06.10.2025 | 06:00
Vom Etsy-Coup lernen: So machen Alibaba, Empire Brand Building und PayPal Sie zum Gewinner
Die digitale Handelslandschaft erlebt eine beispiellose Revolution. Kürzlich bewies Etsy einen fulminanten Kurssprung durch KI-gesteuerte Personalisierung. Solche Technologietreiber entscheiden über den Profit. Wer die Strategien der führenden Player durchschaut, kann von diesen Wachstumsmotoren profitieren. Die Blaupausen hierfür liefern Alibaba mit seinem Ökosystem, Empire Brand Building durch community-getriebene Markenaggregation und PayPal mit seinem grenzenlosen Zahlungsnetzwerk.
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
Armin Schulz
ISIN:
ALIBABA GROUP HLDG LTD | KYG017191142 , EMPIRE BRAND BUILDING AG | CH0597194171 , PAYPAL HDGS INC.DL-_0001 | US70450Y1038
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
Armin Schulz
Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.
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Alibaba - mehr als nur E-Commerce
Alibabas Kerngeschäft mit Online-Händlern zeigt sich erfreulich robust. Die Plattformen Taobao und Tmall legten im letzten Quartal im Jahresvergleich um rund 12 % zu. Noch wichtiger für Investoren ist, dass die Rentabilität intakt bleibt, was sich in einer bereinigten EBITA-Steigerung von 8 % widerspiegelt. Die enorme Nutzerbasis von über 1 Mrd. aktiven Käufern bildet ein solides Fundament. Befeuert wird diese Dynamik durch den geschickten Einsatz Künstlicher Intelligenz. KI-gestützte Marketingtools und automatisierte Content-Erstellung steigern die Effizienz der Händler spürbar und verbessern gleichzeitig das Einkaufserlebnis der Kunden.
Jenseits des etablierten E-Commerce hat sich die Cloud-Sparte zum zentralen Wachstumstreiber entwickelt. Sie übertrifft regelmäßig die Erwartungen und verzeichnete zuletzt ein Umsatzplus von 26 %. Besonders die KI-bezogenen Cloud-Dienste schießen mit dreistelligen Raten nach oben. Diese Expansion ist kein Sololauf, sondern profitiert von Synergien mit dem Handelsgeschäft. Die Kombination aus Plattform, Daten und KI-Technologie positioniert Alibaba als wichtigen Innovationstreiber im asiatischen Tech-Sektor. Diese strategische Verknüpfung unterschiedlicher Geschäftsbereiche schafft ein schwer zu kopierendes Ökosystem.
Im Hintergrund wirken zwei weitere Kräfte als Rückenwind. Zum einen eine spürbare regulatorische Entspannung in China und zum anderen umfangreiche Konjunkturprogramme, die den Konsum beflügeln. Alibaba reagiert auf die veränderte Lage aktiv und nutzt den neuen Spielraum. Dies zeigt sich in einer offensiven Rückkaufpolitik der eigenen Aktien, die das Vertrauen der Anleger stärken soll. Die Bewertung wird von einigen Beobachtern bereits als ambitioniert eingestuft, was auf eine gewisse Überhitzung hindeuten könnte. Seit Anfang Juli hat die Aktie in der Spitze auch um über 85 % zulegen können und notiert derzeit bei 188,03 USD.
Empire Brand Building - Nischenplayer mit Wachstumsambitionen
Empire Brand Building (EBB) hat sich als Beteiligungsgesellschaft auf digitale Nischenmärkte im DACH-Raum spezialisiert. Ihr Portfolio umfasst vier Online-Marktplätze, die gezielt Communities von selbstbestimmten und nachhaltigkeitsorientierten Käufern ansprechen. Im Gegensatz zu impulsgetriebenen Plattformen setzt EBB auf bewusste Kaufentscheidungen in spezifischen Lebensbereichen wie Familie, Kosmetik und Lifestyle. Diese strategische Ausrichtung ermöglicht es, Synergien zwischen den Plattformen zu nutzen und die gleiche Kernzielgruppe mehrfach anzusprechen. In einem hart umkämpften Umfeld punktet das Unternehmen mit einer klaren Positionierung und organisch wachsenden Marktanteilen.
Aus finanzieller Perspektive durchläuft EBB eine entscheidende Wachstumsphase. Nachdem in den vergangenen Jahren die Grundlagen durch Markteinführungen gelegt wurden, wird für das laufende Jahr ein Umsatzsprung auf 2,6 Millionen Euro erwartet, ein Plus von 78 % im Jahresvergleich. Noch bedeutender ist die prognostizierte Profitabilitätswende. Aus einem operativen Verlust im Vorjahr soll erstmals eine schwarze Zahl auf EBIT-Ebene werden, laut Sphene Capital. Das Geschäftsmodell ist durch den Dropshipping-Ansatz von Qualitätsprodukten wenig kapitalintensiv und wird rein eigenkapitalfinanziert, was die Bilanz robust erscheinen lässt. Langfristige Prognosen deuten auf ein nachhaltiges, hochdynamisches Umsatzwachstum hin.
Seit dem 1. Oktober wird die Aktie nicht mehr nur in Hamburg, sondern auch in Stuttgart gehandelt. Dieser Schritt wird die Liquidität der Aktie deutlich erhöhen, da er einen fortlaufenden Handel über den gesamten Börsentag ermöglicht. Für Investoren verbessert dies die Handelsbedingungen erheblich und unterstreicht die Bestrebungen des Unternehmens, seine Kapitalmarktpräsenz im deutschsprachigen Raum strategisch auszubauen, ohne dabei neues Eigenkapital zu emittieren. Sphene Capital hat ein Kursziel von 15,20 EUR ausgegeben. Vom gegenwärtigen Aktienkurs von 4,50 EUR wäre das mehr als eine Verdreifachung.

PayPal - E-Commerce-Boom und neue Impulse
Die anhaltende Verlagerung des Handels ins Internet bleibt ein starker Treiber für PayPal. Als etablierter Zahlungsdienstleister zieht das Unternehmen direkt Nutzen aus der wachsenden Anzahl online getätigter Transaktionen. Händler weltweit integrieren die Lösung aufgrund ihrer breiten Akzeptanz und der als sicher wahrgenommenen Abwicklung. Für Nutzer bedeutet die einfache Bezahlung ohne erneutes Eintragen sensibler Bankdaten einen klaren Komfortvorteil, der Kaufabbrüche reduziert. Diese tiefe Verankerung im digitalen Handel bildet eine solide Basis für das Kerngeschäft.
Getrieben von diesem Trend verzeichnete PayPal zuletzt ein steigendes Gesamtzahlungsvolumen. Über Initiativen wie "PayPal World" öffnet das Unternehmen nun weitere Türen. Diese Plattform zielt darauf ab, verschiedene große Zahlungssysteme global zu vernetzen und Händlern so Zugang zu einem enormen, internationalen Kundenstamm zu verschaffen. Parallel investiert PayPal intensiv in neue Technologien. Künstliche Intelligenz zur Optimierung des Bezahlerlebnis und die Erforschung innovativer Zahlungsarten, einschließlich Kryptowährungen, stehen im Fokus, um die eigene Wettbewerbsposition langfristig zu sichern.
Trotz der positiven Grundstimmung sehen sich Anleger mit einer ambivalenten Lage konfrontiert. Einerseits zeigen die letzten Quartalszahlen eine solide operative Performance mit stabilen Gewinnen. Andererseits sorgt ein intensiver Wettbewerb durch Anbieter wie Apple Pay und regionaler Preisdruck, besonders in Asien, für Verunsicherung. Langfristig bietet die Kombination aus einer starken Marke, globaler Reichweite und technologischen Innovationen jedoch Potenzial. Kurzfristig bleibt die Stimmung allerdings gedämpft, bis die Strategie zur Belebung des Wachstums vollständig fruchtet. Die Aktie hat den gesamten September seitwärts tendiert und ist momentan für 69,25 USD zu haben.
Die Blaupausen für Erfolg im digitalen Handel sind vielfältig. Alibaba demonstriert mit seinem schwer zu kopierenden KI-gestützten Ökosystem aus Handel und Cloud, wie Synergien nachhaltige Wettbewerbsvorteile schaffen. Empire Brand Building wiederum beweist, wie die gezielte Aggregation von Community-getriebenen Nischenmarken profitables Wachstum generieren kann. PayPal hingegen bleibt mit seinem grenzenlosen und sicheren Zahlungsnetzwerk die kritische Infrastruktur, die den globalen E-Commerce erst ermöglicht. Wer diese unterschiedlichen, aber gleichermaßen potenzstarken Strategien versteht, kann die Revolution im digitalen Handel für sich nutzbar machen.
Interessenskonflikt
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