28.10.2025 | 05:00
Antimon bleibt knapp und gefragt: EnerSys, Aurubis, Antimony Resources
Antimon schimmert silbern und ist ein Halbmetall, das vor allem in Blei-Säure-Batterien, Flammschutzmitteln sowie in Elektronik und Militärtechnik zum Einsatz kommt. In den letzten Monaten hat China seine Antimon-Exporte stark eingeschränkt. Nach Schätzungen erzeugte China 2024 rund 60 % der Antimon-Weltproduktion, danach folgt Tadschikistan. Diese Dominanz Chinas verstärkt Versorgungsängste: Wie die Nachrichtenagentur Reuters im Juni dieses Jahres schreibt, sprechen Batteriehersteller in den USA bereits von einem „nationalen Notfall". Grund genug, sich die Versorgungskette im Westen genauer anzusehen und die Rolle von Antimony Resources zu beleuchten, das zuletzt an der Börse für Furore gesorgt hat.
Lesezeit: ca. 3 Min.
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Autor:
Nico Popp
ISIN:
ENERSYS DL-_01 | US29275Y1029 , AURUBIS AG | DE0006766504 , ANTIMONY RESOURCES CORP | CA0369271014
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Der Autor
Nico Popp
In Süddeutschland zuhause, begleitet der leidenschaftliche Börsianer die Kapitalmärkte seit rund zwanzig Jahren. Mit einem Faible für kleinere Unternehmen ausgestattet, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Investmentstorys
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EnerSys: Batterien brauchen Blei... und Antimon
Von Ausfuhrhemmnissen Chinas am ehesten betroffen sind Batteriehersteller. Das US-Unternehmen EnerSys ist einer der führenden Hersteller industrieller Batterien und Energiesysteme. Dazu gehören etwa Ersatzbatteriesysteme für Telekommunikation und Rechenzentren oder auch Antriebsbatterien für Stapler. Das Portfolio umfasst leitungsgebundene Blei-Säure-Batterien, die oft mit Antimon legierte Platten für eine höhere Lebensdauer enthalten, aber auch moderne Lithium-Ionen-Batterien sowie Ladesysteme und zugehörige Dienstleistungen. Wichtige Kunden von EnerSys kommen aus den Bereichen Logistik, Telekommunikation und Industrie. Bislang zeigte sich das Geschäft von EnerSys robust, die steigenden Preise für Blei und Antimon könnten allerdings die Marge belasten. Sollten die Bänder tatsächlich stillstehen, droht Unternehmen wie EnerSys auch Schlimmeres.
Aurubis will in Hamburg Raffinerie bauen - Versorgung bleibt entscheidend
Auf Antimon angewiesen ist auch Europas größter Kupfer-Produzent Aurubis. Dessen Kerngeschäft besteht in der Verarbeitung von Kupferkonzentraten und Altmetallen zu hochreinem Kupfer, Barren, Drähten, Blechen sowie in der Rückgewinnung von Edel- und Begleitmetallen. Zu Aurubis Produkten zählt auch die sogenannte Blei-Antimon-Glätte, die als Flammschutz auf Leiterplatten oder in Farben, Feuerwerkskörpern, Katalysatoren und Batterien eingesetzt wird. Dieses Geschäft will Aurubis ausbauen und möchte dafür in Hamburg eine neue Edelmetall-Raffinerie samt Recyclinganlage für rund 500 Mio. EUR errichten. Die Pläne dafür wurden erst Mitte Oktober bekannt. Der Bau der Anlage würde Aurubis zu einem der wenigen westlichen Anbieter machen, die aktiv Antimonprodukte erzeugen.
Doch auch Aurubis ist auf die Zulieferung von Bergbau-Betrieben angewiesen. Seit langer Zeit setzt das Unternehmen dafür auf langfristige Abnahmeverträge und ein diversifiziertes Anbieter-Portfolio. Doch diese Diversifikation ist inzwischen schwerer geworden - die Welt teilt sich in verschiedene Macht-Zentren. Antimon aus dem Westen ist noch immer rar. Hier will das kanadische Unternehmen Antimony Resources mittelfristig in die Bresche springen. Das junge Explorationsunternehmen fokussiert sich ausschließlich auf Antimon. Flaggschiff-Projekt ist Bald Hill im kanadischen New Brunswick. Die Liegenschaft ist bekannt für sehr hohe Antimongrade: Frühere Bohrungen ergaben etwa 11,7 % Sb über 4,5 m mit Gehalten von 20,9 % in der Spitze.
Antimony Resources mit vielversprechendem Projekt in Kanada - Markt wächst
Im laufenden Jahr hat Antimony eine umfangreiche Bohrkampagne gestartet. Phase I erstreckte sich über 16 Löcher mit einer Strecke von 3.150 m und lieferte zahlreiche Vorkommen. Beispiele sind etwa 4,17 % Sb über 7,4 m oder 14,91 % Sb über 3,0 m. Kürzlich startete Phase II, die weitere 6.000 m Bohrungen vorsieht. Dabei entdeckte das Team eine zweite Mineralisierungszone rund 450 m entfernt vom Hauptbereich. Das weckte bei Beobachtern die Hoffnung auf umfassende Vorkommen. Aus Investorensicht steht Antimony Resources für eine geringere Abhängigkeit der USA von Antimon-Importen. Sollte Bald Hill wirklich brauchbare Mengen liefern, würde das die Abhängigkeit von China mindern. Vergleichbare Projekte gibt es kaum - in den USA ruht derzeit die Produktion des Elements, das in vielen Volkswirtschaften der Welt als kritisch gilt und daher besonders beachtet wird.
Der globale Antimonmarkt wächst nach Angaben von Fortune Business Insights kräftig: Wie die Analysten schreiben, wird der Markt von etwa 1,08 Mrd. USD im Jahr 2024 auf 1,78 Mrd. USD im Jahr 2032 zulegen. Das entspricht einem jährlichen Wachstum von 6,5 %. Stärkster Motor dieses Wachstums sind Anwendungen in Flammschutzmitteln, Batterien und High-Tech bis hin zu militärischen Anwendungen. Im Zuge geopolitischer Spannungen forcieren die USA und die EU Investitionen in heimische Produktion. Auch Kooperationen mit klassischen Bergbauländern spielen zunehmend eine Rolle.
Antimony-Aktie auch nach Anstieg nicht teuer
Für Unternehmen wie EnerSys und auch Aurubis wird die stabile Versorgung mit Rohstoffen zunehmend zukunftsentscheidend. Aufstrebende Gesellschaften wie Antimony Resources bieten sich als potenzielle Zulieferer an. Noch befindet sich Antimony jedoch in einem frühen Stadium - die bisherigen guten Bohrergebnisse machen zwar große Hoffnung, doch dauert der Weg zur Produktion noch einige Zeit. Dass die Aktie von Antimony bereits dynamisch auf den schwelenden Rohstoffstreit zwischen China und dem Rest der Welt reagiert, ist aber ein gutes Zeichen: Das Papier ist auf dem Radar vieler Anleger. Die Marktkapitalisierung liegt selbst nach dem dynamischen Kursanstieg noch immer nur bei 17 Mio. EUR.

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