30.12.2025 | 06:16
Strom als Nadelöhr für KI? Unterschiedliche Energiequellen, unterschiedliche Ansätze: American Atomics, Nordex, Siemens Energy – wer hat die Nase vorn?
Der Stromhunger der rasant wachsenden KI-Rechenzentren ist enorm. Die ununterbrochene Verfügbarkeit von Energie samt Infrastruktur und das Preisgefüge sind entscheidende Leitplanken für die Zukunft. Grüne Energie aus Solar und Wind wird oft in der öffentlichen Diskussion als das Mittel der Wahl präsentiert, ist aber mit nicht unerheblichen Nachteilen verbunden. Dass radikal andere Wege gegangen werden können, zeigte der US-Konzernriese Microsoft bereits im vergangenen Jahr. Um den Stromhunger seiner KI-Rechenzentren zu stillen, schloss Microsoft einen 20-Jahres-Vertrag mit einem inländischen Energieversorger über die Lieferung von Atomstrom. Dieser Deal setzte ein bemerkenswertes Zeichen und steht symptomatisch für einen neuen Trend: Atomenergie. Als spannendes Investment sticht hier der Börsenneuling American Atomics hervor.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Carsten Mainitz
ISIN:
AMERICAN ATOMICS INC | CA0240301089 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554 , SIEMENS ENERGY AG NA O.N. | DE000ENER6Y0
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Carsten Mainitz
Der gebürtige Rheinland-Pfälzer ist seit mehr als 25 Jahren leidenschaftlicher Börsianer. Nach seinem BWL-Studium in Mannheim arbeitete er als Journalist, im Equity Sales und viele Jahre im Aktienresearch.
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American Atomics – Strategie und Timing eröffnen großes Potenzial
Geopolitische Spannungen und Exportrestriktionen haben in vielen Bereichen des Rohstoffmarktes die Rahmenbedingungen nochmals verschärft. Fakt ist, dass sich die begehrten Ressourcen und Verarbeitungskapazitäten nicht in der westlichen Hemisphäre befinden. China ist bei den meisten kritischen Rohstoffen der dominante Player. Russland und Kasachstan besitzen bei Uran ein großes Gewicht. Die westliche Welt benötigt dringend neue Vorkommen und sichere Lieferketten.
Hier kommt die Gesellschaft American Atomics ins Spiel. Die Kanadier verfolgen einen integrierten, vom „Erz zum Reaktor“-Ansatz und haben sich zum Ziel gesetzt, die ganze Wertschöpfungskette der Brennstoffversorgung in Nordamerika abzubilden und einen deutlichen Fußabdruck zu hinterlassen. Das Spektrum erstreckt sich somit von der Exploration über die Aufbereitung bis hin zu weiteren technologischen Lösungen. Die Weiterverarbeitung verspricht generell höhere Margen und senkt die Abhängigkeit vom Uran-Preis. Für die Zukunft ist die Produktion des hochangereicherten Brennstoffs HALEU geplant, der derzeit im Westen nur schwer verfügbar ist.
Die Region Nordamerika als Aktionsfeld ist aus einer Reihe von Gründen vorteilhaft, da sie Bergbauhistorie, Rechtssicherheit, Zugang zu Fördermitteln und Investoren sowie große Absatzmärkte vereint. Das Flaggschiff-Projekt von American Atomics „Big Indian“ liegt im US-Bundesstaat Utah im historischen Lisbon-Valley. Die große Liegenschaft verfügt durch den bislang wenig erforschten Bereich auf der Ostseite des Tals über Potenzial. Vorteilhaft ist die geografische Nähe zu einer Region die historisch bereits 78 Mio. Pfund Triuranoxid (U₃O₈) lieferte.
Zudem verfügt die Gesellschaft über zwei weitere Projekte, das Nuvemco-Projekt im US-Bundesstaat Colorado und das Kenora-Projekt in der kanadischen Provinz Ontario. Außerdem plant die Gesellschaft zusammen mit dem Partner CVMR den Aufbau einer Aufbereitungsanlage.
Der strategische und geografische Ansatz von American Atomics vereint viele Vorteile und adressiert einen großen Markt. Demgegenüber steht aktuell eine Marktkapitalisierung von lediglich rund 21 Mio. CAD. Weitere Projektfortschritte dürften der Aktie deutlich positive Impulse verleihen.
Nordex – Operativer Rückenwind, Kursflaute im neuen Jahr?
Aktionäre können auf ein beeindruckendes Jahr zurückblicken. Die Anteilsscheine des norddeutschen Windkraftanlagenherstellers haben sich in diesem Jahr von einem Niveau von 12 EUR auf 28 EUR mehr als verdoppelt. Kein Wunder, denn die Geschäfte boomen, alle paar Tage berichtet der Konzern von neuen Aufträgen, die rund um den Globus stammen. Als etablierter Player, hat Nordex bislang rund 60 GW weltweit in über 40 Ländern installiert.
Im laufenden Jahr rechnen Analysten mit einem Umsatz von 7,5 Mrd. EUR, der im nächsten Jahr um 10 % ansteigen soll. Auf der Gewinnseite erwarten die Experten in Summe eine deutlich stärkere Entwicklung mit einem Anstieg des Nettoergebnisses von 234 Mio. EUR auf 298 Mio. EUR. Damit sinkt das KGV von aktuell 29 auf 23 im Jahr 2026 bei einem Börsenwert von momentan 6,8 Mrd. EUR. Die Analysten von Metzler, Citigroup und Jefferies haben zuletzt Kursziele von 30 bzw. 31 EUR formuliert. Das signalisiert für das neue Jahr nur ein moderates Aufwärtspotenzial des Titels.
Siemens Energy – Voll des Lobes
Als Top-Performer geht auch die Aktie von Siemens Energy aus dem Jahr 2025. Die Deutschen profitieren von wichtigen strukturellen und sich fortsetzenden Nachfragetrends in den Bereichen KI-Rechenzentren, Energiesicherheit und Elektrifizierung. Trotz des guten Laufs der Papiere auf aktuell 120 EUR, was eine Bewertung von rund 104 Mrd. EUR widerspiegelt, sind Analysten weiterhin voll des Lobes. Bullish sind vor allem die US-Analysten von JP Morgan und der Bank of America mit Kurszielen von 160 bzw. 170 EUR.
Aufgrund der guten Auftragslage hatte der Konzern im vergangenen Monat seine Mittelfristziele deutlich erhöht, insbesondere die in Aussicht gestellte Steigerung der operativen Marge bis 2028 auf 14 bis 16 % kam an der Börse gut an. Aktionäre profitieren zudem durch das kürzlich aufgelegte Aktienrückkaufprogramm im Volumen von 6 Mrd. EUR und die Aussicht auf steigende Dividenden.
Fazit
Energie entwickelt sich angesichts von KI und Elektromobilität zu einem zentralen Interessensfeld. Nordex hat einen sehr guten Lauf hinter sich, die Wachstumspotenziale sind nun allerdings eingepreist. Die Kursziele für Siemens Energy werden von Analystenseite immer weiter nach oben geschraubt. American Atomics ist ein sehr spannender Wert. Strategisch und zur richtigen Zeit liefert die Gesellschaft eine überzeugende Antwort auf wichtige Herausforderungen. Mit dem verfolgten integrierten „Erz zum Reaktor“-Ansatz kann die Gesellschaft in Zukunft einen spürbaren Beitrag zur Brennstoffversorgung in Nordamerika leisten. Demgegenüber steht eine moderate Unternehmensbewertung von 21 Mio. CAD.
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