, Rheinmetall und die RENK Group.

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    • Kritische Rohstoffe
    • Wolfram
    • Verteidigungsindustrie
    • Verteidigung

    Die geopolitischen Spannungen werden in Zukunft zu drastischen Anstiegen der Verteidigungsbudgets führen. Auf dieser Welle bleiben Rüstungsaktien beliebte Investments. Teilweise mahlen die Mühlen bei stattlichen Behörden jedoch zu langsam. Das heißt Aufträge können sich verschieben, was die kurzfristigen Prognosen von Unternehmen dämpft – Enttäuschungen des Kapitalmarkts inbegriffen. Da das „große Bild“ aber stimmt, stellen schwächere Kurse gute Einstiegschancen dar. Nicht vergessen sollten Anleger Rohstoffproduzenten, die für die Verteidigungsindustrie von hoher Bedeutung sind.

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    Kommentar von Armin Schulz vom 20.11.2025 | 06:00

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    • Rheinmetall
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    • TKMS
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    • kritische Rohstoffe
    • Marine

    Geopolitische Brände schüren einen beispiellosen Boom in einer lange verrufenen Branche. Während Nationen ihre Verteidigungsbudgets massiv aufstocken, um sich in einer neuen Ära der Konfrontation zu wappnen, profitieren nicht nur Rüstungsgiganten von diesem Paradigmenwechsel. Eine kaum beachtete Rohstoffnische und maritime Hochtechnologien stehen plötzlich im Rampenlicht und versprechen Anlegern außergewöhnliche Chancen. Dieser Trend lässt sich an den Entwicklungen bei Rheinmetall, Antimony Resources und TKMS klar ablesen.

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