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04.12.2025 | 06:00

Skalierung, Finanzierung, Betrieb: Die Rollen von Nordex, RE Royalties und RWE im neuen Energie-Boom

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Die Dynamik der Energiewende erzeugt beispiellose Wachstumspfade. Während Kostensenkungen und globale Investitionswellen vor allem im Bereich der Künstlichen Intelligenz den Energiesektor antreiben bilden drei spezifische Unternehmen eine mächtige Wertschöpfungskette. Ein führender Turbinenhersteller, ein innovativer Finanzierer und ein gewaltiger Betreiber. Nordex, RE Royalties und RWE verkörpern die essenziellen Schritte vom Bau über die Finanzierung bis hin zum profitablen Betrieb und offenbaren Chancen für Investoren. Wir analysieren die aktuelle Situation der drei Unternehmen.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554 , RE ROYALTIES LTD | CA75527Q1081 , RWE AG INH O.N. | DE0007037129

Inhaltsverzeichnis:


    Nordex - ein Blick auf die Strategie

    Nordex positioniert sich geschickt im hart umkämpften Windmarkt. Statt nur auf reine Größe zu setzen, hat das Unternehmen seine Delta4000-Plattform konsequent auf Flexibilität getrimmt. Die Turbinen lassen sich in der Nennleistung anpassen. Das ist ein kluger Schachzug, um auf lokale Netzanforderungen und auch Windverhältnisse selbst in schwierigen Lagen wie bewaldeten Gebieten oder Schallgrenzen reagieren zu können. Diese technologische Agilität wird zum entscheidenden Hebel, um in verschiedenen Märkten das Maximum aus jedem Standort herauszuholen. Für Investoren signalisiert dieser Ansatz, dass Nordex nicht nur Hardware verkauft, sondern maßgeschneiderte Lösungen anbietet.

    Die Strategie schlägt sich in einer deutlich verbesserten Profitabilität nieder. Mit den letzten Quartalszahlen hat das Management die EBITDA-Margenprognose für 2025 nach oben geschraubt. Der Grund dafür ist, dass sich das operative Ergebnis im Vorjahresvergleich fast verdoppelt hat. Treiber sind eine effizientere Projektabwicklung und ein stark wachsendes Servicegeschäft, das für stetige, wiederkehrende Einnahmen sorgt. Ein robuster positiver Cashflow und gestiegene Liquidität unterstreichen, dass diese Erträge auch bei Nordex ankommen. Dieser Fortschritt ist bemerkenswert, wenn man die volatilen Rahmenbedingungen der vergangenen Jahre bedenkt.

    Die Nachfrage bestätigt den Weg. Neue Großaufträge aus Deutschland, Irland und Spanien zeigen, dass Energieversorger und Projektentwickler auf die Technologie setzen. Ein beachtlicher Teil des Geschäfts entfällt auf sogenanntes Repowering, bei dem alte Anlagen durch leistungsstärkere Turbinen ersetzt werden, ein stabiler Markt mit langem Atem. Während Europa das Kerngebiet bleibt sorgt eine Streuung über viele Länder für Stabilität. Für Investoren zeigt sich das Bild eines Unternehmens, das seine Restrukturierung hinter sich gelassen hat und nun die Früchte erntet. Die hohe Auslastung der Produktion für die kommenden Quartale spricht zudem für gute Sichtbarkeit bei den künftigen Umsätzen. Derzeit ist die Aktie für 25,58 EUR zu haben.

    RE Royalties - das lukrative Nischengeschäft der Energiewende

    Während sich Großinvestoren auf Milliarden-Deals bei Offshore-Windparks stürzen bleibt ein ganzer Markt unterversorgt: die Welt der kleineren Solarparks, Community-Projekte und mittelgroßen Windfarmen. Für diese Vorhaben, oft im Volumen von 10 bis 50 Mio. USD, sind klassische Banken häufig zu inflexibel, und große Infrastrukturfonds zu träge. Genau in dieser Finanzierungslücke agiert das kanadische Unternehmen RE Royalties und hat daraus ein skalierbares Geschäftsmodell geformt.

    RE Royalties füllt diese Lücke nicht mit einem Standardkredit, sondern mit einer partnerschaftlichen Lösung. Das Unternehmen stellt Entwicklern Kapital zur Verfügung, verlangt aber im Gegenzug keinen klassischen Zins allein. Stattdessen vereinbart es eine langfristige Beteiligung an den Stromverkaufserlösen des Projekts. Für den Entwickler ist das attraktiv, da er keine Kontrollanteile abgibt. Für RE Royalties entsteht ein direkter, vertraglich gesicherter Cashflow, der unmittelbar vom Betriebserfolg der Anlage abhängt und nicht von der Bonität des Betreibers allein.

    Die wahre Stärke dieses Ansatzes liegt in seiner schlanken Skalierbarkeit. Das Geschäft ist standardisierbar. Ein kleines, erfahrenes Team kann ein großes Portfolio von Beteiligungen verwalten, da der operative Aufwand minimal ist. Es geht im Wesentlichen um das Monitoring der Stromproduktion und -erlöse. Jedes neue Projekt vergrößert den Royalty-Strom, ohne die Kostenstruktur proportional nach oben zu treiben. Dieser operative Hebel macht das Wachstum in dieser unterfinanzierten Nische nicht nur möglich, sondern auch außerordentlich profitabel. Die Aktie notiert aktuell bei 0,25 CAD.

    RWE - Rückkäufe, Investitionen und stabile Strategie

    RWE bleibt auch im laufenden Jahr bei seiner Kapitalrückführung. Wie eine aktuelle Zwischenmeldung zeigt, hat der Konzern im Zeitraum vom 24. November bis zum 2. Dezember weitere knapp 1 Mio. eigener Aktien erworben. Die Käufe fanden ausschließlich über die XETRA-Handelsplattform zu Durchschnittskursen zwischen 43,40 und 44,10 Euro statt. Seit Beginn der zweiten Tranche des Rückkaufprogramms im Juni 2025 summiert sich das Gesamtvolumen damit auf über 12,9 Mio. Papiere. Diese Maßnahme unterstreicht den anhaltenden Willen des Managements, überschüssige Liquidität an die Aktionäre zurückzuleiten und das Eigenkapital zu stützen.

    Parallel zu den Rückkäufen treibt RWE sein Wachstum in zukunftsträchtigen Bereichen voran. Ein jüngstes Beispiel ist die finale Investitionsentscheidung für den bisher größten Batteriespeicher des Konzerns in Großbritannien. Das Projekt "Pembroke Battery" mit 350 MW Leistung und 700 Megawattstunden Kapazität soll Mitte 2026 in Bau gehen. Mit Investitionen von rund 200 Mio. GBP stärkt RWE damit systematisch sein Geschäft mit flexibler Netzinfrastruktur, das für die Integration fluktuierender Erneuerbarer Energien immer wichtiger wird.

    Die strategische Finanzierung bleibt dabei im Blick. Das kürzlich vollzogene Joint Venture mit Apollo für den Amprion-Netzbetrieb sichert langfristig Kapital für kritische Infrastrukturinvestitionen, ohne die operative Kontrolle aus der Hand zu geben. Zusammen mit den robusten Neun-Monats-Zahlen, das bereinigte Nettoergebnis lag bei 1,3 Mrd. EUR, zeigt sich ein klares Bild. RWE verfolgt seinen Expansionskurs in Erneuerbaren Energien und Energiespeichern konsequent, flankiert von einer disziplinierten Kapitalmarktpolitik. Die bestätigten Ergebnisziele bis 2030 geben hierfür den Rahmen. Momentan kostet eine Aktie 43,73 EUR.


    Die drei Unternehmen verkörpern die komplementären Säulen der Energiewende. Nordex demonstriert mit steigenden Margen und vollen Auftragsbüchern, dass der Turbinenbau zurück in die Gewinnzone findet. RE Royalties hat mit seinem skalierbaren Royalty-Modell eine profitable Nische in der Projektfinanzierung erobert. RWE kombiniert als integrierter Gigant disziplinierte Kapitalrückgaben konsequent mit milliardenschweren Investitionen in Erneuerbare Energien und Speicher.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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