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07.10.2025 | 06:00

Stahl, Wasserstoff, SMRs, Erneuerbare Energie: So decken Sie alle Mega-Trends mit thyssenkrupp, First Hydrogen und RWE ab

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Bildquelle: pixabay.com

Die globale Industrie befindet sich im radikalen Umbruch. Treiber sind volatile Lieferketten, ambitionierte Klimaziele und technologischer Wandel. In diesem Spannungsfeld entstehen neue Märkte und unerwartete Gewinner. Einige Pioniere deuten bereits an, wie der Wandel profitabel gestaltet werden kann. Sie kombinieren tiefgreifenden Strukturwandel mit grüner Wasserstoffwirtschaft und bahnbrechender Energieforschung. Drei Unternehmen zeigen exemplarisch, wie diese Transformation nicht nur gemeistert, sondern als Chance genutzt wird: thyssenkrupp, First Hydrogen und RWE.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001 , First Hydrogen Corp. | CA32057N1042 , RWE AG INH O.N. | DE0007037129

Inhaltsverzeichnis:


    thyssenkrupp - zwischen Stahlkrise und Marine-Hoffnung

    Die aktuelle Lage bei thyssenkrupp ist eine Mischung aus bekannten Herausforderungen und neuen strategischen Optionen. Die jüngsten Quartalszahlen zeigen ein gemischtes Bild. Der Umsatz ging preisbedingt zurück, doch das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) konnte sich leicht verbessern. Entscheidend ist der massive Anstieg des Auftragseingangs um 21 %, angetrieben vom Geschäft mit Marine Systems. Dies unterstreicht, dass die Schwäche in den traditionellen Bereichen wie Stahl und Automobilzulieferung durch andere Segmente aufgefangen wird. Der Konzern steckt mitten in einer Transformation, die Geduld erfordert.

    Getrieben von CEO Miguel López vollzieht der Konzern eine radikale Neuaufstellung. Das Ziel ist eine schlanke Holding, die eigenständige Einheiten unter ihrem Dach vereint. Der geplante Börsengang von Marine Systems (TKMS) ist hierfür der zentrale Schritt. TKMS soll mit einer eigenen Aktie notieren, wobei thyssenkrupp die strategische Mehrheit von 51 % hält. Dies soll dem Marineschiffbauer mehr Agilität und direkten Kapitalmarktzugang verschaffen. Das ist ein klares Bekenntnis zur Fokussierung und Wertfreisetzung.

    Während die Marine-Tochter strahlt bleibt die Stahlsparte das größte Sorgenkind. Die geplatzten Joint-Venture-Gespräche mit der EP Group von Daniel Kretinsky waren ein Rückschlag. Die Aufmerksamkeit liegt nun auf dem indischen Interessenten Jindal Steel. Eine Einigung wäre ein entscheidender Schritt, um die milliardenschweren Verpflichtungen und den Transformationsdruck im Stahlgeschäft zu bewältigen. Die jüngsten Aussagen von Bundesfinanzminister Klingbeil, nach denen bei öffentlichen Ausschreibungen nach Möglichkeit deutscher oder europäischer Stahl verwendet werden, sorgen bei der Aktie für Rückenwind. Derzeit kostet eine Aktie 12,93 EUR.

    First Hydrogen - setzt auf kleine Reaktoren für grünen Wasserstoff

    Die Zukunft von First Hydrogen wird maßgeblich von kleinen modularen Reaktoren (SMRs) geprägt. Mit der Gründung der Tochter First Nuclear Corp. hat das Unternehmen im Frühjahr 2025 einen klaren Schwerpunkt gesetzt. Die Kopplung von SMR-Energie mit der Elektrolyse zur Herstellung von grünem Wasserstoff. Diese Strategie zielt darauf ab, eine zuverlässige und emissionsfreie Energiequelle für netzferne oder industrielle Standorte zu schaffen, wo Versorgungssicherheit absolut kritisch ist. Damit verfolgt First Hydrogen das Ziel, die Wasserstoffproduktion unabhängiger von der öffentlichen Strominfrastruktur zu machen und wettbewerbsfähige Kosten zu sichern.

    Die technische Umsetzung stützt sich auf eine enge Kooperation mit der University of Alberta. Gemeinsam mit dem Renewable Thermal Laboratory unter Professor Muhammad Taha Manzoor arbeitet First Hydrogen an der Optimierung von Reaktordesigns, Brennstoffmaterialien und Kühltechnologien. Dieser Fokus ist auch eine direkte Antwort auf den explodierenden Energiebedarf von KI-Rechenzentren. SMRs bieten hier entscheidende Vorteile. Sie sind kompakt, skalierbar und gelten durch passive Sicherheitssysteme als besonders robust. Für die Wasserstoffproduktion bedeutet dies eine potenziell stabile und effiziente Grundlage.

    Die Wasserstoffproduktion ist der erste Schritt des "Hydrogen-as-a-Service"-Modells, das das Unternehmen verfolgt. Man will den Kunden sowohl den grünen Wasserstoff, als auch die Infrastruktur wie die Wasserstoff-Tankstellen und passende leichte und schwere Nutzfahrzeuge anbieten können. So ist die gesamte Wertschöpfungskette abgedeckt. Erste Praxistests mit Flottenbetreibern im britischen Raum liefern wertvolle Daten. Parallel werden dezentrale Produktionsstandorte in Nordamerika und Europa ausgebaut. Diese Aktivitäten bilden ein schlüssiges Gesamtbild: First Hydrogen baut ein integriertes Ökosystem für saubere Energie und Mobilität auf. Die Aktie notiert aktuell bei 0,49 CAD.

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    RWE - Energie-Riese im strategischen Umbruch

    Für RWE geht es 2025 zur Sache. Das Energieunternehmen stellt in diesem Jahr die Weichen für die Zukunft und schärft sein Portfolio. Einerseits treibt es die Expansion im Bereich der Erneuerbaren kräftig voran. Im Sommer gingen in Frankreich mehrere neue Wind- und Solarparks mit stolzen 83 Megawatt Gesamtleistung ans Netz. Andererseits wagt RWE auch den Blick ganz nach vorn und investiert 10 Mio. EUR in das Fusionsforschungsunternehmen Focused Energy. Mit diesem frühen Einstieg in disruptive Technologien will sich der Konzern langfristig einen Vorsprung im Wettbewerb sichern.

    Auch finanziell steht RWE auf einem soliden Fundament. Im 1. Halbjahr erwirtschaftete das Unternehmen ein bereinigtes EBITDA von 2,1 Mrd. EUR und einen Nettogewinn von 800 Mio. EUR. Die Prognose für das Gesamtjahr wurde bestätigt. Ein klares Signal an die Aktionäre sendet zudem das aktive Aktienrückkaufprogramm, bei dem der Konzern erst in der vergangenen Woche kräftig zulangte und rund 787.000 eigene Anteilsscheine zurückkaufte. Diese finanzielle Kraft erlaubt es RWE, gleichzeitig in Wachstum zu investieren und die Aktionäre direkt am Erfolg zu beteiligen.

    Ein strategischer Coup gelang RWE kürzlich mit einer Partnerschaft zum Vermögensverwalter Apollo. Durch den Deal erhält RWE rund 3,2 Mrd. EUR für seinen Minderheitsanteil am Übertragungsnetzbetreiber Amprion, behält aber die operative Kontrolle. So kann der Konzern den dringend benötigten Netzausbau mitfinanzieren, ohne eigene liquide Mittel zu binden. Gleichzeitig zog sich RWE aus dem geplanten Großprojekt für grünen Wasserstoff in Namibia zurück. Das ist ein Zeichen, dass man sich von Initiativen trennt, bei denen die Marktreife noch nicht gegeben ist. Für Investoren zeigt sich hier ein Management, das das Kapital diszipliniert einsetzt. Momentan befindet sich die Aktie im Höhenflug und ist für 39,29 EUR zu haben.


    Die industrielle Transformation bietet massive Chancen für Pioniere. thyssenkrupp muss nun zügig die dringend benötigte Entschlackung durch den geplanten Börsengang von Marine Systems und eine Lösung für die Stahlsparte umsetzen. First Hydrogen verbindet mit seiner Strategie für kleine modulare Reaktoren (SMRs) die Wasserstoff- mit der Nuklearbranche und adressiert so den Bedarf an zuverlässiger, grüner Energie. RWE demonstriert mit dem disziplinierten Ausbau der Erneuerbaren Energien, frühen Fusion-Investments und cleveren Finanzdeals wie der Apollo-Partnerschaft, wie ein Energie-Riese strategisch agil bleibt.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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