05.09.2025 | 05:00
„Olivgrünes Wirtschaftswunder“ – wer profitiert? Volatus Aerospace, Hensoldt, AeroVironment
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche sieht in der Aufrüstung großes Potenzial für die deutsche Wirtschaft. Der zugehörige Artikel im Handelsblatt spricht gar von einem „olivgrünen Wirtschaftswunder“. Doch wer profitiert am meisten von den Milliardenausgaben der kommenden Jahre? Neben klassischen Rüstungsunternehmen scharren auch kleinere Nischenanbieter und Startups mit den Hufen. Wir erklären, bei welchen Aktien das „olivgrüne Wirtschaftswunder“ wirklich ankommt.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Nico Popp
ISIN:
VOLATUS AEROSPACE INC | CA92865M1023 , AEROVIRONMENT DL -_0001 | US0080731088 , HENSOLDT AG INH O.N. | DE000HAG0005
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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NATO-Milliarden fließen in Innovationen – Drohnen profitieren
Laut Atlantic Council steigerten NATO-Staaten bereits im Jahr 2024 ihre Militärausgaben um 18 Prozent, sodass 23 von 32 Mitgliedern 2 % oder mehr ihrer Wirtschaftsleistung für Rüstung ausgeben. Seit den Ereignissen im Februar 2025, bei denen die USA zumindest Zweifel an ihrer Unterstützung für die NATO nährten, sollen die Ausgaben fürs Militär noch viel deutlicher steigen – 5 % der Wirtschaftsleistung sind das neue Ziel. Manche Beobachter gehen davon aus, dass allein Deutschland jedes Jahr rund 100 Mrd. EUR zusätzlich in die Hand nehmen könnte. Der Großteil der Investitionen könnte in innovative Militärtechnik fließen: Drohnen und Drohnenabwehr, aber auch Satelliten und Aufklärungssysteme. Auch klassische Munition ist knapp – weder Vorräte noch Fertigungskapazitäten reichen aus, um einen möglichen Aggressor abzuschrecken.
AeroVironment: Schritt für Schritt zum Konzern für Defence-Tech
Einer der größten Profiteure des Drohnen-Trends ist traditionell das US-Unternehmen AeroVironment aus Arlington im US-Bundesstaat Virginia. Das 1971 gegründete Unternehmen machte einst mit Flugzeug-Innovationen von sich reden und startet seit den 2000er-Jahren als Drohnen-Lieferant durch. AeroVironment stellt vor allem kleine und mittelgroße Aufklärungsdrohnen sowie unbemannte Bodenfahrzeuge her. Bis 2025 war AeroVironment überwiegend als Spezialist für Drohnen bekannt, im Mai kaufte das Unternehmen jedoch den Rüstungstechnologie-Anbieter BlueHalo im Rahmen eines Aktientauschs für 4,1 Mrd. USD. Dank dieser Akquisition ist das Unternehmen heute ein breit aufgestellter Verteidigungskonzern mit Fähigkeiten in den Bereichen Raumfahrt, Drohnen-Abwehr, Cyber, Laserwaffen und Satellitentechnik. Ende des dritten Quartals des Geschäftsjahres 2025 erreichte der Auftragsbestand mit 764 Mio. USD ein Rekordhoch.
Volatus Aerospace: Drohnen-Lieferant der NATO mit vollen Auftragsbüchern
Während AeroVironment an der Börse mit rund 10 Mrd. USD bewertet ist, kommt der ebenfalls seit vielen Jahren tätige kanadische Drohnen-Spezialist Volatus Aerospace lediglich auf eine Bewertung von rund 200 Mio. EUR. Trotz des deutlichen Bewertungsunterschieds hat auch Volatus bereits unter Beweis gestellt, dass es zu NATO-Standards anschlussfähig ist. 2025 zog Volatus NATO-Aufträge in den Bereichen Ausbildung und Training sowie über die Lieferung von Aufklärungsdrohnen an Land. Analyst Rob Goff von Ventum Capital sieht in diesen Erfolgen Hinweise auf weiteres Potenzial für NATO-Aufträge. Medienberichte verweisen immer wieder auf die pralle Auftrags-Pipeline von Volatus.
Neben dem militärischen Bereich bietet Volatus auch zivile Lösungen, etwa für die Überwachung von Infrastruktur wie Brücken oder Pipelines, bis hin zur Transportdrohne Condor XL, mit der das Unternehmen ab Ende des Jahres Testflüge unternehmen will, um den Einsatz in den Bereichen Logistik und Forstwirtschaft zu erproben. Auch ein militärischer Einsatz solcher Transportdrohnen ist grundsätzlich denkbar.
Volatus als Übernahmekandidat – passen die Kanadier zu Hensoldt?
Als langjähriger Drohnen-Spezialist, der seine Anschlussfähigkeit zur NATO bereits unter Beweis gestellt hat und zudem moderat bewertet ist, gilt Volatus Aerospace als potenzieller Übernahmekandidat. Ähnlich, wie sich auch AeroVironment durch den Kauf von Blue Halo für mehr als 4 Mrd. USD breiter aufgestellt hat, könnten auch andere Unternehmen aus den Bereichen Rüstung und Technologie Partner suchen. Eine mögliche Option könnte etwa das deutsche Unternehmen Hensoldt sein. Das vor den Toren Münchens in Taufkirchen beheimatete Unternehmen gilt als Spezialist für Sensoren und Verteidigungselektronik und hat damit einen Fokus auf den Bereichen Überwachung und Aufklärung. 2022 kaufte Hensoldt den deutschen Elektronik-Dienstleister ESG zu und stärkte damit sein Portfolio in den Bereichen unbemannte Systeme und Logistik. 25,1 % der Aktien von Hensoldt hält die staatliche Förderbank Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).
Potenzielle Interessenten an Volatus Aerospace könnten es neben dem Knowhow bei Drohnen auch auf die vollen Auftragsbücher abgesehen haben. Unter dem Dach eines Unternehmens, das bereits regelmäßige Geschäfte mit Großkunden aus dem Rüstungssektor macht, könnte dieses Potenzial möglicherweise schneller gehoben werden. Volatus Aerospace ist eine spannende Aktie im Rüstungssektor und bietet Anleger zudem eine latente Übernahmefantasie. Nach Wochen der Konsolidierung baut der Wert aktuell wieder Momentum auf. Das „olivgrüne Wirtschaftswunder“ erreicht auch den Drohnen-Spezialisten aus Kanada.
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