12.06.2024 | 06:00
Volkswagen ändert Strategie! Können Power Nickel und Rheinmetall davon profitieren?
In einer zunehmend volatilen globalen Wirtschaft stehen Unternehmen vor beispiellosen Herausforderungen und Chancen. Auch wenn Volkswagen, Power Nickel und Rheinmetall auf den ersten Blick unterschiedliche Branchen verkörpern, so sind die Unternehmen doch oft miteinander verknüpft. Jetzt wo Volkswagen als Automobilriese und zentraler Akteur im Mobilitätssektor plötzlich seine Strategie anpasst, sollte man sich die Auswirkungen auf andere Unternehmen genauer ansehen. Wir klären Sie über Volkswagens Anpassungen auf und erklären, wo es Schnittmengen zu Power Nickel und Rheinmetall gibt.
Lesezeit: ca. 5 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039 , Power Nickel Inc. | CA7393011092 , RHEINMETALL AG | DE0007030009
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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Volkswagen - investiert in Verbrennungsmotoren
Volkswagen ändert seine zuvor ambitionierten Elektroauto-Pläne und plant nun eine erhöhte Investition in Verbrennungsmotoren. Während ursprünglich 180 Mrd. EUR für die Entwicklung von Elektrofahrzeugen gedacht waren, werden laut Finanzchef Arno Antlitz nun 60 Mrd. EUR in die Weiterentwicklung von Verbrennern fließen. Diese strategische Neuausrichtung reflektiert die aktuellen Marktbedingungen, da Elektromobilität aufgrund hoher Kosten und unzureichender staatlicher Anreize stockt, während Verbrenner weiterhin starke Verkaufszahlen erzielen. Volkswagen steht mit dieser Anpassung nicht allein – auch andere Luxus- und Sportwagenmarken, wie Porsche und Bentley, prüfen verstärkt alternative Kraftstoffe und deren Potenzial zur CO2-Reduktion.
Diese Verschiebungen verdeutlichen eine größere Branchenunsicherheit und das Dilemma zwischen strengeren Emissionsvorgaben und der Marktnachfrage. Die Elektroautos von Volkswagen gelten als wenig innovativ und so ist die Konkurrenz, wie z. B. BYD in China, an den Wolfsburgern vorbeigezogen. Das zeigt auch eine Analyse des Umweltforschungsverbandes ICCT, in der Volkswagen 2 Plätze im Vergleich zum letzten Jahr verloren hat. Auch in Europa sind die Elektrofahrzeuge aus Fernost auf dem Vormarsch, was unter anderem an den günstigeren Kosten und fortschrittlicherer Technologie liegt. Die möglichen Strafzölle der EU könnten laut Experten die Kunden treffen und auch die Nachfrage reduzieren.
Als Konsequenz aus der deutlich zurückgegangenen Nachfrage nach vollelektrischen Autos will man vermehrt auf Plug-in-Hybride Lösungen setzen. Auch die Pläne für eine neue Elektroauto Fabrik wurden auf Eis gelegt. Analysten der Citigroup bleiben aufgrund der Aussagen von VW Chef Blume optimistisch, nach denen der Konzern den Bau eines Elektro-Massenmodells plant und den Produktentwicklungsprozess beschleunigen will. Die Aktie ist zuletzt aufgrund der Dividendenausschüttung abgesackt. Derzeit notiert der Wert bei 112,35 EUR.
Power Nickel – strategische Entdeckung
Power Nickel hat auf seinem Vorzeigeprojekt Nisk in Quebec neben Nickel auch Kupfer, Kobalt, Gold, Silber, Blei, Platin und Palladium entdeckt. Diese große Entdeckung am 10. Mai verändert das Unternehmen grundlegend. Viele dieser Rohstoffe sind für die Automobilindustrie von entscheidender Bedeutung, ganz unabhängig davon, ob es sich um ein Auto mit Elektro- oder Verbrennermotor handelt. Das Projekt von Power Nickel liegt in einer der weltweit besten Bergbauregionen, umgeben von einer Infrastruktur, wie z. B. Autobahnen und kohlenstofffreier Wasserkraft, was erhebliche Vorteile verschafft. Das Unternehmen hat eine CO2-neutrale Mine geplant, was die Rohstoffe weiter aufwertet. Außerdem kooperiert man mit Karbon-X, um den CO2-Fußabdruck von 30.000 m Bohrungen auszugleichen.
Am 4. Juni vermeldete das Unternehmen die jüngsten Bohrergebnisse, die die herausragenden Entdeckungen bestätigen. Bei den 4 Bohrlöchern wurden Spitzenwerte von bis zu 17,9 % Kupferäquivalent, 1,91 g/t Gold, 73,48 g/t Silber, 9,88 % Kupfer, 6,23 g/t Palladium, 4,56 g/t Platin und 0,49 % Nickel gefunden. Dabei wurden die besten polymetallischen Ergebnisse seit Beginn der Bohrungen erzielt. Diese hochgradigen Ergebnisse deuten auf äußerst vielversprechende Vorkommen hin, die das Unternehmen und seine Projekte zu einem potenziellen Übernahmeziel für große Bergbauunternehmen machen. Das nächste Bohrprogramm in der erfolgreichen Lion Zone ist bereits gestartet und umfasst 20 Bohrlöcher mit 8.000 Bohrmetern.
Damit sind die nächsten Nachrichten gesichert und nachdem die letzten Bohrungen so erfolgreich waren kann man davon ausgehen, dass die Experten von Power Nickel die kommenden Ziele mit Bedacht gewählt haben. Mit der wachsenden Bedeutung technologischer Fortschritte in Bereichen der Künstlichen Intelligenz oder der Elektromobilität wird die Nachfrage nach Metallen weiter steigen. Der Zugang zu diesen kritischen Materialien aus einer klimaneutralen Mine stärkt die Position von Power Nickel auf dem globalen Markt und bietet strategische Vorteile in unsicheren geopolitischen Zeiten, da das Unternehmen eine stabilere Lieferkette sicherstellt. Allein bei Nickel gehen Branchenexperten von einer jährlich um 5 bis 8 %igen Nachfragesteigerung aus. Die Aktie hat seit Anfang April stark zugelegt und ist aktuell für 0,73 CAD zu haben. Aber laut Aussage des CEO Terry Lynch in einem kürzlich veröffentlichten Interview ist die Bewertung nach den jüngsten Entdeckungen niedrig und das Potenzial entsprechend hoch, wörtlich: "1 Dollar ist gerade für 10 Cents erhältlich!"
Rheinmetall – im Sport und auch im Weltall
Rheinmetall ist mehr als nur ein Verteidigungsunternehmen. Die Sparte Automotive bietet ein breites Spektrum an Komponenten für Verbrennungsmotoren und deren Systeme, setzt aber auch zunehmend auf nachhaltige Technologien jenseits des Verbrennungsmotors. Trotzdem liegt das Hauptaugenmerk auf der Rüstungsindustrie. Der Konzern profitiert von steigenden NATO-Rüstungsausgaben aufgrund des russischen Angriffs in der Ukraine. Auch in Deutschland ist man gewillt, die Verteidigungsausgaben deutlich zu erhöhen, und die von der NATO geforderten 2 % der Bruttoinlandsprodukte dürften eher die Untergrenze sein, laut unserem Verteidigungsminister.
Zuletzt war der Konzern in den Schlagzeilen wegen seines Sponsoring Deals mit Borussia Dortmund und der Düsseldorfer EG. Das zeigt, dass man das Schmuddel Image abgelegt hat und auch von namhaften Sportvereinen ernst genommen wird, auch wenn es von Borussia Mönchengladbach eine Absage gab. Neben Sportvereinen wird Rheinmetall auch im Weltraum vertreten sein. Das Unternehmen beteiligt sich an Iceye, dem finnischen Betreiber der weltweit größten Flotte niedrigfliegender Radar-Aufklärungssatelliten. Iceyes Satelliten liefern unabhängig von Tageszeit und Wetterbedingungen Echtzeitdaten, die in militärischen Konflikten zur besseren Positionierung und zum Schutz von Panzern, Artillerie und Flugabwehrsystemen genutzt werden.
Rheinmetall kann sich diese Engagements leisten, wie man anhand der Zahlen vom 1. Quartal sehen konnte. Die Umsätze stiegen um 16 % auf 1,58 Mrd. EUR, während die Gewinne um 60 % auf 134 Mio. EUR anstiegen. Insbesondere der Bereich Waffensysteme und Munition verzeichnete einen Umsatzanstieg von 70 % auf 362 Mio. EUR. Rheinmetall blickt zuversichtlich nach vorne und bestätigt seine Jahresprognose von 10 Mrd. EUR Umsatz und einer Marge von 14 bis 15 %. Investoren könnten von der anhaltend starken Nachfrage nach Rüstungsgütern profitieren. Ein Anteilsschein kostet aktuell 531,40 EUR.
Volkswagen hat seine Strategie geändert und investiert stärker in Verbrennungsmotoren, was durch die aktuellen Marktbedingungen gerechtfertigt wird. Power Nickel könnte von dieser Anpassung profitieren, da seine Entdeckungen von für die Automobilindustrie wichtigen Rohstoffen die Nachfrage stärken könnte. Davon abgesehen muss das Unternehmen nach der großen Entdeckung neu bewertet werden. Rheinmetall beliefert ebenfalls die Automobilhersteller und sieht durch die weiterhin hohe Nachfrage nach Verteidigungsgütern starke finanzielle Vorteile. Zusätzlich diversifiziert man sich gleichzeitig durch Investitionen in neue Technologien.
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