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10.12.2024 | 04:45

BioTech-Übernahmen 2025, jetzt sind mehrere 100 % angesagt: Evotec, Vidac Pharma, BioNTech und Pfizer

  • BioTech
  • LifeScience
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Bildquelle: pixabay.com

Zwei Versuche gab es bereits, aber die Story geht weiter! Evotec-Spekulanten sahen sich im November mit einer üppigen Gerüchteküche und einem Übernahme-Angebot konfrontiert. Das passiert, wenn abgestürzte Aktien eine lange Zeit unbeachtet vor sich hindümpeln. Das Management hat das zu niedrige Angebot von Halozyme folgerichtig abgelehnt, damit geht der Reigen um die Hamburger von neuem los. Im BioTech-Sektor sollten die Augen nun nach vorne gerichtet sein, denn die ersten Bewegungen haben schon stattgefunden. In unserer Titelauswahl gibt es drei Ausreißer mit Kursaufschlägen von mehr als 30 % in den letzten 3 Monaten. Die großen Bewegungen werden aber erst in 2025 stattfinden. Hier ein analytischer Blick auf einen lange vernachlässigten Sektor.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809 , VIDAC PHARMA HOLDING PLC | GB00BM9XQ619 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026 , PFIZER INC. DL-_05 | US7170811035

Inhaltsverzeichnis:


    Evotec – Die Übernahme-Spekulation geht weiter!

    Die Diskussion um Evotec geht weiter, nachdem am vergangenen Mittwoch bekannt wurde, dass der Hamburger Pharma-Forschungskonzern am 23. Dezember 2024 wieder in den M-DAX zurückkehren wird. Während in den letzten Wochen wilde Übernahmegerüchte und überraschende Veränderungen im Vorstand des Hamburger Wissenschaftskonzerns die Diskussion bei Investoren antrieben, war es in dieser Woche die Index-Veränderung. Müssen institutionelle Anleger, die den Index replizieren also Evotec wieder aufstocken? Vielleicht…

    Ungeachtet der vielen Gerüchte sind die langfristigen Wachstumsaussichten des Unternehmens weiterhin vielversprechend. Zwar waren die vergangenen drei Jahre durch eine kontinuierliche Abwärtsbewegung gekennzeichnet, Teil der Misere war der Abgang des früheren CEO Lanthaler sowie ein Cyberangriff in 2023. Zusätzlich wurde die Unsicherheit durch den plötzlichen Rücktritt des COO Craig Johnstone geschürt. Dieser Führungswechsel wird von vielen Marktbeobachtern kritisch betrachtet, da er in einer Phase erfolgte, in der Stabilität und strategische Führung besonders wichtig sind. Trotz der jüngsten Rückschläge bleibt Evotec aber ein bedeutender Player im Bereich der Biotechnologie, die hauseigene Plattform für Wirkstoffentwicklung erzeugt immerhin über 800 Mio. EUR Umsatz pro Jahr. Neue strategische Allianzen könnten sehr schnell eine Rückkehr zu profitablem Wachstum ermöglichen. Mit gelungenem Einstieg unter 7,50 EUR hat Evotec seinen festen Platz auf der BioTech-Auswahlliste 2025. Analysten auf der Plattform Refinitiv Eikon erwarten durchschnittliche Kurse von 11,80 EUR auf Sicht von 12 Monaten, diese Marke sollte u. E. aber nur ein Etappenziel zur Neubewertung sein.

    Vidac Pharma – Aussichtsreich und mit vollem Programm ins nächste Jahr 2025

    Einer der Top-Performer im vergangenen Jahr war mit über 100 % Kurszuwachs der BioTech-Small-Cap Vidac Pharma. Das 2012 gegründete Unternehmen wird von Prof. Max Herzberg geleitet, einem der Gründerväter der israelischen Biowissenschaftsindustrie. Vidac Pharma entwickelt Medikamente, die Krebspatienten helfen sollen, indem sie den abnormalen Stoffwechsel von Krebszellen umkehren und so die Vermehrung von Krebszellen stoppen. Trotz der überschaubaren Größe befindet sich das Unternehmen schon in der klinischen Entwicklungsphase. Das bekannteste Produkt VDA-1275 steht im Zentrum des Interesses, denn dieser Medikamentenkandidat zur Behandlung von soliden Tumoren hat in vorklinischen Studien beeindruckende Ergebnisse erzielen können. Als Monotherapie zeigt VDA-1275 bereits eine signifikante Wirksamkeit. Noch bemerkenswerter sind die synergistischen Effekte, die beobachtet wurden, wenn VDA-1275 in Kombination mit herkömmlichen Krebstherapien eingesetzt wird. Die ersten klinischen Studien am Menschen sind für das 1. Quartal 2025 geplant. Diese Tests markieren einen entscheidenden Schritt in der Entwicklung von VDA-1275 und könnten Vidac Pharma in eine neue Ära der Krebsbehandlungsoptionen katapultieren.

    Im November hat man zusätzliches Kapital in Höhe von mehr als 600.000 Euro von bestehenden Investoren und dem Management erhalten, das für die Entwicklung der beiden neuartigen Krebsmedikamente bestimmt ist. Vidac wird die Mittel verwenden, um eine Reihe klinischer Studien voranzutreiben, darunter eine zweite klinische Phase-2b-Studie für VDA-1102 bei fortgeschrittener aktinischer Keratose (AK), einer frühen Form von Hautkrebs, die sich zu einem Plattenepithelkarzinom der Haut (CSCC) entwickeln kann. Vidac Pharma hat vom United States Patent and Trademark Office (USPTO) ein breites und exklusives Patent erhalten, das einen umfassenden Schutz für die Wirkungsweise der beiden onkologischen und onko-dermatologischen Wirkstoffkandidaten VDA-1275 und VDA-1102 bietet. Das Analysehaus Sphene Capital hat daraufhin seine Ersteinstufung vom Sommer mit „Buy“ und Kursziel 4,90 EUR erneut bestätigt. Vidac Pharma könnte den Erfolg aus 2024 im nächsten Jahr mit erfolgreichen klinischen Ergebnissen sogar noch toppen.

    BioNTech und Pfizer – Da geht noch deutlich mehr

    Weiter auf unserer 2025er Watchlist befinden sich BioNTech und Pfizer. Die Partner in Sachen COVID-19-Impfstoffe arbeiten auch an den neuen Chargen für die aktuelle Grippesaison erfolgreich zusammen. Für BioNTech sind aber die Fortschritte im Bereich Krebs wertbestimmend. Mitte November hat BioNTech die Übernahme des chinesischen Partners Biotheus angekündigt, womit sich die Mainzer alle Rechte an dem bispezifischen Antikörper BNT327/PM800 sichern will. Der Hauptfokus der Entwicklung von BNT327 liegt auf soliden Tumoren. Der nächste Schritt in der klinischen Entwicklung des potenziellen Krebswirkstoffs steht bereits an, in 2025 sollen die ersten zulassungsrelevanten Studien erfolgen. Die Aktie bleibt auch nach knapp 40 % Zwischengewinn seit Erstallokation bei 82 EUR ein solides Investment.

    Die Lage beim US-Partner Pfizer ist dagegen angespannt. Nach starken Jahren während der Pandemie kämpft der Pharmariese mit sinkenden Umsätzen, Patentverlusten und wenig euphorischen Analysten. Mit einem neuen Fokus auf die digitale Transformation und strategische Neuausrichtung will das Unternehmen wieder auf Kurs kommen. Seit Jahresbeginn hat die Aktie über 40 % eingebüßt und befindet sich insgesamt auf einem 10-Jahrestief. Experten warnen, dass Pfizer trotz des Kursrückgangs immer noch von Unsicherheiten geprägt ist. Durch den Einsatz moderner Technologien hofft das Unternehmen nun, die Entwicklung neuer Medikamente zu beschleunigen und Kosten zu senken. Pfizer sieht sich mit erheblichen Umsatzverlusten konfrontiert, da mehrere wichtige Medikamente, darunter der Blockbuster Xeljanz, in den kommenden Jahren ihren Patentschutz verlieren. Aber: Pfizer zahlt immerhin 5 % Dividendenrendite, langfristig ist der aktuelle Einstieg unter 25 EUR zielführend.

    Der 3-Monats-Chart spricht für sich. Während BioNTech bereits erste Aufschläge verbuchen kann, kommt es bei Vidac Pharma und Evotec zu Übernahme-Spekulationen. So konnte sich Vidac bereits verdoppeln, hier dürfte es in 2025 richtig zur Sache gehen. Quelle: Refinitiv Eikon vom 09.12.2024

    Die ersten Turnaround-Bewegungen im BioTech-Sektor sind erfolgt. So profitieren Evotec und Vidac Pharma von anhaltenden Übernahme-Spekulationen, für BioNTech sprechen die Fortschritte im Bereich der Krebsforschung sowie eine prall gefüllte Kasse. Wann es beim Titanen Pfizer losgeht, ist schwer zu sagen, das Tal der Tränen sollte aber bereits durchschritten sein. Mit Blick auf die anstehenden Zinsmaßnahmen in 2025 geht im LifeScience-Sektor noch deutlich mehr.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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