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30.04.2025 | 06:00

Die neuen Goldgräber: Barrick Gold, Globex Mining und Rio Tinto schmieden die Lieferketten von morgen

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Bildquelle: pixabay.com

Die globalen Märkte zittern: Handelskriege zerreißen Lieferketten, Rohstoffe werden zur Waffe und Gold glänzt als Retter in der Krise. Mit einem Rekordhoch von über 3.500 USD je Unze stürmt das Edelmetall ins Rampenlicht – angetrieben von Inflation, geopolitischen Schockwellen und gierigen Zentralbanken. Doch im Hintergrund formt sich eine neue Machtkonstellation: Unternehmen, die nicht nur Lagerstellen erschließen, sondern die Zukunft der Ressourcensicherheit schmieden. Hier entscheidet sich, wer im Chaos der Handelsblockaden die Fäden zieht – und wer zum Spielball wird. Drei Akteure stehen plötzlich im Fokus: Barrick Gold, Globex Mining und Rio Tinto.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BARRICK GOLD CORP. | CA0679011084 , GLOBEX MINING ENTPRS INC. | CA3799005093 , RIO TINTO PLC LS-_10 | GB0007188757

Inhaltsverzeichnis:


    Barrick Gold - vom Edelmetall-Riesen zum diversifizierten Bergbaukonzern

    Barrick Gold, einer der global führenden Goldproduzenten, positioniert sich strategisch neu. Die geplante Umfirmierung zu „Barrick Mining Corporation“ unterstreicht den wachsenden Fokus auf Kupfer. CEO Mark Bristow betont, dass der Konzern seine Rolle als diversifizierter Rohstoffplayer stärken will – Gold bleibt dabei Kernbestandteil. Mit dem Reko-Diq-Projekt in Pakistan und der Lumwana-Kupfermine in Sambia baut Barrick seine Präsenz im Zukunftsmetall Kupfer aus, das für die Energiewende zentral ist. Der NYSE-Tickersymbolwechsel von GOLD zu B ab Mai 2025 symbolisiert diesen Wandel. Für Anleger könnte die Neuausrichtung langfristige Wachstumspfade jenseits des Goldpreises eröffnen.

    Trotz geopolitischer und inflationsbedingter Kostensteigerungen zeigt Barrick robuste Zahlen. 2024 stieg der Nettogewinn um 69 % auf 2,14 Mrd. USD, getrieben durch Goldpreise um 3.300 USD je Unze und ein effizientes Kostenmanagement. Die All-in-Sustaining-Costs konnten quartalsweise gesenkt werden, während die Produktion in Nevada und am chilenisch-argentinischen Grenzprojekt Veladero stabil blieb. Mit einer EBITDA-Marge von 45 % und verdoppeltem Free Cashflow auf 1,32 Mrd. USD stärkt der Konzern seine Bilanz. Aktionäre profitieren von Dividenden und Aktienrückkäufen im Volumen von insgesamt 1,2 Mrd. USD.

    Die Achillesferse bleibt die geografische Risikostreuung. Die Aussetzung der Produktion in Mali nach Steuerstreitigkeiten mit der Regierung belastet die 2025er-Prognose um bis zu 15 %. Auch das Schlüsselprojekt Reko Diq in der konfliktanfälligen Region Belutschistan birgt politische Unsicherheiten. Dennoch erscheint die aktuelle Bewertung mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 15,6 attraktiv denn die Konkurrenz wie Agnico Eagle steht momentan bei rund 25. Sollte Barrick die Produktion in Mali wieder hochfahren oder die Kupferprojekte planmäßig umsetzen, könnte die Marktwahrnehmung positiv beeinflusst werden. Die Aktie notiert derzeit bei 19,30 USD.

    Globex Mining - Lizenzmodell mit strategischem Rohstofffokus

    Das kanadische Unternehmen Globex Mining hat sich als ungewöhnlicher Player im Rohstoffsektor etabliert. Statt selbst zu explorieren oder Minen zu betreiben agiert das Unternehmen als strategischer Lizenzgeber. Es erwirbt vielversprechende Projekte, entwickelt diese und vergibt anschließend Explorations- oder Abbauoptionen an Partner. Von diesen Deals profitiert Globex durch Cash Zahlungen, Aktien der Partner und wenn die Produktion startet Lizenzgebühren, also laufende Beteiligungen an den Erträgen. Mit über 250 Projekten in Nordamerika, darunter vor allem Edelmetalle, Basismetalle, Spezialmetalle, aber auch Mineralien, bietet das Portfolio breite Diversifikation. CEO Jack Stoch, ein erfahrener Geologe, steuert diese Strategie seit Jahrzehnten.

    3 Meldungen unterstreichen im April 2025 das Geschäftsmodell. Auf der Lithium-Liegenschaft Lac Escale in Québec meldete Partner Brunswick Exploration vielversprechende Lithiumfunde mit bis zu 1,51 % Lithiumoxid über 36 m. Parallel bestätigte Manganese X Energy auf dem Battery Hill-Manganprojekt in New Brunswick hohe Mangangehalte von bis zu 15,7 % über 32 m und konnte die Ressource erweitern. Beide Projekte stärken Globex’ Rolle im Batteriemetallmarkt. Zudem erhöhte Renforth Resources die Goldressourcen auf der Parbec-Liegenschaft in Québec um 29 %, wovon Globex über eine 3 %-Royalty partizipiert.

    Globex minimiert seine Risiken durch Partnerschaften. Die Explorationskosten tragen die Lizenznehmer. Sind sie erfolgreich erhält Globex bei Produktion Lizenzeinnahmen. Diese Abkommen existieren aktuell bei 106 Projekten. Die jüngsten Erfolge unterstreichen, wie der Ansatz funktioniert: Entdeckungen oder Ressourcensteigerungen der Partner erhöhen den Wert der Liegenschaften – und damit die künftigen Royalty-Erlöse. Bei steigenden Rohstoffpreisen und geopolitischer Fokussierung auf nordamerikanische Lieferketten könnte dieses Modell weiter an Attraktivität gewinnen. Die Aktie hat ab Anfang November 2024 eine Rally über 60 % bis auf 1,63 CAD hingelegt und konsolidiert gerade. Ein Anteilsschein kostet momentan 1,25 CAD.

    Globex Mining auf dem 15. International Investment Forum

    Rio Tinto - Grünes Aluminium aus Indien als Wachstumstreiber

    Rio Tinto und AMG Metals & Materials prüfen den Aufbau einer klimafreundlichen Aluminiumproduktion in Indien. Geplant sind eine Hütte mit bis zu 1 Mio. t Jahreskapazität sowie eine Aluminiumoxidproduktion von 2 Mio. t. Die erste Phase könnte 500.000 t umfassen. Erneuerbare Energien aus Wind, Solar und Pumpspeichern sollen den Betrieb absichern. Indien wurde aufgrund seiner dynamischen Wirtschaft und strategischen Lage gewählt. Das Projekt soll Rio Tintos globale Präsenz im Niedrigemissionssegment stärken und neue Märkte wie Automobil- oder Bauindustrie bedienen. AMG M&M kooperiert dabei mit dem Energiedienstleister Greenko. Beide Unternehmen analysieren zudem Schmelztechnologien, um Kosten zu optimieren.

    Extreme Wetterereignisse in Australiens Pilbara-Region drückten Rio Tintos Eisenerzproduktion im 1. Quartal auf 69,8 Mio. t, ein Minus von 10 % im Vorjahresvergleich. Die Jahresprognose bleibt jedoch stabil. Positiv entwickelten sich Bauxit mit einem Plus von 12 % und Kupfer mit 16 %. Die erstmals ausgewiesene Lithiumproduktion in Höhe von 17.000 t ist eine Folge der Arcadium-Übernahme, die rund 7,6 Mrd. USD kostete. Trotz einer leicht rückläufigen chinesischen Stahlproduktion hält der Konzern an seinen Zielen fest. Fortschritte bei Schlüsselprojekten wie Simandou und der Ausbau der Kupferkapazität auf 1 Mio. t bis 2030 unterstreichen die Wachstumsambitionen.

    Rio Tinto balanciert dabei zwischen attraktiver Dividendenrendite von etwa 7 % und steigenden Investitionen in die Diversifizierung. Die Abhängigkeit vom Eisenerzgeschäft bleibt ein Risiko, da Chinas Immobilienkrise und US-Zölle die Nachfrage dämpfen könnten. Die geplanten Kapitalausgaben von jährlich 11 Mrd. USD belasten die Bilanz und die Nettoverschuldung könnte weiter steigen. Analysten der Deutschen Bank sehen ein Kursziel von 5.500 Pence. Momentan liegt der Aktienkurs bei 4.580 Pence, was rund 54,00 EUR entspricht.


    Im Kampf um die Lieferketten von morgen setzen die Akteure unterschiedliche Hebel. Barrick Gold diversifiziert strategisch in Kupferprojekte wie Reko Diq, stemmt sich aber gegen politische Risiken in Mali. Globex Mining punktet als risikoloser Lizenzgeber mit einem breit diversifizierten Portfolio in sicheren Jurisdiktionen und steigert durch Partnerentdeckungen den Wert seiner Assets. Rio Tinto treibt mit grünem Aluminium in Indien die Dekarbonisierung voran, kämpft jedoch mit Eisenerzschwächen und wachsenden Schulden. Während Barrick und Rio Tinto operative Giganten bleiben zeigt Globex, wie man mit minimalem Kapitaleinsatz maximale Rohstoffexposition erreicht.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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    Hochgradige Entdeckung bei Tocvan Ventures – Goldkorridor zum Greifen nah auf Gran Pilar

    • Gold
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    Die Volatilität an den Kapitalmärkten hat im ersten Quartal 2025 Rekordwerte erreicht. Geopolitische Verwerfungen und eine unkalkulierbare US-Politik haben die Aktienkurse schwer ins Schwanken gebracht. Einen guten Hedge für Turbulenzen im Finanzsystem und einer Abwertung des US-Dollars könnten Edelmetall-Investments liefern. Da die Spotpreise derzeit zuletzt neue Rekordwerte erreichten, verstärken Investoren ihre Engagements im Rohstoffsektor immer mehr. So konnte Gold die Erwartungen mit Kursen bis 3.500 USD und einem Jahresgewinn von knapp 20 % in 2025 bislang erfüllen, zwischenzeitlich erreichte auch Silber hohe Kurse von über 35 USD. Neben den Produzenten rückt nun die zweite Reihe der Explorer ins Blickfeld. Denn die Bewertungen von Ressourcen im Boden ist so niedrig wie seit Jahrzehnten nicht. Beim kanadischen Gold-Explorer Tocvan Ventures (CSE: TOC | WKN: A2PE64 | ISIN: CA88900N1050 | 0,69 CAD) häuften sich zuletzt die positiven Meldungen. Das aktuelle Update zu den jüngsten Bohrungen auf dem Gold-Silber-Projekt Pilar in Sonora lieferte auffällige Gold- und Silbergrade.

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