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28.12.2023 | 05:10

Liquidia, Cardiol Therapeutics, Bristol‑Myers Squibb, Pfizer – Analysten äußern sich zu ihren Favoriten

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Bildquelle: pixabay.com

Mit einem Miniplus von 1 % notiert der Nasdaq Biotechindex seit Jahresbeginn im grünen Bereich, der Rebound seit den Tiefstständen Ende Oktober lässt jedoch auf ein deutlich positiveres Börsenjahr 2024 für die kapitalintensive Branche hoffen. Neben den mehrfachen Zinserhöhungen durch die Notenbanken lastete vor allem ein langsameres Vorankommen in der Forschung und Entwicklung auf den Biotechnologiesektor. Mit dem erwarteten Beginn eines Zinssenkungszyklus sinken die Finanzierungs- und Kapitalkosten, was zu steigenden Notierungen führen könnte.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Stefan Feulner
ISIN: CARDIOL THERAPEUTICS | CA14161Y2006 , BRISTOL-MYERS SQUIBBDL-10 | US1101221083 , LIQUIDIA TECH. DL-_001 | US53635D2027 , PFIZER INC. DL-_05 | US7170811035

Inhaltsverzeichnis:


    Liquidia, Travere & Co. – Das sind die Biotechfavoriten der Bank of America

    Gleich vier Top-Picks aus der zweiten Reihe machten die Analysten der Bank of America aus, die den breiten Markt im kommenden Jahr outperformen könnten. Dabei wurden Parameter wie eine robuste Datenlage, kurzfristige Katalysatoren, entsprechende Entwicklungsphasen sowie positive Aussichten in der Regulatorik herangezogen. BridgeBio, Rocket, Liquidia und Travere sind die Unternehmen, die laut Expertenmeinungen besonders in der Endphase der Zulassung und bei der Entwicklung neuer Produkte herausstechen.

    Experten der Bank of America erwarten bei BridgeBio eine baldige Genehmigung für Acoramidis, welches als wichtiger Fortschritt in der Behandlung einer seltenen und tödlichen Krankheit gilt, die Herzinsuffizienz verursachen kann. Bei Liquidia sehen sie die bevorstehende Markteinführung von Yutrepia als positiv an, obwohl derzeit ein Rechtsstreit um die Zulassung besteht. Mitte des Monats verlor das Unternehmen einen Berufungsantrag zur Genehmigung von Yutrepia, was bedeutet, dass die Zulassung noch auf sich warten lassen könnte.

    Rocket Pharmaceuticals steht dagegen kurz vor der ersten kommerziellen Genehmigung einer Gentherapie namens RP-L201 für schwere LAD-I, eine seltene genetische Immunstörung, die Patienten besonders anfällig für wiederkehrende und tödliche Infektionen macht. Das auf ZNS-Erkrankungen spezialisierte Biotechnologieunternehmen Travere erwartet die vollständige Zulassung seines Medikaments Filspari, vorausgesetzt, die US-Gesundheitsbehörde FDA erteilt die Genehmigung.

    Cardiol Therapeutics – Experten sehen 600 % Chance

    Geht es nach den Analysten von Cannacord Genuity, dürfte die Aktie von Cardiol Therapeutics im kommenden Jahr zu den Börsensternchen zählen. Mit einem Kursziel in Höhe von 6,00 USD sieht das kanadische Analysehaus ein Kurspotenzial von weit über 600 % gegenüber dem aktuellen Aktienkurs, der bei 0,85 USD notiert. Einen Pluspunkt, den die Experten im Vergleich zu anderen Biotechunternehmen hervorheben, ist der hohe Barmittelbestand von über 30 Mio. USD, der es dem Unternehmen ermöglicht, die Entwicklung der verschiedenen Studien bis ins Jahr 2026 ohne weitere Kapitalmaßnahmen voranzutreiben. Im Vergleich dazu liegt der Börsenwert bei gerade einmal 55,12 Mio. USD.

    A propos Studien und klinische Programme. Diese laufen, so gab das Management des Biowissenschaftsunternehmens im klinischen Stadium, das sich der Erforschung und klinischen Entwicklung von antiinflammatorischen und antifibrotischen Therapeutika zur Behandlung von Herzerkrankungen widmet, schneller als ursprünglich geplant. So konnte Cardiol Therapeutics bereits im November die Rekrutierung von mehr als 50 % der insgesamt 25 benötigten Patienten für die Phase II MAvERIC-Pilotstudie zur Behandlung von wiederkehrender Herzbeutelentzündung vermelden. Durchgeführt wird die Studie, die im ersten Quartal 2024 abgeschlossen werden soll, von acht verschiedenen Forschungszentren in den USA, die auf die Behandlung von rezidivierender bzw. wiederkehrender Perikarditis spezialisiert sind.

    Mit an Bord ist auch das weltweit bekannte Massachusetts General Hospital, das größte Lehrkrankenhaus der Harvard Medical School, welches laut Dr. Andrew Hamer, Chief Medical Officer und Leiter der Forschung und Entwicklung von Cardiol Therapeutics, auch über das größte krankenhausbasierte Forschungsprogramm des Landes verfügt.

    Zudem läuft mit dem Wirkstoffkandidat des Unternehmens, CardiolRx™ die Phase-II-ARCHER-Studie gegen akute Entzündung des Herzmuskels, bei der nicht nur die Sicherheit und Verträglichkeit, sondern auch der Einfluss auf die Erholung des Herzmuskels getestet wird. Diese soll laut dem erfahrenen Management um CEO David Elsley im kommenden Geschäftsjahr abgeschlossen werden.
    Im Hinblick auf den hohen Cashbestand sowie der fortgeschrittenen Stadien der beiden Programme, könnte die Aktie von Cardiol Therapeutics in der Tat zu einem Höhenflug ansetzen. Zudem dürfte das kanadische Unternehmen immer interessanter für die Übernahme durch einen Pharmariesen werden.

    Bristol-Myers Squibb mit Milliardendeal

    Kurz vor dem Weihnachtsfest legte sich der Pharmariese aus New York City selbst ein Geschenk unter den Baum und verkündete die Übernahme des Biotechunternehmens Karuna für 12,8 Mrd. EUR. Damit will der Konzern sein Portfolio im Bereich Neurowissenschaften stärken. Mit einem vereinbarten Kaufpreis von 330 USD je Aktie liegt das Angebot rund 50 % über dem letzten Schlusskurs der Karuna-Aktie.
    Karuna, ein Unternehmen im Biopharmasektor, hat mit KarXT ein vielversprechendes Medikament in der Entwicklung, das derzeit von der US-Gesundheitsbehörde FDA auf eine mögliche Zulassung zur Behandlung von Schizophrenie geprüft wird. Darüber hinaus wird KarXT auch im Hinblick auf weitere Anwendungen bei Alzheimer und bipolaren Störungen erforscht.

    Laut Analysten könnte das Medikament, sofern es zugelassen wird, in verschiedenen Therapiebereichen jährliche Umsätze von über 6 Mrd. USD generieren, wie das „Wall Street Journal“ berichtet. „Wir erwarten, dass KarXT unser Wachstum in den späten 2020er Jahren und bis in das nächste Jahrzehnt hinein steigern wird“, sagte Christopher Boerner, CEO von Bristol-Myers.

    Neben dem sinkenden Zinsniveau könnten zunehmende Übernahmen die Kurse der Unternehmen aus der zweiten Reihe steigen lassen. So verfügen die großen Pharmakonzerne über Barmittel in Höhe von über 100 Mrd. USD. Dagegen sind Biotechunternehmen aufgrund der teilweise übertriebenen Korrektur der vergangenen Jahre attraktive Übernahmekandidaten. Insbesondere die Bereiche Onkologie, Gewichtsreduktion und Neurologie dürften im kommenden Jahr Fusionen und Übernahmen vorantreiben, sagte Jefferies-Analyst Michael Yee in der CNBC-Sendung "Fast Money" vom vergangenen Freitag.

    Zu den Namen, von denen er erwartet, dass sie im Jahr 2024 am meisten an Fusionen und Übernahmen beteiligt sein werden, gehören neben Bristol-Myers auch Pfizer, Merck und Gilead. Yee ist überzeugt, dass das Inflationsbekämpfungsgesetz die Pharmariesen dazu veranlassen wird, „mehr Deals zu tätigen".


    Aufgrund des Zurückschraubens der Zinsen könnte der Biotechsektor im kommenden Jahr zur Outperformance ansetzen. Bristol-Myers Squibb verkündete kurz vor Weihnachten eine weitere Milliardenübernahme. Die Akquisitionswelle dürfte 2024 verstärkt weitergeritten werden. Als ein vielversprechender Kandidat für einen Merger gilt das Unternehmen von Cardiol Therapeutics.


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    Der Autor

    Stefan Feulner

    Mehr als 20 Jahre Börsenerfahrung und ein breit gestreutes Netzwerk kann der gebürtige Franke vorweisen. Seine Leidenschaft gilt dem Analysieren verschiedenster Geschäftsmodelle und dem Durchleuchten neuer Trends.

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