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10.09.2025 | 06:00

Onkologie-Boom: So könnten Bayer, Vidac Pharma und BioNTech mit ihren vollen Pipelines outperformen

  • Bayer
  • Vidac Pharma
  • BioNTech
  • Onkologie
  • Crop Science
  • Glyphosat
  • PCB
  • Warburg Effekt
  • Krebs
Bildquelle: pixabay.com

Die Onkologie-Branche steht vor einer beispiellosen Wachstumswelle: Der globale Markt soll sich bis 2034 auf über 866 Mrd. USD verdoppeln. Getrieben durch demografische Faktoren, bahnbrechende Immuntherapien und eine Rekordzahl neuer Medikamente bietet sich Investoren ein historisches Zeitfenster. Wer in die richtigen Innovatoren mit prall gefüllten Pipelines und disruptiven Technologien investiert, kann von dieser Mega-Trendwelle profitieren. Genau hier setzen die vielversprechenden Strategien von Bayer, Vidac Pharma und BioNTech an.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: VIDAC PHARMA HOLDING PLC | GB00BM9XQ619 , BAYER AG NA O.N. | DE000BAY0017 , BIONTECH SE SPON. ADRS 1 | US09075V1026

Inhaltsverzeichnis:


    Bayer - Stabilität trotz Gegenwind

    Trotz eines leicht rückläufigen Quartalsumsatzes von 10,7 Mrd. EUR zeigt Bayer solide operative Kernzahlen. Das bereinigte EBITDA von 2,1 Mrd. EUR übertraf die Erwartungen, angetrieben durch eine starke Performance des Pharmasegments und Kosteneffizienz im Agrargeschäft. Besonders beeindruckend ist der Anstieg des bereinigten Ergebnisses je Aktie um knapp 31 %. Diese robuste Entwicklung unterstreicht die operative Widerstandsfähigkeit des Konzerns, auch wenn Sonderaufwendungen für Rechtsstreitigkeiten das Gesamtergebnis belasten.

    Ein zentraler strategischer Schwerpunkt liegt weiterhin auf der Erweiterung der Onkologie-Pipeline. Jüngst sicherte sich Bayer durch eine exklusive Lizenzvereinbarung mit dem US-Biotechunternehmen Kumquat Biosciences im Wert von bis zu 1,3 Mrd. USD Zugang zu einem vielversprechenden KRAS G12D-Inhibitor. Dieser zielt auf häufige Mutationen bei Krebsarten wie Bauchspeicheldrüsen- oder Darmkrebs ab. Zudem erhielt der eigene Kandidat Sevabertinib von der FDA den Status einer Priority Review für die Behandlung von HER2-mutiertem Lungenkrebs. Diese Investitionen unterstreichen den Fokus auf zielgerichtete Therapien in einem Bereich mit hohem ungedecktem Bedarf.

    Die anhaltenden Rechtsstreitigkeiten, insbesondere zu Glyphosat und PCB, bleiben eine erhebliche Belastung und führten zu Rückstellungen in Milliardenhöhe. Dennoch verzeichnete die Division Crop Science ein währungsbereinigtes Umsatzplus von 2,2 %, getrieben durch das Maissaatgutgeschäft. Aufgrund dieser widerstandsfähigen Entwicklung und der starken Pharmaperformance hat der Konzern seine Prognosen für Umsatz und EBITDA für das Gesamtjahr 2025 leicht nach oben korrigiert. Für Investoren bleibt die Fähigkeit des Managements entscheidend, die operativen Stärken von den rechtlichen Risiken zu entkoppeln. Die Aktie notiert aktuell bei 27,99 EUR.

    Vidac Pharma - Wissenschaft bestätigt innovativen Krebstherapie-Ansatz

    Die Studie von Lin et al., die im Cancer Biology & Medicine publiziert wurde, unterstützt den innovativen Behandlungsansatz von Vidac Pharma. Wird die Mitochondrienfunktion bei Tumorzellen reaktiviert, reagieren diese Zellen wesentlich besser auf Chemotherapien. Diese Erkenntnis passt zum Wirkmechanismus von Vidac, der darauf abzielt, den Warburg-Effekt, spricht die hyperaktive Glykolyse bei Krebszellen, zu durchbrechen. Der Ansatz des Unternehmens blockiert die Bindung eines bestimmten Schlüsselenzyms an die Mitochondrien. Dadurch werden die Zellen gewissermaßen zu einer Rückkehr in den Normalstoffwechsel gezwungen und werden auf diese Weise verwundbarer.

    Im Zentrum der Entwicklung stehen derzeit zwei vielversprechende Wirkstoffkandidaten. VDA-1102, das zur Behandlung von aktinischer Keratose und kutanen T-Zell-Lymphomen entwickelt wird, hat in Phase-2 Studien bereits beachtliche Ansprechraten erzielt. Bei einem Großteil der Studienteilnehmer konnten die Hautläsionen erheblich verringert oder sogar gänzlich zurückgebildet werden. Der zweite Kandidat, VDA-1275, wird noch präklinisch erprobt, zeigte in diesem Stadium jedoch bereits starke Synergieeffekte, wenn er zusammen mit klassischen Chemotherapeutika verabreicht wurde.

    Obwohl die Pipeline somit äußerst aussichtsreich erscheint und wissenschaftlich untermauert ist, findet die Aktie des Unternehmens derzeit kaum Beachtung an den Börsen. Das Analysehaus Sphene Capital sieht hier erhebliches Potenzial und bekräftigt jüngst ein Kursziel von 4,30 EUR. In ihrer konservativen Bewertung, die weder Lizenzierungserlöse noch den zweiten Wirkstoff VDA-1275 vollumfänglich berücksichtigt, sehen die Analysten eine deutliche Unterbewertung. Das Unternehmen strebt derzeit ein Listing an einer großen Börse in Deutschland an und könnte so zusätzliche Liquidität und Aufmerksamkeit bringen. Aktuelle notiert die Aktie bei 0,52 EUR.

    BioNTech - Onkologie-Pipeline zeigt erste klinische Erfolge

    Die jüngsten positiven Daten aus zwei onkologischen Studien von BioNTech haben die Aufmerksamkeit der Anleger geweckt. Anfang September meldete das Unternehmen gemeinsam mit seinem Partner DualityBio positive Phase-3-Ergebnisse für seinen HER2-gerichteten ADC-Kandidaten BNT323 in China. Der Wirkstoff zeigte bei fortgeschrittenem HER2-positivem Brustkrebs eine Überlegenheit gegenüber der Standardtherapie Kadcyla. Kurz darauf folgten ermutigende Zwischendaten für den bispezifischen Antikörper Pumitamig in Kombination mit Chemotherapie bei kleinzelligem Lungenkrebs.

    Während die China-Daten für BNT323 einen wichtigen Meilenstein darstellen und den Weg für eine Zulassung dort ebnen bleibt der globale kommerzielle Erfolg ungewiss. Die entscheidende Hürde ist die laufende globale Phase-3 Studie DYNASTY-Breast02, die den Wirkstoff direkt mit der aktuellen Standardtherapie, Enhertu, vergleicht. Die Ergebnisse hier werden erst für 2026 erwartet. Parallel unterstreichen die starken Phase-2-Daten für Pumitamig das Potenzial dieser vielbeachteten Plattformtechnologie.

    Trotz der wegfallenden COVID-19-Einnahmen verfügt BioNTech über einen robusten Finanzpuffer. Mit liquiden Mitteln von über 16 Mrd. EUR und einer voraussichtlichen Cash-Runway von mehreren Jahren hat das Unternehmen genug Spielraum, seine vielversprechende, aber kapitalintensive Pipeline voranzutreiben. Die jüngsten positiven Signale de-risken die Pipeline, doch für eine fundamentale Neubewertung der Aktie sind noch die entscheidenden globalen Daten abzuwarten. Die Aktie sprang nach den positiven Phase-3 Studiendaten an, konnte aber den Anstieg nicht verteidigen und fiel wieder zurück bis auf derzeit 89,85 EUR.


    Der Onkologie-Boom bietet historische Chancen, erfordert aber die Wahl der richtigen Innovatoren. Bayer kombiniert trotz juristischer Altlasten operative Stabilität mit einer strategisch erweiterten Pipeline durch Lizenzierungen. Vidac Pharma besticht durch seinen wissenschaftlich validierten, disruptiven Therapieansatz, der das Potenzial für eine erhebliche Neubewertung der Aktie birgt. BioNTech gelingt mit ersten positiven Phase-3 Daten für einen ADC der entscheidende Schritt, um seine finanzielle Stärke in klinische und kommerzielle Erfolge zu übersetzen.


    Interessenskonflikt

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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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