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11.09.2024 | 04:45

Achtung: Die nächste Rohstoff-Rally beflügelt Globex, bringt aber höhere Kosten für VW, BMW und BYD!

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Bildquelle: pixabay.com

Der Kupferpreis hat im September wieder die 9.000 USD-Marke überschritten, auch die Terminpreise befinden sich stabil über der 9.400 USD-Marke. Damit wird für die HighTech-Produzenten und Erzeugern von alternativen Energien klar, dass die gewünschte Elektrifizierung deutlich höhere Kosten verursachen wird, als gedacht. Denn obwohl die Ökonomien weltweit stagnieren, bleiben die Rohstoffpreise hoch. Das hat mit der generellen Erhöhung der operativen Kosten in den Minenbetrieben zu tun. Energie, Material- und Personalkosten erfuhren seit dem Jahr 2020 die größten Aufschläge seit über 30 Jahren. Besonders die großen Verbraucher von Industriemetallen müssen nun tiefer in die Tasche greifen. Für die einen ist das machbar, für Massenhersteller wie Volkswagen oder BYD bedeutet dies erhöhten Margendruck. Wo liegen die Chancen für Investoren?

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: GLOBEX MINING ENTPRS INC. | CA3799005093 , BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039 , BAY.MOTOREN WERKE AG ST | DE0005190003 , VOLKSWAGEN AG ST O.N. | DE0007664005

Inhaltsverzeichnis:


    BYD – Die Eroberung von Europa im Visier

    Der chinesische Technologie- und Automobilkonzern BYD drängt aggressiv auf die internationalen Märkte, wobei Europa hier eine große Rolle spielt. Der Wind weht jedoch rauer als gedacht, so musste das Unternehmen bereits im Januar 2024 seine Preise für Elektrofahrzeuge in Deutschland deutlich senken, denn der Wettbewerb um Stromerkunden hatte sich nach dem Wegfall der Umweltprämie extrem verschärft. Die Krux: Kaufwillige Kunden warten derzeit erst mal ab, wie sich das politische Klima in Europa entwickelt. Denn nach dem deutlichen Rechtsruck zur Europawahl rechnen viele Konsumenten mit einer Verschiebung oder Streichung des Verbrenner-Verbots. In Deutschland bietet BYD aktuell fünf Modelle als reine Elektroautos an: Atto 3, Dolphin, Seal, Tang und Han. Mit diesem Angebot verzeichnete der Konzern im August 2024 zum ersten Mal sogar einen Umsatzrückgang von 240 auf 218 Einheiten, als Neueinsteiger erreichte man einen europäischen Marktanteil von 0,1 Prozent.

    BYD gab im August 2024 bekannt, dass es den deutschen Vertriebshändler Hedin Electric Mobility übernehmen wird, um sein lokales Vertriebsnetz zu erweitern, bereits in 2026 soll auch das neue Werk in Ungarn an den Start gehen. Aktuell liegt der Listenpreis für das Einsteiger-Modell Atto 3 in Deutschland bei 36.394 EUR, es wird in China für rund die Hälfte des Preises angeboten. Der Aufschlagszoll für BYD-Fahrzeuge beträgt nach den neuen EU-Import-Regeln 17,4 Prozent. Fundamental sollte ein genauer Blick auf die BYD-Aktie geworfen werden, denn gegenüber einem KGV 2025e von 3,5 bei VW handelt das chinesische Papier bei stolzen 14,5. Charttechnisch bewegt sich der Titel seit 6 Monaten in einer engen Range von 24 bis 28 EUR. Die große 500 % Rally seit 2019 ist wohl abgeschlossen. Vorsicht an der Bahnsteigkante!

    Globex Mining – Rohstoffe in Hülle und Fülle

    Ob Edelmetalle oder Industriemetalle, Globex Mining (GMX) hat die passende Antwort. Denn der kanadische Explorer und Asset Manager aus Quebec hat über 250 Projekte im Portfolio. Obwohl der Fokus klar auf Gold-Liegenschaften gerichtet ist, kann Globex die internationalen Bestrebungen zur Sicherung von strategischen Metallen unterstützen. Einige Industrievertreter waren bei CEO Jack Stoch schon vorstellig. Immer wieder glückt es dem Unternehmen, einen seiner zahlreichen Claims an einen Explorer zu veroptionieren und am späteren Minenerfolg zu partizipieren. Das Unternehmen hat samt Vorgängergesellschaften schon mehr als 40 Jahre an Aufbau und Entwicklung hinter sich gebracht, steht aber auch heute nicht still, das Portfolio zu erweitern und auch den einen oder anderen Verkaufsdeal abzuschließen. So ist die Liquidität und eine hohe Finanzkraft immer gegeben, Globex muss nicht wie andere Rohstoff-Unternehmen unentwegt neu finanzieren.

    Wer den CEO und Gründer Jack Stoch kennt, weiß dass schon in den nächsten Wochen wieder Erfolgsmeldungen zu verkünden sind. Anfang August gab es News aus dem Gebiet Crater Lake, wo der Partner Scandium Canada Ltd. logistisch entfernte Bohrarbeiten durchgeführt hatte und in allen Löchern auf Mineralisierungen stieß. Zahlreiche Vorkommen von Scandium und Seltenen Erden befinden sich folglich auch auf dem Grundstück von Globex, welches sich in unmittelbarer Nachbarschaft nähe Schefferville befindet. Derzeit gibt es auf vollverwässerter Basis rund 57,7 Mio. GMX-Aktien, die sich bei aktivem Handel zwischen 0,80 und 0,90 CAD bewegen. Gegenüber den Tiefs aus dem Jahr 2023 bei 0,68 CAD ist das bereits ein Aufschlag von 25 %. Wenn Gold wie erwartet seine Dynamik über 2.500 USD demnächst fortsetzt, sollten die Globex-Aktien zum nächsten Sprint ansetzen.

    BMW und Volkswagen – Auf die Lieferketten kommt es an

    Das Lieferkettengesetz, offiziell als „Gesetz über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten“ bekannt, hat erhebliche Auswirkungen auf die Automobilindustrie, da es die Unternehmen und Zulieferer dazu verpflichtet, Menschenrechte und Umweltstandards entlang ihrer gesamten Lieferkette zu beachten. Das neue Gesetz fordert von ihnen, nicht nur die eigenen Produktionsprozesse, sondern auch alle vor- und nachgelagerten Stufen der Wertschöpfungskette – von der Rohstoffgewinnung bis zur Fertigstellung – zu überwachen. Dies erfordert detaillierte Einblicke in die Herkunft von Rohstoffen wie Kupfer, Nickel, Kobalt, Lithium bis hin zu Seltenen Erden zu bekommen, die für die Produktion von Elektrofahrzeugen und Batterien besonders wichtig sind. Unternehmen, die ihre Sorgfaltspflichten nicht erfüllen, können mit Bußgeldern belegt oder von öffentlichen Ausschreibungen ausgeschlossen werden. Die genaue Beachtung dergleichen, sollte aber zu einem Wettbewerbsvorteil führen, da Konsumenten zunehmend auf umweltfreundlichere und ethisch produzierte Produkte achten.

    Volkswagen und BMW haben bereits umfassende ESG-Grundsätze verankert und überprüfen ihre Lieferketten ständig. Zur Corona-Pandemie wurden auch Defizite spürbar, die sich aus den internationalen Outsourcing-Aktionen zur Jahrtausendwende generierten. Auch wenn beide Konzerne die Umstellung auf umweltfreundliche Antriebs-Systeme im Auge haben, ist heute noch nicht klar, ob der Konsument die Verteuerung der Produkte auch mitfinanziert oder die Margen der Hersteller doch weiter sinken. Die Charts der deutschen Automobilhersteller-Aktien sind in 2024 stark unter Druck, weil neben der hohen Energiepreise auch die deutsche Industriepolitik auf den Geschäftserfolg drückt. Vieles deutet darauf hin, dass die große Korrektur im Automobil-Sektor noch nicht abgeschlossen ist.

    Globex Mining kann auf eine solide Performance in der 12-Monatssicht blicken. Nicht ganz so rund läuft es im Automobilsektor. BYD ist noch gehalten, VW und BMW gehen derzeit Hand in Hand tiefer in die Konsolidierung. Quelle: Refinitiv Eikon vom 10.09.2024

    Die Börse macht derzeit keine Gefangenen. Während Rohstoffwerte wie Globex Mining wegen hoher Rohstoffpreise und starkem Gold gefragt bleiben, konsolidieren Automobil-Aktien immer stärker. Kosten- und Margendruck, sinkende Umsätze und ein verunsicherter Konsument. Keine gute Gemengelage für ausgeprägte Wachstumssprünge. Auch der DAX 40-Index dürfte die Schwäche der großen Industriewerte bald spüren.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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    Die atemberaubenden Fortschritte im Bereich HighTech- und Künstlicher Intelligenz erfordern eine starke Konzentration der Rohstoffunternehmen, um die nötigen strategische Metalle auch zeitgerecht bereitzustellen. Die Sicherung der Lieferketten ist für westliche Industrien umso wichtiger, denn die Rohstoff-Verfügbarkeit steht unter dem geopolitischen Scharmützeln einiger Staaten, welche in kritischen Bereichen noch die entscheidenden Massen verwalten. Das gilt insbesondere für China und Russland. Wenn im Westen nichts ankommt, stehen die Bänder still oder Firmenlenker müssen teure Umwege in Kauf nehmen. Für Aktien-Investoren lohnt es sich immer wieder, klare Blicke auf die wesentlichen Stellschrauben zu richten. Im Fokus stehen aber auch die Verarbeitungsprozesse.

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