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30.12.2024 | 06:00

Myriad Uranium - Uranpreise explodieren! Wie geht es bei Nel ASA und RWE weiter?

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Bildquelle: pixabay.com

Uran rückt immer mehr in den Fokus. Zuletzt hatten die größten Uranproduzenten Kazatomprom und Cameco ihre Produktionsprognosen nach unten korrigiert und das in Zeiten, in denen die Welt mehr Energie benötigt. Rechenzentren für Quanten-Computing, Kryptomining und allem voran Künstliche Intelligenz und Elektromobilität lassen den Stromhunger weltweit wachsen. Parallel forschen einige große Tech-Konzerne an modularen Kernreaktoren, was die Urannachfrage weiter ankurbeln könnte. Während es im Uranumfeld gut läuft, war das Jahr 2024 für Wasserstoff und Erneuerbare Energien ein schlechtes. Wir sehen uns aus jedem Bereich ein Unternehmen an und schauen, wie die Aussichten für 2025 sind.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: MYRIAD URANIUM CORP | CA62857Y1097 , NEL ASA NK-_20 | NO0010081235 , RWE AG INH O.N. | DE0007037129

Inhaltsverzeichnis:


    Myriad Uranium – USA brauchen mehr Uran

    Aufgrund der geopolitischen Spannungen benötigen die USA dringend Alternativen bei der Uranversorgung. Das hat auch die Regierung erkannt und will die Uranproduktion und die Herstellung von Reaktorbrennstoff wieder in die eigene Hand nehmen. 2022 konnten die Amerikaner gerade einmal 2,1 Mio. Pfund Uran selbst produzieren und mussten zusätzlich rund 40 Mio. Pfund importieren. Weltweit wird das diesjährige Defizit in der Uranproduktion auf 42 Mio. Pfund geschätzt. Hier könnte Myriad Uranium eine wichtige Rolle einnehmen. Das Unternehmen besitzt eine 75%ige Option am Copper Mountain Uran Projekt in Wyoming, auf dem bisher 65 Mio. Pfund Uranoxid (U3O8) identifiziert wurden.

    Das Unternehmen kann auf die historischen Explorationsdaten von Union Pacific zurückgreifen, die in den 1970er Jahren rund 117 Mio. CAD in die Liegenschaft investierten. Wyoming ist mit 69 % der gesamte US-Uranproduktion ein Hotspot der Branche. Am 27. November wurde die 1. Bohrkampagne auf dem Grundstück abgeschlossen. Insgesamt wurden 34 Bohrlöcher niedergebracht und dabei wurden 165 Abschnitte mit über 200ppm äquivalentes Uranoxid (eU3O8) gefunden. Der Spitzenwert lag bei 8.060 ppm. Neben der Lagerstätte Canning gibt es 6 weitere historische Lagerstätten, die weiteres Potenzial versprechen. Unterhalb von der Hard Deck Lagerstätte wurde eine Uranmineralisierung gefunden, die ebenfalls vielversprechend ist.

    Fördert die US-Regierung die heimische Uranproduktion würde das Projekt noch mehr in den Fokus rücken. Die Uranpreise stiegen dabei in den letzten Jahren bereits von 30 auf über 100 USD pro Pfund und liegen aktuell bei 70 USD. Myriad plant weitere umfangreiche Bohrprogramme, um die historischen Ressourcenschätzungen zu bestätigen und im Idealfall zu erweitern. Zur Finanzierung wurde am 13. Dezember eine Privatplatzierung abgeschlossen, durch die rund 3 Mio. CAD in die Kassen geflossen sind. Investoren zahlten 0,40 CAD je Aktie und erhielten zusätzlich einen halben Warrant mit einem Strike-Preis von 0,55 CAD. Aktuell kann man günstiger einsteigen, denn die Aktie notiert bei 0,385 CAD und kommt damit auf eine geringe Marktkapitalisierung von rund 20 Mio. CAD.

    Nel ASA – Turnaround bei Wasserstoff

    Nel ASA, ein Vorreiter in der Wasserstofftechnologie, hat ein turbulentes Jahr 2024 hinter sich. Der Aktienkurs fiel um mehr als 58 %, was vor allem auf regulatorische Unsicherheiten und schleppende Aufträge zurückzuführen ist. Analysten reagierten prompt und stuften die Aktie ab, während das Unternehmen versucht, einen Boden bei 2,80 NOK zu finden. Trotz der Kursverluste bleibt die Lage nicht völlig düster: Nel hält an seiner Vision für eine grüne Wasserstoffzukunft fest – auch wenn die Marktbedingungen kurzfristig schwierig bleiben.

    Die Tankstellensparte wurde in diesem Jahr abgespalten. Obwohl Nel schwer zu kämpfen hatte, konnten im 3. Quartal 2024 dennoch Fortschritte erzielt werden. Der Umsatz stieg um 21 % auf 366 Mio. NOK, was vor allem durch ein starkes 54%iges Wachstum in der Alkaline-Sparte vorangetrieben wurde. Doch es gibt Schattenseiten: Das EBITDA lag erneut bei satten -90 Mio. NOK. Nels Strategie passt jedoch dazu – Partnerschaften und Produktionsausweitungen sollen helfen, die Kosten zu senken, während das Unternehmen auf langfristigen Erfolg setzt.

    Mit Blick auf die Zukunft konzentriert sich Nel auf seine Kernkompetenz: Elektrolyseure und neue Technologien wie die AEM-Elektrolyseure. Um wirtschaftlich stabiler zu werden, plant das Unternehmen drastische Ausgabenkürzungen – die Investitionen sollen 2025 um die Hälfte reduziert werden. Langfristig bleibt das Unternehmen optimistisch. Eine prall gefüllte Projektpipeline könnte bald zu Großaufträgen führen, während die Profitabilität dank Skaleneffekten mittelfristig in den Fokus rückt. Die Aktie notiert zum Jahresende bei 2,846 NOK und damit in der Nähe des Jahrestiefs von 2,753 NOK.

    RWE – setzt voll auf Erneuerbare Energien

    RWE setzt mittlerweile voll auf grüne Energie und hat sich mit der „Growing Green“-Strategie hohe Ziele gesteckt. Zwischen 2024 und 2030 will das Unternehmen stolze 55 Mrd. EUR in klimafreundliche Technologien investieren – darunter Onshore- und Offshore-Windparks, Solarprojekte, grünen Wasserstoff und Batteriespeicher. Vor allem letzteres ist entscheidend für den Erfolg der Erneuerbaren Energien. Der Konzern hat das große Ziel ausgegeben, dass bis 2030 die Kapazitäten im Bereich erneuerbare Energien auf mehr als 65 Gigawatt verdoppelt werden sollen.

    Die Investitionen werden dabei wie folgt aufgeteilt: 40 % der Gelder werden in Windkraft an Land und Solaranlagen gesteckt. Der Rest geht in Offshore-Windparks und neue Technologien. Besonders beim Offshore-Ausbau zeigt RWE Ambitionen: Die Leistung soll von derzeit 3,3 Gigawatt (GW) auf satte 10 GW im Jahr 2030 wachsen. Auch bei Batterien und Wasserstoff will der Konzern groß mitmischen – hier sind bis 2030 Kapazitäten von 6 GW (Batterien) und 2 GW (Elektrolyseure) geplant. Großprojekte wie „Sofia“ in Großbritannien oder „Thor“ in Dänemark unterstreichen den Fokus der Essener auf Windkraft in Gebieten, wo diese Technologie erfolgreich genutzt werden kann.

    Doch es gibt Stolpersteine bei der grünen Offensive. Es gibt Probleme in den USA, sinkende Energiepreise und Unsicherheiten rund um den Kohleausstieg haben dem Unternehmen 2024 zugesetzt. Der Aktienkurs sank um mehr als 30 % – ein herber Rückschlag für Aktionäre. Trotzdem zeigt sich RWE kämpferisch: Ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 1,5 Mrd. EUR soll Anleger beruhigen. Gleichzeitig halten Experten das Unternehmen langfristig für gut aufgestellt. Analysten trauen der Aktie Kursziele von bis zu 50 EUR zu. Zuletzt kauften auch Organe des Konzerns Aktien, was als gutes Zeichen zu werten ist. Aktuell steht die Aktie nach einem Window-Dressing im Dezember bei 28,58 EUR.


    Die Energiebranche befindet sich in einer Veränderungsphase. Myriad Uranium könnte dank geopolitischer Spannungen und einer möglichen Förderung durch die US-Regierung eine wichtige Rolle in der Uranversorgung spielen, aufgrund des vielversprechenden Projekts in Wyoming . Nel ASA fokussiert sich auf Elektrolyseure und eine grüne Wasserstoffzukunft. Aktuell sind Kostensenkungen geplant, um die Zeit bis zu neuen Großaufträgen zu überbrücken. RWE setzt mit seiner „Growing Green“-Strategie stark auf Erneuerbare Energien, plant massive Investitionen in Windkraft, Solar, Batterien und Wasserstoff, bleibt jedoch aufgrund von Marktunsicherheiten unter Druck.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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    • Uran
    • Rohstoffe
    • Kernenergie
    • NetZero
    • Wasserstoff

    Noch 2007 kostete ein Pfund Uran zeitweise mehr als 140 USD pro Pfund bevor ein langer Preisabstieg begann. Mit Ausbruch der Fukushima-Katastrophe im Jahr 2011 erreichte die Stimmung gegen die Kernkraft ihren Gipfel und zwang den Uranpreis sogar unter 50 USD. Seit der „NetZero“-Welle geht es aber ungezügelt nach oben, denn laut Welt-Energiebehörde wird die Kernkraft gegenüber den fossilen Energien nun wieder als umweltfreundlich eingestuft. Bereits 439 Reaktoren sind im Einsatz, 64 werden gerade gebaut und 88 sind schon geplant. Der Uran-Bedarf steigt also um gut 30 %, kein gutes Zeichen für die Wasserstoff-Industrie, denn hier braucht es dringend Investitionen von staatlicher Seite. F3 Uranium besitzt umfangreiche Konzessionen im größten Uran-Rohstoffgebiet der Welt: dem Athabasca-Becken. Die Branche rüstet sich indes mit Übernahmen und Zukäufen für den kommenden Angebotsengpass. Es winken gute Renditen für risikobewusste Investoren.

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    • GreenTech
    • Wasserstoff
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    • Emissionszertifikate

    Sehr volatil startete die Börse in den Jahresbeginn. Während jedoch der DAX 40-Index täglich an neuen Rekorden arbeitet, konsolidiert die NASDAQ auf sehr hohem Niveau. Einige Gewinnmitnahmen drücken die zuletzt favorisierten „Magnificent 7“-Titel, während lang vernachlässigte Werte aus dem GreenTech-Bereich wieder aufleben können. Der kanadische Wasserstoff-Experte dynaCERT hat nun alle regulatorischen Hürden gepackt und sich im Bereich Emissionshandel mit einem neuen Board-Mitglied verstärkt. Allein in Deutschland umfasst das Geschäft mit Umweltzertifikaten ein Volumen von 18,5 Mrd. EUR jährlich. Wir analysieren, welche GreenTech-Aktien ihr Potenzial nun ausspielen können.

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    • Wasserstoffantrieb
    • Wasserstoff-Tankstelle
    • modulare Kernreaktoren
    • Elektromobilität
    • Elektrofahrzeuge
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