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10.12.2024 | 05:10

Novo Nordisk, BioNxt Solutions, Bayer – Der Markt boomt weiter

  • Biotechnologie
  • Pharma
Bildquelle: pixabay.com

Der Markt für Abnehm-Präparate war einer der schnellstwachsenden im vergangenen Jahr und dürfte auch im kommenden Jahr keinen Halt finden. Während sich Unternehmen wie Novo Nordisk in den vergangenen Jahren vervielfachen konnten und ihren Börsenwert deutlich nach oben schraubten, gibt es bei kleineren Biowissenschaftsunternehmen aus der zweiten Reihe, die mit bahnbrechenden Technologien aufwarten, interessante Einstiegsmöglichkeiten.

Lesezeit: ca. 3 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: NOVO NORDISK A/S | DK0062498333 , Bionxt Solutions Inc. | CA0909741062 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017

Inhaltsverzeichnis:


    Novo Nordisk – Produktionskapazität erhöht

    Verschreibungen von Medikamenten zur Gewichtsabnahme, darunter Novo Nordisks Wegovy und Eliy Lilly´s Zepbound, haben sich in diesem Jahr in den USA mehr als verdoppelt und dürfte auch im kommenden Jahr kaum nachlassen. Die Nachfrage stieg, obwohl viele Amerikaner immer noch nicht krankenversichert sind und die Injektionen, die durchschnittlich 1.000 USD pro Monat kosten, aus eigener Tasche bezahlen müssen. Die Nachfrage nach Behandlungen zur Gewichtsabnahme hat das Angebot bei weitem überstiegen, da wöchentlich bis zu 25.000 neue Menschen mit der Einnahme der Medikamente beginnen.

    Bis 2033, so gehen Analysten davon aus, soll der Markt voraussichtlich 150 Mrd. USD erreichen. Im vergangenen Monat schlug die Biden-Regierung vor, die Kostenübernahme für Medikamente zur Gewichtsabnahme durch Medicare und Medicaid auszuweiten. Schätzungsweise 93 Mio. Amerikaner erfüllen die medizinischen Voraussetzungen für die Medikamente, aber nur 52 Mio. sind durch staatliche Gesundheitspläne abgedeckt.

    Um die Produktionskapazitäten drastisch zu erhöhen, muss das wertvollste Unternehmen Europas, anorganisch wachsen. Dies gelang nun final mit der Übernahme des Auftragsfertigers Catalent durch den Mehrheitseigner von Novo Nordisk, Novo Holdings. Nach Zahlung des Kaufpreises in Höhe von 16,5 Mrd. USD inklusive Schulden reicht die Holding drei der wichtigsten Produktionsstätten für 11 Mrd. USD an Novo Nordisk weiter.

    Aus technischer Sicht konnte sich die Aktie der Dänen nach einer Korrektur von über 30 % auf 112,45 USD stabilisieren. Der RSI konnte bereits ein Kaufsignal generieren, der Trendfolger MACD steht kurz davor, auf niedrigem Niveau nach oben zu drehen.

    BioNxt Solutions – Weitere Meilensteine

    Für Novo Nordisk interessant dürften auch die Entwicklungen sein, die sich gerade beim Biowissenschaftsunternehmen BioNxt, das sich auf Arzneimittelverabreichung der nächsten Generation, diagnostische Screening-Systeme und die Entwicklung aktiver pharmazeutischer Wirkstoffe konzentriert, abspielen.

    Denn trotz der Tatsache, dass das von Novo Nordisk entwickelte Semaglutid eine absolute Erfolgsgeschichte darstellt, gibt es bei der Injektion Hürden wie Angst vor der Nadel oder langfristige Therapietreue. BioNxt hat nun die Entwicklung eines sublingualen Dünnfilms bzw. oralen Schmelzfilms (ODF) für Semaglutid angekündigt, der die Beschränkungen der bestehenden Verabreichungsmethoden für ein von Novo Nordisk entwickeltes Therapeutikum überwinden soll, ohne das geistige Eigentum des dänischen Pharmagiganten anzugreifen.

    Mehrere Meilensteine konnte BioNxt zudem bei der Entwicklung von BNT23001, seiner proprietären sublingualen Schmelzfilm-(OFD)-Formulierung von Cladribin für die Behandlung der Multiplen Sklerose (MS) vermelden, die die Türen für Zulassungsanträge sowie klinische Prüfungen im kommenden Jahr weit öffnen.

    So konnten durch die sublinguale Verabreichung mit BNT23001 in pharmakokinetischen Studien an Tiermodellen hohe Resorptionsraten von Cladribin erreicht werden und die Bioäquivalenz des Produkts mit dem Originalpräparat Mavenclad bestätigt werden. Zudem wurde die klinische Chargenproduktion mit der Übertragung der Herstellung von BNT23001 auf den Produktionspartner Gen-Plus GmbH & Co KG in München gesichert. In Sachen Patentfähigkeit wurde in einem vorläufigen Bericht der Wert des Produkts für die Behandlung von MS hervorgehoben. BioNxt hat in Europa, den Vereinigten Staaten und Kanada die nationale Phase beim Patentschutz eingeleitet und rechnet Mitte des kommenden Jahres mit der Erteilung der Patente.

    Bayer – Rebound noch nicht in Sicht

    Nach dem Ausverkauf und dem Erreichen eines 20-Jahrestiefs bei 18,41 EUR konnte sich die Bayer-Aktie nur marginal befreien, eine Impulsbewegung sieht zumindest anders aus. Möglich wäre trotzdem ein weiteres Ansteigen bis in den Bereich von 24 EUR. Hier wurde Mitte November eine Abwärtslücke aufgerissen. Von einem Befreiungsschlag kann man hier jedoch kaum sprechen. Vielmehr dürfte ein nochmaliger Test der Unterstützung der Jahrestiefs sowie weitere Abverkäufe wahrscheinlich sein.

    Für Unsicherheit sorgte neben den weiterhin unklaren Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten die Sicherung einer Reservekreditlinie über 5 Mrd. EUR. Von Seiten des Pharmariesen gab es jedoch eine erste Stellungnahme. So löste die neue Kreditlinie die alte mit einem Volumen von 4,5 Mrd. EUR vom Dezember 2018 lediglich ab. Die neue Fazilität hat eine Laufzeit von fünf Jahren, anschließend sei zwei Mal eine Verlängerung um jeweils ein Jahr möglich. 23 Banken seien zu jeweils gleichen Teilen an der Kreditlinie beteiligt. Zudem sei die alte Kreditlinie noch nie genutzt worden.

    Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für Bayer in ihrer neuesten Analyse auf "Neutral" mit einem Kursziel von 22 EUR belassen.


    Der Markt für Abnehm-Produkte wächst und Novo Nordisk konnte sich notwendige Produktionskapazitäten sichern. Der Pharma-und Agrarriese Bayer konnte sich eine neue Kreditfazilität sichern. BioNxt konnte bei der Entwicklung von BNT23001 gegen Multiple Sklerose wichtige Meilensteine erzielen.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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