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21.08.2024 | 06:00

Bayer, Cardiol Therapeutics, Evotec – sorgen die Affenpocken für neuen Schwung in der Biotech- und Pharmabranche?

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Bildquelle: pixabay.com

Der jüngste Ausbruch der Affenpocken hat erneut verdeutlicht, wie essenziell eine rasche und effektive Reaktion auf neu auftretende Gesundheitsgefahren ist. Diese Situation hebt die bedeutende Rolle der Biotech- und Pharmaindustrie bei der Bewältigung solcher Herausforderungen hervor. Einige Unternehmen konzentrieren sich auf die Bekämpfung von Infektionskrankheiten wie Affenpocken, während andere innovative Therapien für chronische, schwere oder seltene Krankheiten entwickeln. Wir sehen uns daher heute drei Unternehmen an, denen die Gesundheit der Menschen am Herzen liegt.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , CARDIOL THERAPEUTICS | CA14161Y2006 , EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809

Inhaltsverzeichnis:


    Bayer – neue Pharma Produkte mit guten Ergebnissen

    Bayer hat kürzlich wichtige Fortschritte in seiner Produktentwicklung gemacht. Elinzanetant, eine nicht-hormonelle Behandlung für Wechseljahresbeschwerden, hat nach positiven Ergebnissen aus Phase-III-Studien einen Zulassungsantrag bei der FDA erhalten. Gleichzeitig hat Finerenon in der Phase-III-Studie FINEARTS-HF beachtliche kardiovaskuläre Vorteile für Patienten mit Herzinsuffizienz gezeigt. Diese Entwicklungen unterstreichen Bayers Engagement, innovative und effektive Therapien auf den Markt zu bringen, die sowohl den Gesundheitsbereich, als auch die Patientenversorgung erheblich verbessern können.

    Im 2. Quartal 2024 erzielte Bayer einen Umsatz von 11,144 Mrd. EUR, was einem Anstieg von 3,1 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das EBITDA vor Sondereinflüssen sank jedoch um 16,5 % auf 2,111 Mrd. EUR. Erfreulicherweise konnte dagegen der Free Cash Flow auf 1,273 Mrd. EUR gesteigert werden, nachdem im Vorjahr noch ein Wert von -473 Mio. EUR erzielt wurde. Zudem konnte Bayer seine Nettofinanzschulden um 1,9 % auf 36,760 Mrd. EUR reduzieren. Diese gemischten Ergebnisse spiegeln die Herausforderungen und Fortschritte des Unternehmens wider und zeigen die Notwendigkeit, sowohl Umsatzsteigerungen als auch Effizienzverbesserungen fortzuführen.

    Für das Jahr 2024 hat Bayer seine Wachstumsprognose bestätigt, wobei die Erträge im Bereich Crop Science voraussichtlich zwischen -1 % und +3 % sowie für den Pharmasektor zwischen 0 % und +3 % variieren werden. Für Consumer Health erwartet das Unternehmen ein Wachstum zwischen 3 % und 6 %. Trotz der bestehenden Herausforderungen bleibt Bayer optimistisch und setzt auf eine stabile Entwicklung. Der Fokus liegt weiterhin auf der Einführung neuer Produkte wie Elinzanetant und Finerenon, die wesentliche Treiber für zukünftiges Wachstum sein könnten. Auf der anderen Seite müssen die Rechtsstreitigkeiten beigelegt werden, um in ruhigere Fahrwasser zu kommen. Die Aktie handelt derzeit um 28,37 EUR.

    Cardiol Therapeutics – gute Ergebnisse aus Phase-II

    Cardiol Therapeutics ist ein Unternehmen in der klinischen Entwicklungsphase, das sich auf die Forschung und Entwicklung von Therapien gegen Entzündungen und Fibrose zur Behandlung von Herzerkrankungen konzentriert. Das Hauptprodukt des Unternehmens, CardiolRx™, eine oral verabreichte Rezeptur, zielt darauf ab, entzündliche Prozesse, die zu seltenen Erkrankungen wie Myokarditis und Perikarditis führen können, effektiv zu hemmen. Cardiol hat von der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA die Genehmigung für klinische Studien erhalten, um die Wirksamkeit und Sicherheit von CardiolRx™ in einer Phase-II-Pilotstudie zu untersuchen, die speziell auf die Behandlung von rezidivierender Perikarditis ausgerichtet ist, sowie einer weiteren Phase-II-Studie zur Bekämpfung von Myokarditis.

    Die laufende MAvERIC-Pilotstudie untersucht die Wirkung von CardiolRx™ bei 27 Patienten mit symptomatischer rezidivierender Perikarditis. Erste Ergebnisse zeigten innerhalb von 8 Wochen eine signifikante Verringerung der Schmerzen von denen die Patienten berichteten, sowie eine Normalisierung der Entzündungsmarker bei 80 % der Teilnehmer mit erhöhtem CRP. Bei der Studie wurde das Präparat als sicher angesehen und 89 % der Teilnehmer haben die Behandlung verlängert. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Behandlung mit CardiolRx™ vergleichbare Ergebnisse zu etablierten biologischen Therapien bietet, was die Aussicht auf einen Eintritt in die Phase-III-Studie stärkt. Es wird erwartet, dass die Phase III darauf abzielt, eine breitere, nicht-immunsuppressive Therapieoption für Patienten anzubieten.

    Aufgrund der positiven Studienergebnisse ist der Markt optimistisch, dass die Aktie weiteres Potenzial besitzt. Die Analysten empfehlen die Aktie als "Kauf" mit einem mittleren Preisziel von 9,75 CAD, was in etwa 7,15 USD entspricht. Die Aktie ist im laufenden Jahr in der Spitze um fast 280 % gestiegen und hat seitdem konsolidiert. Aktuell liegt das Plus bei einem Aktienkurs von 1,95 USD an der NASDAQ noch immer bei 130 % seit Jahresbeginn.

    Evotec – Quartalszahlen nach der Gewinnwarnung

    Der Hamburger Wirkstoffforscher Evotec hat den Markt Anfang August mit einer deutlichen Reduzierung seiner Gewinnprognose überrascht. Das Unternehmen erwartet nun für das Geschäftsjahr 2024 ein EBITDA zwischen 15 und 35 Mio. EUR. Dies stellt einen deutlichen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr dar, als das bereinigte EBITDA bei 66,4 Mio. EUR lag. Evotec sieht sich mit verzögerten Auftragseingängen und einem anhaltend hohen Kostendruck konfrontiert. Die Mitteilung führte zu einem signifikanten Kurssturz der Aktie, die sich jedoch zuletzt wieder leicht erholen konnte.

    Inmitten der negativen Nachrichten gab es auch erfreuliche Entwicklungen: Die strategische Partnerschaft mit dem Pharmaunternehmen Bristol Myers Squibb zeigt Fortschritte. Evotec erhielt eine Zahlung von 25 Mio. USD für die weitere Forschung im Bereich Neurodegeneration. Die im Jahr 2016 begonnene Zusammenarbeit zielt darauf ab, neuartige Behandlungen für neurodegenerative Erkrankungen zu entwickeln. Diese Partnerschaft trägt erheblich zum wissenschaftlichen und kommerziellen Potenzial von Evotec bei, da sie vielversprechende Pipeline-Projekte hervorbringt, die sich bis zum klinischen Stadium entwickelt haben.

    Die Quartalszahlen vom 14. August spiegeln die Herausforderungen des Unternehmens wider. Der Umsatz stieg zwar um 7 % auf 182,1 Mio. EUR, doch der Verlust im 2. Quartal belief sich auf fast 95 Mio. EUR und lag damit rund sechsmal höher als im Vorjahreszeitraum. Die langsame Umwandlung von Aufträgen in Umsätze und der hohe Fixkostenanteil belasteten das Ergebnis merklich. Trotz dieser Rückschläge betont das Management die Fortschritte bei der Neuausrichtung auf profitables Wachstum und erwartet langfristige positive Effekte aus den eingeleiteten Maßnahmen zur Kostenreduktion und Effizienzsteigerung. Die Aktie ist momentan für 5,75 EUR zu haben.


    Der Ausbruch der Affenpocken hat die Bedeutung der Biotech- und Pharmaindustrie erneut unterstrichen. Bayer verzeichnet trotz gemischter Ergebnisse wichtige Fortschritte mit neuen Medikamenten wie Elinzanetant und Finerenon. Cardiol Therapeutics beeindruckt mit positiven Phase-II-Daten für CardiolRx™, was optimistisch für zukünftige Entwicklungen stimmt. Evotec kämpft mit gesenkten Gewinnprognosen, zeigt jedoch Fortschritte in der Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb. Insgesamt zeigt sich, dass innovative Entwicklungen und strategische Partnerschaften entscheidend sind, um den Gesundheitssektor voranzubringen und zukünftige Herausforderungen zu meistern.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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