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12.11.2024 | 06:00

Commerzbank, Thunder Gold, Plug Power – wie geht es nach der US-Wahl weiter?

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Bildquelle: pixabay.com

Nach dem souveränen Wahlerfolg von Donald Trump steht die Finanzwelt vor einer neuen Ära der wirtschaftlichen Umgestaltung. Inmitten dieser veränderten politischen Landschaft werden an den Märkten klare Gewinner und Verlierer sichtbar. Läuft es wie in der 1. Amtszeit, werden Banken durch Deregulierungsmaßnahmen und steuerliche Anreize einen Höhenflug erleben, während der Sektor erneuerbarer Energien vor neuen Herausforderungen steht. Die Rally des Goldpreises ist durch einen stärkeren Dollar erst einmal gebremst. Andererseits fallen die Zinsen weiter, so dass Goldinvestments wieder attraktiver sind. Die Rückkehr von Trumps wirtschaftspolitischer Agenda verspricht nicht nur Chancen, sondern auch Risiken bei nachhaltigen Investitionen. Wir sehen uns je einen Kandidaten aus jedem Bereich an.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: COMMERZBANK AG | DE000CBK1001 , THUNDER GOLD CORP | CA88605F1009 , PLUG POWER INC. DL-_01 | US72919P2020

Inhaltsverzeichnis:


    Commerzbank - US-Wahl und ihre Auswirkungen

    Die jüngsten US-Wahlen erzeugten Druck auf die europäischen Aktien von Banken. Außerdem hat die Federal Reserve die Zinsen erneut gesenkt, um die Konjunktur zu stützen und eine drohende Rezession abzuwenden. Für die zinssensitive Commerzbank sind sinkende Zinsen keine guten Nachrichten. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht allerdings die mögliche Übernahme der Commerzbank durch die italienische UniCredit. Europäische Aufsichtsbehörden signalisieren Zustimmung, während die deutsche Regierung als Anteilseigner skeptisch ist. UniCredit-CEO Andrea Orcel sieht ein Zeitfenster von einem Jahr für eine Entscheidung über eine mögliche Übernahme der Commerzbank.

    Am 6. November hat die Commerzbank ihre Quartalszahlen präsentiert und dabei positiv überrascht. Das Unternehmen verzeichnete einen Nettogewinn von 642 Mio. EUR und lag damit über den Erwartungen der Analysten. Die Erträge lagen bei rund 2,7 Mrd. EUR. Bis Jahresende soll der Zinsüberschuss auf 8,2 Mrd. EUR ansteigen, während sich der Provisionsüberschuss auf 5 % verbessern soll. Dennoch belastete ein Risikoergebnis von -255 Mio. EUR das Ergebnis, hervorgerufen durch größere Einzelfälle und Rückstellungen für ESG-Risiken. Die Cost-Income-Ratio verbesserte sich leicht auf 58 %, was die Bank auf Kurs hält, ihre Jahresziele zu erreichen.

    Mit Blick auf die kommenden Jahre zeigt sich die Commerzbank optimistisch. Die aktualisierte Strategie bis 2027 plant eine Eigenkapitalrendite von 12,3 % und eine Senkung der Cost-Income-Ratio auf 54 % ein. Ein Aktienrückkaufprogramm über 600 Mio. EUR ist genehmigt und eine weitere Tranche von 400 Mio. EUR ist beantragt. Auf dem Capital Markets Day Anfang nächsten Jahres werden weitere Details zur Strategie der nächsten Jahre erwartet. Die Aktie gab zuletzt bis auf 15,805 EUR nach.

    Thunder Gold - ein aufstrebender Stern am Goldhimmel

    Die jüngste Goldrally führte den Goldpreis bis auf knapp 2.800 USD und auch wenn der starke USD die Rally ein wenig bremst, rücken die Goldexplorer wieder in den Fokus. Thunder Gold hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte bei der Erkundung der Tower Mountain-Liegenschaft gemacht. Seit der Übernahme des Grundstücks im Jahr 2020 haben die Experten der Firma einen vielversprechenden Goldbestand identifiziert, der sich auf der westlichen Seite des Tower Mountain Intrusive Komplexes befindet. Bis dato wurden 41.000 m gebohrt, was einem Investitionsvolumen von 12 Mio. CAD entspricht. Erste Schätzungen deuten auf ein Potenzial von 1,25 bis 1,5 Mio. Unzen Gold hin, doch das Unternehmen sieht noch weitaus größeres Potenzial rund um den gesamten Intrusionskomplex.

    Dabei bietet das Tower Mountain-Projekt einen entscheidenden Vorteil: die ausgezeichnete Infrastruktur. Die Nähe zur Stadt Thunder Bay, einem bedeutenden Hafen mit direktem Zugang zum Trans-Canada Highway und einem Schienennetz, ermöglicht es, den Abbau großer Tonnagen von niedriggradigem Erz effizient umzusetzen. Diese Art von Lagerstätten zählt zu den größten aktiven Goldminen der Welt, da sie trotz ihrer niedrigeren Konzentration an Edelmetallen konstant Erträge generieren. Das Unternehmen kann sich auf eine etablierte Infrastruktur stützen, was erheblich zur Reduzierung der Kapital- und Betriebskosten beiträgt.

    Die jüngsten Entdeckungen hochgradiger Goldvorkommen in der P-Zone zeugen von der Fülle und Vielfalt des Minenpotenzials. Die Gesteinsproben ergaben Goldgehalte von 0,75 g bis 13,4 g. Weitere Ergebnisse werden im Laufe des Novembers erwartet. Die Pläne zur umfassenden Exploration zielen darauf ab, das wahre Potenzial der Lagerstätte aufzuzeigen, denn bisher ist nur ein Bruchteil der Liegenschaft exploriert. Wenn die Ressourcenschätzung weiter ansteigt ist, es nur eine Frage der Zeit bis größere Goldproduzenten auf der Matte stehen, um sich die Liegenschaft zu sichern. Die Aktie notiert aktuell bei 0,04 CAD und kommt damit auf eine Marktkapitalisierung von gerade einmal 8,3 Mio. CAD. Günstig, wenn man die bisherigen Ressourcenschätzung berücksichtigt.

    Plug Power – US Wahl belastet die Green-Tech-Branche

    Die Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA hat die Green-Tech-Branche, einschließlich Unternehmen wie Plug Power, unter Druck gesetzt. Trumps Pro-Fossil-Brennstoff-Politik könnte den Fortschritt erneuerbarer Energien hemmen. Insbesondere beabsichtigt Trump, klimapolitische Maßnahmen wie das Pariser Abkommen aufzukündigen, was staatliche Anreize für erneuerbare Energien reduziert. Zudem steigern Zölle auf Importe, inklusive Solarmodule aus China, die Produktionskosten und könnten somit die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen wie Plug Power schwächen, die auf grüne Technologien spezialisiert sind.

    Plug Power hat in den letzten Quartalen mit sinkenden Einnahmen und Verlusten zu kämpfen. Im 1. Halbjahr 2024 verbuchte das Unternehmen einen negativen operativen Cashflow von 422 Mio. USD bei einem Nettoverlust von 558 Mio. USD. Trotz dieser Herausforderungen hofft das Unternehmen auf einen Wandel des Anlegervertrauens. Ein potenziell positiver Impuls könnte die endgültige Genehmigung eines 1,66 Mrd. USD Kredits durch das Energieministerium sein, mit dem der Ausbau von Wasserstoffproduktionsanlagen finanziert werden soll. Diese könnten Plug Power helfen, seine Pläne umzusetzen, ohne auf Kapitalerhöhungen zurückzugreifen.

    Die Frage ist, ob diese Genehmigung nach dem Präsidentenwechsel noch erteilt werden wird. Diese Unsicherheit schickte die Aktie auf eine erneute Talfahrt. Die hohe Leerverkaufsquote von 27,8 % signalisiert ein erhebliches Pessimismus Niveau, das bereits eingepreist sein könnte. Ein möglicher Umschwung in der Marktstimmung, der einen Short Squeeze auslösen könnte, wären durch die Quartalszahlen am 12. November möglich. Nachdem der Konzern in den letzten Jahren die Investoren aber regelmäßig enttäuscht hat ist dies nicht wahrscheinlich. Ein Investment ist derzeit hochspekulativ. Die Aktie ist momentan für 2,06 USD zu haben.


    Nach der US-Wahl unter Trump stehen die Commerzbank, Thunder Gold und Plug Power vor unterschiedlichen Herausforderungen und Chancen. Die Commerzbank präsentierte positive Quartalszahlen trotz sinkender Zinsen. Gleichzeitig beschäftigt das Management eine mögliche Übernahme durch die UniCredit. Thunder Gold profitiert von dem hohen Goldpreis, wobei die Erkundung am Tower Mountain großes Potenzial offenbart und durch erstklassige Infrastruktur gestärkt wird. Für Plug Power stellt die politische Entwicklung in den USA eine Bedrohung dar. Dennoch könnte die geplante Kreditzusage des Energieministeriums neue Investitionsimpulse bieten, was jedoch angesichts der politischen Unsicherheit ungewiss bleibt.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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