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08.03.2023 | 05:05

Nel Aktie bricht ein, 60%-Chance bei Bayer, Almonty Industries und BASF

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Bildquelle: BASF SE

Die Aktie von Nel gehörte gestern zu den großen Tagesverlierern. Damit ist der Aufwärtstrend endgültig gebrochen und die Meinungen der Analysten gehen weit auseinander. Berenberg sieht die Aktie von BASF nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen als eine Halteposition. Das Kursziel liegt bei 55 EUR. Die Zahlen seien im Rahmen der Erwartungen. Doch das Ende der Aktienrückkäufen und sowie Sorgen über die künftige Wettbewerbsfähigkeit belasten die Aktie. Bei Bayer sehen Analysten dagegen bis zu 60% Kurspotenzial. Vom Boom der Elektromobilität und auch Rüstungsausgaben profitiert Almonty Industries. Als führender Wolfram-Produzent außerhalb Chinas könnte es bald zum Bieterwettkampf kommen, vermuten Analysten.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Fabian Lorenz
ISIN: ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203981034 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , BASF SE NA O.N. | DE000BASF111 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017

Inhaltsverzeichnis:


    Almonty Industries wird zum heißen Übernahmekandidaten

    Ob Elektromobilität oder alternative Energieversorgung, ohne Wolfram geht es kaum. Und neuerdings gilt Wolfram auch als Rohstoff für Batterien, denn das seltene Metall ist dazu geeignet, das umstrittene Kobalt zu ersetzen. Asiatische Hersteller wie BYD versprechen sich durch Erhöhung des Wolfram-Anteils in Batterien außerdem mehr Ladeleistung, Ausdauer und Sicherheit. Schreitet die Entwicklung fort, könnte die Wolfram-Nachfrage durch die Decke gehen, so die Experten von researchanalyst.com. Daher werde Almonty Industries immer mehr zum heißen Übernahmekandidaten. Denn das Unternehmen ist auf dem besten Weg, zum führenden Wolfram-Produzenten außerhalb Chinas aufzusteigen.

    Bereits im kommenden Jahr soll in Südkorea – und damit in der Nähe von großen Batterie-Produzenten wie Samsung oder Toshiba – die größte Wolfram-Mine außerhalb Chinas in Betrieb genommen werden. Das kanadische Unternehmen betreibt bereits kleinere Minen in Spanien und Portugal. Doch die Sangdong-Mine in Südkorea wird das Unternehmen in eine ganz andere Liga führen. Der Minen-Aufbau ist voll finanziert und schreitet planmäßig fort. Wenn die Mine in Produktion geht, ergibt sich ausgehend von einem Verarbeitungsszenario von 1,2 Mio. Tonnen pro Jahr und einem geschätzten Preis von 300 U$/MTU für Ammonium-Parawolframat (APT) ein jährliches EBITDA von etwa 72 Mio. USD. Angrenzend an die Sangdong-Mine besitzt Almonty auch noch die Molybdänlagerstätte, sie ist aktuell nicht Teil der Gewinnkalulation der nächsten Jahre. Hier zur vollständigen Analyse von researchanalyst.com

    Zuvor hatten sich bereits die Analysten von Sphene Capital positiv zu Almonty geäußert. Trotz der leichten Verwässerung aufgrund der jüngsten Kapitalerhöhung könne sich die Aktie mehr als verdoppeln. Die zweistufige Discounted-Cashflow-Entity-Analyse ergebe ein Kursziel von 1,66 CAD. Derzeit notiert die Almonty Aktie bei 0,66 CAD. Hier zur vollständigen Analyse von Sphene Capital.

    Batteriehersteller wie BYD wollen Kobald durch Wolfram ersetzen. Quelle: BYD Limited

    Nel: Auftragsbestand hoch, aber Investitionsbedarf auch

    Während die Almonty Aktie nach der Kapitalerhöhung wieder durchstarten könnte, gehörte Nel gestern zu den großen Tagesverlierern. So ging es über 5% bis auf 1,33 EUR nach unten. Damit wurde der seit Oktober etablierte Aufwärtstrend gebrochen. Für schlechte Stimmung bei Anleger sorgte eine Kapitalerhöhung. Am Montagabend hatte der Wasserstoff-Spezialist 108 Mio. neue Aktien platziert. Der Platzierungspreis lag bei 14,90 NOK und damit fast 10% unter dem Schlusskurs am Montag. Außerdem hat Nel die Möglichkeit, weitere 10 Mio. neue Aktien zum gleichen Platzierungspreis auszugeben. Durch die Transaktion sind den Norwegern zunächst 1,61 Mrd. NOK an frischem Kapital zugeflossen. Die Mittel sollen unter anderem für den Ausbau der Produktionskapazitäten in Europa und den USA genutzt werden.

    Analysten haben die Transaktion noch nicht kommentiert. Doch schon nach den Zahlen für Q4 und das Jahr 2022 waren die Kommentare eher zurückhaltend. Zuletzt hatte Goldman Sachs die Einschätzung „Neutral“ bestätigt. Das Kursziel der Analysten liegt bei 20,60 NOK. Der Auftragsbestand auf Rekordniveau und die Ausweitung der Produktionskapazitäten in den USA seien positiv zu bewerten. Allerdings sei die Aktie im Vergleich zur Peer-Group schon sehr gut gelaufen.

    Bayer: Bernstein sieht deutliches Kurspotenzial

    Gut 15% hat die Aktie von Bayer in diesem Jahr bereits zugelegt. Es ist aber noch einiges mehr drin. Dies glauben zumindest die Analysten von Bernstein Research. Sie bewerten den Konzern aus Leverkusen mit „Outperform“ und einem Kursziel von 94 EUR. Derzeit notiert die Aktie bei knapp und 58 EUR. Die Analysten erwarten eine anhaltend starke Entwicklung des Agrargeschäft. Damit sollten die niedrigen Margen im Pharma- und Konsumentengeschäft sowie negative Währungseffekte weitestgehend kompensiert werden. Deutlich zurückhaltender ist die Credit Suisse. Ihr Kursziel liegt bei 57 EUR. Obwohl die Analysten den neuen Bayer-Vorstand Chef Bill durchaus positiv bewerten. Von seiner Erfahrungen im Pharmageschäft sollte der Konzern profitieren.

    Neben dem Vorstandswechsel hatte Bayer zuletzt auch einen Erfolg im Pharmageschäft gemeldet. So hat das Prostatakrebs-Medikament Nubeqa (Darolutamid) die Zulassung der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) erhalten. Das Prostatakarzinom ist der häufigste Tumor bei Männern in Zentral- und Westeuropa. Jährlich erkranken etwa 202.000 Männer in Europa neu an diesem Tumor. In Deutschland wird derzeit jährlich bei etwa 58.000 Männern ein Prostatakarzinom diagnostiziert. Nubeqa darf ab sofort im Rahmen einer Chemotherapie zur Behandlung von Patienten mit metastasiertem hormonsensitivem Prostatakrebs zum Einsatz kommen. Bereits vor der Zulassung durch die EMA hat Bayer den Umsatz mit nahezu verdoppelt und erlöste in 2022 immerhin schon 466 Mio. EUR mit dem Medikament – Tendenz weiter steigend.


    Nach der jüngsten Kapitalerhöhung ist Almonty durchfinanziert und wird immer mehr zum Übernahmekandidaten. Bei Nel ist das Erreichen des Break-even noch nicht absehbar. Das Auftragsbuch ist voll, aber es bedarf anhaltend hoher Investitionen. Bei Bayer ist nach der Euphorie rund um den Vorstandswechsel und eine mögliche Aufspaltung derzeit etwas die Luft raus.


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    Der Autor

    Fabian Lorenz

    Seit über zwanzig Jahren beschäftigt sich der gebürtige Kölner beruflich und privat intensiv mit dem Thema Börse. Seine besondere Leidenschaft gilt dabei nationalen und internationalen Small- und Micro-Cap.

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