25.03.2025 | 06:00
Evotec, NetraMark, Novo Nordisk – vom Labor zur goldenen digitalen Zukunft mit Künstlicher Intelligenz
Die Pharmabranche erlebt eine Revolution, die alles verändert! Künstliche Intelligenz jagt durch die Labore und schneidet alte Zöpfe ab. Algorithmen durchforsten Milliarden chemischer Strukturen in Rekordzeit und spüren versteckte Wirkstoff-Schätze auf. Während früher Jahre vergingen, bis ein Medikament in die Testphase kam, drücken KI-Modelle heute aufs Tempo. Schwergewichte wie AstraZeneca liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Start-ups. Wer knackt als Erster unheilbare Krankheiten? Das Ziel: Therapien maßschneidern, klinische Studien revolutionieren, Leben retten. Nur wer KI nutzt, bleibt wettbewerbsfähig und kann Patienten schneller innovative Medikamente bieten. Die Ära der datengetriebenen Medizin hat begonnen.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
EVOTEC SE INH O.N. | DE0005664809 , NETRAMARK HOLDINGS INC | CA64119M1059 , NOVO NORDISK A/S | DK0062498333
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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Evotec - KI treibt Innovation in der Wirkstoffforschung voran
Evotec setzt verstärkt auf Künstliche Intelligenz (KI), um seine Position in der Arzneimittelentwicklung auszubauen. Ein Baustein ist die Partnerschaft mit dem französischen KI-Spezialisten Owkin, die seit Anfang 2024 läuft. Gemeinsam identifizieren sie Ziele für Therapien in der Onkologie und Immunologie – unterstützt durch Evotecs Plattform zur Validierung und Wirkstoffoptimierung. Zudem integriert das Unternehmen KI in die antimikrobielle Forschung, kombiniert mit Hochdurchsatz-Screening. Langfristig zielt Evotec auf eine Führungsrolle in der Präzisionsmedizin, wobei KI-basierte Algorithmen von der Zielsuche bis zur Wirkstoffoptimierung zum Einsatz kommen.
Am 4. März 2025 meldete Evotec einen Meilenstein in der Zusammenarbeit mit Bristol Myers Squibb. Eine Forschungszahlung von 20 Mio. USD floss für ein präklinisches Neurodegenerationsprogramm. Die seit 2016 bestehende Partnerschaft zielt auf Therapien, die Krankheitsverläufe verlangsamen – ein Markt mit hohem ungedecktem Bedarf. Trotz des Fortschritts reagierte der Aktienmarkt negativ und sackte ab und durchbrach dabei die 200-Tage-Linie. Analysten vermuten, dass Unsicherheiten über die anstehende Veröffentlichung des Jahresberichts am 17. April sowie der bevorstehende CFO-Wechsel die Stimmung drücken.
Denn Evotecs Management bleibt im Umbruch. Nach dem überraschenden Rücktritt von CFO Laetitia Rouxel Ende Februar übernimmt Paul Hitchin, Ex-Finanzchef von Mediq, die Rolle. Hitchin soll die Kostensenkungsstrategie vorantreiben, nachdem das Unternehmen im jüngsten Quartal einen Umsatzrückgang von 5,8 % verzeichnete. Auch für das vergangene Jahr geht man davon aus, dass bei den Jahreszahlen ein Verlust ausgewiesen wird. Investoren setzen nun Hoffnung in die geplanten Effizienzmaßnahmen und die langfristige Ausrichtung auf profitables Wachstum – ein Balanceakt zwischen kurzfristigen Risiken und langfristigem Potenzial. Die Aktie ist momentan für 6,55 EUR zu haben.
NetraMark - Wie KI klinische Studien neu definiert
Im Fokus von NetraMark steht NetraAI – eine generative KI-Plattform, die speziell für die Analyse klinischer Studien entwickelt wurde. Im Gegensatz zu herkömmlichen Machine-Learning-Modellen, die oft an kleinen Datensätzen scheitern, identifiziert NetraAI „erklärbare“ Patientensubgruppen. Diese Technologie filtert Störfaktoren heraus und isoliert so Variablen, die es ermöglichen Hypothesen abzuleiten um eine passende Patientengruppe für die Phase-3 Studien zusammenzustellen. Jüngste Ergebnisse, die das Unternehmen auf der ISCTM-Konferenz präsentierte, zeigen, dass die Plattform die Vorhersagegenauigkeit bei Depressionen um 28 % und reduzierte Fehlklassifizierungen in Schizophrenie-Studien signifikant verbesserte.
NetraMark kooperiert mit dem Ontario Brain Institute (OBI), um mittels KI die Analyse von Gehirndaten bei Depressionen zu optimieren. Ziel ist die Entwicklung einer Pipeline, die MRT-, fMRT- und MEG-Daten mit klinischen Informationen fusioniert. Durch die Graphentheorie sollen neuartige Biomarker identifiziert werden, die die Dynamik von Gehirnnetzwerken modellieren. Die offen zugängliche Plattform soll Studien effizienter machen und personalisierte Behandlungsansätze ermöglichen. Die Partnerschaft unterstreicht NetraMarks strategische Positionierung im Wachstumsfeld neuropsychiatrischer Erkrankungen. Gelingt der Nachweis, dass die KI-basierten Tools Phase-3-Studien kosteneffizienter machen, könnte dies den Einsatz in weiteren Indikationen beschleunigen.
Durch die Ausübung von Warrants und Optionen hat NetraMark seit Dezember 2024 über 3 Mio. CAD eingenommen, um seine KI-Lösung NetraAI auszubauen. Das Management ist für die weiteren Schritte gut aufgestellt. CEO George Akelios, der früher bei IBM tätig war, treibt die Kommerzialisierung voran, während CTO Dr. Joseph Geraci, ein Pionier mathematischer KI-Modelle, die wissenschaftliche Roadmap gestaltet. Diese Dualität aus Marktpragmatismus und Forschungstiefe positioniert NetraMark als Brückenbauer zwischen innovativer Technologie und regulatorischen Anforderungen – ein entscheidender Vorteil im komplexen Umfeld klinischer Studien. Die Aktie konnte seit Jahresanfang in der Spitze um 76 % zulegen und notiert aktuell bei 1,44 CAD.
Novo Nordisk - KI als Innovationstreiber
Für Novo Nordisk ist KI eine Schlüsseltechnologie für seine Forschungs- und Produktionsprozesse. Durch strategische Allianzen mit Partnern wie Microsoft, Valo Health und dem MIT erweitert das Unternehmen seine KI-Kapazitäten gezielt. Ein Schwerpunkt liegt auf der Wirkstoffentdeckung. Mithilfe von Valos Opal-Plattform identifiziert Novo Nordisk Kandidaten für Therapien gegen Diabetes, Adipositas und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Parallel optimiert die KI Produktionsabläufe – von Deep Learning in der Qualitätskontrolle bis zur Automatisierung regulatorischer Dokumente. Zusammen mit Microsoft entwickelte Algorithmen verbessern zudem die Risikovorhersage bei Herzpatienten um 8 %. Langfristig setzt der Konzern auf Quantencomputing und generative KI, um die Arzneimittelentwicklung weiter zu beschleunigen.
Das Jahr 2024 schloss Novo Nordisk mit einem Umsatzplus von 26 % auf 290,4 Mrd. DKK ab, getrieben von Diabetes- und Adipositaspräparaten. Die Obesity-Care-Sparte legte um 57 % zu, während die Übernahme von Catalent-Produktionsstätten die Lieferketten stabilisieren soll. Trotz dieser Erfolge stehen Herausforderungen an. Die Phase-III-Studie von CagriSema zeigte zwar eine Gewichtsreduktion von 15,7 %, verfehlte jedoch die Erwartungen. Dies nährt Zweifel, ob Novo Nordisk die Marktführerschaft gegen Eli Lillys Mounjaro halten kann. Zudem deuten Analystenprognosen auf ein verlangsamtes Wachstum bis 2027 hin. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum von bis zu 24 % – vorausgesetzt, neue Therapien wie das hämophilie-wirksame Mim8 erhalten zeitnah Zulassungen.
Novo Nordisks Aktie verlor seit Juni 2024 in der Spitze über 50 %, durch die enttäuschenden Studiendaten und Sorgen um die Wettbewerbsfähigkeit. Doch die aktuelle Bewertung birgt Chancen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt mit 18,9 erstmals seit langer Zeit wieder unter 20 und das Kurs-Gewinn-Wachstums-Verhältnis liegt bei unter 1 und signalisiert eine Unterbewertung. Zwar lasten Unsicherheiten durch Verzögerungen bei CagriSema und Lieferengpässe auf der Stimmung, doch strukturelle Vorteile wie skalierte Produktion und hohe Kundenbindung sprechen für Resilienz. Die Aktie ist derzeit für 69,38 EUR zu haben.
Die Pharmabranche wird durch KI neu definiert. Evotec treibt mit Partnerschaften wie Owkin und Bristol Myers Squibb die Wirkstoffforschung voran, kämpft jedoch mit Aktienkursrückgängen und Managementumbrüchen. NetraMark revolutioniert mit NetraAI die klinische Studienanalyse, belegt durch Erfolge bei psychiatrischen Erkrankungen. Novo Nordisk nutzt KI-Allianzen für Diabetes- und Adipositas-Therapien, trotz enttäuschender Studiendaten und Kursverlusten bleibt das Wachstum robust. KI kann den Weg zur Präzisionsmedizin ebnen und so den Unternehmen eine Führungsrolle im milliardenschweren Gesundheitsmarkt bescheren.
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