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14.08.2025 | 06:00

Wie Volkswagen, Power Metallic Mines und Nordex den Billionen-Markt der Energiewende erobern wollen

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Bildquelle: pixabay.com

Die Elektrifizierung treibt einen beispiellosen Rohstoffhunger an. Lithium, Kobalt und Seltene Erden sind das neue Öl – entscheidend für E-Autos, Windturbinen und unsere klimaneutrale Zukunft. Doch globale Abhängigkeiten und Handelskonflikte drohen Lieferketten zu zerreißen. Wer die strategische Versorgung sichert, dominiert den Wandel. Wir sehen uns heute mit Volkswagen, Power Metallic Mines und Nordex drei Unternehmen an, die von der Energiewende profitieren und analysieren ihre aktuelle Situation.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039 , POWER METALLIC MINES INC. | CA73929R1055 , NORDEX SE O.N. | DE000A0D6554

Inhaltsverzeichnis:


    Volkswagen - stemmt sich gegen Widerstände

    Volkswagen hielt im 1. Halbjahr trotz einem schwierigen Umfeld die Umsätze mit 158,4 Mrd. EUR stabil und steigerte den Fahrzeugabsatz leicht auf 4,36 Mio. Einheiten. Die operative Leistung zeigt jedoch Risse. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern sackte um ein Drittel auf 6,7 Mrd. EUR ab. Haupttreiber waren massive US-Importzölle, die zu 1,3 Mrd. EUR Belastung führten, und hohe Kosten für Restrukturierungen bei Audi und der Softwaretochter Cariad. Auch der wachsende Anteil weniger profitabler E-Autos drückte die Marge auf 4,2 %.

    Die regionalen Unterschiede sind markant. Südeuropa (+2 %), Osteuropa (+5 %) und vor allem Südamerika (+19 %) legten deutlich zu. Diese Zuwächse konnten die erwarteten Rückgänge in China von 3 % und besonders Nordamerika mit einem Minus von 16 % mehr als ausgleichen. In Europa glänzt VW mit seiner E-Mobilitätsführung und hat etwa 28 % Marktanteil. Die Auftragsbücher sind hier prall gefüllt. Der Eingang stieg insgesamt um 19 %, bei reinen Stromern sogar um satte 62 %. Neue Modelle wie ID.7 Tourer oder Audi Q6 e-tron treiben die Nachfrage.

    Angesichts der Zollunsicherheit und anhaltenden Transformation hat VW seine Jahresprognose gesenkt. Statt eines Umsatzplus von bis zu 5 % wird nun nur noch Vorjahresniveau erwartet. Die operative Rendite soll zwischen 4,0 % und 5,0 % liegen, vorher waren es bis 6,5 %. Entscheidend bleibt die konsequente Umsetzung von Spar- und Effizienzprogrammen. Die Investitionen in die Zukunft, bei 12-13 % Investitionsquote, vor allem in die Elektrifizierung gehen weiter auch wenn die Kasse dadurch kurzfristig spürbar leerer wurde. Die Nettoliquidität bleibt mit erwarteten 31-33 Mrd. EUR solide. Der Weg ist klar, aber steinig. Die Aktie ist derzeit für 97,36 EUR zu haben.

    Power Metallic Mines - Explorer mit Fokus und Schubkraft in Québec

    Power Metallic Mines treibt die Exploration polymetallischer Batteriemetall-Lagerstätten in der kanadischen Provinz Québec voran. Sein Flaggschiff ist das Nisk-Projekt mit hochgradigen Nickel-, Kupfer-, Kobalt- und Platingruppenmetall-Vorkommen (PGEs). Ein klarer Pluspunkt ist, dass das Projekt direkt an das saubere Wasserkraftnetz von Hydro-Québec angeschlossen ist. Das drückt nicht nur Energiekosten, sondern verbessert auch die Umweltbilanz entscheidend. Québec bietet zudem politische Stabilität, attraktive Steueranreize für Exploration und gute Beziehungen zu lokalen Partnern.

    Das Unternehmen ist operativ hochaktiv. Ein Sommer-Feldprogramm läuft mit sechs Bohrgeräten, die auf den Kernzonen Nisk, Lion und Tiger sowie den Verbindungsbereichen im Einsatz sind. Parallel laufen detaillierte geophysikalische Erkundungen über das gesamte, kürzlich massiv erweiterte Landpaket. Durch einen Zukauf von Li-FT Power wurde die Liegenschaft um 167 qkm erweitert. Besonders vielversprechend sind jüngste mineralogische Scans der Lion-Zone. Sie zeigen Kupfer hauptsächlich in gut verarbeitbaren Mineralen wie Chalkopyrit und Cubanit. Entscheidend ist, dass wertvolle PGEs eng mit diesen Kupfermineralen verwachsen sind, was auf hohe Rückgewinnungsraten bei der Aufbereitung hoffen lässt. Die Mineralogie-Tests sollen bis Ende des Sommers abgeschlossen werden.

    Hinter Power Metallic Mines stehen erfahrene Brancheninvestoren, wie beispielsweise die Lynch Familie oder Rob McEwen. Die Kapitalbasis ist robust. Das Unternehmen sieht sich bis mindestens 2026 durchfinanziert. Die Ende Februar eingeworbenen 50 Mio. CAD fließen direkt in die massive Ressourcenerweiterung. Für 2025 stehen wichtige Schritte an. Zunächst die Ausweitung der Explorationsaktivitäten, dann die Veröffentlichung der ersten Machbarkeitsstudie für Nisk und zu guter Letzt will man die Aktie an größeren Börsenplätzen listen lassen. Zusammenfassend kombiniert das Team geologisches Potenzial mit operativer Schlagkraft und einer soliden Kasse. Die Aktie notiert aktuell bei 1,38 CAD.

    Nordex - solide Quartalszahlen, aber politische Wolken am Horizont

    Nordex festigt seine Position als führender Hersteller von Onshore-Windturbinen. Mit geplanten 7,4 bis 7,9 Mrd. EUR Jahresumsatz und über 57 Gigawatt (GW) installierter Leistung global bleibt Europa der entscheidende Motor, rund 87 % der Neuinstallationen im letzten Quartal entfielen auf diesen Raum. Die Konzentration auf den Heimatmarkt zahlt sich aktuell aus, auch wenn die Abhängigkeit von europäischen Rahmenbedingungen wächst. Neue Großaufträge, wie kürzlich aus Brandenburg, unterstreichen die starke Nachfrage nach Nordex-Technologie und langfristigen Servicepaketen.

    Das 2. Quartal brachte erfreuliche Fortschritte. Die EBITDA-Marge kletterte auf 5,8 %, nach 3,5 % im 2. Quartal 2024, getrieben von Kostensenkungen und wachsendem Servicegeschäft. Der Nettogewinn erreichte 31 Mio. EUR. Besonders positiv ist der freie Cashflow, der auf 145 Mio. EUR angestiegen ist. Zusammen mit einer komfortablen Netto-Cash-Position von 942 Mio. EUR bietet dies finanzielle Flexibilität für künftige Investitionen oder strategische Schritte. Die Prognose für 2025, die 7,4-7,9 Mrd. EUR Umsatz und eine EBITDA-Marge von 5-7 % vorsieht, wurde bestätigt.

    Die größten Herausforderungen liegen außerhalb des Kerngeschäfts. Politische Signale in Europa werden unberechenbarer, von diskutierten Ausbaumoratorien wie zeitweise in Frankreich bis zu grundsätzlichen Infragestellungen von Klimazielen. Da Europa fast 90 % des Installationsgeschäfts ausmacht, treffen Nordex solche Unsicherheiten besonders. Zwar schirmen hohe Markteintrittsbarrieren und laufende EU-Untersuchungen gegen chinesische Konkurrenz weitgehend ab und das US-Geschäft bleibt vorerst klein, doch der Fokus auf Europa bleibt zugleich Stärke und Schwäche. Die Aktie befindet sich seit Anfang Juli im Aufwind und kostet momentan 23,18 EUR.


    Der Kampf um den Billionenmarkt der Energiewende fordert strategische Weitsicht. Volkswagen stemmt sich mit stabilen Umsätzen und starken E-Auto-Bestellungen in Europa gegen massive Zollbelastungen und Gewinndruck, muss aber seine Transformation beschleunigen. Power Metallic Mines treibt die Exploration hochgradiger Batteriemetalle in Québec mit operativer Schlagkraft und solider Finanzierung voran, um sich als kritischer Rohstofflieferant zu positionieren. Nordex liefert solide Ergebnisse und profitiert von der europäischen Nachfrage nach Windkraft, bleibt jedoch stark abhängig von einem zunehmend unberechenbaren politischen Umfeld auf dem Kontinent. Jedes Unternehmen kämpft auf seine Art um die Vorherrschaft in der neuen Energielandschaft.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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