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27.11.2025 | 03:45

Black-Week-Sales, Bitcoin-Flop, DAX fest - wieder eine Zinssenkung? Almonty, Rheinmetall, thyssenkrupp und TKMS

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Bildquelle: pixabay.com

Und schon wieder senkrecht nach oben! Es ist die Jahreszeit der Kursgewinne! Nachdem die allseits erwartete Korrektur im Herbst nur sehr schwach ausfiel, sind viele Investoren der Meinung: Das war´s! Getreu dem Glauben „Buy every Dip!“ stürmen sie wieder die Orderbücher. Zu wenig Aktien sind im Angebot, also weiter teuer kaufen? Bei einigen Titeln ist Vorsicht geboten. So ist die Euphorie über den Börsengang der thyssenkrupp-Marine-Tochter TKMS vollständig verflogen und beim Düsseldorfer Defense-Konzern Rheinmetall nehmen Anleger erstmals in größerem Maße Gewinne mit. Denn wenn der Ukraine-Krieg enden sollte, kann es mit der Aufrüstung auch länger dauern. Wir helfen Ihnen im Advents-Schlussverkauf!

Lesezeit: ca. 5 Min. | Autor: André Will-Laudien
ISIN: ALMONTY INDUSTRIES INC. | CA0203987072 , RHEINMETALL AG | DE0007030009 , TKMS AG & CO KGAA | DE000TKMS001 , THYSSENKRUPP AG O.N. | DE0007500001

Inhaltsverzeichnis:


    Almonty Industries – Drehscheibe für die westliche Wolframversorgung

    Die Korrektur scheint beendet! Kurs mal unter 5 EUR getaucht, nun schon wieder 5,40 EUR – nur schnelle Anleger kommen in den Genuss niedrigerer Einstände. Almonty Industries bleibt ein Spielball geopolitischer Spannungen, denn die heftigen Ausschläge bei Rohstoffen haben in den vergangenen Monaten tiefe Spuren in den Depots vieler Anleger hinterlassen, gleichzeitig aber auch die strategische Bedeutung von Wolfram neu ins Rampenlicht gerückt.
    Während die Börse zeitweise vor einer Eskalation zwischen der US‑Administration und China zitterte und für kritische Metalle Knappheitspreise zahlte, hat sich die Wahrnehmung gedreht: Nicht kurzfristige Schlagzeilen, sondern gesicherte Daten über die Einbettung in westliche Lieferketten werden zum eigentlichen Bewertungsmaßstab. Genau hier setzt Almonty mit seinem Portfolio an, denn Wolfram und Molybdän gelten als seltene, sicherheitsrelevante Rohstoffe, die für Verteidigung, Luft‑ und Raumfahrt, Halbleiter und KI‑Infrastruktur unverzichtbar sind. Wo immer Wolfram für Panzerungen, Präzisionswerkzeuge oder Hochleistungselektronik gebraucht wird, stehen potenzielle Industriekunden bereit, langfristige Off‑Take‑Verträge zu signieren. Getrieben vom politischen Druck in den USA und Europa, sich von chinesischen Lieferungen unabhängiger zu machen.

    Operativ unterfüttert Almonty diesen strategischen Status mit einer klaren Wachstumsstory: In Portugal läuft ein groß angelegtes Bohrprogramm in der Panasqueira‑Mine, das die Erweiterung auf das neue Produktionsniveau „Level 4“ vorbereitet und sowohl jährliches Fördervolumen als auch Minenlaufzeit nach oben ziehen soll. Rund 14.000 Bohrmeter innerhalb von zwölf Monaten und ein Investitionsvolumen im niedrigen einstelligen Millionenbereich sollen das Ressourcenmodell aktualisieren, neue Vererzungszonen definieren und die Produktionsplanung auf Jahre hinaus absichern. Parallel dazu treibt das Unternehmen die Fertigstellung der Sangdong‑Mine in Südkorea voran, einem der historisch größten und hochgradigsten Wolframprojekte der Welt, das ab Vollauslastung einen Großteil der nicht‑chinesischen Wolframproduktion stellen könnte und damit zur zentralen Cash‑Flow‑Quelle im Konzern werden soll.

    Mit dem jüngsten Einstieg in den US‑Markt durch die komplette Übernahme des Gentung Browns Lake‑Projekts in Montana verankert Almonty seine Präsenz nun auch im wichtigsten westlichen Rüstungs‑ und Hightech‑Standort. Das Projekt in einem historischen Wolframdistrikt bringt geprüfte Ressourcen, eine Untertagelagerstätte in Skarn‑Gestein, hohe metallurgische Ausbeuten und vorhandene Infrastruktur ein, was die Entwicklungsrisiken deutlich reduziert. Nach aktuellem Planungsstand zielt Almonty darauf ab, Gentung Browns Lake ab der zweiten Jahreshälfte 2026 produktionsbereit zu haben, mit einem erwarteten Ausstoß von rund 140.000 MTU Wolframoxid pro Jahr und exklusiven Rechten entlang des gesamten Projektkorridors. In Kombination mit der ramp‑up‑Phase von Sangdong und der schrittweisen Erweiterung von Panasqueira entsteht damit ab 2026 ein transkontinentales Produktionsdreieck Europa–Asien–Nordamerika, das sowohl Verteidigungsaufträge als auch Hightech‑Nachfrage bedienen kann. Research‑Häuser sehen Almonty auf dieser Basis in einer klaren Wachstumsphase und rechnen bereits für 2026 mit kräftig steigenden Umsätzen und Ergebnissen, da erste Volumina aus Sangdong und mögliche Vorleistungen aus Montana in die Zahlen laufen könnten, während höhere Wolframpreise die Margen hebeln. Oppenheim Research votiert mit „Kauf“ und Kursziel 12 USD, für Sphene Capital könnten in 36 Monaten durchaus 13,50 CAD erreicht werden. Die Story läuft also munter weiter!

    Lauschen sie den charismatischen CEO Lewis Black beim nächsten International Investment Forum (www.ii-forum.com) am 3. Dezember um 16:00 Uhr CET mit dem neuesten Update.

    Rheinmetall – Friedensgespräche freuen den Bürger, aber nicht den Defense-Investoren

    Wir hatten die temporäre Überbewertung von Rheinmetall oft erörtert. Die Börse hat dies nun in eine 30 % -Korrektur umgewandelt. Die Zahlen lesen sich natürlich jetzt wieder entspannter. So sinkt das KUV 2026e von 5,2 auf 3,9 und auch das KGV von 42 auf 34. Noch zu hoch sagen die einen, deutlich geringer und wieder mit Potenzial ausgestattet, sagen die anderen. Da die Friedensgespräche im Dreigestirn USA-Russland-Ukraine noch einen Funken auf Erfolg haben, ist die grüne Fahne für Re-Investments eventuell nicht mehr weit. Sollte es zum Waffenstillstand kommen, wären Kurse um 1.200 EUR für Rheinmetall zu erwarten, was für uns dann ein „Conviction Buy“ alla Goldman Sachs wäre. Schauen sie also ruhig noch eine Weile zu, hier läuft nichts davon. Denn auch wenn Rheinmetall es tatsächlich logistisch auf die Reihe bekommt, die aktuellen Umsatz-Schätzungen zu meistern, sind heute bereits die 2028er-Zahlen eingepreist. Durch die zeitliche Verzögerung der Research-Analysen erreichte der 12-Monats-Konsens-Zielkurs allerdings gerade in dieser Woche mit 2.238 EUR ein neues Allzeit-Hoch. Werfen sie eine Münze, ob 1.477 EUR schon attraktiv genug für einen (Wieder)-Kauf ist.

    thyssenkrupp und TKMS – Hand in Hand nach unten

    Ein wahrer Coup gelang dem Industrie-Riesen thyssenkrupp im Oktober mit der Abspaltung der TKMS-Anteile. Damit gibt es einige Erleichterungen in der Konzernbilanz und auch die Umsatz-Vorfinanzierung geht nun nicht mehr zu Lasten der schwachen Kasse in Duisburg. Auch wenn der Konzern damit als Gewinner vom Platz geht, die Aktionäre haben nichts verdient. Denn kurz vor der Abspaltung erreichte der thyssenkrupp-Kurs über 12 EUR. Rund 4 EUR wurden aber im Kurs abgeschlagen, gleichzeitig sank die neue Aktie TKMS nach einer Anfangseuphorie von über 100 EUR recht schnell wieder auf das Ausgabeniveau zurück. Immerhin befinden sich 3 von 4 Experten auf der Plattform LSEG die neue Marine-Aktie für kaufenswert. Das 12-Monats-Kursziel wird im Schnitt mit 86 EUR angegeben, per heute mit 64 EUR immerhin 33 % Upside.

    In den letzten 3 Monaten kam es im Rüstungs- und Defense-Sektor zu einer Konsolidierung. Trotz Kursabschlägen von ca. 30 % bleiben Almonty und Thyssen an der Spitze der Kursentwicklung. Quelle: LSEG vom 26.11.2025

    Die Börse richtet sich auf das Jahresende ein. Da kommt es zu Gewinnmitnahmen in gut gelaufenen Sektoren, hingegen zu Aufstockungen bei mittelfristig guten Ausblicken. Almonty geht mit der Sangdong-Mine in 2026 an den Start, thyssenkrupp kann nach der Platzierung der Marine-Tochter TKMS nun endlich durchatmen. Rheinmetall hat in 3 Jahren 2.000 % zugelegt und muss in die erreichte Bewertung erst mal reinwachsen. Somit sollten Defense-Investoren hier keine allzu hohe Dynamik mehr erwarten, eher stehen weitere Konsolidierungen an, wenn das Thema „Frieden“ die Runde machen sollte. Aber Rheinmetall ist klar der neue Lieblingswert der Deutschen und nach 25 Jahren Abrüstung eine 180-Grad-Mindset-Wende.


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    Der Autor

    André Will-Laudien

    Der gebürtige Münchner studierte zuerst Volkswirtschaftslehre und diplomierte 1995 in Betriebswirtschaftslehre an der Ludwig-Maximilians-Universität. Da er sich schon sehr frühzeitig mit der Börse beschäftigte, verfügt er heute über mehr als 30 Jahre Erfahrung an den Kapitalmärkten.

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