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16.07.2025 | 04:45

Merz, Trump und Zölle! Geht´s noch meine Herren? Alibaba, Empire Brand Building, Amazon und SMCI

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Bildquelle: pixabay.com

Politische Diskussionen um Zölle und kein Ende! Donald Trump treibt seine internationalen Amtskollegen aufs Parkett, der Showdown sollte alsbald erfolgen. Mit seinen Dauer-Androhungen von Extra-Zöllen kann er die Börsen lang nicht mehr beeindrucken, aber was wäre wenn? Ökonomen sehen die negativen Auswirkungen von zusätzlichen Zöllen mit hohen Gefahren für das Wachstum versehen. Da hilft die Sonderkonjunktur bei Rüstung und Infrastruktur nicht weiter, denn im Fokus stehen die Ausgaben der Konsumenten. Sie sind seit Corona durch die einsetzende Inflation eh stark unter Druck, eine künstliche, administrative Verteuerung der Güter würde den letzten Käufer aus dem Laden werfen. Somit ist den Protagonisten ökonomisch anzuraten, ihr „Hirschgehabe“ zu unterlassen und sich endlich wie integre Staatsmänner zu verhalten – was für ein Kinderzirkus? Wir blicken auf einige konsum-affine Aktien und suchen nach Favoriten.

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: EMPIRE BRAND BUILDING AG | CH0597194171 , AMAZON.COM INC. DL-_01 | US0231351067 , SUPER MICRO COMPUT.DL-_01 | US86800U1043 , ALIBABA GROUP HLDG LTD | KYG017191142

Inhaltsverzeichnis:


    Alibaba und Amazon– E-Commerce und Cloud weltmeisterlich

    Alibaba steht unter Druck durch mögliche neue Trump-Zölle, insbesondere wegen der geplanten Abschaffung der „de minimis“-Regel, welche bislang den zollfreien Versand günstiger Waren aus China in die USA erlaubte. Dies könnte das direkte US-Geschäft über Plattformen wie AliExpress massiv einschränken und die Wettbewerbsfähigkeit chinesischer Händler beeinträchtigen. Dennoch bleibt Alibaba ein Gigant mit starker Aufstellung. Der Umsatz stieg im ersten Quartal 2025 auf rund 33 Mrd. USD, ein Zuwachs von etwa 6 %, während sich der Nettogewinn auf über 1,7 Mrd. USD fast verdreifachte. Besonders positiv entwickelte sich das Cloud- und KI-Geschäft, das um 18 % auf etwa 4,2 Mrd. USD zulegte. Alibabas KI-Modell Qwen2.5 wird inzwischen erfolgreich von Partnern wie BMW und Apple genutzt, was die hohe technologische Relevanz unterstreicht. Zusätzlich profitiert das Unternehmen von seiner starken internationalen Ausrichtung über Plattformen wie Alibaba.com und Lazada. Das B2B-Geschäft bleibt dabei ein stabiler Ertragspfeiler, auch unter geopolitischem Druck. Die Strategie, Cloud-Infrastruktur mit KI-Anwendungen zu kombinieren, bietet langfristige Skaleneffekte und eröffnet neue Märkte. Analysten auf der Plattform LSEG sehen in der Aktie weiterhin Kurspotenzial bis etwa 150 USD, gut 38 % Aufschlag zum aktuellen Kurs. Alibaba verfügt über starke Cash-Reserven von ca. 80 Mrd. USD und tätigt laufende Aktienrückkäufe. Das KGV 2025/26e liegt bei 14,6 und der Umsatz wird zum ersten Mal über 1 Bio. CNY (umgerechnet) liegen. Eine attraktive Bewertung!

    Alibaba ähnelt im Geschäftsmodell dem Marktführer Amazon. Der First-Mover aus Seattle hat seine Stärken aber klar im B2C-und Cloud-Geschäft. Mit geschätzten 695 Mrd. USD Umsatz und einem Free Cashflow von 36 Mrd. USD spielt Amazon freilich in einer anderen Liga. Der Marktwert liegt mit einem KGV 2025e von 39,5 klar oberhalb der 2 Bio. USD-Marke. Der MAG7-Titel ist wahrscheinlich in 80 % aller Wachstums-ETF der Welt vertreten, ob man bei 227 USD noch kaufen muss, ist daher eine philosophische Frage. Denn das Anlageergebnis korreliert wahrscheinlich zu 100 % mit dem NASDAQ 100-Index. Diesem wird schon seit Monaten ein Dreh nach unten prophezeit. Den Index selbst stört das Gerede nicht im Geringsten, auch gestern ging es weiter nordwärts. Auf jeden Fall gilt: Alibaba und Amazon sind zwei solide E-Commerce & Cloud-Standardwerte für ein langfristig strukturiertes Depot.

    Empire Brand Building – Digitale Plattformen mit viel Wir-Gefühl

    Die 2021 gegründete Schweizer Holding Empire Brand Building AG (EBB) verfolgt ein klares Ziel: Ein Netzwerk spezialisierter Online‑Marktplätze im deutschsprachigen Raum aufzubauen, die die bewusst kaufende Community mehrfach ansprechen. Unter dem Dach der EBB Germany GmbH in Neuss werden Entwicklung, Marketing und IT zentral gesteuert, so lassen sich neue Plattformen schnell lancieren und Skalenvorteile übergreifend nutzen. Aktuell zählen drei Tochtergesellschaften mit insgesamt vier Portalen zum Verbund, darunter „Baddeldaddel“ für Second‑hand‑Babybedarf und „Cleo & Tess“ für Beauty‑Produkte. Beide Marken bedienen wachstumsstarke Milliardenmärkte und setzen auf Nachhaltigkeit statt Impulskauf: Kundinnen und Kunden sollen informiert, nicht verführt werden! Hier kommt ein Wir-Gefühl auf!

    Das Konzept trägt erste Früchte: In 2024 erwirtschaftete EBB rund 1,34 Mio. EUR Umsatz; bis Ende 2025 sollen 50.000 aktive Nutzer erreicht werden. Dank der einheitlichen Backend‑Struktur kann EBB künftige Themen wie Familie, Gesundheit oder Lifestyle ohne großen Overhead ergänzen, entweder organisch oder durch gezielte Zukäufe. Für Investoren bietet sich mit knapp 4 Mio. ausstehenden Aktien ein noch niedriger Firmenwert von etwa 20 Mio. EUR, das Handelsvolumen in Hamburg bleibt jedoch noch niedrig. Neben dem Ausbau des Portfolios prüft das Management mittel‑ bis langfristig den gezielten Verkauf einzelner Marken an größere Branchenteilnehmer, um zusätzliche Wertpotenziale zu heben. EBB positioniert sich als agiler Nischenplayer, der digital affine und nachhaltig orientierte Käufer immer wieder im eigenen Ökosystem abholt, ein Geschäftsmodell, das im fragmentierten Online‑Handel frische Akzente setzt und Spannung für die kommenden Jahre verspricht.

    Kürzlich gab es einen ersten Analysten-Kommentar. Sphene Capital votierte Anfang Juli mit „Buy“ und resümiert: „Wir nehmen die im High Risk Market der Hamburger Wertpapierbörse gelisteten Aktien der Empire Brand Building AG mit einem Buy-Rating und einem Kursziel von EUR 15,20 je Aktie in unsere Research Coverage auf; das Risiko für die Erreichung unserer Ergebnisprognosen stufen wir angesichts des Early-Stage-Charakters des Geschäftsmodells als sehr hoch ein. Unser Kursziel ergibt sich aus einem dreistufigen Discounted-Cashflow-Entity-Modell (Primärbewertungsmethode), für das wir im Base-Case-Szenario einen Wert des Eigenkapitals von EUR 15,20 je Aktie ermitteln.“ Mit Kursen um 5 EUR könnten sich 36 Monate Wartezeit bis zum Verdreifacher ordentlich auszahlen!

    Super Micro Computer – Wende geschafft?

    Nach Erreichen der 50 USD-Marke ist die Aktie von Super Micro Computer (SMCI) zurück im Spiel. Das Unternehmen hat seine Bilanzprobleme wohl endgültig hinter sich gelassen. Mit fristgerechter Einreichung aller Berichte im Februar 2025 wurde die Nasdaq-Konformität wiederhergestellt, ein wichtiges Signal an den Markt, das die Aktie kurzzeitig über 20 % steigen ließ. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 5,9 Mrd. USD, ein Wachstum von über 180 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch der Gewinn pro Aktie verdoppelte sich auf etwa 0,75 USD, allerdings sank die Bruttomarge auf 13,3 %, was unter anderem auf Lieferkettenkosten und Margendruck durch Konkurrenz zurückzuführen ist. Technologisch bleibt SMCI mit seiner Direct-Liquid-Cooling-Lösung gut positioniert, insbesondere im wachsenden Markt für KI-Rechenzentren. Das Unternehmen ist stark mit Nvidia verknüpft, dessen GPUs einen zentralen Bestandteil neuer Servergenerationen darstellen, insbesondere für Trainingscluster großer AI-Plattformen. Trotz dieser Erfolge wurde die Umsatz-Jahresprognose 2025 jüngst von 30 Mrd. USD auf 23,5 bis 25 Mrd. USD gesenkt. Analysten sind skeptisch, denn auf der Plattform LSEG gibt es nur 7 von 18 Experten, die eine Kaufempfehlung aussprechen. Auch das durchschnittliche Kursziel liegt mit 38,50 USD unter dem aktuellen Kurs. Allerdings: Die enge Partnerschaft mit Nvidia und die klare technologische Ausrichtung sichern SMCI eine Schlüsselposition im globalen AI-Wettlauf. Eine Wette auf eine glorreiche KI-Zukunft!

    Die beiden großen E-Commerce-Titel Amazon und Alibaba können auf 12-Monatssicht schöne Kursgewinne ausweisen. Bei Super Micro Computer und dem Neuling Empire Brand Building läuft es noch etwas holprig. Die Markttechnik gibt aber Long-Signale. Quelle: LSEG vom 15.07.2025

    Die Schwankungsintensität an den Börsen ist seit Monaten extrem hoch. Doch haben sich die Märkte vom Trump-Zollschock im April eindrucksvoll erholt und markieren wieder neue Höchststände. Nur die NASDAQ scheint noch Nachholbedarf zu haben. Aus unserer Auswahlgruppe gibt es selektive Chancen bei Amazon und Alibaba, auch SMCI und Empire Brand Building AG haben die Trendrichtung nach Norden eingeschlagen. Hier können technische Anschlusskäufe erwartet werden.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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    Kommentar von Armin Schulz vom 04.11.2025 | 05:30

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    In einer Ära, in der autonome KI-Agenten komplexe Prozesse steuern und datengetriebene Entscheidungen über 50 % mehr Wachstum generieren, entscheidet technologischer Vorsprung über Marktführerschaft. Selbst traditionelle Industrien wie der Bergbau erleben durch Echtzeitdaten eine Revolution. Wer in diese Zukunft investiert, setzt auf die richtigen Wegbereiter. Drei Unternehmen, Alibaba, Aspermont und Palantir, zeigen exemplarisch, wie sich diese Megatrends kapitalisieren lassen.

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