29.10.2025 | 04:15
Achtung! Stunde der Wahrheit für Teamviewer, TKMS, thyssenkrupp, Beyond Meat und Kobo Resources
Sehr volatil präsentiert sich die Börse im Oktober. Viele Marktteilnehmer hatten nach den ersten Schwankungen nach unten einen „Crash“ erwartet. Die Definition einer solchen abrupten Abwärtsbewegung ist eine Minimum-Bewegung von mindestens 25 % in wenigen Handelstagen. Passiert ist das schon im April, als Donald Trump seine Fieberträume in Sachen Zoll-Politik an die Tafel projizierte. Übrig geblieben ist von diesen Ankündigungen nur wenig, deshalb ging es mit den Aktien auch schnell wieder nach oben. Am gestrigen Dienstag erreichte der NASDAQ 100 bei gewaltigen Umsätzen ein neues Allzeithoch von über 26.000 Punkten. Fondsmanager und verzweifelte Privatinvestoren schieben und schieben immer mehr Geld in die schon lange nicht mehr günstigen Aktien. Was tun? Guter Rat ist teuer!
Lesezeit: ca. 4 Min.
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Autor:
André Will-Laudien
ISIN:
KOBO RESOURCES INC | CA49990B1040 , THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001 , TKMS AG & CO KGAA | DE000TKMS001 , TEAMVIEWER AG INH O.N. | DE000A2YN900 , BEYOND MEAT INC. | US08862E1091
Inhaltsverzeichnis:
Der Autor
André Will-Laudien
Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.
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Teamviewer – Molltöne aus der Firmenzentrale
Der Aufsichtsrat Ralf W. Dieter meldet Aktienkäufe bei Teamviewer. Indes kamen am 21. Oktober enttäuschende Zahlen aus Göppingen. Das Unternehmen erwartet nun ein Annual Recurring Revenue (ARR) von 780 bis 800 Mio. EUR statt bisher 815 bis 840 Mio. EUR, während der Umsatz mit 778 bis 797 Mio. EUR sogar am unteren Ende der Spanne liegen soll. Trotz der schwächeren Wachstumsdynamik wird die bereinigte EBITDA-Marge leicht auf rund 44 % angehoben. So weit so gut. Hauptursache der Revision sind Integrationsprobleme bei der US-Tochter 1E und eine verhaltene IT-Nachfrage, insbesondere im amerikanischen Markt. Damit gerät die Wachstumsstrategie, mit der TeamViewer sich stärker als Enterprise-Software-Anbieter positionieren wollte, unter Druck. Für 2026 rechnet das Management nur noch mit 2 bis 6 % Umsatzwachstum, was den Übergang vom Wachstums- zum Reifeunternehmen signalisiert. Drastisch reagierten die Analysten der Deutschen Bank, sie nahmen das Kursziel von 12 auf 7,50 EUR nach unten und ihr Votum auf „Hold“. Wenig Fantasie für die ehemalige Wachstums-Ikone aus dem TecDax. Die mittlere Kurserwartung auf der Plattform LSEG lautet noch 11,69 EUR bei 9 von 18 Voten. Ob der 5-Jahres-Tiefstkurs von 6,45 EUR schon die untere Marke darstellt, ist aber fraglich!
TKMS – Gelungener IPO von thyssenkrupp beflügelt
Ganz anders läuft es bei der thyssenkrupp-Marine-Beteiligung TKMS. Der IPO-Preis von 60 EUR wurde schnell überboten, bis 105 EUR ging es nach oben. Dann folgten allerdings Gewinnmitnahmen bis etwa 70 EUR. Mit guten Meldungen geht es nun aber weiter. Der deutsche Marineschiffbauer und das Bundeswehr-Beschaffungsamt haben einen Vertrag über die Lieferung von Minenjagdsonaren vom Typ HMS-12M für die Minenjagdboote der Klasse MJ332 unterzeichnet. Das HMS-12M-Sonar ist nach Angaben von TKMS ein leistungsfähiges, rumpfmontiertes Drei-Frequenz-Sonar, das bereits erfolgreich von Marinen in Nordeuropa, dem Mittelmeerraum und im arabischen Raum eingesetzt wird. Es dient der umfassenden Suche nach Seeminen in der Wassersäule und am Meeresboden. Auch Singapur bestellte zwei weitere U-Boote und die ersten Analysten-Meinungen trafen ein. mwb research votiert mit „Kauf“ und einem 12-Monats-Kursziel von 100 EUR. Etwas skeptischer ist Bernstein, hier lautet die Einschätzung „Underperform“ mit einer Kurserwartung von 74 EUR. Werfen Sie eine Münze!
Kobo Resources – Bohrerfolge stärken Westafrikas Explorationsboom
Westafrika gewinnt zunehmend an strategischer Bedeutung als Rohstoffdrehscheibe, denn die sich rasant entwickelnde Bergbauinfrastruktur mit teils guter staatlicher Förderung ist für Investoren besonders attraktiv. Gerade die Elfenbeinküste ragt dabei als eines der stabilsten und dynamischsten Länder hervor. Die Krux: Sie zählt zu den rohstoffreichsten Staaten der Region. Neben ihrem Status als größter Kakaoproduzent Afrikas gewinnt der Goldsektor zunehmend an strategischem Gewicht.
Trotz einer kleinen Korrektur beim Goldpreis richten sich die Augen der Investoren auf interessante Projekte, welche bereits gute Bohrergebnisse zeigen können.
Davon profitiert das kanadische Explorationsunternehmen Kobo Resources, das sein 100 %-eigenes Kossou-Goldprojekt im Birimian-Gürtel zielstrebig vorantreibt, nur etwa 40 Kilometer von der Hauptstadt Yamoussoukro entfernt. Über 24.000 Bohrmeter bestätigten durchgängige Mineralisierungen in den Zonen „Road Cut“ und „Jagger“. Besonders die jüngsten Ergebnisse mit 17 Metern zu 3,87 g/t AU und 9 Metern zu 6,84 g/t Au verdeutlichen das Potenzial einer hochgradigen und kontinuierlichen Vererzung. Parallel dazu verstärken neue Bohrungen bis in Tiefen von 240 Metern die Perspektive eines skalierbaren Lagerstättensystems, das sich über eine Länge von mehr als 3,5 Kilometern erstrecken könnte.
Um das Potenzial rasch in eine Ressourcenschätzung (MRE) zu überführen, führt Kobo derzeit ein erweitertes Bohrprogramm über 12.000 bis 15.000 Meter durch. Die im August erfolgreich platzierte Finanzierung über 3,9 Mio. CAD dient dem Ausbau dieser Aktivitäten sowie weiteren metallurgischen Untersuchungen auf „Kossou“ und dem nahegelegenen „Kotobi“-Projekt. Mit einer niedrigen Marktkapitalisierung von rund 30 Mio. CAD könnte Kobo irgendwann von den etablierten Produzenten wie Barrick, Perseus oder Endeavour in Augenschein genommen werden, dazu braucht es natürlich weitere Treffer!
Beyond Meat – MEME Spielball vom Feinsten
Zehnmal volatiler als der Goldpreis schwankt die Meme-Aktie Beyond Meat durch die Handels-Systeme. Regelmäßig handelt der Wert mehr Stücke, als jemals ausgegeben wurden. Das bedeutet, dass Trader den Titel mehrmals täglich kaufen und verkaufen. In den letzten Monaten hatten sich besonders Leerverkäufer auf die Aktie eingeschossen. Sie mussten allerdings in der letzten Woche zusehen, wie der Preis ad hoc von 0,50 auf 7,50 USD gestiegen ist, Faktor 15 in nur 5 Handelstagen. In dieser Woche geht es wesentlich ruhiger zu, die technische Bandbreite liegt bislang zwischen 1,60 und 2,40 USD. Sogar die deutsche Bild-Zeitung titelt mit „Börsen-Krimi um Veggie-Pionier Beyond Meat“ und beschreibt die neue Zocker-Manier. Dass aus dem operativen Niedergang noch eine Erfolgsstory wird, ist zumindest anzuzweifeln. Dennoch: Laut Meldungen können die veganen Burger- und Hähnchen-Imitate nun auch bei Walmart gekauft werden. Wer also schnell mit dem Mausklick ist, kann vielleicht noch ein paar Euro einstreichen. Casino Royale!

Die Börse wirft Licht und Schatten. Positives gibt es über TKMS zu berichten, hier gibt es Bewegung im Auftragseingang. TeamViewer muss seine Ziele erneut nach unten korrigieren, Anleger trennen sich massiv von der Aktie. Beim Meme-Titel Beyond Meat regieren die Trading-Algos und Kobo Resources meldet gute Bohrergebnisse. Anleger können die aktuelle Gold-Korrektur hier zum smarten Einstieg nutzen.
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