03.11.2025 | 05:00
Handelskrieg vorbei? Keineswegs! Darum geht es jetzt bei Graphano Energy, Porsche und Volkswagen
Die USA und China haben sich im Handelskonflikt auf eine Art Waffenstillstand geeinigt. Die erst im Oktober vermeldeten Exportauflagen Chinas für Metalle fallen wieder weg. Im Gegenzug kauft China Agrarerzeugnisse in den USA und in einem Jahr wird die Vereinbarung neu verhandelt. Was US-Präsident Donald Trump als großen Sieg verkauft, ist bestenfalls ein Burgfriede. Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass sich durch die vorläufige Einigung für westliche Industrieunternehmen nur wenig ändert: Sie haben Zeit gewonnen und müssen sie nutzen.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Nico Popp
ISIN:
Graphano Energy Ltd. | CA38867G2053 , PORSCHE AG | DE000PAG9113 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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Porsche und VW im Tal der Tränen
Beim Sportwagenbauer Porsche ist die Stimmung gerade schlecht: Der erfolgsverwöhnte Konzern aus Baden-Württemberg muss sparen. Wo einst eine riesige Marge die Konkurrenz zum Staunen brachte, herrscht heute Tristesse. Der Geschäftsbericht des Jahres 2024 wies noch eine zweistellige operative Marge von 15 % aus. In diesem Jahr kam es jedoch zu einem drastischen Einbruch. Für die ersten neun Monate 2025 meldete Porsche einen Umsatz von 26,86 Mrd. EUR, das sind 6 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Das verbliebene Betriebsergebnis von nur noch 40 Mio. EUR entspricht einer operativen Umsatzrendite von 0,2 % - zu wenig für Porsche. Als Folge verschiebt der Konzern einen geplanten Elektro-SUV auf unbestimmte Zeit und bleibt dem Verbrenner-Motor länger treu. In den vergangenen Jahren hatte Porsche seine Flotte immer mehr elektrifiziert. Vor allem der E-Sportwagen Taycan und der E-SUV Macan blieben aber hinter den Erwartungen zurück. Zwar gab es für die Fahrzeuge durchaus Lob, doch sind die Eckdaten im Vergleich zu den neuesten chinesischen Innovationen bei der Batterietechnologie nicht restlos überzeugend.
Da Fahrzeuge von Porsche über Jahrzehnte als innovativ und technisch bis ins letzte Detail ausgereift galten, sind die verwöhnten Kunden heute irritiert, wenn Reichweite oder Ladegeschwindigkeit hinter den Erwartungen zurückbleiben. Ähnlich ist das auch bei Autos von Mutter-Konzern Volkswagen. Diese gelten im Vergleich zur Konkurrenz aus Südkorea oder China ebenfalls als nicht auf dem neuesten technischen Stand. Vor allem gemessen am Preis-Leistungs-Verhältnis bietet die Konkurrenz von KIA oder auch BYD oft mehr. Doch wie kann es gelingen, den Vorsprung zur asiatischen Konkurrenz aufzuholen?
Batterie-Innovationen brauchen eigene Lieferketten - Graphano Energy steht bereit
Über Jahre galten Batterien für E-Autos als Commodity. Manager betonten, die Energiespeicher würden sich weltweit einkaufen lassen. Doch die Realität sieht ein wenig anders aus. Spezialisierte Hersteller wie CATL sind der Konkurrenz technologisch weit enteilt. Da die Batterie entscheidend für Reichweite, aber auch Leistung ist, sollten gerade deutsche Premiummarken, die für Fahrspaß stehen wollen, bei Akkus technologisch weit vorne sein. Eigenentwicklungen sind nötig. Dafür bedarf es auch nach dem vorübergehenden Waffenstillstand im Handelsstreit unabhängiger Lieferketten.
Das kanadische Graphit-Unternehmen Graphano Energy bietet genau das. Das Kerngeschäft besteht darin, aussichtsreiche Liegenschaften mit hohen Graphit-Gehalten im Süden Québecs - namentlich Lac Aux Bouleaux (LAB), Black Pearl, Lac Saguay und Standard - voranzutreiben. LAB liegt unmittelbar neben der einzigen produzierenden Graphitmine Nordamerikas von Northern Graphite. Mit dem einzigen Graphit-Produzenten Kanadas besteht bereits eine Vereinbarung, im Falle einer Produktion von Graphano die Verarbeitungsanlage nutzen zu können. Das dürfte Zeit und Geld sparen.
Graphano Energy gewinnt Zeit und profitiert von politischem Rückenwind
Effizientere Abläufe verspricht auch das neu etablierte Major Projects Office in Kanada, das Genehmigungsverfahren für Projekte rund um kritische Metalle beschleunigen soll. Graphano-CEO Luisa Moreno lobt die Initiative und betont, sie käme für ihr Unternehmen genau zur richtigen Zeit, um Graphanos Projekte voranzubringen. Zwar sollte nach den zuletzt beschlossenen Handelslockerungen wieder mehr Graphit aus China auf den Weltmarkt kommen als zuvor, doch ist die Vereinbarung zwischen China und den USA zunächst für ein Jahr geschlossen. Autohersteller und die Batterieindustrie wissen, dass diese Vereinbarung jederzeit enden kann. Langjährige Beobachter der chinesischen Politik gehen ohnehin davon aus, dass es China langfristig darauf anlegen wird, anstelle von Rohstoffen bevorzugt verarbeitete Produkte zu verkaufen. Die für Autobauer wie Porsche so wichtigen Innovationen bei der Batterietechnik, mit denen sich der Konzern von der Konkurrenz abheben könnte, entstehen aber nur mit Eigenentwicklungen. Auch bieten direkt aus China importierte Batterien keinerlei Kostenvorteile. Chinesische Konkurrenten, die wie BYD selbst Batterien fertigen, dürften ohne eigene westliche Lieferketten für Batteriemetalle auch weiter große Kostenvorteile genießen. Ein Comeback der deutschen Autoindustrie wäre so eher unrealistisch.

Die Pause im Handelskonflikt schenkt allen Beteiligten Zeit. Autobauer wie Porsche und Volkswagen sollten diese Zeit nutzen, um eigene Innovationen in der Batterietechnik anzustoßen - möglicherweise mit Partnern. Eine eigene Lieferkette für Batteriemetalle gehört dazu. Gerade Graphit kann als Anodenmaterial den Unterschied machen und gibt Batterieherstellern Flexibilität beim Produktdesign. Graphano Energy ist perfekt positioniert, um in den kommenden Jahren in Produktion zu gehen. Ressourcenschätzungen und einzelne Bohrergebnisse überzeugen, außerdem hat das Unternehmen in Kanada politischen Rückenwind. Die Aktie bleibt eine spannende Option, um von Investitionen in westliche Lieferketten für Batteriemetalle zu profitieren.
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