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17.06.2024 | 06:00

BioNTech, dynaCERT, Plug Power – eine einzige Nachricht kann alles verändern

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Bildquelle: pixabay.com

Aktienkurse zeichnen sich durch ihre hohe Volatilität aus und können in kurzer Zeit erhebliche Veränderungen erfahren. Oftmals ist es nur eine einzige Nachricht eines Unternehmens, die das Vertrauen der Anleger komplett umkehren kann. Aktien, die zuvor unter Verkaufsdruck standen und gemieden wurden, können plötzlich stark an Beliebtheit gewinnen und beachtliche Kurssteigerungen erleben. Beispiele hierfür sind unter anderem die Lufthansa, deren Aktie mit dem Ende der Corona Pandemie deutlich zulegen konnte. Die Marktstimmung kann schnell drehen, wenn belastende Faktoren wegfallen. Eine einzige positive Unternehmensnachricht kann Investoren dazu veranlassen, sich wieder verstärkt zu engagieren, was die Nachfrage und damit auch den Aktienkurs erheblich steigern kann. Wir haben drei mögliche Turnaround Kandidaten herausgesucht.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020 , DYNACERT INC. | CA26780A1084

Inhaltsverzeichnis:


    BioNTech – auch positive Studienergebnisse helfen nicht

    Wenn sich ein Unternehmen mit einem kometenhaften Aufstieg auskennt, ist es BioNTech. Das Unternehmen war vor Corona nahezu unbekannt und konnte das Rennen um den 1. Corona Impfstoff für sich entscheiden. Der Aktienkurs schoss in die Höhe. Nach dem Ende der Pandemie setzte die Aktie zum Sinkflug an. Das Unternehmen konzentriert sich zunehmend auf die Entwicklung innovativer Krebstherapien mit verschiedenen Plattformen wie mRNA, Antikörpern und Zelltherapien. Zulassungen neuer Krebsmedikamente könnten der Aktie einen kräftigen Schub geben, da dies das langfristige Wachstumspotenzial unterstreicht.

    Die jüngsten Quartalsergebnisse verfehlten die Erwartungen der Analysten. Sowohl der Umsatz als auch der Verlust lagen unter den Prognosen. Trotzdem hielt das Unternehmen an seiner Jahresprognose fest, die einen Umsatz von 2,5 bis 3,1 Mrd. EUR vorsieht. BioNTech betonte seinen Fokus auf die Weiterentwicklung der Onkologie-Pipeline, die entscheidend für das langfristige Wachstum des Unternehmens ist. Daraufhin war die Aktie wieder unter Druck. Nach dem Ausbruch der Vogelgrippe und den Aussichten auf mögliche Subventionsgelder zog die Aktie wieder an. Doch die Euphorie hielt nicht lange.

    Eine aktuelle Phase-2-Studie zeigt vielversprechende Ergebnisse für das Prüfpräparat Acasunlimab in Kombination mit Pembrolizumab zur Behandlung von vorbehandeltem, metastasiertem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom. Die Daten, präsentiert auf der Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology 2024, zeigen eine hohe 12-Monats-Gesamtüberlebensrate von 69 % und ein medianes Gesamtüberleben von 17,5 Monaten. Die Wirksamkeit von Acasunlimab in Kombination mit Pembrolizumab könnte ein vielversprechender Ansatz für stark vorbehandelte Patienten sein. Aufwind brachten die Ergebnisse nicht. Die Aktie gab seitdem in der Spitze über 9 % nach und ist derzeit für 87,45 EUR zu haben.

    dynaCERT – Verra Zertifizierung wäre der Startschuss

    dynaCERT, ein Unternehmen, das Lösungen für Dieselmotoren zur Reduktion von Kohlenstoffemissionen und Kraftstoffverbrauch entwickelt, steht vor einem bedeutenden Meilenstein: der Verra-Zertifizierung für Kohlenstoffgutschriften. Die Zulassung befindet sich in der „Final Verra Review“ Phase, wie auf der Webseite von Verra**** ersichtlich ist. Diese Zertifizierung könnte die Marktstellung des Unternehmens erheblich stärken. Besonders hervorzuheben ist dynaCERTs patentierte Hydrogen-Technologie, die bei Bedarf Wasserstoff und Sauerstoff dem Verbrennungsprozess des Dieselmotors zuführt. Dies verbessert die Kraftstoffökonomie und reduziert die Emissionen von Dieselmotoren drastisch. Die Zertifizierung könnte dynaCERTs Technologien weiter legitimieren und große Marktpotenziale erschließen.

    Ein weiterer Mosaikstein bei der Erschließung dieser Marktpotenziale könnte die Ernennung von Bernd Krüper zum President und Direktor von dynaCERT sein. Der Deutsche kann auf über 30 Jahre Erfahrung rund um die Automobilindustrie zurückblicken und war in Führungspositionen, wie zuletzt bei der Hatz GmbH, aktiv. Er kennt sich aus mit Unternehmensoptimierung und Wachstum. Weiteres Wachstum verspricht auch die Akquisition einer 15%igen Beteiligung an Cipher Neutron, einem Unternehmen im Bereich der Anionentauschermembran (AEM)-Elektrolyse, die für die grüne Wasserstoffproduktion unerlässlich sind. Diese Beteiligung ermöglicht es dynaCERT, sich frühzeitig in einem schnell wachsenden Markt zu positionieren und Synergien mit Cipher Neutrons fortschrittlicher Technologie zu nutzen.

    Der Markt für grünen Wasserstoff bietet immense Wachstumschancen und wird bis 2030 ein Volumen von 500 Mrd. USD erreichen. dynaCERTs strategische Beteiligung an Cipher Neutron und die bevorstehende Verra-Zertifizierung positionieren das Unternehmen optimal, um von diesem Boom zu profitieren. Diese Entwicklungen unterstreichen dynaCERTs Engagement für umweltfreundliche Technologien. Die Fokussierung auf nachhaltige Energielösungen und die Diversifizierung der Investitionen könnten sich langfristig positiv auf den Unternehmenswert und die Aktienrendite auswirken. Die Aktie läuft seit März seitwärts und wartet auf den Startschuss durch die Verra Zertifizierung. Aktuell notiert die Aktie bei 0,15 CAD, also genau auf dem Level der letzten Kapitalmaßnahmen.

    Plug Power – Kreditgarantie des DOE

    Plug Power, ein führendes Unternehmen im Bereich Wasserstofftechnologie, hat am 14. Mai eine bedingte Kreditgarantie des US-Energieministeriums in Höhe von bis zu 1,66 Mrd. USD erhalten. Diese finanzielle Unterstützung ist für den Bau und Betrieb von bis zu sechs Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff in den USA vorgesehen. Ziel dieser Anlagen ist die Versorgung großer Unternehmen, darunter bestehende Kunden von Plug Power, mit kohlenstoffarmem Wasserstoff, der in den USA produziert wird. Allein diese Meldung katapultiere die Aktie um fast 70 % in der Spitze nach oben.

    Doch seit dem 5. Juni wankt diese Garantie wieder. Zum einen sollten Investoren nicht außer Acht lassen, dass die Bedingungen für die Kreditgarantie sehr streng sein könnten. Zum anderen hat US-Senator John Barrasso eine Untersuchung durch den Generalinspektor des Energieministeriums gefordert, um eventuelle Unregelmäßigkeiten bei der Garantievergabe aufzudecken. Damit bleibt die finanzielle Instabilität von Plug Power ein wesentliches Risiko. Anleger sollten daher die Entwicklungen aufmerksam verfolgen und eine vorsichtige Investitionsstrategie in Erwägung ziehen, um potenziellen Verlusten vorzubeugen.

    Auch wenn man im 1. Quartal einige positive Nachrichten vermelden konnte sollte man die enttäuschenden Finanzzahlen aus dem 1. Quartal nicht vergessen. Der Umsatz des Unternehmens fiel um über 40 %, und die konsolidierte Bruttomarge erreichte neue Tiefststände. Dennoch konnten einige Fortschritte, darunter erfolgreiche Neuverhandlungen von Serviceverträgen und der Inbetriebnahme eigener Produktionsanlagen, diese negativen Zahlen teilweise abmildern. Seit dem 16. Mai konnte man keinen Großauftrag mehr verkünden. An dem Tag unterzeichnete man einen 3-GW-BEDP-Vertrag mit Allied Green Ammonia für ein Elektrolyseurprojekt in Australien. Die Zahlen zum 2. Quartal, die deutlich besser sein müssten, werden erst am 8. August erwartet. Die Aktie notiert mit 2,70 USD mittlerweile niedriger als vor der Kreditgarantie.


    Bei allen drei hier vorgestellten Unternehmen reicht oft eine positive Nachricht aus, um die Aktie des jeweiligen Unternehmens anspringen zu lassen. BioNTech könnte mit seinen innovativen Krebstherapien durch Zulassungen neuer Krebsmedikamente einen erheblichen Wachstumsschub erfahren. dynaCERT steht kurz vor der Verra-Zertifizierung für CO2 Gutschriften und hat zudem eine strategische Beteiligung an Cipher Neutron erworben, was seine Marktstellung im Bereich grüner Wasserstoff stärkt. Plug Power hat eine bedingte Kreditgarantie des US-Energieministeriums erhalten, wodurch der Bau und Betrieb von sechs Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff ermöglicht werden könnte. Allerdings bleibt die Untersuchung abzuwarten.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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