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28.04.2025 | 06:00

BYD verdoppelt Gewinne, European Lithium entfesselt Grönlands Schätze – kann Volkswagen noch mithalten?

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Bildquelle: pixabay.com

Die globale Automobilbranche steckt im Zwiespalt. Während die USA mit drastischen Zöllen den Markt abschotten, versucht Europa seine Abhängigkeiten im Rohstoffbereich zu reduzieren. Lithium – das „weiße Gold“ der E-Mobilität – wird zum Schlüssel im Kampf um technologische Souveränität. Daher werden 47 Projekte in 13 Mitgliedsstaaten gefördert. Doch können europäische Hersteller ihre Abhängigkeit von China brechen, während Handelskonflikte Lieferketten zerreißen? Und wer profitiert, wenn Protektionismus auf Innovation trifft? BYD will gen Westen expandieren. European Lithium will den Rohstoff in Österreich fördern. Volkswagen kämpft mit den US-Zöllen und versucht seine Marktanteile in China zu halten. Die Financial Times hat zuletzt berichtet, dass Donald Trump den Automobilherstellern bei den Zöllen entgegenkommen möchte.

Lesezeit: ca. 4 Min. | Autor: Armin Schulz
ISIN: BYD CO. LTD H YC 1 | CNE100000296 , EUROPEAN LITHIUM LTD | AU000000EUR7 , VOLKSWAGEN AG VZO O.N. | DE0007664039

Inhaltsverzeichnis:


    BYD - Aufstieg durch Innovation und Marktstrategie

    BYD festigt seine Führungsposition im chinesischen Elektrofahrzeugmarkt durch ein einzigartiges Zusammenspiel aus vertikaler Integration und breiter Produktpalette. Die Bündelung von Batterieproduktion und Fahrzeugherstellung ermöglicht Kosteneffizienz, während Preisstrategien von preiswerten Modellen bis hin zu Luxusmarken wie Denza unterschiedliche Kundengruppen bedienen. Mit einer Umsatzsteigerung von 29 % im Jahr 2024 und steigenden Margen zeigt BYD, wie Skaleneffekte und Produktdiversifikation Profitabilität vorantreiben – besonders in einem Umfeld, in dem viele Wettbewerber um Rentabilität kämpfen.

    BYD untermauerte im 1. Quartal seine Wettbewerbsstärke mit beeindruckenden Zahlen. Der Nettogewinn verdoppelte sich auf 1,26 Mrd. USD, während der Umsatz um 36 % auf 23,4 Mrd. USD anstieg. Insgesamt wurden 1.000.804 Fahrzeuge abgesetzt, was einem Plus von rund 60 % entspricht. Besonders stark stieg die internationale Nachfrage, hier war ein Wachstum von über 110 % zu verzeichnen. Allein im März exportierte das Unternehmen 72.723 Einheiten, was einer Wachstumsrate von satten +89,2 % entspricht. Die verbesserte Marge von 17,0 % spiegelt die Skaleneffekte der vertikal integrierten Produktion und den Erfolg hochpreisiger Modelle wider.

    Während BYD in China dominiert zielt die Internationalisierung auf Europa, Lateinamerika und Südostasien. Lokale Produktionsstätten in Ungarn und Brasilien sowie Kooperationen mit europäischen Händlern sollen Handelsbarrieren umgehen. Doch auch für den chinesischen Platzhirsch gibt es Herausforderungen. Durch die Spannungen zwischen den USA und China ist eine Expansion in die USA schwierig. Gleichzeitig versucht der Konzern eine Premium-Markenwahrnehmung aufzubauen. Der Wettlauf um Festkörperbatterien und autonomes Fahren könnte die Branche neu ordnen. BYDs Agilität wird hier zum entscheidenden Test. Die Aktie ist derzeit für 45,60 EUR zu haben.

    European Lithium - Lithium, Seltene Erden und strategische Chancen

    Im österreichischen Wolfsberg entwickelt European Lithiums Tochtergesellschaft Critical Metals Corp. eines der vielversprechendsten Lithiumprojekte Europas. Ein strategischer Partner steht bereits fest. BMW sicherte sich per Vorabzahlung Vorkaufsrechte für das Lithium, das ab 2026 gefördert und in Saudi-Arabien ab 2027 zu Batteriequalität verarbeitet werden soll. Die Kooperation nutzt saudische Energievorteile – die Verarbeitungskosten liegen dort etwa 80 % unter dem europäischen Niveau. Mit einer geplanten Jahreskapazität von 20.000 t Lithiumhydroxid positioniert sich das Projekt als regionaler Baustein für die E-Mobilitätswende.

    Das Tanbreez-Projekt in Südgrönland könnte die Abhängigkeit des Westens von China reduzieren. Die Lagerstätte enthält 4,7 Mrd. t mineralisiertes Gestein mit ungewöhnlich hohem Anteil seltener Schwermetalle wie Dysprosium und Terbium – essenziell für Magnete in E-Autos und Windturbinen. Eine vorläufige wirtschaftliche Bewertung (PEA) bestätigt die Wirtschaftlichkeit. Mit einem Kapitalwert (NPV) von 2,4 - 3 Mrd. USD vor Steuern bei einem Diskontsatz von 10 bzw. 8 % und einer Amortisationszeit von nur 3 Jahren weist das Projekt hervorragende Kennzahlen auf. Die 30-jährige Abbaulizenz verstärkt die Attraktivität. Derzeit hält European Lithium 7,5 % direkt an dem Projekt während die Tochter Critical Metals 42 % hält und die Beteiligung bis auf 92,5 % ausbauen kann.

    Neben diesen Projekten hält European Lithium Anteile an weiteren Assets. In Irland schlummern bis zu 105 Mio. t Lithiumoxid und die ukrainischen Projekte bieten langfristiges Potenzial – vorausgesetzt die geopolitischen Spannungen ebben ab. Allein die 70,4 % Beteiligung an der NASDAQ-gelisteten Critical Metals übersteigt die eigene Marktkapitalisierung, die bei einem aktuellen Aktienkurs von 0,055 AUD bei rund 80 Mio. AUD liegt. Analysten sehen hier eine Diskrepanz. Das Portfolio, gepaart mit westlichen Lieferkettenambitionen, rechtfertigt ein Vielfaches des aktuellen Bewertungsniveaus. Das Kursziel von First Berlin Equity Research liegt bei 0,14 EUR. Gerade jetzt wo die USA um Seltene Erden wetteifern, sollte man die Aktie auf der Watchlist haben.

    Volkswagen - im Spannungsfeld globaler Transformation

    Der europäische Automarkt zeigt erste Erholungszeichen, doch Volkswagen steht vor komplexen Herausforderungen. Besonders in China, dem weltgrößten Absatzmarkt, kämpft der Konzern mit sinkenden Marktanteilen. Lokale Hersteller wie BYD und Xiaomi setzen mit kostengünstigen Elektrofahrzeugen und rasanter Modellzyklen neue Maßstäbe. Als Antwort intensiviert Volkswagen die Kooperation mit Partnern wie Xpeng und präsentiert chinaspezifische Modelle wie den ID.AURA oder den 800-Volt-SUV ID.EVO. Analysten bewerten die Lokalisierungsstrategie positiv, betonen jedoch den Nachholbedarf in den Bereichen Software und digitalen Services.

    Angesichts drohender Zölle und Produktionsumbrüche erwägen Experten eine vollständige Übernahme des US-Elektropioniers Rivian durch Volkswagen. Die Allianz könnte Synergien heben! Rivians Softwareexzellenz und unterausgelastete US-Fabriken kombiniert mit VWs Skalenvorteilen und Batterie-Know-how. Der Konzern verfügt mit 36,1 Mrd. EUR Liquidität über ausreichend Spielraum, um die Integration zu finanzieren. Zudem würde eine Akquisition die bestehende Joint Venture-Risiken minimieren und die Position im Wettlauf um autonome Technologien stärken – ein entscheidender Faktor im Kampf gegen Tesla und BYD.

    Gemeinsam mit Uber plant Volkswagen die Markteinführung autonomer Robotaxis ab 2026. Basis bildet der elektrische ID. Buzz, ausgestattet mit Software der Tochter Moia. Das Bündnis könnte VW Zugang zu Uber’s Flottennetzwerk verschaffen und die Datengrundlage für KI-Training erweitern. Doch der Wettbewerb ist hart. Waymo dominiert bereits in mehreren US-Städten, Tesla drängt mit dem Cybercab nach. Für Volkswagen geht es nicht nur um Technologieführerschaft, sondern auch darum, die Profitabilität durch neue Geschäftsmodelle jenseits des Fahrzeugverkaufs zu steigern – ein Schlüssel zur langfristigen Margenstabilisierung. Die Aktie hatte zuletzt Rückenwind und notiert aktuell bei 97,76 EUR.


    Die globale Automobilbranche balanciert zwischen Protektionismus und Innovationsdruck. BYD treibt mit vertikaler Integration und internationaler Expansion die E-Mobilität voran, doch die Premium-Ambitionen und US-Hürden bleiben riskant. European Lithium stärkt mit Projekten wie Wolfsberg und der BMW-Partnerschaft Europas Lithium-Souveränität. Die Seltenen Erden des Tanbreez-Projekts stehen aber aufgrund der aktuellen Gegebenheiten im Fokus. Volkswagen kämpft gegen sinkende Marktanteile in China und US-Zölle. Letzteres könnte man durch eine Rivian-Übernahme umgehen. Mit autonomen Robotaxis in Zusammenarbeit mit Uber will man einen neuen Geschäftszweig erschließen.


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    Der Autor

    Armin Schulz

    Der gebürtige Mönchengladbacher studierte Betriebswirtschaftslehre in den Niederlanden. Im Zuge des Studiums kam er erstmals mit der Börse in Kontakt. Er hat mehr als 25 Jahre Erfahrung bei Börsengeschäften.

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