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08.08.2025 | 05:30

Discount-Jagd: TUI, Veganz Group und Super Micro Computer als unterschätzte Cash-Generatoren

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Bildquelle: pixabay.com

Als strategischer Investor wartet man immer wieder auf Kursrücksetzer, um seltene Einstiegsfenster in gute Aktien zu finden. Die Gründe für den Rücksetzer können kurzfristige Konjunktursorgen, saisonale Schwäche oder im besten Fall Gewinnmitnahmen sein. Solange fundamentale Indikatoren lediglich auf robuste Zwischenkorrekturen hindeuten, sind solche Ereignisse historisch oft Vorläufer von überdurchschnittlichen Renditen. Der Fokus liegt nun auf widerstandsfähigen Unternehmen mit intakten Wachstumspfaden, deren Bewertungen attraktiv korrigiert wurden. Drei vielversprechende Kandidaten, die diese Dip-Chancen in unterschiedlichen Märkten verkörpern, stehen besonders im Rampenlicht: TUI, Veganz und Super Micro Computer.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: TUI AG NA O.N. | DE000TUAG505 , VEGANZ GROUP AG | DE000A3E5ED2 , SUPER MICRO COMPUT.DL-_01 | US86800U1043

Inhaltsverzeichnis:


    TUI - warum die Erholung Fahrt aufnimmt

    Die letzten Quartalsdaten von TUI zeigen trotz saisonaler Verzerrungen ermutigende Signale. Der Umsatz stieg leicht auf 3,7 Mrd. EUR, getragen von robuster Reisenachfrage. Das operative Ergebnis verbesserte sich bereinigt um den Oster-Effekt auf 14 Mio. EUR. Die profitablen Kernbereiche Hotels & Resorts und Kreuzfahrten performen, trotz externer Herausforderungen wie Routenänderungen in Asien. Besonders die Kreuzfahrtsparte glänzte mit einem Rekord-EBIT-Plus von 17 %, befeuert durch neue Schiffe und starke Buchungen. Auch TUI Musement legte mit einem EBIT-Sprung von 27 % deutlich zu. Das ist mehr als nur Saisoneffekt.

    TUI nutzt seine integrierte Struktur clever. Die wachsende Flotte hochwertiger Kreuzfahrtschiffe und das Asset-light-Modell bei Hotels, das bei 86 % der über 70 geplanten Neueröffnungen greift, entlasten die Bilanz und steigern Margen. Gleichzeitig treibt das Unternehmen die Digitalisierung voran. Die App-Verkäufe explodierten um 40 %, was die Vertriebskosten senkt und gleichzeitig Upselling-Potenzial bietet. Dieser direktere Kundenkontakt ist entscheidend, um im wettbewerbsintensiven "Märkte + Airline"-Segment die defizitäre Entwicklung zu drehen. Die kürzlich erfolgreiche Platzierung eines 250-Mio.-EUR-Schuldscheins zu guten Konditionen unterstreicht das wachsende Vertrauen des Kapitalmarkts.

    Drei Faktoren sprechen für anhaltenden Schwung. Erstens fokussiert sich die TUI genau auf die profitablen Urlaubserlebnisse mit strukturellem Wachstum, denn Kreuzfahrten und Erlebnisreisen boomen langfristig. Zweitens entfalten Effizienzmaßnahmen wie der digitale Vertrieb und dynamische Paketangebote erst jetzt ihre volle Wirkung. Drittens sorgt die gestärkte Finanzlage für Luft, um in Wachstum zu investieren, statt nur Schulden zu tilgen. Die Bestätigung der Jahresprognose, die ein EBIT-Plus von 7-10 % vorsieht, ist kein leeres Versprechen, sondern basiert auf diesen Fundamenten. Hier steckt mehr Transformation drin, als viele denken. Die Aktie, die momentan bei 7,976 EUR notiert, ist auf dem Weg die Jahreshochs aus Februar anzugreifen.

    Veganz Group - warum die Aktie trotz Führungswechsel auf Kurs kommen könnte

    Der Abgang von Gründer Jan Bredack als CEO der Veganz Group löste bei Anlegern zunächst Verunsicherung aus, was sich auch im fallenden Aktienkurs ausdrückte. Doch der Wechsel an der Spitze könnte sich als kluger Schachzug erweisen. Mit Rayan Tegtmeier übernimmt ein erfahrener Finanz- und Operationsstratege, dessen Expertise in Skalierung und internationaler Expansion genau zum Unternehmen passt. Sein Fokus liegt auf profitablem Wachstum und effizientem Kapitaleinsatz. Diese Neuausrichtung kommt zur rechten Zeit, denn Veganz hat die fundamentalen Stellschrauben für die Zukunft bereits gedreht. Das sieht man an den vorläufigen Halbjahreszahlen, bei denen ein Nachsteuergewinn von 23,65 Mio. EUR ausgewiesen ist. Die vollständigen Zahlen werden am 25. September vorgelegt.

    Das größte Zukunftspotenzial steckt in der patentierten Innovation "Mililk". Diese revolutionäre 2D-Drucktechnologie für Flüssigkeiten, wie pflanzliche Milchalternativen, punktet mit einigen Kostenvorteilen. Da sind vor allem die extrem lange Haltbarkeit, die drastisch reduzierte Logistikkosten von bis zu 90 %, und der minimale Verpackungsaufwand zu nennen. Die Nachfrage, besonders aus den USA, ist mit einem bereits signalisierten 30 Mio. Liter Auftrag enorm. Gemeinsam mit starken Partnern wie Lassonde und Jindilli Beverages, die über beste Verbindungen zu Systemgastronomien wie McDonalds verfügen, rollt Veganz die Technologie global aus. Das geplante 60 Mio. Liter Werk in den USA, das ab 2026 gebaut werden soll, zeigt, dass die USA der nächste Markt werden soll, den das Unternehmen erobern will. Die Skalierbarkeit in diesem Milliardenmarkt ist erschwinglich mit 2 Mio. EUR für rund 20 Mio. Liter Produktion.

    Spannend ist die aktuelle Bewertungsperspektive. Bei einer Marktkapitalisierung von rund 34,8 Millionen Euro, bei einem aktuellen Aktienkurs von 17,15 EUR, deckt der Verkaufserlös der Tochter OrbiFarm für 30 Mio. EUR plus Earn-Out fast den gesamten aktuellen Börsenwert ab. Das operative Kerngeschäft mit seinen innovativen Marken – Veganz, Mililk, Peas on Earth, Happy Cheeze – sowie die wertvollen Patente werden vom Markt de facto fast gratis mitgeliefert. Hier klafft eine deutliche Lücke zwischen Börsenbewertung und dem fundamentalen Potenzial der Einzelteile. Tegtmeiers Aufgabe ist es nun, diese versteckten Werte sichtbar zu machen. Die Analysten von mwb Research haben in ihrer letzten Studie ein Kursziel von 21,50 EUR vergeben, da waren einige Aspekte aber noch nicht bekannt. Bei einem Update dürfte das Kursziel höher liegen.

    Super Micro Computer - trotz aktueller Delle auf Kurs für AI-Boom

    Super Micro Computer (SMCI) legte im abgelaufenen Quartal mit einem Umsatz von 5,8 Mrd. USD kräftig zu, ein Plus von 25 % gegenüber dem Vorquartal. Der Markt reagierte dennoch enttäuscht, vor allem wegen schrumpfender Gewinnmargen. Diese rutschten auf unter 10 %, getrieben durch Produktmix-Verschiebungen hin zu Großkunden, gestiegene Komponentenkosten und Timing-Effekte. Der Gewinn je Aktie verfehlte die Erwartungen deutlich. Kurzfristig drückt diese Kombination aus robustem Topline-Wachstum und schwacher Profitabilität auf die Stimmung. Die Führung sieht hier jedoch vorübergehende Effekte am Werk.

    Woher kommt dieses Vertrauen? Zwei Stärken stechen heraus. Erstens die einzigartige Geschwindigkeit. SMCI liefert optimierte Server, insbesondere für KI-Workloads, deutlich schneller aus als viele Wettbewerber. Diese "Time-to-Online" ist für Kunden entscheidend. Zweitens das DCBBS-Konzept (Data Center Building Block Solutions). Hier agiert das Unternehmen nicht nur als Hardwarelieferant, sondern als ganzheitlicher Partner. Es liefert komplette, vorkonfigurierte Rack-Lösungen inklusive Kühlung und Stromversorgung. Das verkürzt Bauzeiten für KI-Rechenzentren von Jahren auf Monate. Diese Integration schafft Mehrwert und ist der Schlüssel für künftig bessere Margen.

    Das ambitionierte Umsatzziel von mindestens 33 Mrd. USD für 2026 unterstreicht das Vertrauen ins eigene Modell. Dies würde ein Wachstum von über 50 % bedeuten. Getragen wird dies von der anhaltenden KI-Nachfrage, der wachsenden Zahl großer Kunden und der globalen Produktionsstrategie. Standorte in den USA, Taiwan, Malaysia und den Niederlanden ermöglichen flexible Lieferungen und mildern Zollrisiken. Während aktuelle Margen eine Herausforderung bleiben bietet der strategische Fokus auf wertschöpfende Gesamtlösungen und globale Skalierung eine klare Perspektive für nachhaltigeres Profitabilitätswachstum. Der Markt bewertet dieses Potenzial aktuell noch sehr zurückhaltend. Die Aktie kostet derzeit 46,79 USD.


    Trotz aktueller Kursrücksetzer bieten TUI, Veganz Group und Super Micro Computer überzeugende Chancen für strategische Investoren. TUI treibt mit profitablen Kernbereichen wie Kreuzfahrten, digitaler Transformation und einer gestärkten Bilanz seine Erholung nachhaltig voran. Veganz Group verfügt mit der patentierten Mililk-Technologie und einem operativen Kerngeschäft, dessen Wert die aktuelle Marktkapitalisierung deutlich übersteigt, über erhebliches, vom Markt unterschätztes Potenzial. Super Micro Computer bleibt trotz kurzfristiger Margendruck ein struktureller KI-Gewinner, dessen einzigartige Liefergeschwindigkeit und integrierte DCBBS-Lösungen eine ambitionierte Wachstumsvisionen stützen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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